Mild-Hybrid serienmäßig im neuen Mazda2
Knapp 5 Jahre nach dem Marktstart erhält der Mazda2 ein großes Facelift – inklusive serienmäßigem Mild-Hybridsystem. Erfahre hier, was der Kleinwagen noch kann.
Man muss nicht immer alles neu erfinden. Klar, aufgrund der gesetzlichen Vorgaben will Mazda den Durchschnittsverbrauch seiner Fahrzeugflotte senken. Dafür benötigt der Hersteller im Fall des Kleinwagens Mazda2 aber keinen Modellwechsel, sondern lediglich ein großes Update – ein Facelift zur zweiten Lebenshälfte also, runde fünf Jahre nach dem Debüt. Ab sofort fährt der Mazda2 (so gut wie) serienmäßig mit Mild-Hybridtechnik.
Mazda2 Facelift: Das Wichtigste in Kürze
- Zum Modelljahr 2020 überarbeiteter Kleinwagen
- LED-Scheinwerfer und Mild-Hybridsystem serienmäßig
- Mehr Komfort, geringerer Verbrauch
- Unverändert: schnittige Form, knappe Platzverhältnisse
Die Elektrifizierung ist ein konservativer Schritt, um den CO2-Schnitt zu senken: Viele Mitbewerber peilen möglichst rasch größere Elektroauto-Absätze an, um den Verbrauch ihrer Benziner auszugleichen. Bei Mazda sollen stattdessen die Benziner selbst sparsamer werden. In größeren Baureihen mit der neuen Motorentechnik Skyactiv-X. Im kleinen, leichten Mazda2 reicht dagegen ein neues Mild-Hybridsystem aus.
• solide Technik
• schickes Design
• gute Serienausstattung
Aber der Reihe nach: Von außen gibt sich der geliftete Mazda2 über schmalere Scheinwerfer, einen neuen Stoßfänger und einen flotteren Grill zu erkennen. Das Modell passt sich damit der weiterentwickelten Designlinie an, die Mazda „Kodo“ nennt. Am Blech des Mazda2 ändert sich nichts – damit auch nicht am Raumangebot, das bei diesem Modell seit jeher die zweite Geige hinter der Optik spielt.
Unter dem Blech passiert bei der Modellpflege mehr. Passagiere erleben dies, so der Hersteller, über einen verbesserten Fahrkomfort sowie neue Farben und Materialien im Innenraum. Auch beim Infotainment macht der Mazda2 endlich einen überfälligen Schritt nach vorn. Außerdem gibt es nun neue Komfort-Features wie einen selbstständig abblendenden Innenspiegel und eine Lenkradheizung. Zusätzliche Dämmung reduziert den Geräuschpegel im Innenraum.
Mild-Hybridsysteme in Serie
Den Diesel nimmt Mazda schon 2018 aus dem Motorenportfolio, er kommt vorerst nicht zurück. Der mit 115 PS bislang stärkste Benziner muss nun ebenfalls weichen. Übrig bleiben zwei Varianten des 1,5-l-Benziners aus Mazdas Skyactiv-G-Baureihe. Wie bei diesen Motoren üblich, kommt der Vierzylinder ohne Turboaufladung aus, fährt aber mit hoher Verdichtung. Mazda bietet zwei Leistungsstufen mit 75 PS und 90 PS an. Beide koppelt der Hersteller an ein manuelles Sechsgang-Getriebe, den stärkeren gegen Aufpreis auch an eine Sechsstufen-Automatik.
Die Handschalter stattet Mazda serienmäßig mit Hybridtechnik aus. Der Lohn: ein Normverbrauch von 4,1 Litern Benzin auf 100 km. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 94 g/km. Etwas durstiger gerät erwartungsgemäß die Automatik-Version mit nach NEFZ 5,2 Litern je 100 km (118 g/km CO2).
Mazda setzt, anders als etwa VW, nicht auf ein 48-Volt-Bordnetz für die Hybridkomponenten. Das System mit dem Namen „Mazda M Hybrid“ kommt mit 22,5 Volt aus. Das senkt die Kosten. Die Japaner verfolgen ein ähnliches Prinzip wie VW: Ein riemengetriebener Startergenerator ergänzt das regenerative Bremssystem i-Eloop, das bei Mazda bereits im Regal lag. Hinzu kommt ein Kondensator als Stromspeicher. Damit gewinnt das System nicht nur wie bisher Bremsenergie zurück. Es unterstützt nun außerdem den Benzinmotor bei Last mit zusätzlichem Drehmoment.
Außerdem lässt es den Motor besonders schnell und komfortabel an und sorgt für sanftere Gangwechsel. So kann Mazda die Start-Stopp-Automatik neu abstimmen. Der Motor wird nun erst dann neu gestartet, wenn der Fahrer den Gang eingelegt hat und von der Bremse aufs Gaspedal wechselt. Beim Hochschalten passt der Riemenstarter-Generator außerdem die Drehzahl an die erwartete neue Übersetzung an. Auch das minimiert Verluste und steigert den Komfort. Hinzu kommen innermotorische Sparmaßnahmen: Den Spritverbrauch bei kaltem Motor konnte Mazda nach eigenen Angaben um die Hälfte reduzieren. Mit verändertem Kühlmittelmanagement soll das Triebwerk schneller seine Betriebstemperatur erreichen.
