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Mazda CX-3 2018 Test (9)
Quelle: Peter Besser
Wir steuerten Mazdas kleinstes SUV CX-3 durch den Alltag. Im Testbericht nennen wir seine Stärken und Schwächen

SUV auf Kleinwagen-Basis sind beliebt, denn sie kombinieren modische Formen mit überschaubaren Maßen. Entsprechend groß ist das Angebot, aus dem der Mazda CX-3 vor allem mit Sportlichkeit herausstechen möchte. Lange Motorhaube, wuchtige Räder, kurzer Überhang hinten, schmale Heckfenster, bewegte Linienführung. Das sieht schick aus, leider sieht man durch die kleinen Fenster aber nicht so gut hinaus. Und auch der Komfort der hinteren Insassen leidet unter dem dynamischen Blechkleid mit den äußerst schmal geschnittenen Türen.

Bei SUVs wie diesem geht es vor allem ums Aussehen und um eine hohe Sitzposition. Die sorgt für einen guten Überblick und für einen bequemen Einstieg. Im CX-3 gelingt das besonders gut. Um auf den Fahrersitz zu gelangen, muss man bei dem Kleinwagen-SUV weder klettern noch sich bücken. Allerdings sieht man von dort weder nach hinten noch zur Seite besonders gut, trotz des kleinen Zusatzfensters in der C-Säule.

In Kurven macht der Mazda CX-3 richtig Spaß

Passend zur sportlichen Karosse hat Mazda das Fahrwerk des CX-3 straff abgestimmt. Für unseren Geschmack etwas zu straff. Dafür knickt das SUV aber auch nicht ein, wenn der kräftige und reaktionsschnelle Saugmotor das Auto flott durch die Kurven scheucht. Zwar macht all das den CX-3 nicht zum Sportwagen, und der hohe Schwerpunkt setzt Grenzen. Doch im Vergleich zu vielen Wettbewerbern macht die Fahrt auf kurvigen Landstraßen im CX-3 richtig Spaß. Weniger Freude bereitet das manuelle und leider hakelige Sechsgang-Getriebe. Vor allem der erste Gang wollte des Öfteren nicht so wie der Fahrer. Ob das nur für den Testwagen gilt oder ein generelles Problem darstellt, können wir nicht beurteilen. Die Berliner Autofahrer hatten dafür auf jeden Fall recht wenig Verständnis.

Der Sportler unter den kleinen SUV

Mazda CX-3 2018 Test (2)
Quelle: Peter Besser
Der Mazda CX3: Seitenansicht

Der Gepäckraum des CX-3 fasst 350 bis maximal 1.260 Liter. Ein sehr guter Wert im Vergleich zur Kleinwagenklasse, andere Kleinwagen-SUV können jedoch mehr verstauen. So passen etwa in einen Opel Mokka X bis zu 1.372 Liter. Der Renault Captur schluckt 1.235 Liter bei weniger Grundfläche. Ein Peugeot 2008 ist kleiner und fasst beinahe genauso viel (1.194 Liter). Das liegt daran, dass keines dieser Mini-SUV einen so sportlichen Vorderwagen hat wie der CX-3. Und in der Regel auch keine solch leistungsstarken Antriebe. Beim Opel Mokka X ist bei 140 PS Schluss, beim Peugeot 2008 endet das Leistungsangebot bei 130 PS und den Captur gibt es mit maximal 150 PS.

Der SUV-Boom in Deutschland hält nach wie vor an. Das kann man auch an den Zulassungszahlen von Mazda Deutschland ablesen. Der CX-3 wurde von Januar bis Mai 2019 7.900 Mal verkauft und landet damit auf Platz zwei der markeninternen Rangliste. Platz eins belegt der CX-5 mit 8.870 Neuzulassungen. Der dritte Rang geht mit einem deutlichen Abstand und 4.105 verkauften Exemplaren an den Mazda3.

