Mazda CX-3 2021 im Test
Mazda hält den CX-3 regelmäßig mit kleinen Updates fit. Für 2021 streichen die Japaner das Motorenprogramm zusammen. Ein Problem? Test.
Das Corona-Jahr 2020 hat seine Spuren hinterlassen. Monatelang war der Mazda CX-3 in Deutschland kaum neu zu bekommen, weil die Produktion in Japan ruhte. Die Zeit hat Mazda genutzt, um sein Mini-SUV technisch zu aktualisieren, nachdem es 2019 bereits eine frische Optik erhielt. Nach Ende der Produktionspause steht der CX-3 wieder beim Händler. Die Preise für den Fünftürer mit seinem 121 PS starken, grundlegend überarbeiteten Benziner starten bei 21.390 Euro.
Vor allem bei den Motoren hat sich viel getan. Genauer gesagt: Beim Motor. Der bekannte, 2,0 Liter große Vierzylinder-Saugmotor ist das letzte im Angebot verbliebene Aggregat. Zudem treibt er immer die Vorderräder an. Allradantrieb gibt es bei Mazdas kleinstem SUV ab sofort nicht mehr. Die Option flog ebenso aus dem Programm wie der Diesel und der stärkere Benziner mit 150 PS.
Mazda bietet mit dem CX-3 ein dynamisches Mini-SUV, das trotz scharf gezeichneter Linien vorne viel Platz bietet.
Strafferes Angebot, kleinerer Verbrauch
Aus dem bisherigen Programm übernimmt Mazda nur den gefragtesten Antrieb, es bleibt die Wahl zwischen einem Sechsgang-Handschalter-Getriebe und einer Sechs-Stufen-Automatik. Außerdem hat Mazda die Ausstattungsvarianten zusammengestrichen: Statt der bisher vier lieferbaren Linien verbleiben nur eine gut ausgestattete Basis und eine fast vollständig ausgestattete „Selection“-Ausführung im Programm. Daneben wird Mazda regelmäßig Sondermodelle auflegen.
Die gestraffte Optionsliste bietet den Japanern vor allem Vorteile in der Produktion. Die reduzierte Komplexität im Angebot bringt Ersparnisse in der Logistik. Gleichzeitig verbessert die Umstellung des Motorenangebots den CO2-Schnitt des Herstellers. Den Zweiliter-Benziner stattet Mazda nun mit einer Zylinderabschaltung (nur für den Handschalter) aus. Hinzu kommen zahlreiche innermotorischer Maßnahmen. Der Normverbrauch sinkt mit diesen Änderungen im Vergleich zur Vorgängerversion um rund einen Liter auf 100 Kilometer. Es bleibt noch Luft für weitere Updates: Die Motoren in Mazda2 und Mazda3 stattet Mazda längst mit einem Mildhybrid-System aus, das weitere Einsparungen verspricht. Im CX-3 ergibt sich mit den Updates ein Normverbrauch von 5,3 Liter auf 100 Kilometer (NEFZ).
Der CX-3 gehört zu den fahraktiven SUV
In der Praxis bedeutet das reduzierte Angebot keinen Verzicht. Für die meisten Belange des Alltags bietet der Motor ausreichend Leistung. Zumindest, wenn man fleißig das manuelle Sechsganggetriebe bedient, um ihn bei Drehlaune und Kraft zu halten: Da Mazda Turbobenziner und Donwsizing ablehnt, fehlt der inzwischen vertraute Schub bei niedrigen Drehzahlen. Das Schalten allerdings ist eher Freude als Last, denn die kurz gestufte Übersetzungshilfe klackert wie bei Mazda üblich äußerst geschmeidig durch die Schaltgassen. Das erfordert eine eher engagierte Fahrweise beim Handschalter. Die passt jedoch prima zu der verbindlichen Lenkung und zu dem knackig abgestimmten Fahrwerk. Der Mazda zeigt sich also insgesamt eher von der fahraktiven Seite. Wer es lieber ruhiger angeht, greift stattdessen zur Automatik-Variante und muss weniger arbeiten.
Im Innenraum des CX-3 nimmt Mazda ebenfalls kleinere Änderungen vor. Am wichtigsten sind dabei im Alltag die besser gepolsterten Vordersitze, die für mehr Komfort sorgen sollen. Keine Änderungen hingegen gibt es im Fond des Mini-SUV. Hier sitzt es sich nach wie vor etwas eng und vergleichsweise dunkel. Das ist eine der wenigen Schwächen des Mazda. Eine weitere Schwäche des kleinen City-SUV ist die unübersichtliche Karosserie, die vor allem in der Stadt stören kann. Die lässt sich nun jedoch immerhin durch eine optionale 360-Grad-Kamera etwas ausgleichen. Beim Rangieren auf engem Raum ist sie ein echtes Muss.
Eigentlich müsste der Crossover CX-4 heißen. Doch den Namen trägt bereits ein Modell für den chinesischen Markt.
Preise und Ausstattung: Ein gutes Angebot
Auch neu: Wer sein Apple-Handy auf dem kleinen Bord-Display spiegeln will, benötigt ab sofort kein USB-Kabel mehr. Dazu kommt eine aufgewertete Serienausstattung, die nun unter anderem eine Klimaautomatik, einen abblendenden Innenspiegel und das Infotainmentsystem mit Smartphone-Anbindung umfasst. Im Gegenzug steigt der Einstiegspreis gegenüber dem bisherigen Basismodell um mehr als 2.000 Euro.
Ausstattungsbereinigt ist der kleine Mazda damit dennoch kein schlechtes Angebot. Die Konkurrenz aus Opel Mokka, Ford Puma und Co mag zwar etwas günstiger starten, bietet dafür aber auch weniger Ausstattung. Die Neupositionierung und das Mini-Lifting sollen Mazdas kleines SUV fit für 2021 machen. Dazu gehört auch, dass er wieder erhältlich ist: Da die Produktion im japanischen Werk im ersten Halbjahr 2020 ruhte, kann Mazda guten Gewissens davon ausgehen, den Absatz in Deutschland 2021 zu vervierfachen. Mit ihrem gesenkten Normverbrauch bessern die dann auch das CO2-Flottenkonto der Japaner auf. Trotzdem ist es nicht unwahrscheinlich, dass Mazda auch dem CX-3 in naher Zukunft ein Hybridsystem spendiert.
Für niedrigere Verbrauchswerte sitzt unter der Haube ein Benzinmotor mit Kompressionszündung.
Mazda CX-3 | Technische Daten |
---|---|
Länge | 4,28 Meter |
Breite | 1,77 Meter |
Höhe | 1,54 Meter |
Radstand | 2,57 Meter |
Kofferraum | 350 – 1.260 Liter |
Motor | 2,0-Liter-Benziner |
Leistung | 89 kW/121 PS |
Drehmoment | 206 Newtonmeter bei 2.800 U/min |
Antrieb | Frontantrieb |
Getriebe | Manuelles Sechsganggetriebe (Sechsstufenautomatik) |
Vmax | 192 (187) km/h |
0-100 km/h | 9,1 (9,9) s |
Normverbrauch | 5,3 (6,0) l/100 km |
CO2 | 121 (136) g/km |
Preis | ab 21.390 Euro (25.740 Euro) |