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Eine Grafik, welche die laufenden Kosten von E-Autos aufzeigt.
Quelle: Peter Besser
Ein wichtiger Faktor, um die Betriebskosten von Elektroautos zu ermitteln, sind die Stromkosten.

Weniger Umweltbelastung, aber höhere Anschaffungskosten: Wer sich ein E-Auto kauft, leistet einen wichtigen Beitrag für die Umwelt, muss zunächst allerdings tiefer in die Tasche greifen. Auf lange Sicht kann sich das finanziell rentieren.

Laufende E-Auto-Kosten: Das Wichtigste in Kürze

  • Zu den laufenden Kosten beim E-Auto zählen Versicherung, Kfz-Steuer, Stromkosten, Wartung und Reparaturen, HU, Reifenwechsel sowie Ausgaben für Wagenwäsche und Wagenpflege.
  • Die Unterhaltskosten sind ein wichtiger Faktor, um neben dem Kaufpreis die real anfallenden Gesamtkosten zu ermitteln.
  • In der Anschaffung sind Elektroautos oft teurer als vergleichbare Verbrenner. Bei den Betriebskosten schneiden sie häufig besser ab.

Kostenvorteil: Mit Elektroautos bei der Kfz-Steuer sparen

Die Kostenpolitik der Kfz-Steuer ist klar in Richtung Klimaschutz ausgerichtet. So endet die staatliche Förderung von E-Autos nicht beim Kauf. Klimafreundliche Fahrzeuge, die wenig oder gar kein CO₂ und andere Schadstoffe ausstoßen, werden grundsätzlich bei der Kfz-Steuer begünstigt. Für reine Elektroautos sind ab Erstzulassung zehn Jahre lang überhaupt keine Steuern fällig. Wechselt das E-Auto den Halter, wird die Steuerbefreiung weitergegeben. Somit kannst Du auch mit einem gebrauchten Elektroauto bis zum Ablauf der Frist von der Steuerbefreiung profitieren und bei der Steuer sparen.

Galt die Steuerbefreiung zunächst nur für Fahrzeuge mit einer Zulassung bis 2020, wurde im Rahmen des Corona-Konjunkturpakets der Bundesregierung eine Verlängerung der Frist beschlossen. Alle Elektroautos, die zwischen dem 18. Mai 2011 und 31. Dezember 2025 erstmals zugelassen werden, sind weiterhin bis zum Ablauf der Frist, allerdings längstens bis zum 31. Dezember 2030, von der Steuer befreit. Ziel der Fördermaßnahme ist es, die CO₂-Emissionen im Straßenverkehr bis 2030 im Vergleich zu 1990 um fast die Hälfte zu senken. Nach Ablauf des steuerfreien Zeitraums ist die Höhe der Prämie vom zulässigen Gesamtgewicht des E-Autos abhängig. Die Kosten gelten pro angefangene 200 Kilo und sind in drei Stufen unterteilt:

  • Bis zu 2.000 kg: 5,625 Euro pro 200 kg
  • Zwischen 2.001 und 3.000 kg: 6,01 Euro pro 200 kg
  • Ab 3.000 kg: 6,39 Euro pro 200 kg

Kfz-Versicherung: Bei der Typklasse liegen E-Autos oft vorn

Zu den regelmäßigen Kosten für E-Autos zählen auch die Ausgaben für die Kfz-Versicherung. Wie bei Verbrennern hängt die Höhe der Prämie von unterschiedlichen Faktoren ab. Dazu zählen unter anderem Typ- und Regionalklasse, die Schadenfreiheitsklasse, aber auch das Alter des Versicherungsnehmers. Ebenfalls lohnt sich ein Vergleich der Autoversicherungen. Die meisten Elektrofahrzeuge werden in niedrige bis mittlere Typklassen eingestuft, da nur wenige Unfälle unter Beteiligung von E-Autos stattfinden. Das wirkt sich positiv auf die Kosten der Versicherungsprämie aus – sie fällt oft vergleichsweise niedrig aus. Zusätzlich können E-Auto-Besitzer mit speziellen Ökotarifen die Kosten reduzieren.

Wer nach einem günstigen Tarif fürs Elektroauto Ausschau hält, sollte immer auch die Folgekosten im Blick haben. Kommt es zu einem Unfall, kann beispielsweise eine gesonderte Lagerung des E-Autos aus Sicherheitsgründen notwendig sein, um zu verhindern, dass sich die Batterie entzündet. In der Realität wird dies aktuell noch nicht immer berücksichtigt. Dennoch kann es schnell teuer werden, wenn die Sonderbehandlung nicht über die Versicherung abgedeckt ist. Eine gute Versicherung sollte möglichst vielfältige Leistungen rund um die Autobatterie anbieten, beispielsweise bei Überspannungsschäden oder einem notwendigen Austausch. Grundsätzlich sind solche All-inclusive-Tarife allerdings auch entsprechend teuer.

