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Mercedes A-Klasse W169
Quelle: Daimler
Die zweite A-Klasse ist deutlich länger als die erste Generation, was das Fahrverhalten auf der Landstraße deutlich verbessert

Als besonders schick galt die A-Klasse in den ersten beiden Generationen nicht. Doch wenn jemals die abgegriffene Bezeichnung vom “Raumwunder” gepasst hat, dann hier. Mercedes hatte sich bei der Konstruktion für einen aufwändigen Sandwichboden entschieden. Dadurch sitzen die Passagiere hoch und genießen eine gute Rundumsicht. Bei einem Frontalaufprall rutscht zudem der Motor quasi unter die Insassen, was die Crashsicherheit erhöht.

Doch die A-Klasse galt als “Rentnerauto“. Mercedes wollte jünger werden und rückt mit Generation drei vom cleveren Konzept ab. Der zweiten Generation hilft das heute. Sie wirde wirklich häufig von Rentnern gefahren - und gut behandelt. Ein paar Schwächen hat sie als Gebrauchter trotzdem.

Historie der A-Klasse, Modellpflege, Rückrufe

Die Geschichte ist bekannt: Die erste Generation der A-Klasse kippt beim sogenannten Elchtest um. Und bekommt in der Folge serienmäßig den Schleuderschutz ESP. Inzwischen ist das System in allen Autos gesetzlich vorgeschrieben. Die Generation zwei mit dem internen Code W169 startet ohne derartige Probleme. Sie wrird deutlich länger (plus 31 cm), eine Version mit längerem Radstand entfällt dafür. Mit dem längeren Radstand verbessert sich das Fahrverhalten. Zudem legt Daimler bei der Materialauswahl höhere Standards an und erweitert die Sicherheitsausstattung. Der Rostschutz word leider nicht verbessert. Von November 2004 bis Juli 2010 bietet Mercedes eine Version mit drei Türen an (C169).

Rückrufe für die A-Klasse gibt es in der Bauzeit nur wenige. Autos, die bis 2008 gebaut werden, müssen wegen eines Software-Fehlers in die Werkstatt. Modelle, die im Juli 2010 vom Band laufen, haben eine falsch montierte Tankentlüftung, wodurch Kraftstoff in den Aktivkohlefilter gelangen kann. Probleme mit den Gurtschlössern haben Autos, die zwischen dem 7.8.2008 und dem 13.8.2008 gebaut werden.

Im Juni 2005 bekommt die A-Klasse die erste kleine Modellpflege. Größte Änderung: Die Rücksitze werden serienmäßig mit Isofix ausgerüstet. Drei Jahre später, folgt die zweite Modellpflege, die andere Scheinwerfer und Rückleuchten, einen anderen Stoßfänger und einen geänderten Kühlergrill mitbringt. Vor allem aber stellt Mercedes die Rostprobleme durch ein geändertes Lackierverfahren ab.

Karosserie 

Mercedes bietet die A-Klasse W169 als Fünf- und zwischen 2004 und 2010 auch als Dreitürer an. Beide Autos sind mit 3,83 Metern Länge angenehm kurz. Praktischer ist selbstredend der Fünftürer. In den Kofferraum passen 435 Liter, bei umgelegter Rückbank werden 1.370 Liter daraus. Tolle Werte für ein Kompaktauto mit derart knappen Abmessungen.

Variabel ist die A-Klasse außerdem: Die Rücksitze sind verschiebbar, ist das Sitzsystem mit dem Namen Easy-Vario-Plus an Bord, klappt auch die Lehne des Beifahrersitzes um. Dann lassen sich bis zu drei Meter lange Gegenstände transportieren. Die Sandwichbauweise nutzt den Innenraum optimal aus.

Fahrzeuge, die bis 2006 gebaut werden, leiden unter Rost. Aufgrund eines Fehlers bei der Produktion, gelangt der Rostschutz nicht unter die Dichtmasse für Falze an den Türen und der Motorhaube. Schon nach Kurzer Zeit entsteht deshalb Rost an den entsprechenden Stellen. Wer bei der Besichtigung Korrosion entdeckt, sollte sich lieber nach einem anderen Auto umgucken. Die befallenen Teile müssen getauscht werden. Das betrift rund 445.000 Fahrzeuge weltweit, in Deutschland gut 200.000.

