Mercedes A-Klasse W176 Kaufberatung: Jung geworden
Bei der 3. Generation der A-Klasse macht Mercedes alles neu. Aus einem Raumwunder wird ein klassischer Kompakter. Welche A-Klasse die beste ist, liest Du hier.
Schön, wenn ein Plan funktioniert. Für Daimler geht die Strategie auf, die mit der dritten Generation der A-Klasse entwickelt wird. Die Baureihe W176 soll jüngere Fahrer ansprechen als die Vorgänger. Einsteiger sozusagen, die sich später vielleicht einen größeren Mercedes kaufen. Bislang hat die Mercedes A-Klasse den Ruf, vor allem von der älteren Generation gefahren zu werden.
Der Klassenprimus unter den Kompakten: Der VW Golf VII.
Das funktioniert. Das Durchschnittsalter der A-Klasse-Käufer sinkt mit dem W176-Modell spürbar. Dass der Vorgänger mit Sandwichboden und ganz viel Platz auf wenig Fläche das cleverere Auto ist? Geschenkt. Der Erfolg übertrifft die Erwartungen. Mercedes muss sogar die Produktionskapazitäten für die Kompaktklasse ausbauen. Bis 2018 läuft die A-Klasse W176 im Mercedes-Werk Rastatt und bei Valmet in Finnland vom Band. Doch welche gebrauchte A-Klasse dieser Baureihe ist die beste für die meisten? Das erfährst Du hier.
Karosserie und Konzept: Mercedes A-Klasse
Unter den klassischen Kompakten mit steilem Heck übertrifft die A-Klasse mit einer Länge von rund 4,30 Metern kaum die Golf-Maße. Außen. Im Innenraum gehört der kompakte Mercedes zu den knapp geschnittenen Vertretern seiner Art. Wer viel Platz auf der Rückbank und im Kofferraum sucht, sollte sich anderswo umschauen. Immerhin: Fünf Türen sind serienmäßig, unpraktisch gerät die A-Klasse also nicht. Dafür aber wertig und edel. Große Zierflächen und runde Lüftungsdüsen lassen sie schick wirken.
Und sportlich. Bis zur Modellpflege 2015 sogar eine Spur zu sportlich. Das Fahrwerk stimmt Mercedes straff bis hart ab. Zum Facelift reagieren die Ingenieure auf Kritik, die Mercedes A-Klasse wird nachgiebiger. Zudem gibt es optional ein Verstellfahrwerk und neue Motoren.
Ausstattungslinien: Style, Urban, AMG Line
Mercedes bietet die A-Klasse neben der Serienausstattung in drei weiteren Varianten an. Style übernimmt den Part der schicken Linie, Urban soll eher modern wirken. Für den sportlichen Auftritt ist die AMG Line zuständig (zunächst: AMG Sport). Urban und Style bringen in erster Linie optische Änderungen mit, außerdem Sportsitze in verschiedenen Bezügen und spezielle Leichtmetallräder. Beide lassen sich mit fast allen Motoren kombinieren.
Serienmäßig rollen die meisten Varianten auf Stahlrädern und leuchten mit Halogen. Klimaanlage und Audiosystem gibt es serienmäßig, in späteren Baujahren stets mit auf dem Armaturenbrett aufgesetztem 7-Zoll-Bildschirm. Zuvor musste man das Audio 20 genannte System extra bezahlen. Doch nackte A-Klassen findet man ohnehin nicht. Die Ausstattungsliste ist, wie bei Mercedes üblich, lang und wird von den meisten Kunden auch genutzt.
Ausstattung: Was sollte, was darf, was nicht muss
Von einigen Spezialmodellen abgesehen kann fast jede Motorisierung der A-Klasse mit allen Extras kombiniert werden. Ein Blick in die konkrete Ausstattungsliste eines konkreten Inserats für einen Gebrauchtwagen ergibt also Sinn.
Mit seinen dynamischen Qualitäten ragt er in seiner Klasse heraus.
Notwendige Ausstattung: Neben Alufelgen sollte eine gebrauchte A-Klasse auf jeden Fall vernünftige Scheinwerfer haben. Halogen gehört nicht an einen sogenannten „Premium-Kompaktwagen“. Weil wir das Modell nach dem Facelift bevorzugen, sollten also LED-Scheinwerfer am Auto sein. Zuvor gab es optional Bi-Xenon. Eine der Ausstattungslinien (Style oder Urban) ist ebenfalls Pflicht. Die Klimaautomatik Thermotronic sollte ebenfalls sein. Außerdem zu empfehlen: das Sitzkomfortpaket, Sitzheizung, ein bisschen Assistenz und das Paket zur Integration von Smartphones. Ab dem Facelift lassen sich iPhone und Android-Telefone über die entsprechenden Schnittstellen (CarPlay, Android Auto) einbinden.
Schöne Ausstattung: Für lange Reisen gefällt uns der intelligente Tempomat Distronic Plus, der selbstständig den Abstand zum Vordermann hält und so den Piloten entlastet. Das adaptive Fahrwerk lässt die A-Klasse je nach gewähltem Fahrprogramm komfortabel oder sportlich fahren, erweitert also die Möglichkeiten.