Der Innenraum im Detail

Der Mazda CX-3 misst 4,28 Meter in der Länge. Zum Vergleich: Der Kleinwagen Mazda2 liegt bei 4,06 Metern. Mit seinem Kofferraumvolumen von 350 bis 1.260 Litern erreicht das Mini-SUV beinahe das Niveau des viel längeren Mazda3. Allerdings nur auf dem Papier. Im Autoalltag hatten wir das Gefühl, dass in das SUV deutlich weniger hineingeht als in den Kompaktklässler. Zudem störten die sehr hohe Ladekante und die geringe Anzahl an Ablagen und Staufächern.

Mazda CX-3 2018 Test (8)
Quelle: Peter Besser
Armaturenbrett und Lenkrad im Mazda CX-3: Der Innenraum präsentiert sich aufgeräumt, aber nicht so hochwertig wie in den größeren Modellen der Marke

Die sportliche Karosserie des CX-3 geht – wie bereits erwähnt – zulasten der Fond-Insassen. Zum einen fällt wenig Licht durch die schmalen Fenster. Zum anderen wird es für große Menschen schnell eng an den Knien. Nach oben ist hingegen noch Luft. Der Fahrer hat es in jeder Hinsicht besser. Auf seinem Platz gibt es genügend Raum und Licht und eine gute Übersicht nach vorne. Nur beim Blick nach schräg hinten, spürt auch der Steuermann, die Auswirkungen der ansteigenden Schulterlinie und der kleinen Fenster.

Das viele Hartplastik im Innenraum will nicht so recht zu dem edlen Äußerem des CX-3 passen. Wenigstens wurde es ordentlich verarbeitet und eingepasst. Die Materialien wechseln für unseren Geschmack zu oft: weich-flauschige Einsätze in den Türen, helles Kunstleder sowie Carbon-Optik am Lenkrad und an der Mittelkonsole. Das ist zu viel.

Infotainment: Nicht schick, aber funktional

Die Bedienung des Infotainmentsystems funktioniert intuitiv. Die Menüführung ist einfach, das Display sieben Zoll groß. Alles wird über einen Dreh-Drück-Knopf in der Mittelkonsole gesteuert und die einzelnen Menüs wurden sparsam gefüttert und sind entsprechend einfach zu verstehen. Das Navigationssystem funktioniert einwandfrei. Und das Streamen von Musik über eine Bluetooth-Kopplung klappt ebenfalls ohne Probleme. Steht der Wagen, werden erhaltene Kurznachrichten vom Smartphone angezeigt. Die Integration von Apple Carplay und Android Auto gibt es erst ab der Ausstattung Center-Line. Zugang zu sozialen Netzwerken funktioniert über die integrierte App aha. Per Stitcher gelangt Internetradio ins Fahrzeug.

Mazda CX-3-Antrieb: Kräftig, aber nur in der Theorie sparsam

Bei unserem Testwagen steckt ein 2,0-Liter-Benziner mit 150 PS und 204 Nm unter der Haube, der seine Kraft an alle vier Räder schickt. Wie bei Mazdas Benzinern üblich, arbeitet der Motor ohne Turbounterstützung. Aus dem Stand erreicht der Japaner Tempo 100 nach 8,7 Sekunden. Schluss ist bei 200 km/h. Das kurz übersetzte Getriebe treibt jedoch den Kraftstoffverbrauch schnell in die Höhe. Selbst bei zurückhaltendem Gasfuß standen bei Fahrten auf der Autobahn und im Stadtverkehr am Ende mehr als 8 Liter im Bordcomputer.

Das trifft den WLTP-Normverbrauch ziemlich exakt: Demnach verbraucht der CX-3 kombiniert 8,1 Liter auf 100 Kilometern. Beim Sparen hilft ein Rekuperationssystem, das die gewonnene Energie in einem Kondensator speichert und von dort direkt an elektrische Verbraucher abgibt.

Fahrwerk, Fahrverhalten: Hart im Geben

Mazda CX-3 2018 Test (4)
Quelle: Peter Besser
Der Kofferraum des Mazda CX-3 fasst 350 - 1.260 Liter

Sportliche Optik, hartes Fahrwerk. Das passt. Klar. Doch beim
CX-3 ist die Federung nicht nur sportlich, sondern auch unkomfortabel geraten. Man hat beinahe den Eindruck, dass das Gewicht von mehr als 1.300 Kilogramm zu viel für die Federung ist. Das gilt zumindest in Kombination mit den 18 Zoll großen Rädern, die jedoch bei dieser Karosserie das optische Minimum darstellen.

