Markenausblick Mazda: CX-5, Mazda6, Skyacitv-X
Mazda arbeitet sich nach oben: Mit größeren Motoren und neuen Plattformen will der Hersteller seine Autos höher platzieren. Ein Ausblick auf die nahe Zukunft.
Mazda streckt sich nach oben. Der Autobauer aus Hiroshima will luxuriöser werden, größere und stärkere Autos bauen. Und dafür natürlich höhere Preise verlangen. Geplant sind dabei keine komplett anderen Modelle, sondern aufgewertete Varianten bestehender Autos. Das SUV CX-5 und die Limousine Mazda6 basieren bald auf einer neuen Plattform, die Motoren mit sechs Zylindern tragen kann. Das Ziel ist klar: Die Konkurrenz aus dem sogenannten Premium-Segment.
Diese Taktik spürt man im Ansatz bereits im neuen Mazda3. Der spart sich einen möglichst günstigen Einstiegspreis. Basismotoren, die letztendlich niemand kauft und nackte Varianten ohne Komfort gibt es nicht. Das sorgt für einen vergleichsweise teuren Einstiegspreis von 23.290 Euro. Dafür kommt er serienmäßig mit einer Ausstattung, die manche Konkurrenten im Segment gar nicht anbieten.
Es ist ein Ausblick auf das, was folgen wird. Mazda will nicht mit niedrigen Preisen locken, sondern mit Technik punkten - und einen breiten Preisbereich bedienen. Wie das funktioniert, deutete der Hersteller auf der Jahrespressekonferenz zum Geschäftsjahr 2018 bis 2019 an. Er will in teuren Segmenten mitmischen. Dort winken hohe Margen.
Längsmotor-Plattform für Mazda6 und CX-5
Ein wichtiger Baustein dafür ist der Einsatz einer neuen Plattform. Anders als bei den meisten aktuellen Mazda-Fahrzeugen sitzt der Motor nicht quer, sondern längs im Chassis. Die Größe des Antriebs ist also nicht mehr durch die Fahrzeugbreite begrenzt, das Gewicht lässt sich besser auf beide Achsen verteilen. Vorgesehen sind Hinterrad- und Allradantrieb.
Es ist noch nicht offiziell bestätigt, welche Autos auf dieser Plattform basieren. Es liegt aber nahe, dass der CX-5 das erste Modell mit dieser Architektur wird. Seit 2017 baut Mazda zwar ein neues Modell, die Technik unter dem Blech stammt zum Teil aber noch aus der ersten Generation von 2011. Das SUV ist in Europa das wichtigste Fahrzeug der Marke und bekommt die Modernisierungen deshalb zeitig.
Wenig später folgt der überarbeitete Mazda6. Er ist seit 2012 im Programm und steht damit ebenfalls kurz vor dem Modellwechsel. Die Studie Vision Coupe deutete bereits an: Der Nachfolger bekommt viele hübsche Rundungen und eine lange Haube. Vielleicht rutscht er sogar eine halbe Klasse nach oben.
Fest bestätigt sind bereits die Motorisierungen der neuen Modelle: Mazda baut Reihensechszylinder für die neue Architektur. Ein großer Diesel sowie ein Benziner mit einem sparsamen Brennverfahren („SPCCI“) sind angekündigt. Ein interessanter Schritt, denn die Konkurrenz setzt vor allem auf kleine Antriebe, vor allem in der Mittelklasse.
Der Basispreis soll dabei übrigens kaum steigen. Aber Mazda wünscht sich mehr Spielraum nach oben. Luxus verkauft sich gut und teuer. Für den Hersteller bedeutet das: höhere Gewinne bei besserer Ausstattung.
Kompressionszünder „SPCCI“ als Vier- und Sechszylinder
Der wichtige neue Benziner ist im Mazda3 bereits gestartet. Der Hersteller nennt ihn „Skyactiv-X“, weil sich bei ihm die Eigenschaften von Benziner und Diesel kreuzen. Bei ihm brennt sich der Zündfunke nicht durch das Gemisch – es entzündet sich durch hohen Druck im Brennraum. Auf diese Weise wird weniger Kraftstoff benötigt, der Verbrauch sinkt.
Konkret funktioniert das so: Das Gemisch im Brennraum ist so sauerstoffreich (mager), dass man es mit einer Zündkerze nicht entzünden könnte. Es wird besonders stark verdichtet (16,3:1). Dann wird eine geringe Menge Benzin vor die Zündkerze eingebracht. Unmittelbar an dieser Stelle ist das Gemisch zündfähig. Bei der Zündung entsteht eine Druckwelle, die den Rest des Gemischs zur Explosion bringt.
Im Kompakten ist der Vierzylinder 180 PS stark. Der Sechszylinder in den Längsmotor-Modellen dürfte also etwa 270 PS leisten. Mazda plant, den Verbrauch der großen Motoren mit einem Mild-Hybrid-System zu senken. Dafür installiert der Hersteller ein zweites Bordnetz mit 48 Volt Spannung und einen Riemen-Startergenerator. Eine kleinere Version mit 24 Volt arbeitet bereits im Mazda3 und dem Kompakt-Crossover CX30.
Mazda findet: Der Benzinmotor hat noch längst nicht ausgedient. Die neue Technik zeigt, dass weiterhin Sparpotenzial vorhanden ist. CO2-Ziele will der Hersteller mit sanfter Elektrifizierung weitestgehend erfüllen. Dennoch will Mazda ein Elektroauto nachreichen. Mit einem Wankelmotor als Range-Extender. Weil ein bisschen Extravaganz sein muss.