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Ursprünglich sollten die Fahrzeuge David Coulthard und Mika Häkkinen als Fortbewegungsmittel im Fahrerlager dienen
Quelle: Daimler
Ursprünglich sollten die Fahrzeuge David Coulthard und Mika Häkkinen als Fortbewegungsmittel im Fahrerlager dienen

Die A-Klasse von Mercedes fand spät zum echten Sport. 15 Jahre und zwei Generationen nach dem Debüt wurde der kleinste Benz vom Mini-Van zum Kompakten, kam bald darauf als potente AMG-Version. Doch schon in der Hochbau-Zeit bis 2003 gab es zaghafte Annäherungsversuche an das Racing-Thema. Die außergewöhnlichste: Die A-Klasse Formel 1 Limited Edition. Ein Auto zum Siege feiern, nicht um welche zu erringen. Das Gewinnen bahnt sich für diese Sonderedition erst an - und betrifft den Wert. Denn diese A-Klasse in den klassischen Farben des McLaren-Mercedes-Formelwagens war als Neuwagen richtig selten. Entsprechend rar ist die 102 PS starke Reminiszenz an den WM-Titel 1998 als Gebrauchter.

Limitierte Formel 1-Folklore gab es für die A-Klasse in der Neuzeit abermals. Diesmal unterlegt mit weit mehr technischer Ernsthaftigkeit: Die flache, dritte Generation kam unter dem sperrigen Titel Mercedes AMG Petronas 2015 World Champion Edition mit dem 381 PS starken damaligen Top-Aggregat. Zu beiden gut ausstaffierten Meisterschafts-Modellen bieten sich eiligen Fahrern Baureihen-intern Alternativen -  beim kugeligen ersten A (W168) stärkere, beim 2018 ausgelaufenen Kompakt-A (W176) etwas günstigere.

Ein Auto fürs Fahrerlager, nicht für die Rennstrecke

Klar ist: Wer sich vor einem imaginären Elch auf die Seite wirft, wird nicht als Angreifer wahrgenommen. Also versuchte Mercedes erst gar nicht, die Ende 1998 vorgestellte A-Klasse F1 limited Edition zu einem tatsächlichen Racer zu machen. Weitgehend ohne fahraktiven Anspruch zelebriert das Modell den gemeinsam mit McLaren sowie den Fahrern David Coulthard und Mika Häkkinen errungenen Konstrukteurs-Titel. Letztgenannter Pilot holte im selben Jahr außerdem gegen Michael Schumacher und Ferrari die Fahrer-WM. Bestandteil der Edition waren die Namen beider Teamfahrer: Die insgesamt 250 gefertigten Modelle unterteilen sich je zur Hälfte in eine Häkkinen- und eine Coulthard-Serie - abzulesen am Namensschriftzug an der Seite und der Startnummer an Front und Heck. Charakteristisch ist die Lackierung selbst: Silbergraue A-Klassen wurden im unteren Bereich mit den schwarz-roten Elementen des Rennfahrzeuges versehen. Das geschah in einem recht aufwändigen Airbrush-Verfahren.

Mika Häkkinen (links) und David Coulthard (rechts) gewannen 1998 den Konstrukteurs-Titel. Häkkinen zudem auch die Fahrer-WM
Quelle: Daimler
Mika Häkkinen (links) und David Coulthard (rechts) gewannen 1998 den Konstrukteurs-Titel. Häkkinen zudem auch die Fahrer-WM

Eigentlich hätte dieses Modell gar nicht in (Klein-)Serie gehen sollen. Geplant war lediglich ein Exemplar jeder Version – welches tatsächlich vom jeweiligen Fahrer gesteuert wurde. Diese A-Klassen in McLaren-Mercedes-Farben dienten Coulthard und Häkkinen als Vehikel im Fahrerlager. Quasi als werbewirksame Alternative zu den gebräuchlicheren Mopeds in den Farben der Teams. Doch viele Kunden wollten die A-Klasse in dieser Form. Das gewonnene Championat bot dem Hersteller einen passenden Anlass zur Wunscherfüllung.