Auf der Autobahn lässt der CX-3 deutlich weniger Stöße durch, und auch das Geräuschniveau bleibt selbst bei flottem Tempo angenehm niedrig. Nur beim Geradeauslauf könnte Mazda noch etwas nachbessern. Insgesamt schlägt sich der CX-3 als Reiseauto deutlich besser als ein normaler Kleinwagen und besser als viele Wettbewerbs-SUV.

Preisgestaltung: Viel Ausstattung, wenig Auswahl

Die Liste der verfügbaren Extras für den Mazda CX-3 ist lang und beinhaltet so wichtige Features wie einen Notbremsassistenten mit Fußgängererkennung und eine Warnfunktion für den toten Winkel. Leider kann man sich seinen Wunsch-CX-3 nicht frei konfigurieren, denn Mazda steckt Vieles in die vorgefertigte Ausstattungslinien. Der City-Notbremsassistent mit Fußgängererkennung sowie der Tempomat beispielsweise sind Teil der Ausstattung Center-Line (ab 21.090 Euro). Ab Exklusive gibt es einen Spurhalte- sowie einen Spurwechselassistenten und Voll-LED-Scheinwerfer (ab 23.290 Euro).

Käufer des CX-3 mit 150-PS-Benziner muss das nicht kümmern. Den gibt es ohnehin erst ab der Exclusive-Line (ab 26.090 Euro). Wer sich allerdings einen Abstandstempomaten wünscht, muss zur Sports-Line greifen (27.880 Euro für den 150 PS Sauger) und ein Paket mit Bose-Soundsystem, City-Notbremsfunktion, Lenkradheizung, Fernlichtassistent und Stauassistenzfunktion für 1.400 Euro extra bezahlen. Hier würden wir uns etwas mehr Freiheiten bei der Konfiguration wünschen.

Technische Daten Mazda CX-3 Skyactiv-G 150

  • Antrieb: 2,0-l-Vierzylinder-Benziner
  • Leistung: 150 PS (110 kW) bei 6.000 U/min
  • Drehmoment: 204 Nm bei 2.800 U/min
  • Getriebe: Sechsgang-Handschaltung, Allradantrieb
  • 0-100 km/h: 8,7 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
  • Verbrauch: 8,1 l/100 km (WLTP)
  • CO2: 181 g/km
  • Testverbrauch: 8,7 l/100 km
  • Länge: 4.275 mm
  • Breite: 1.765 mm
  • Höhe: 1.535 mm
  • Radstand: 2.570 mm
  • Leergewicht: 1.310 kg
  • Kofferraum: 350-1.260 l
  • Preis: ab 26.090 Euro
  • Basispreis Mazda CX-3: ab 18.490 Euro

Mazda CX-3 im Alltagstest: Bilgergalerie

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Quelle: Peter Besser
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Wir steuerten Mazdas kleinstes SUV CX-3 durch den Alltag. Im Testbericht nennen wir seine Stärken und Schwächen
Quelle: Peter Besser
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Der Mazda CX-3: Frontansicht
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Der Mazda CX-3: Großer Kühlergrill, vergleichsweise lange Front
Quelle: Peter Besser
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Der Mazda CX3: Seitenansicht
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Der Mazda CX-3: Heckansicht
Quelle: Peter Besser
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Der Kofferraum des Mazda CX-3 fasst 350 - 1.260 Liter
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Der CX-3 ist Mazdas kleinstes SUV. Darüber gibt es den CX-5
Quelle: Peter Besser
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Der Mazda CX-3: Innenraum
Quelle: Peter Besser
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Die hintere Sitzreihe im Mazda CX-3
Quelle: Peter Besser
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Armaturenbrett und Lenkrad im Mazda CX-3: Der Innenraum präsentiert sich aufgeräumt, aber nicht so hochwertig wie in den größeren Modellen der Marke
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