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Mitsubishi ASX in der Frontansicht, vergeblich versuchend sich hinter Herbstblättern zu verstecken
Quelle: Jonas Seidel
Unter der Motorhaube des ASX sitzt ein 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 150 PS

Als Mitsubishi 2010 den ASX auf den deutschen Markt bringt, ist er so etwas wie ein „Early Adopter“. Kompakte SUVs gibt es damals schon, der Erfolg ist absehbar. Aber nicht alle Hersteller sind darauf vorbereitet. In solchen Fällen hilft Mitsubishi gern: Zeitweise verkaufen Peugeot und Citroën ASX-Derivate unter ihrer Flagge.

Im Juni 2020 wird der Mitsubishi bereits das zehnte volle Verkaufsjahr abschließen. Ein hohes Alter für ein modisches Automobil, das Mitsubishi mit dem 2019er Facelift zu kaschieren sucht. Wie gut das gelingt, ob der Mitsubishi ASX noch mithält und wie er sich im Alltag schlägt, liest Du in unserem Test.

Cupra Ateca
Cupra Ateca
Spanisches Sport-SUV

• Motor: 2,0-Liter-Turbobenziner
• Leistung: 300 PS
• 0-100 km/h: 5,2 s | Vmax: 247 km/h

Abmessungen, Platzangebot, Karosserie

Über mangelnden Raum muss sich im Mitsubishi ASX niemand beklagen. Formal gehört er in die Klasse der kleinen SUVs, überragt mit 4,36 Metern Außenlänge aber einen VW Golf. Auf allen Plätzen genießen Passagiere ein großzügiges Raumangebot in alle Richtungen, der quadratisch-praktische Kofferraum bietet einen hohen Nutzwert.

Mitsubishi ASX in der Seitenansicht, stehend vor einer Mauer
Quelle: Jonas Seidel
11,7 Sekunden vergehen im ASX bis Tempo 100. Bei 190 km/h ist Schluss

Die Karosse glänzt jedoch nicht nur mit Vorteilen. Für ein Auto mit kompakten Abmessungen gerät der ASX eher sperrig. Spätestens nach dem Facelift, das fast 6 Zentimeter Länge und einige Wulste mehr bringt. Wer nicht glaubt, dass ein 4,30-Meter-SUV mit Einparkhilfe in der Stadt beim Parken und Rangieren nerven kann: Es kann. Denn auch um die Übersicht ist es nicht besonders gut bestellt.

Innenraum, Verarbeitung, Materialien

Pragmatisch, praktisch, gut: Insgesamt fühlt sich der Mitsubishi zweckorientiert, aber nicht billig an. Man spürt, dass noch nicht jedes überflüssige Gramm an Schaltern, Knöpfen, Griffen oder Verkleidungen aus dem ASX herausoptimiert wurde. Das SUV wirkt wuchtig und robust – und die Lederausstattung an Sitzen und Lenkrad (Serie bei „Top“) darin wie ein Fremdkörper. Das polierte Aluminium um den Schaltknauf herum ebenfalls. Die meisten Materialien wirken eher schlicht. Bei der Verarbeitung macht den Japanern hingegen niemand etwas vor: Feinheiten sucht man hier vergeblich, grobe Schnitzer aber auch.

Infotainment, Radio, Konnektivität

Mitsubishi setzt auf eine klare Staffelung: Die Basis kommt nur mit Radio, die mittlere Ausstattung mit Android Auto sowie Apple CarPlay und die Top-Ausstattung zusätzlich mit integriertem Navi. Die Sondermodelle verfügen ebenfalls über ein Festeinbau-Navi. Das ändert nichts daran, dass die Technik altbacken wirkt. Live-Daten gibt es nur über das Smartphone, hinter einigen Kacheln des grobpixeligen Betriebssystems verbergen sich gar keine Funktionen. Das, was da ist, funktioniert dafür intuitiv. Mit kleinen, nervigen Ausnahmen: Die Uhrzeit zeigt der ASX nur auf dem Startbildschirm des Touchscreens an, im Navi-Modus nicht. Wer wissen will, wie spät es ist, muss die Home-Taste drücken. Und: Eine Bedienung für den Bordcomputer fehlt auf dem Multifunktionslenkrad.

Assistenzsysteme und Sicherheit

Wie angedeutet: Im kantigen ASX fühlt man sich sicher. Ist man das auch? Die Crashtest-Organisation Euro NCAP erteilt dem SUV 2011 die Höchstwertung von fünf Sternen, lässt die Bewertung aber im Januar 2018 auslaufen. Immerhin: Alle für ein erneutes Fünf-Sterne-Rating wichtigen Assistenten sind mittlerweile lieferbar. Ein Auffahrwarnsystem gehört in „Plus“ und „Top“ zur Ausstattung, eine Spurhaltehilfe und ein Totwinkel-Warner in „Top“.