A-Klasse Formel 1 Limited: Gebraucht selten, teuer und lohnend

Mercedes verlangte ab rund 30.500 DM (umgerechnet knapp 15.600 Euro) für den Kompakt-Van. Die F1-Edition kam mit AMG-Felgen und roter Leder-Innenraumausstattung. Außerdem gehörten Sitzheizung, Klimaanlage und ein in Wagenfarbe lackiertes Lamellen-Schiebedach zum Serienumfang. Zur Motorsport-Anlehnung passen die Alu-Pedalerie sowie das sportlicher abgestimmte Fahrwerk. Die Sportlichkeit endet spätestens im Motorraum. Das Modell basiert auf dem A160. Also dem 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 102 PS und einem Drehmoment von 150 Newtonmetern. Über ein Getriebe mit automatischem Kupplungssystem erreicht die Kraft die Vorderräder. Heißt: Der Fahrer schaltet über eine herkömmliche H-Schaltung, das Auto kuppelt selbstständig. Und zwar immer dann, wenn die Hand den Schaltknauf berührt.

30.500 DM verlangte Mercedes 1998 für die Sonderedition
Quelle: Verkäufer bei mobile.de
30.500 DM verlangte Mercedes 1998 für die Sonderedition

Derzeit finden sich sogar zwei der seltenen Modelle auf mobile.de. Die beiden Häkkinen-Varianten kosten knapp 7.800 bzw. 8.500 Euro. Wir sprechen von Liebhaberpreisen, reguläre A-Klasse-Modelle findet man mit demselben Aggregat, fahrbereit und mit gültiger HU, bereits ab weniger als 1.000 Euro. Doch hier ist die Tendenz fallend, beim Formel 1-Modell lässt sich auf weiteren Wertzuwachs spekulieren.

Die Alternativen zum gefragtesten W168

Am meisten Spaß hat mit der begehrtesten A-Klasse W168, wer sich an einem seltenen Modell erfreuen kann und die Erinnerung an eine vergangene Motorsport-Epoche genießt. Wer schlicht eine möglichst fahraktive A-Klasse erster Serie sucht, ist mit dem A210 Evolution besser beraten. Das Top-Modell kam nach dem Facelift von 2001 und ist sowohl mit der regulären Karosse als auch in der ab Lebens-Mitte angebotenen 17 Zentimeter längeren A-Klasse erhältlich. Ein 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner reicht 140 PS an eine 5-Gang-Handschaltung oder ein 5-Gang-Automatikgetriebe weiter. Doch was den Evolution ausmacht, ist eher der Auftritt als die Leistung. Serienmäßig kam das Modell mit 17-Zoll-Alufelgen, Doppelrohr-Auspuff und breiten Seitenschweller-Verkleidungen. Im Innenraum erkennt man das Modell an weißen Beinauflagen und weiß hinterlegten Armaturen. Der obere Teil des Lenkradkranzes ist in derselben Farbe gehalten. Auf mobile.de starten die Preise für fahrtaugliche Modelle mit gültiger HU im Bereich von rund 1.300 Euro.

Die Nachfolgergeneration mit ähnlicher Karosserieform (W169) gab es mit bis zu 193 PS im A200 Turbo. Modelle mit dem aufgeladenen 2,0-Liter-Turbo starten auf mobile.de im Bereich rund 3.500 Euro.

Lang lebe 2015: Der A45 AMG (W176) in der World Champion Edition

Unabhängig vom Aggregat: A-Klassen der ersten und zweiten Serie sind der vernünftigen Seite stets näher denn der wilden. Das änderte sich mit der flacheren, dritten Generation (W176) und der Beteiligung des Haustuners: Der aufgeladene 2,0-Liter-Vierzylinder des A45 AMG leistete in der überarbeiteten Variante 381 PS. Ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe reicht die Kraft an alle vier Räder.

2016 legte Mercedes erneut eine F1-Edition auf. Diesmal in den Farben des Hauptsponsors Petronas
Quelle: Daimler
2016 legte Mercedes erneut eine F1-Edition auf. Diesmal in den Farben des Hauptsponsors Petronas

Als diese Variante auf den Markt kam, war Mika Häkkinen längst in Rennpension, McLarens F1-Rennstall unglücklich mit Honda liiert - und Mercedes erneut Weltmeister mit blendenden Chancen auf die Titelverteidigung in Fahrer- sowie Konstrukteurswertung. Nachdem Lewis Hamilton gemeinsam mit Nico Rosberg beides fixierte, brachte Mercedes eine F1-Sonderedition des A 45-Kompaktsportlers.