Unnötige Ausstattung: Auf das ganz große Infotainmentsystem Comand Online kann man verzichten, doch im Vergleich zum Navi Garmin Map Pilot, das Mercedes als Alternative anbot, ist es die bessere Wahl. Ledersitze müssen im Kompaktwagen nicht sein, das Komfortfahrwerk mit Tieferlegung stört nicht, bietet aber auch wenig Mehrwert.
Der beste Motor und das beste Getriebe in der A-Klasse
Mercedes bietet über die gesamte Bauzeit eine Vielzahl von Antriebsvarianten an. Benziner von 102 bis 381 PS und Diesel mit 90 bis 177 PS stehen zur Auswahl. Einige Motoren sind mit dem Allradantrieb 4Matic kombiniert. Den braucht man nicht, mit Frontantrieb fährt man ebenfalls sicher und spart zudem Sprit. Das Topmodell Mercedes-AMG A 45 4Matic mit zunächst 360 PS und später 381 PS ist nur was für Freaks. Ein Benziner darf es aber gerne sein, denn die Diesel geben sich in der A-Klasse etwas brummig.
Der Mercedes A 200 bietet mit 156 PS und 250 Newtonmetern Drehmoment genügend Leistung und Kraft für alle Situationen des Alltags. Im A 180 liefert derselbe 1,6-Liter-Vierzylinder nur 122 PS und 200 Nm, was die A-Klasse etwas träge macht. Der 200er lässt sich dank des früh anliegenden Drehmoments recht schaltfaul fahren, was auch deshalb wichtig ist, weil die Variante mit Doppelkupplungsgetriebe (7G-DCT) nicht sonderlich harmonisch fährt. Gefühlt schluckt die Automatik zudem Leistung. Ein A 200 mit Sechsgang-Handschaltung passt also.
Typische Mängel in der A-Klasse
Viel Ärger sollte es mit dem Gebrauchtwagen von Daimler nicht geben. Mit der Modellpflege behebt Mercedes zahlreiche Kinderkrankheiten. Fahrer von Vor-Facelift-Modellen klagen öfter über Klappergeräusche, ab September 2015 wird die A-Klasse solider. Beim TÜV fällt die A-Klasse durchweg positiv auf. Achsaufhängung, Federn, Dämpfer und Lenkung machen seltener Ärger als in der Klasse üblich. Das Gleiche gilt für die Beleuchtung und die Bremsenbauteile. Lediglich bei der Abgasuntersuchung erlauben sich einige ältere Nach-Facelift-Modelle Schwächen.
Einige Rückrufe gab es ebenfalls. Die meisten davon sollten jedoch längst durchgeführt worden sein. Aktuell (01/2019) wird untersucht, ob es bei Fahrzeugen, die zwischen 2014 und 2017 gebaut wurden, Probleme mit dem Beifahrerairbag gibt. Mit dem Motor im A 200 fährt man weitgehend problemlos. Gravierende Fehler oder öfter auftretende Auffälligkeiten sind nicht bekannt.
Der beste Mercedes A 200 auf mobile.de
Das Angebot an Mercedes A 200 mit Erstzulassung von 2015 bis 2018 ist recht groß. Die Motorisierung vereint fast ein Viertel aller angebotenen A-Klassen. Macht aktuell (01/2019) fast 1.300 Inserate. Allerdings sind schon viele Modelle der aktuellen Baureihe W177 dabei. Das Angebot an Gebrauchtwagen des Vorgängers ist vergleichsweise klein.
Allzu hohe Laufleistungen weisen die wenigsten Exemplare auf, die Preise für Modelle mit weniger als 100.000 Kilometern starten bei um die 17.000 Euro, mehr als 20.000 Euro kosten nur wenige Modelle der Baureihe.
Alternativen zur Mercedes A-Klasse
Wer es noch sportlicher, weil mit Hinterradantrieb, mag, greift zum BMW 1er der kürzlich ausgelaufenen Generation. Die Baureihe F20 gibt sich sogar noch etwas enger, dafür aber vor allem auf gewundenen Landstraßen noch ein gutes Stück dynamischer. Mehr praktischen Nutzen bietet ein Audi A3, noch mehr ein VW Golf 7. Bei Letzterem spart man auch ein paar Euro, verzichtet aber auf Prestige und legt einen eher langweiligen Auftritt hin.
Modell | Mercedes A 200 |
---|---|
Motor | 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner |
Leistung | 156 PS/115 kW b. 5.300 U/min |
Drehmoment | 250 Nm b. 1.250-4.000 U/min |
Getriebe | manuelles Sechsgang-Getriebe |
0-100 km/h | 8,1 s |
Geschwindigkeit | 224 km/h |
Verbrauch | 5,5 l/100 km |
CO2-Ausstoß | 128 g/km |
Länge | 4.299 mm |
Breite | 1.780 mm |
Höhe | 1.433 mm |
Radstand | 2.699 mm |
Kofferraumvolumen | 341-1.157 l |
Leergewicht | 1.370 kg |