Fahrwerk des gelifteten Mazda2
Beim Fahrwerk setzt Mazda vor allem auf Feintuning an Federn, Stoßdämpfern und Radaufhängungen. Der größte Eingriff: Die ESP-basierte Regelung „G-Vectoring“ bremst nun am Kurvenausgang zusätzlich zur bisherigen Funktion die kurvenäußeren Räder leicht ab. Das erhöht laut Mazda die Stabilität beim Ausfahren aus der Kurve.
Für die Insassen leichter zu erspüren: Neue Sitze sollen Fahrer und Beifahrer eine körperfreundlichere Sitzposition verschaffen. Ziel der japanischen Entwickler: eine aufrechte Beckenstellung, um Bewegungen des Kopfes zu minimieren. Dafür setzen die Ingenieure auf neue Sitzfedern sowie neuartigen Urethanschaum mit besseren Dämpf- und Stützeigenschaften.
Neue Features: Endlich modernes Infotainment
Beim Infotainment fährt Mazda schon länger hinterher. Bis zuletzt sträubt sich der Hersteller, Apple und Google Zugriff auf seine Bordsysteme zu erlauben. Damit ist nun Schluss, Apple CarPlay und Android Auto gehören ab sofort zum Ausstattungsangebot. Der Kunde kann sein Smartphone für Telefonie, Navigation oder Musikstreaming einfacher mit dem Auto koppeln. Die Verbindung erfolgt per USB.
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Wer zusätzlich ein internes Navi möchte, findet das selbstverständlich ebenfalls in der Preisliste. Erstmals bei Mazda können kostenpflichtige Online-Dienste wie Echtzeit-Verkehrsmeldungen hinzugebucht werden.
Neue Sicherheits- und Lichtsysteme im Mazda2
Dunkle Landstraßen müssen sich in Acht nehmen. Nach dem Opel Corsa bringt auch der Mazda2 endlich ein Matrix-LED-Lichtsystem ins Kleinwagensegment. Statische LED-Scheinwerfer sind sogar serienmäßig. Das Mazda-System heißt „ALH“ und besteht aus 20 Elementen, die ihre Verteilung und Richtung individuell steuern. Damit leuchtet der Kleinwagen die Straße stets hell aus, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden.
Viele weitere technische Systeme erhalten zum Facelift des Mazda2 kleinere Updates. Mit neuer Kamera erkennt der City-Notbremsassistent Fußgänger nun auch bei Nacht. Andere Fahrzeuge macht das System bis zu einer Geschwindigkeit von 80 km/h aus. Außerdem arbeitet der Assistent auch beim Rückwärtsfahren. Im Vor-Facelift-Modell reagiert der Emergency Brake Assist nur in Vorwärts-Richtung und bis zu einem Tempo von 30 km/h. Weitere verfügbare Assistenten sind ein aktiver Spurhalteassistent, eine Verkehrszeichenerkennung (TSR) und ein 360-Grad-Monitor. Für punktgenaues Einparken der unverändert nicht allzu übersichtlichen Mazda2 Karosse.
Vier Ausstattungen im Mazda2 (2020)
Wie gehabt will Mazda im Kleinwagen vier Ausstattungslinien und einige Pakete anbieten – eine recht vielfältige Preisliste für einen japanischen Importeur. Ab der Basis gibt es ein umfangreiches serienmäßiges Ausstattungsangebot. Jeder Mazda2 verfügt über LED-Scheinwerfer und Radio, beim Handschalter ist die Mild-Hybridtechnik immer dabei. Eine Klimaanlage gehört ab der mittleren „Center Line“ zum Umfang, ebenso eine Freisprecheinrichtung und ein Tempomat.
Darüber bietet der Hersteller die „Exclusive Line“ mit voller Konnektivität und einigen aktiven Assistenten an. Auch Sitzheizung und Parkhilfe gehören dazu. Die Topausstattung „Sports Line“ lässt nicht mehr allzu viele Wünsche offen. Einige schon – die verpackt Mazda in kostenpflichtigen Zusatzpaketen: Der schlüssellose Zugang ist ebenso dabei wie das Matrix-LED-Licht, die Verkehrszeichenerkennung, die Rückfahrkamera oder das City-Notbremssystem in der „Plus“-Version. Mazda-Händler lieben eben die hohen Durchschnittspreise, die sie selbst mit einem Kleinwagen wie dem Mazda2 erzielen können.
Immerhin steigt der Einstiegspreis für den gründlich überarbeiteten Mazda2 mit geänderter Antriebstechnik nur moderat: 14.190 Euro kostet nun die Basisversion mit 75 PS, also vertretbare 800 Euro mehr als bisher. Beim Händler steht der neue Mazda bereits seit dem 31. Januar 2020.
Technische Daten Mazda2 Facelift 2020
Modell | Mazda2 SKYACTIV-G 75 M Hybrid |
---|---|
Motor | 1,5-l-Vierzylinder-Benziner |
Leistung | 75 PS (55 kW) |
Drehmoment | 135 Nm max. |
0-100 km/h | 11,4 s |
Geschwindigkeit | 171 km/h |
Verbrauch | 4,1 l/100 km |
CO2 | 94 g/km |
Länge | 4.065 mm |
Breite | 1.695 mm |
Höhe | 1.495 mm |
Radstand | 2.570 mm |
Leergewicht | 1.144 kg |
Kofferraumvolumen | 280-950 l |
Basispreis | 14.190 Euro |
Marktstart | Ende Januar 2020 |