Motoren und Getriebe

Vier Benziner und drei Diesel bietet Mercedes im W169 an. Der schwächster Ottomotor leistet 95 PS (A150), der stärkste 136 PS (A200). Die Diesel leisten zwischen 82 PS (A160 CDI) und 140 PS (A200 CDI). Der A200 Turbo ergänzt das Angebot im Juli 2005, er kam auf 193 PS. Ab Juli 2005 werden alle Diesel mit Rußpartikelfilter ausgerüstet. Zum Juni 2009 wird aus den Modellen A150 und A170 die Modelle A160 und A180, an den Leistungsdaten ändert sich nichts. Die Abgasnorm Euro 5 erfülten die Diesel ab Ende 2009.

Serienmäßig wird per Hand mit fünf Gängen geschaltet, der Turbo-Benziner und die beiden größeren Diesel verfügen über sechs Gänge. Die stufenlose Automatik mit dem Namen Autotronic bietet Mercedes ab Dezember 2004 an. Damit fährt sich die A-Klasse jedoch zäh, geht sie kaputt, wird es zudem teuer. Wir raten davon ab.

Ohnehin fällt die A-Klasse wegen hoher Reparaturkosten auf. Der Motor liegt wegen der Sandwichbauweise weit unten und ist schwer zugänglich. Dadurch steigt in vielen Fällen der Zeitaufwand und entsprechend die Kosten. Wer nicht mehr als 20.000 Kilometer im Jahr fährt, dürfte mit einem A150 oder A160 gut bedient sein. Der Benziner gilt als zuverlässig und nicht zu wartungsintensiv.

Die Modelle A170 und A180 fahren mit ihren 116 PS etwas souveräner, der A 200 geht mit 136 PS entsprechend noch besser voran. Den A200 Turbo braucht man nicht. Die Vorderachse hat Probleme, die Kraft von 193 PS auf die Straße zu bringen. Außerdem verbraucht der Motor viel. Der A 160 CDI BlueEfficiency fährt dagegen besonders genügsam. Mercedes bietet ihn ab Juli 2008 an. Der kleine Benziner kam ebenfalls als sparsame BlueEfficiency-Version mit Start-Stopp-Automatik.

Am beliebtesten ist der A 180 CDI. Der Diesel mit 109 PS macht ein Drittel der Verkäufe aus und verbraucht fünf bis sechs Liter. Ab einem gewissen Alter müssen jedoch die Glühkerzen getauscht werden und das AGR-Ventil. Zudem sollten Diesel-Interessenten bedenken, dass es künftig Probleme mit der Einfahrt in Innenstädte geben kann. Die Motoren erfüllen nur die Euro-5-Norm und verfügen nicht über ein SCR-System. Bei den Benzinern wird überwiegend das Basismodell A150/A160 verkauft.

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Die Mercedes A-Klasse

Was dem kleinsten Benz an optischer Finesse fehlt, gleicht er mit Alltagstauglichkeit und Raumkomfort aus.

Fahrwerk

Bei der Hauptuntersuchung fällt die A-Klasse überwiegend positiv auf. Sie schlägt sich besser als die meisten anderen Autos im Segment. Lediglich an den Bremsen gibt es öfter Auffälligkeiten. Oft hakt die Feststellbremse, der Verschleiß der Bremsscheiben fällt hoch aus. Die Gelenke der Antriebswellen machen ebenfalls mehr Probleme als bei der Konkurrenz. Fallen bei der Probefahrt Geräusche am Fahrwerk auf, sind oft die Querlenkerbuchsen verantwortlich bzw. die oberen Drehlager der Federbeine.

Vom Sportfahrwerk ist eher abzuraten. Da die A-Klasse im Vergleich zu anderen Kompakten einen kurzen Radstand hat und vergleichsweise hoch ist, fährt sie sich weder besonders sportlich noch besonders komfortabel. Große Felgen und Reifen mit niedrigen Flanken bieten sich daher nicht an.