Mitsubishi ASX in der Ansicht von hinten-rechts, stehend
Quelle: Jonas Seidel
Mindestens 20.990 Euro verlangt Mitsubishi für den ASX

Serienmäßig gibt es davon jedoch nichts und mehr als ein nerviges, unvorhersehbares Piepsen steuern die Systeme im Alltag nicht bei. Dabei piepst der Mitsubishi schon direkt beim Start, als wollte er sagen: „Da bin ich“. Immerhin leistet der Querverkehrs-Warner beim Ausparken echte Unterstützung und warnt zuverlässig vor nicht sichtbarem Verkehr.

Antrieb, Motor, Getriebe

Wer Auswahl unter der Haube wünscht, sollte schnell weiterschauen. Einen neuen Mitsubishi ASX gibt es nur noch mit einem 150 PS starken 2,0-Liter-Benziner ohne Turboaufladung. Der alternativ angebotene Diesel verschwand im August 2018 aus dem Programm und kam bisher nicht wieder zurück. Der aus dem Outlander bekannte Benziner ersetzt seit dem Facelift den 1,6-Liter-Benziner mit 117 PS. Im Testwagen koppelt ihn Mitsubishi an ein stufenloses CVT-Getriebe, alternativ schaltet der Fahrer manuell mit fünf Gängen. Das CVT ist auf der Autobahn das effizientere Getriebe.

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Sport Utility Vehicles von Audi

Bodenfreiheit wie im Geländewagen und Komfort wie in einer Limousine. Jeder dritte Neuwagen in Deutschland ist ein SUV.

Der Motor bietet eine typisch japanische Saugmotorcharakteristik: Kraft, die sich nicht nach Kraft anfühlt. Zu keiner Zeit fühlt sich der Fahrer im ASX übermotorisiert, denn mangels Turbolader kennt der Motor so etwas wie plötzlichen Schub nicht. Zum Mitschwimmen reicht der 150-PS-Sauger aber locker, auch auf der Autobahn. Die CVT-Automatik bietet einen hohen innerstädtischen Fahrkomfort, trägt jedoch ihren Teil zum trägen Eindruck des Antriebsstrangs bei. Einen günstigen Verbrauch sollte man nicht erwarten: Zwischen 8 und 9 l/100 km benötigt der ASX im Stadtverkehr, bei Kälte und Stau auch mehr – und außerorts nie weniger als 7.

Fahrverhalten, Fahrwerk, Lenkung

Trotz seiner Höhe von 1,64 Metern und des damit einhergehenden hohen Schwerpunkts kippelt der ASX bei der Fahrt relativ wenig. Ein Verdienst der Fahrwerksprofis von Mitsubishi: Das SUV fühlt sich in den meisten Situationen straff und sogar leidlich agil an. Dynamisch natürlich nicht, das weiß der Antriebsstrang wirksam zu verhindern. Schlechte Fahrbahnbeläge dringen kaum zu den Insassen vor, gefühlt verebben die Vibrationen bereits in den 18-Zöllern des ASX.

Der Fahrer greift in das Mitsubishi-typisch kleine Lenkrad und nimmt erfreut zur Kenntnis, dass die Japaner die Lenkübersetzung zwar leichtgängig, aber nicht schwammig abstimmen. Auch hier: Dynamik bitte woanders suchen, aber volle Kontrolle bekommt der ASX-Pilot.

Ausstattung, Preis, Fazit

Als kleiner Importeur will Mitsubishi die Händler nicht mit individuell konfigurierten Fahrzeugen ärgern. Der Kunde kann beim ASX zwischen drei Grundausstattungen und regelmäßig aufgelegten Sondermodellen wählen. Zur Basisausstattung gehören Regensensor, LED-Scheinwerfer, Lichtsensor, Radio und Klimaautomatik. Preis: ab 20.990 Euro. Darüber rangiert „Plus“ und ergänzt ab 25.490 Euro Smartphone-Konnektivität mit Apple CarPlay und Android Auto, Fernlichtassistenten, schlüssellosem Zugang, 18-Zoll-Alufelgen, Rückfahrkamera und Auffahrwarnsystem. Die „Top“-Ausstattung enthält praktisch alles, was die Preisliste hergibt, und startet bei 29.490 Euro. Dafür gibt es zum Beispiel Ledersitze, Spurhalte- und Totwinkelassistenten, Einparkhilfe hinten, Ausparkassistenten und Panorama-Glasdach. Die Sondereditionen heißen aktuell „Intro Edition“ und „Intro Edition +“. Sie bilden die Zwischenstufen zwischen den weit gespreizten Ausstattungslinien.