Ausstattung: Grün-weiß ist das neue Rot-Schwarz

Antriebstechnisch entsprach der A45 AMG Petronas 2015 World Champion Edition der regulären Variante. Das zeitlich limitierte Modell (erhältlich von Januar 2016 bis Mai 2016) kam mit zusätzlichen Splittern an der Front und einem Heckspoiler der – sehr entfernt - an einen F1-Flügel erinnerte. Außen bot Mercedes mehrere Grautöne und stets grüne Streifen an Dach, Motorhaube und Seiten – angelehnt an die Unternehmensfarben des Hauptsponsors Petronas. Grün-weiße Streifen durchziehen außerdem den Innenraum. Serienmäßig kam die Formel 1-Edition des A45 mit den AMG-Performance-Sitzen und 19-Zoll-Alufelgen.

Auf mobile.de gibt es mehr als 120 fahrtaugliche A45-Exemplare mit gültiger HU. Die Preise starten im Bereich von rund 30.000 Euro, F1-Editions-Modelle finden sich selten und meist im Bereich um 45.000 Euro.

Zur scharfen AMG-Variante dieser A-Klasse gibt es eine günstigere Alternative: Schwächer, aber immer noch hinreichend gut motorisiert und auf Wunsch ebenfalls mit Allradantrieb. Die 4Matic-Versionen des A250 kosten auf mobile.de ab rund 21.000 Euro. Ein 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo leistet hier zwischen 211 und 218 PS.

Fazit

Mit dem Modell selbst änderte sich im Laufe der Jahrzehnte auch die Art, wie Mercedes über A-Klasse-Sondermodelle auf erfolgreiches Formel 1-Engagement verweist. Die Formel 1 Limited-Edition von Generation Eins ist eine passable Wahl für alle, die ein optisch spaßiges Auto mit großem Wertsteigerungspotenzial suchen. Dynamischer sind andere A-Klassen der hochbauenden Baureihen.

Die neuere A45 AMG Petronas 2015 World Champion Edition bietet längs und querdynamisch weit mehr. Doch der Kompaktsportler kommt mit weniger Differenzierungsmerkmalen zur unlimitierten Ausgabe. Denn viel Leistung, bunte Nähte und (optionales) Spoilerwerk gibt es auch dort. Hier werden wohl noch ein paar Formel 1-Saisonen ausgetragen, ehe sich veritable Wertsteigerung einstellt.

Die F1-Edition der A-Klasse in Bildern

Nur 250 Exemplare der F1-Version fertigte Mercedes
Ursprünglich sollten die Fahrzeuge David Coulthard und Mika Häkkinen als Fortbewegungsmittel im Fahrerlager dienen
30.500 DM verlangte Mercedes 1998 für die Sonderedition
Die Premiere feierte das Modell auf der Essen Motorshow 1998
Auf rotem Leder mit Sitzheizung sitzt man in der A-Klasse Formel 1 limited
Der A45 kam serienmäßig AMG-Performance-Sitzen
2016 legte Mercedes erneut eine F1-Edition auf. Diesmal in den Farben des Hauptsponsors Petronas
Mika Häkkinen (links) und David Coulthard (rechts) gewannen 1998 den Konstrukteurs-Titel. Häkkinen zudem auch die Fahrer-WM
Vorbild für das Design: McLaren MP-12 (1997)
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Nur 250 Exemplare der F1-Version fertigte Mercedes
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Ursprünglich sollten die Fahrzeuge David Coulthard und Mika Häkkinen als Fortbewegungsmittel im Fahrerlager dienen
Quelle: Verkäufer bei mobile.de
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30.500 DM verlangte Mercedes 1998 für die Sonderedition
Quelle: Daimler
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Die Premiere feierte das Modell auf der Essen Motorshow 1998
Quelle: Verkäufer bei mobile.de
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Auf rotem Leder mit Sitzheizung sitzt man in der A-Klasse Formel 1 limited
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Der A45 kam serienmäßig AMG-Performance-Sitzen
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2016 legte Mercedes erneut eine F1-Edition auf. Diesmal in den Farben des Hauptsponsors Petronas
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Mika Häkkinen (links) und David Coulthard (rechts) gewannen 1998 den Konstrukteurs-Titel. Häkkinen zudem auch die Fahrer-WM
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Vorbild für das Design: McLaren MP-12 (1997)
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