Ausstattung und Sicherheit

Die A-Klasse kommt in drei verschiedenen Ausstattungs-Varianten. Sie heißen Classic, Elegance und Avantgarde. In der Basis ist die Ausstattung überschaubar. Eine manuelle Klimaanlage ist an Bord, dazu elektrische Fensterheber vorne, natürlich ESP und einige Airbags. Kopfairbags kosteten jedoch extra. Elegance rollt auf Alurädern und bringt etwas Holz und Leder in den Innenraum. Die Fenster öffnen alle elektrisch, aber erst ab dem Facelift. Die Ausstattung Avantgarde soll sportlicher wirken und bringt neben den Alurädern Leder und Zierleisten in Aluoptik statt in Holz.

Die Ausstattungsliste der A-Klasse ist lang. Zu den sinnvollen Extras gehören die Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Abbiegelicht. Außerdem sollte das in der Länge verstellbare Lenkrad an Bord sein. Der Parkassistent ist nicht nötig, die A-Klasse ist angenehm übersichtlich und kurz. Das Navigationssysteme ist inzwischen naturgemäß veraltet, muss also auch nicht dabei sein. Der Beifahrersitz zum Ausbauen ist hingegen praktisch.

Marktsituation und Preise

Insgesamt schlägt die Mercedes A-Klasse sich als Gebrauchtwagen gut. Die Rostprobleme bis zum Facelift außen vor, schneidet sie besser ab als viele Konkurrenten. Für sportlich ambitionierte Autofahrer bot sie sich nie an, entsprechend gibt es kaum verheizte Exemplare.

Auf mobile.de sind gut 1.000 Autos gelistet, die weniger als 125.000 Kilometer auf der Uhr haben, noch mindestens 12 Monate TÜV und ein ausgefülltes Scheckheft. Für 3.000 bis 4.000 Euro gibt es ein ordentliches Angebot an 11 bis 14 Jahre alten Autos. Fahrzeuge aus den letzten Baujahren mit wenig Kilometern kosten bis zu 15.000 Euro.

Mercedes A-Klasse: Fazit und Empfehlung 

Beim Verhältnis Fläche zu Platzangebot macht der A-Klasse heute kaum ein Kompakter was vor. Bei einer Länge von deutlich unter vier Metern, lädt sie deutlich mehr ein als alle andere. Wer sich am “Rentnerimage” nicht stört und ein praktisches Auto für die Stadt sucht, sollte sie auf jeden Fall in die engere Wahl nehmen. Wir empfehlen einen Fünftürer ab Modelljahr 2009. Am besten als Benziner A180 oder A200 mit Schaltgetriebe. Die Preise dafür starten bei rund 6.000 Euro.

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Die neue A-Klasse

Seit der 3. Generation tritt die A-Klasse im neuen Stil auf: Kompakt mit gewohnter Mercedes-Front statt Raumwunder.

Mercedes A-Klasse

Mercedes A-Klasse W169
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Mercedes A-Klasse W1692_21
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Quelle: Daimler
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Die Mercedes A-Klasse als Drei- und Fünftürer
Quelle: Daimler
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Die dreitürige A-Klasse bot Mercedes von 2004 bis 2010 an
Quelle: Daimler
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Den W169 gab es auch als Dreitürer
Quelle: Daimler
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So viel Platz auf so wenig Fläche bietet nur die Mercedes A-Klasse
Quelle: Daimler
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Die zweite A-Klasse ist deutlich länger als die erste Generation, was das Fahrverhalten auf der Landstraße deutlich verbessert
Quelle: Daimler
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Die zweite Generation der Mercedes A-Klasse gilt genau wie die erste als Rentnerauto und wird glücklicherweise häufig von Rentnern gefahren - gut für das Gebrauchtwagenangebot
Quelle: Daimler
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Ab Ende 2004 bot Mercedes die A-Klasse auch mit stufenloser Automatik an
Quelle: Daimler
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Das Platzangebot auf der Rückbank überzeugt trotz kompakter Abmessungen
Quelle: Daimler
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Die Mercedes A-Klasse W169 gab es mit vier Benzinern und drei Dieseln
Quelle: Daimler
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Ein Blick in den Innenraum einer Mercedes A-Klasse mit Holzdekor und Navigationssystem
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