Matrix-LED, LED und Laser: Vorteile, Nachteile, Umrüstung
Matrix-LED-Scheinwerfer leuchten heller, intelligenter und sparsamer als andere Lampen. Eine Umrüstung auf Matrix-LED ist kompliziert, aber nicht unmöglich.
Wer einmal mit einem Auto mit Matrix-LED-Scheinwerfern gefahren ist, will nie wieder ohne durch die Dunkelheit. Wo die Unterschiede zu Halogen- oder Xenon-Scheinwerfern liegen? Welche Vorteile und Nachteile die jeweilige Scheinwerfer-Lichttechnik hat? Was es bei einer Umrüstung zu beachten gilt? Erklären wir in diesem Ratgeber.
Laserlicht hat die doppelte Lichtweite von LED-Scheinwerfern und verbraucht rund 30 Prozent weniger Energie.
Matrix-LED-Scheinwerfer in Kürze:
- 2013 beim Audi A8 eingeführtes Leuchtmodul
- Die Matrix erlaubt es, einzelne Bereiche punktuell auszublenden.
- Fast jeder Hersteller bietet Matrix-LED-Systeme bei seinen Neuwagen an.
- Unterschiede gibt es bei der Anzahl der LED-Segmente.
- Die Nach- und Umrüstung ist möglich, aber komplex
Umrüstung von Halogen auf LED
Viele neue Autos und Gebrauchtwagen bieten Xenon-, LED- oder Matrix-LED-Scheinwerfer. Mittlerweile lassen sich auch alte Halogen-Scheinwerfer mit LED nachrüsten, allerdings nur bei wenigen Modellen ab Baujahr 2009
Xenonscheinwerfer (seit 1991) verbrauchen weniger Energie, leuchten heller und halten länger als Halogenscheinwerfer. Doch kosten sie mehr, benötigen eine Scheinwerferreinigungsanlage und eine automatische Niveauregulierung. Deshalb lassen sie sich kaum nachrüsten. Mittlerweile gilt die Technik als überholt.
Halogen, Xenon und LED im Vergleich
Klar, je neuer die Scheinwerfer-Technik ist, desto heller leuchten die Lampen. Doch auch in puncto Lebensdauer und Stromverbrauch haben die Hersteller im Laufe der Jahre viele Verbesserungen erzielen können. In zahlreichen Tests wurden die unterschiedlichen Technologien miteinander verglichen.
Seit 2017 produziert Audi die vierte Generation des A8. Die Limousine verfügt über ein luftgefedertes Fahrwerk.
Lebensdauer | Stromverbrauch | |
---|---|---|
Halogen | 220-900 Stunden | 57 Watt (Helligkeit: 32 Lux) |
Xenon | 3.000 Stunden | 46,5 Watt (Helligkeit: 42,3 Lux) |
LED | > 50.000 Stunden | 43,2 Watt (Helligkeit: 50 Lux) |
Quelle: TCS
LED und Matrix-LED
Seit 2008 experimentieren Autohersteller mit Leuchtdioden-(LED-)Scheinwerfern. Die Vorteile von LED: höhere Lichtausbeute bei geringerem Stromverbrauch. Außerdem halten LED länger als Xenon-Brenner, kosten weniger und ermöglichen den Herstellern bei der Konzeption neuer Modelle ein schmaleres Scheinwerfer-Design. LED-Leuchten ersetzen daher seit Jahren bei vielen Fahrzeugen Xenon-Scheinwerfer.
2013 führt Audi beim A8 Matrix-LED mit 36 einzelnen Modulen ein. Bei den neuen Matrix-LED-Scheinwerfern lassen sich einzelne Blickpunkte separat ansteuern. Das ermöglicht es den Leuchten erstmals, bestimmte Bereiche temporär auszublenden. Dazu zählen etwa entgegenkommende Fahrzeuge, Schilder, Radfahrer oder Fußgänger, die von einer Kamera im Auto erkannt werden. Ein echter Quantensprung in der Scheinwerfer-Entwicklung.
Die Bezeichnung Matrix bezieht sich auf die Anordnung der LED-Leuchten. Die Dioden sind in Tabellenform angeordnet, waagerechte Zeilen treffen auf senkrechte Spalten. Je nach Situation werden einzelne Segmente der Matrix vorübergehend abgedunkelt.
Die Kombination von Matrix-LED und Lichtautomatik erlaubt es Autofahrern, stets mit eingeschaltetem Fernlicht zu fahren. Das System schaltet permanent die Dioden aus, die andere Verkehrsteilnehmer blenden könnten. Dieses sogenannte blendfreie Fernlicht sorgt für eine optimale Ausleuchtung der Fahrbahn.
Die S-Klasse ist das Flaggschiff von Mercedes-Benz und weltweit die erfolgreichste Oberklasselimousine.
Matrix-LED: Verschiedene Systeme der Hersteller
Fast alle Hersteller bieten inzwischen solche Systeme an.
- Audi Matrix LED
- BMW adaptive LED-Scheinwerfer
- Ford Dynamic LED
- Mercedes Multibeam LED
- Opel IntelliLux LED
- Toyota Matrix LED
- VW IQ Light
Sie unterscheiden sich in der Regel mit der Anzahl der einzelbestückten LED-Chips. Je mehr davon auf einer Platine sitzen, desto feiner lässt sich das Licht steuern und desto heller wird die Straße ausgeleuchtet. Opel baut beim Astra anfangs 16 LED-Segmente pro Scheinwerfer ein, Mercedes schon 84 LED-Segmente. Mittlerweile hat das Multibeam genannte Mercedes-System bei der S-Klasse mehr als eine Million Mini-Spiegel. Wie bei einem Projektor ließen sich damit sogar Schriften oder Symbole auf die Straße malen. Aber auch Systeme mit deutlich weniger Punkten bieten immer noch Vorteile gegenüber statischen LED-Scheinwerfern.
Scheinwerfer: Umrüstung auf Matrix-LED
Autos mit Xenon- und LED-Scheinwerfern auf Matrix-LED umzurüsten, ist sehr kompliziert. Dafür braucht es nicht nur neue Scheinwerfer, sondern auch eine Kamera hinter der Windschutzscheibe. Sie muss ihre Informationen mit den Scheinwerfern teilen.
Wer den Kauf eines Neuwagens plant, sollte daher unbedingt auch bei Dämmerung oder nachts fahren, um die Scheinwerfer ausgiebig zu testen.
Mit 600 Metern Reichweite stellt der Laserscheinwerfer die LED-Technik in den Schatten.
Laserlicht: Technologie
Manche Firmen, darunter Audi, werben damit, dass ihre Fahrzeuge Laserlicht einsetzen. Dabei erzeugen Laserdioden einen blauen Laserstrahl, der durch eine Phosphor-Schicht in tageslichtweißes Licht umgewandelt wird. Das Laserlicht dient nur als Fernlicht. Als Abblendlicht kann es nicht eingesetzt werden.
Die Auswahl an angebotenen Neu- und Gebrauchtwagen mit Matrix-LED bei mobile.de ist groß. Mehr als 96.000 Fahrzeuge werden im Dezember 2020 mit dieser Technik angeboten. Tipp für die Suche: Im Feld „Sicherheit” das Kästchen „Blendfreies Fernlicht“ und bei „Scheinwerfer” „LED-Scheinwerfer“ ankreuzen.