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Unterhaltskosten: Wartung günstig, E-Auto-Reparatur teuer

Elektroautos verfügen über weniger bewegliche Bauteile als Verbrenner. Ihre Motoren gelten als besonders robust und langlebig. Außerdem sind Verschleißteile wie eine Automatik oder ein Getriebe, Kupplung oder Zahnriemen gar nicht erst verbaut. Auf die Wartungskosten wirkt sich das positiv aus. Inspektionen sind nicht nur seltener fällig, sondern auch weitaus weniger aufwendig. Die Kosten für eine Wartung beim Elektroauto fallen daher etwa 35 Prozent günstiger als beim Benziner oder Diesel aus. Langfristig gesehen kann sich so der höhere Anschaffungspreis von E-Autos über die Jahre rechnen.

Bei Reparaturen sieht die Kostenlage für E-Autos anders aus. Beim Elektrofahrzeug ist das teuerste Bauteil der Akku. Muss er getauscht werden, fallen hohe Kosten an. Neben dem Preis für den Akku sind oft auch die Gebühren der Werkstatt hoch. Denn für die Reparatur von E-Fahrzeugen müssen spezielle Anforderungen eingehalten werden. Das ist für Werkstätten mit einem hohen Aufwand verbunden und erfordert geschultes Personal. Abseits von reinen Serviceleistungen sind Reparaturen an E-Fahrzeugen laut GDV daher oft kostspieliger als bei Diesel oder Benziner.

Niedriger als bei Verbrennern: E-Auto-Kosten für die HU

Fährt ein E-Auto zum TÜV, sind die Kosten für die HU grundsätzlich geringer als bei Benzinern oder Dieselfahrzeugen. Dies liegt daran, dass bei E-Auto die Kosten für die Abgasuntersuchung entfallen. Das macht sich mit einem circa 40 Euro niedrigeren Preis im Portemonnaie bemerkbar. Je nach Anbieter zahlen E-Auto-Besitzer für die HU zwischen 56 und 74 Euro. Ist eine Nachprüfung notwendig, liegen die Kosten dafür bei circa 15 bis 25 Euro. Bist Du mit dem Termin der Hauptuntersuchung im Verzug, fallen wie bei Verbrennern jedoch Zusatzkosten an. Eine um bis zu 20 Prozent höhere Rechnung ist möglich. Ab zwei Monaten Überziehung drohen außerdem ein Bußgeld von 15 Euro, ab vier Monaten 25 Euro. Bei über 8 Monaten sind 60 Euro Bußgeld fällig und ein Punkt in Flensburg.

Stromkosten beim Elektroauto: Damit solltest Du rechnen

Lagen die Stromkosten 2021 mit 32 Cent pro Kilowattstunde noch auf einem vergleichsweise moderaten Niveau, kostete die Kilowattstunde im April 2022 im Bundesdurchschnitt bereits 37,14 Cent. Der deutliche Preisanstieg macht sich auch bei den Unterhaltskosten für Elektroautos bemerkbar. E-Auto-Besitzer müssen fürs Laden tiefer in die Tasche greifen. Allerdings unterliegt der Strompreis ebenso wie der Spritpreis Schwankungen. Wer abends oder nachts sein E-Auto an einer öffentlichen Ladesäule lädt, profitiert in der Regel von günstigeren Tarifen. Wer zu Hause lädt, hat in der Regel für mindestens 12 Monate feste Preiskonditionen. An einigen Supermärkten, Restaurants oder Hotels stehen Schnellladestationen zur Verfügung, an denen zum Teil kostenfrei getankt werden kann. Mit Ende des Jahres 2022 soll damit allerdings Schluss sein. Mithilfe von Apps kannst Du zudem Ladesäulen finden, an denen der Strom preiswert ist.

Die konkreten Stromkosten sind bei Elektroautos von mehreren Faktoren abhängig. Der Stromverbrauch eines Modells ist ein wesentlicher Faktor. Dieser Wert kann je nach Modell stark variieren. Neben der technischen Ausstattung des Fahrzeugs bestimmen beispielsweise Fahrweise und Wetterlage den Verbrauch bei Elektroautos. Außerdem müssen Ladeverluste miteinkalkuliert werden. Der tatsächliche Verbrauchswert weicht in der Praxis daher oft von der Herstellerangabe ab. Entsprechend kann der Preis für die Stromkosten beim Elektroauto höher ausfallen. Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Stromkosten auf 100 Kilometern für zehn beliebte E-Auto-Modelle an. Berechnungsgrundlage sind die Verbrauchswerte laut ADAC Ecotest.

