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Im Vordergrund ist der Vorderreifen eines VW Golf zu sehen, im Hintergrund Abgase und unschärfer ein Transporter in einer Stadt.
Quelle: dpa / Picture Alliance
Kurzstrecken sind gar nicht so kurz. Alle Strecken unter zehn Kilometern zählen Experten zu Kurzstrecke

Es ist ja nicht weit. Tankstelle hin und zurück. Es regnet. Kindergarten hin und zurück. Es ist schon spät. Supermarkt hin und zurück. Und ja, es ist bequem, mit dem Auto mal schnell wohin zu fahren. Doch viele kurze Strecken schaden dem Motor. Außerdem steigt der Kraftstoffverbrauch und andere Bauteile verschleißen schneller. Warum Autos für kurze Touren nicht ideal sind, erfährst Du in diesem Ratgeber. 

Was ist überhaupt eine Kurzstrecke?

Kurzstrecken sind eventuell länger als Du denkst. Experten zählen alle Strecken unter zehn Kilometern zu den Kurzstrecken, denn auf dieser Strecke schafft es der Motor nicht, auf Betriebstemperatur zu kommen.

Wieso sind Kurzstrecken schädlich für Autos?

Auf den wenigen Kilometern hat der Motor keine Chance, richtig warm zu werden. Öl und Kühlwasser erreichen nicht ihre optimale Betriebstemperatur. Das verhindert, dass Motor und Getriebe optimal laufen.

Ein Stau bildet sich in der Berliner Innenstadt.
Quelle: dpa / Picture Alliance
Im Stadtverkehr werden häufig nur kurze Strecken zurückgelegt, das Auto kommt nicht richtig auf Betriebstemperatur

Grund 1

Öl schmiert erst richtig gut, wenn es die Betriebstemperatur erreicht hat. Ist es zu kalt, kann es deshalb zu mehr Verschleiß und Ablagerungen an Zylindern, Ventilen und Getriebe kommen. Auch das Getriebe wird mit Öl versorgt.

Grund 2

Kraftstoff, der über den Brennraum in die Ölwanne gelangt ist, kann bei kalten Temperaturen nicht mehr verdampfen und sammelt sich im Öl. Dadurch wird das Öl dünnflüssiger und bietet nicht mehr die optimalen Schmiereigenschaften. Wer sehr viele kurze Strecken fährt, sollte die Ölwechselintervalle verkürzen.

Ein Citroen C3 steht vor einer Wand mit Graffiti.
Ein Citroen C3 steht vor einer Wand mit Graffiti.
Sparsame Benziner

Mit diesen Autos sparst Du an der Tankstelle, denn sie verbrauchen maximal 5 Liter Benzin pro 100 km

Grund 3

Der Kraftstoffverbrauch ist bei Kurzstrecken deutlich höher als bei längeren Strecken. Um im kalten Zustand ein zündfähiges Gemisch zu entwickeln, benötigt der Motor mehr Sprit. 

Grund 4

Die Autobatterie wird nicht ausreichend geladen. Wer oft nur wenige Kilometer am Stück fährt, sollte im Winter die Autobatterie bei Autos für Kurzstrecken regelmäßig laden.

Grund 5

Ist das Auto noch nicht warm, legt sich Kondenswasser auf Metallflächen, anstatt zu verdampfen. Das fördert, etwa im Auspuff, Rost von innen.

Ein Auspuff-Mittelschalldämpfer in Nahaufnahme
Quelle: dpa / Picture Alliance
Kurzstrecken verursachen oft verfrühte Schäden an Verschleißteilen, wie zum Beispiel der Auspuffanlage. Kondenswasser kann nicht verdampfen und lässt das Metall schneller rosten

Kurzstrecken mit einem Diesel

Wenige Kilometer am Tag sind für Diesel-Fahrzeuge besonders schädlich, da der Motor in der Regel mehr Zeit braucht, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Wenn der Dieselmotor allerdings nur in der Warmlaufphase läuft und nicht auf Betriebstemperatur kommt, startet das Motormanagement die Regenerierung des Rußfilters nicht. Dadurch verstopft der Rußfilter irgendwann und das Auto fällt in den Notlauf-Modus.

Welche Autos eignen sich für Kurzstrecken?

Wer häufig kurze Strecken fährt, sollte auf einen Kleinwagen mit einem kleinen Motor setzen. Ein kleiner Benzinmotor wird in der Regel schneller warm als ein großer Benziner oder Diesel. Auch heizt sich ein kleiner Innenraum schneller auf als der große eines Vans oder SUV. Ideal für Kurzstrecken sind kleine Elektroautos - sie haben keinen Verbrennungsmotor und müssen deshalb keinen aufheizen. Für so ein Auto benötigst Du allerdings eine Lademöglichkeit - entweder zu Hause, auf der Arbeit oder bei einer öffentlichen Ladestation bei Dir in der Nähe.

BMW i3
BMW i3
Elektrifizierte Kleinwagen

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Ideale Elektroautos für die Stadt 

  • BMW i3
  • Citroën C-Zero
  • eGo Life
  • Kia Soul Electric
  • Nissan Leaf
  • Renault Zoe
  • Mini SE
  • Seat e Mii
  • Skoda Citigo E
  • Smart Fortwo ED
  • Smart Forfour ED
  • VW e-Up
  • VW e-Golf 

Wie kann ich zu hohe Schäden vermeiden?

Wenn Du hohe Schäden an Deinem Auto vermeiden willst, musst Du weniger kurze Strecken fahren. Nimm stattdessen ein Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel. Dann ärgerst Du Dich auch nicht über den höheren Kraftstoffverbrauch. Wenn das nicht möglich ist, dann plane einmal pro Woche eine längere Fahrt ein, in der das Auto komplett warm wird. Bei ständigen Kurzstrecken sollte der Ölwechsel in kürzeren Abständen erfolgen, meist schon nach 5.000 Kilometern. Auch ein Zwischenladen der Autobatterie ist bei diesen Autos sinnvoll – so vermeidest Du, dass die Batterie sich vollständig entleert.

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