Der neue Subaru Forester (2019) boxt mit Strom
Subaru bringt einen neuen Forester. Das SUV kommt wie gewohnt mit Boxer und Allrad – erstmals ergänzt um eine Elektro-Komponente. Alle Details zum Boxer-Hybrid.
Der Forester ist Subarus Beitrag zur SUV-Mittelklasse. Die Baureihe ist traditionsreicher als die Fahrzeugkategorie, zumindest dem Namen nach. Die erste Generation ordnete man Ende der 1990er Jahre noch schlicht als Geländewagen ein. Ende 2019 kommt der bereits fünfte Forester zu den Händlern. Auf den passt der Gelände-Begriff immer noch, irgendwie. Denn unter den Hochbeinern im ungefähren Format eines VW Tiguan Allspace, Renault Koleos oder Volvo XC60 werden wohl wenige so häufig abseits geteerter Straßen bewegt, wie dieser Japaner.
Das war schon bei der ab 2012 gefertigten, vierten Generation (Typ SJ) so. Der neue Forester baut optisch nahe am Vorgänger, wird geringfügig größer. Das klassische technische Alleinstellungsmerkmal bleibt vorhanden, aber nicht unangetastet: In diesem Subaru-SUV oberhalb des XV debütiert eine zukunftsfähige Spielart des Boxer-Allrad-Antriebsstranges. Subarus aktuellste Plattform ermöglicht Hybrid im Boxer und die gängigen Assistenten.
Karosserie: Viel gewohntes und mehr Kanten
Der neue Forester startet in Europa mit Verspätung. Der US-amerikanische Markt kennt das Modell bereits seit Mitte 2018. Doch Generation vier funktionierte hierzulande bis zuletzt. Knapp 2.600 Modelle setzte Subaru im Jahr 2018 ab. Für einen Nischen-Hersteller ist das viel. Der neue Forester ist 1,5 Zentimeter länger, zwei Zentimeter breiter und geringfügig flacher. Die grundsätzliche Formensprache mit großem Grill und steil abfallendem Heck bleibt erhalten.
Vom bisherigen Modell lässt sich die intern Typ-SK genannte Generation anhand der insgesamt etwas kantigeren Gestaltung unterscheiden. Treffsicherer klappt die Differenzierung anhand der Lichter. Die Rückleuchten sind größer als bei Generation vier, vorne kommt der Forester fortan serienmäßig mit LED-Scheinwerfern und Kurvenlicht.
Mehr Platz im neuen Forester-Innenraum
Ein um drei Zentimeter getreckter Radstand (nunmehr 2,67 Meter) soll mehr Platz im Passagierraum ermöglichen. Subaru verspricht mehr Beinfreiheit für Reihe zwei und generell gesteigerte Platzverhältnisse im Bereich von Schultern und Ellenbogen.
Der Kofferraum fasst 509 Liter, bei umgeklappten hinteren Lehnen und fasst der Forester bis zu 1.779 Liter. Die Japaner richten den Innenraum hochwertiger ein. Für die Mittelkonsole ist ein neues Infotainment-System mit acht Zoll großem Screen erhältlich.
Boxer-Hybrid für Subarus neuen Forester
In einem echten Subaru-Motor schlagen vier Zylinder im Boxer-Stil nach außen. Außerdem ist Vierradantrieb selbst auferlegte Pflicht, ab der Basis-Variante, freigestellt ist lediglich das Sportcoupé BRZ. Der Forester-Vorgänger geriet mit einem solchen Antriebsstrang nicht all zu sparsam, konsumierte schon laut Hersteller-Angabe mit dem (zuletzt) einzig erhältlichen Aggregat kombinierte 7,4 Liter Super-Benzin. Ein verkaufsstarkes Modell mit gesteigertem Verbrauch kann zum Problem werden, wenn die strengere CO2-Gesetzgebung der EU in Kraft tritt. Die Sport-Limo WRX kickte man aus diesem Grund im Vorjahr überhaupt ersatzlos aus dem Programm.
Subaru überarbeitete den 2,0-Liter Boxer-Motor des neuen Forester zwar umfangreich und verbaut laut eigener Angabe 80 Prozent Neuteile. Doch maßgeblich für den um 0,7 Liter reduzierten Schnitt (nun 6,7 Liter) beim neuen Modell ist der 16,7 PS (12,3 kW) starke E-Motor, den Subaru in das Gehäuse der stufenlosen Automatik integriert. Das CVT-Getriebe kommt mit sieben simulierten Fahrstufen.
1,6 rein elektrische Kilometer
Die Energie liefert ein 13,5 kWh großer Akku, der im hinteren Teil des Fahrzeuges steckt. Der Stromspeicher wird ausschließlich über Rekuperation oder mittels des Verbrenners wieder befüllt, einen Ladeanschluss gibt es nicht. Bis zu 1,6 Kilometer legt der Forester mit dem e-Boxer-Strang rein elektrisch zurück – mit bis zu 40 km/h. Heißt: Es geht nicht um ausdauerndes Stromen, sondern behände Unterstützung des Verbrenners. Auch in dynamischer Sicht, etwa bei spontanen Gas-Befehlen oder wenn Geländekanten überwunden werden sollen.
Subaru nennt eine Leistung von 150 PS bei 5.600 Umdrehungen sowie ein maximales Drehmoment von 194 Nm bei 4.000 Touren. Die Logik der Kraftverteilung an die Achsen kann der Fahrer beeinflussen. Über einen Drehregler lässt sich neben dem Alltags-Modus ein Programm für rutschigere Untergründe anwählen.
Preis: Ab 34.990 Euro
Die neue Global-Plattform ermöglicht die Elektro-Integration. Neben mehr Grundsteifigkeit bietet der neueste Unterbau der Marke einen Forester Generation fünf einen Sicherheitskäfig für die Hochvolt-Elemente. Daneben ermöglicht die Plattform moderne Assistenzsysteme. Also Verkehrszeichenerkennung, Spurhalteassistent sowie einen adaptiven Tempomaten. Subaru wählt dabei traditionell einen anderen Zugang als sämtliche übrigen Hersteller der Branche: Die elektronischen Unterstützer operieren ausschließlich anhand der Aufnahmen einer Stereo-Kamera. Andere Autobauer nutzen neben dem Video-System einen Radarsensor.
Was das dem potenziellen Käufer bringt? Kostenvorteile, womöglich. Noch veröffentlicht der Hersteller keine vollständige Preisliste für den Forester. Fest steht: Die vier Ausstattungslinien Trend, Comfort, Active und Patinum wird es geben. In der günstigsten Variante startet der neue Forester bei 34.990 Euro. Der Vorgänger war zuletzt ab knapp 32.000 Euro erhältlich – ohne Elektro-Komponente. Die ist beim neuen Modell stets dabei, einen anderen Antrieb plant Subaru in diesem Modell für Europa nicht.