Stromkosten für 10 beliebte E-Auto-Modelle

ModellStromverbrauch laut ADAC Ecotest in kWh je 100 kmStromkosten je 100 km in Euro
Hyundai Kona Elektro (64 kWh)16,76,20
Fiat 500e Cabrio Icon17,46,46
Opel Corsa-e Elegance18,86,98
Renault Zoe R135 Z.E. 50 Intens (52 kWh)19,07,06
VW ID.3 Pro Performance 1st Max19,37,17
Tesla Model 3 Standard Range Plus19,57,24
Skoda Enyaq iV 8021,98,13
Tesla Model Y Maximum Range AWD22,68,39
VW ID.4 Pro Performance (77 kWh) Max22,88,47
Audi e-tron Sportback 55 quattro24,49,06

Strom- vs. Spritkosten: Sind E-Autos günstiger?

Hohe Spritkosten und ein höheres Umweltbewusstsein sind laut aktueller Umfrage von mobile.de die häufigsten Beweggründe für den Umstieg auf Elektroautos. Aber wie schneiden die Fahrzeuge mit Elektroantrieb im Vergleich bei den Energiekosten ab? Trotz gestiegener Preise für die Kilowattstunde Strom liegen die Kosten für Energie bei E-Autos unter denen von Benzinern und Dieselfahrzeugen. Ein Beispiel:

Für einen durchschnittlichen Benziner mit einem Verbrauch von 6,4 Litern fallen bei einem Spritpreis von 1,90 Euro 12,16 Euro an Kosten auf 100 Kilometern an. Mit 2,20 Euro pro Liter Diesel und einem durchschnittlichen Verbrauch von 5,9 Litern auf 100 Kilometern liegen die Spritkosten beim Dieselfahrzeug mit 12,98 Euro sogar noch höher. Günstiger wird es hingegen beim E-Auto. Ein E-Fahrzeug mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 20 kWh auf 100 km schlägt bei einem Strompreis von 37,14 Cent/kWh mit Kosten von 7,43 Euro zu Buche. Wer 20.000 Kilometer im Jahr fährt, muss demnach in etwa mit folgenden Energiekosten jährlich rechnen:

  • 2.432 Euro für den Benziner
  • 2.596 Euro für den Diesel
  • 1.486 Euro für das E-Auto

Auf den Monat gerechnet, betragen die Kosten für das E-Auto demnach 123,83 Euro.

Fazit: E-Auto schneiden bei den Unterhaltskosten oft besser ab

Günstigere Energiekosten, niedrigere Wartungskosten und eine Kfz-Steuer-Befreiung: Elektroautos sind im Unterhalt oft günstiger als Verbrenner. Ob sich der höhere Anschaffungspreis lohnt, ist jedoch vom jeweiligen Modell abhängig. So sind Kostenersparnisse vor allem bei E-Fahrzeugen mit einem geringen Verbrauch, kaum Ladeverlusten und einer niedrigen Typklasse möglich. Es lohnt sich daher in jedem Fall, alle anfallenden Kosten für ein E-Auto und insbesondere bei gebrauchten E-Autos vor dem Kauf genau zu betrachten.

Das passende Elektroauto mit diesen Suchfiltern auf mobile.de finden

Auf Mobile.de gibt es jetzt neue Filter speziell für die Suche nach dem passenden Elektroauto.
Quelle: Peter Besser
Auf mobile.de gibt es jetzt neue Filter speziell für die Suche nach dem passenden Elektroauto.

Auf mobile.de gibt es neue Filtermöglichkeiten, die Dir die Suche nach dem richtigen Elektroauto erleichtern. Wenn Du bei der Desktop-Version des Portals bei den weiteren Filtern „Elektro” als Kraftstoffart auswählst, klappt ein neues Untermenü mit zusätzlichen Reitern auf. So kannst Du bei der Suche nach Deinem Wunsch-Stromer neuerdings die gewünschte Mindest-Reichweite festlegen, sowie die Ladedauer an herkömmlichen Ladepunkten sowie Schnellladesäulen eingrenzen. Auf der Inserateseite der jeweiligen Fahrzeuge wird jetzt auch der Steckertyp angezeigt.

Zudem kannst Du festlegen, wie groß die Batteriekapazität des Stromers sein soll. Da einige Hersteller die Batterien ihrer E-Autos separat vom eigentlichen Fahrzeug vermieten beziehungsweise verleasen, kannst Du auswählen, ob der Stromspeicher beim Kauf inklusive sein soll, oder ob Du ihn mieten möchtest. Du kannst auch einstellen, dass Du nach einem Auto ohne Batterie suchst.

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