Leasingvertrag: Infos und Tipps
Leasingverträge regeln, zu welchen Konditionen ein Auto geleast wird. Was Leasingnehmer vor der Unterschrift wissen sollten.
Definition: Was ist eigentlich ein Leasingvertrag?
Wer ein Auto least, kann es für einen vorher vereinbarten Zeitraum nutzen, ohne selbst Eigentümer des Fahrzeugs zu werden. Der Leasinggeber erhält dafür ein Entgelt, das in der Regel monatlich fällig wird. Alle wichtigen Regelungen zur Leasingvereinbarung wie Ratenzahlungen oder Laufzeit werden schriftlich in einem Leasingvertrag festgehalten.
Trotz der Namensgebung ist der Leasingvertrag nicht als eigener Vertragstyp im BGB aufgeführt. Er enthält jedoch Elemente gesetzlich geregelter Vertragstypen, insbesondere des Mietvertrags. Im Gegensatz zum Mieter kann der Leasingnehmer je nach Vertrag auch für Wartung, Reparaturen sowie Versicherungen verantwortlich sein. Informiere Dich vor Vertragsabschluss auch über die Vor- und Nachteile von Leasing.
Wie sieht ein Kfz-Leasingvertrag aus?
Folgende Punkte sind in der Regel Inhalt eines Leasingvertrags:
- Name und Anschrift des Leasinggebers und Leasingnehmers
- Beschreibung des Leasinggegenstands, wie Art, Marke, Zustand, Motorisierung
- vereinbarte Laufzeit des Leasingvertrags
- vereinbartes Übergabedatum und vereinbarter Übergabeort
- Falls das Leasing über eine jährliche Kilometerleistung, wie beim Kilometerleasing, begrenzt ist: maximal fahrbare Kilometer und Kosten bei Über- oder Unterschreitung
- zu erwartender Restwert des Leasinggegenstandes nach Leasingdauer
- Höhe der Leasingraten
- Zulassungs- und Überführungskosten beim Leasing
- vereinbarte Zusatzkosten – wie die Höhe einer möglichen Leasing-Sonderzahlung
- Allgemeine Geschäftsbedingungen
Je nach Anbieter kann der Vertrag unterschiedlich aufgebaut sein. Deswegen gibt es auch kein pauschales Muster für einen Auto-Leasingvertrag. Die obenstehenden Punkte dienen zur Orientierung. Das Wichtigste bei Abschluss eines Leasingvertrags ist, dass der gesamte Vertrag sorgfältig durchgelesen wird.
Welche Punkte solltest Du als Leasingnehmer genau beachten?
Folgende Themen können viel über die Attraktivität eines Angebots aussagen. Du solltest sie Dir deshalb ganz genau ansehen.
Kaufpreis Deines Leasingautos ermitteln
Wenn man ein Auto leasen will, macht es durchaus Sinn, über den Kaufpreis zu verhandeln. Dabei wird bei einem Leasingvertrag zwar das Auto von der Leasinggesellschaft gekauft, jedoch sind auch die Kaufbedingungen wichtig für den folgenden Leasingvertrag. Denn der Kaufpreis des Autos ist einer der Faktoren, die die monatliche Leasing-Rate mitbestimmen. Außerdem benötigt man den Kaufpreis auch, um weitere Finanzierungsangebote bei anderen Anbietern einholen und vergleichen zu können. Der Leasingfaktor ist dabei ein hilfreicher Indikator.
Prüfung des effektiven Jahreszinses und des Gesamtbetrags
Der effektive Jahreszins gibt Information darüber, welcher jährliche Gesamtpreis durch den Leasingvertrag auf Dich zukommt und hilft so dabei, mehrere Leasing-Angebote zu vergleichen. Er beinhaltet zwar in der Regel sämtliche Tarifkosten, zusätzliche Kosten können aber dennoch anfallen. Auch andere Zahlungen wie die Höhe der Eigenleistung oder die Summe der Raten sollten immer überprüft werden.
Überprüfung des geplanten Restwertes der Leasingsache
Der vereinbarte Restwert wird als Wert des Fahrzeuges nach Ende der Leasingdauer definiert und hat Einfluss auf die Finanzierungsfaktoren, wie den effektiven Jahreszinssatz.
Zusätzliche Kosten bei Anfang und Ende des Vertrags
Neben der Anzahlung können anfänglich auch Bearbeitungsgebühren, die sofort bezahlt werden müssen, anfallen. Nach Leasingvertragsende können ebenfalls noch Kosten auf Dich zukommen. Wenn das Auto nicht wie im Vertrag ausgemacht verwendet wurde oder sogar beschädigt wurde, kann es sein, dass Du als Leasingnehmer für den Schaden aufkommen musst. Hast Du das Auto beispielsweise zum Teil gewerblich genutzt und dabei sind Beschädigungen durch den Transport von sperrigen Kisten oder ähnlichem genutzt, wird Dir das in Rechnung gestellt. Auch die jeweilige Marktlage kann den tatsächlichen Wert des Autos mindern, da sich die Wichtigkeit der Faktoren wie der Restwert ändern kann.
Welchen Einfluss hat meine Bonität auf den Leasingvertrag?
Vor dem Unterschreiben wirst Du vom Leasinggeber genau unter die Lupe genommen. Deine Kreditwürdigkeit, auch Bonität genannt, ist essenziell für jeden Kreditgeber und somit auch für den Leasingvertrag. Wenn Deine Bonität keine Fehler aufweist, ist ein wichtiger Bestandteil des Leasingvertrags bereits geklärt. Der Leasinggeber kann aber auch um einen Bürgen bitten, welcher für die Leasingraten aufkommt, wenn der Leasingnehmer nicht zahlt.
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Was bedeutet All-in-Leasing?
Ganz modern ist aktuell das sogenannte All-in-Leasing. Je nach Anbieter sind auch die Bezeichnungen All-Inclusive-Leasing oder Full-Service-Leasing gängig. Sie beschreiben dieselbe Grundidee: eine Art Komplettpaket, bei dem Du Dir als Leasingnehmer je nach konkretem Buchungspaket keine Gedanken zu GAP-Versicherung, Wartung und Zulassung machen musst. Je nach Vertragsmodell können sogar Reparaturen inkludiert sein. Dafür wird in der Regel ein Aufpreis auf die monatlichen Raten entsprechend des vereinbarten Leistungspakets fällig.
Was muss ich am Ende meines Leasingvertrages beachten?
Beim Leasing handelt es sich nicht um einen Ratenkauf; Eigentümer des Leasinggegenstands bleibt zunächst der Leasinggeber. Plant der Leasingnehmer das Auto nach Ablauf der Leasingdauer zu kaufen, können die Parteien schon bei Vertragsschluss ein Ankaufsrecht und die Höhe des Kaufpreises vertraglich festlegen. Sonst ist der Leasinggeber am Ende der Leasingdauer nicht verpflichtet, das Auto zu verkaufen und wenn doch ein Kaufvertrag geschlossen wird, kann er einen höheren Preis als den Restwert des Autos verlangen. Plant der Leasingnehmer dagegen, einen neuen Wagen zu leasen, kann er den Leasingvertrag entweder vorzeitig beenden und jemanden für die Leasingübernahme finden oder fristgerecht das Leasing-Auto zurückgeben.
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