Mitsubishi ASX in der Frontansicht, stehend
Quelle: Jonas Seidel
Im Stadtverkehr verbraucht der ASX zwischen acht und neun Liter

Im Wettbewerb sitzt der Mitsubishi ASX mittlerweile zwischen den Stühlen: Viele Mini-SUVs sind heute kleiner und die meisten Kompakt-SUVs größer als der Japaner. Der etwas größere Skoda Karoq (4,38 m) kostet mit 150 PS und Handschaltung bereits mindestens 27.000 Euro – ohne LED-Licht, Klimaautomatik und vernetztes Infotainment. Konfiguriert man die Modelle auf ähnliches Niveau, werden für den Skoda fast 6.500 Euro mehr fällig als für den Mitsubishi. Diese üppige Preisgrätsche zu einem nicht überzogen teuren Konkurrenzmodell macht den Japaner interessant. Hier gibt es viel Auto fürs Geld, ebenso erwiesenermaßen solide Qualität. Dafür verzichtet manch Kunde gern auf neueste Technik bei Assistenz und Antrieb. Für 1.900 Euro Aufpreis fährt der ASX übrigens wieder mit Allrad – ein Plus, das ihn von vielen modischeren SUVs unterscheidet.

Mitsubishi ASX 2.0: Technische Daten

ModellMitsubishi ASX 2.0
Motor 2,0-l-Vierzylinder-Benziner
Leistung 150 PS (110 kW)
Drehmoment 197 Nm b. 4.200 U/min
Getriebe stufenlose Automatik (CVT)
Antrieb Front
0-100 km/h 11,7 s
Höchstgeschwindigkeit 190 km/h
Normverbrauch 6,8 l/100 km
Testverbrauch 8,3 l/100 km
CO2 156 g/km
Länge 4.365 mm
Breite 1.770 mm
Höhe 1.640 mm
Radstand 2.670 mm
Kofferraum 406-1.156 l
Leergewicht 1.461 kg
Basispreis Mitsubishi ASX 20.990 Euro
Basispreis getestete Motorvariante 24.490 Euro
Testwagenpreis 31.560 Euro

Der Mitsubishi ASX in Bildern

Blick auf das ASX-Emblem am Heck des Mitsubishi ASX
Mitsubishi ASX in der Frontansicht, stehend
Mitsubishi ASX in der Heckansicht, stehend
Mitsubishi ASX in der Ansicht von hinten-rechts, stehend
Mitsubishi ASX in der Seitenansicht, stehend vor einer Mauer
Mitsubishi ASX in der Frontansicht, vergeblich versuchend sich hinter Herbstblättern zu verstecken
Blick auf den Infotainment-Bildschirm im Mitsubishi ASX
Cockpit-Ansicht des Mitsubishi ASX
Blick in den Kofferraum des Mitsubishi ASX bei umgeklappter Rückbank
Blick in den Kofferraum des Mitsubishi ASX bei aufrechter Rückbank
Blick auf die Rückbank des Mitsubishi ASX
Blick in den Innenraum des Mitsubishi ASX bei geöffneter Fahrertür
Quelle: Jonas Seidel
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Für einen ASX mit der Ausstattung unseres Testwagens werden 31.560 Euro fällig
Quelle: Jonas Seidel
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Im Stadtverkehr verbraucht der ASX zwischen acht und neun Liter
Quelle: Jonas Seidel
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Gegen Aufpreis überträgt das CVT-Getriebe die Kraft an alle vier Räder
Quelle: Jonas Seidel
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Mindestens 20.990 Euro verlangt Mitsubishi für den ASX
Quelle: Jonas Seidel
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11,7 Sekunden vergehen im ASX bis Tempo 100. Bei 190 km/h ist Schluss
Quelle: Jonas Seidel
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Unter der Motorhaube des ASX sitzt ein 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 150 PS
Quelle: Jonas Seidel
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Ein Navi gibt es in der Topausstattung - oder in den regelmäßig aufgelegten Sonderserien
Quelle: Jonas Seidel
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Die grundlegenden Funktionen beherrscht das Infotainment-System im ASX mühelos. Wer das Smartphone verbinden möchte, muss mindestens die mittlere Ausstattungsvariante wählen
Quelle: Jonas Seidel
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Wird die Rückbank umgelegt, erweitert sich der Stauraum auf 1.156 Liter
Quelle: Jonas Seidel
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Bei aufrechter Rückbank lädt der Mitsubishi ASX 406 Liter ein
Quelle: Jonas Seidel
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Auch in zweiter Reihe bietet der ASX ein gutes Platzangebot
Quelle: Jonas Seidel
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In der Ausstattung "Top" sind die Sitze serienmäßig mit Leder bezogen
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