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Die Kühlflüssigkeit solltest Du regelmäßig austauschen. Das verhindert, dass die Wirkung nachlässt.
Quelle: picture alliance / Angelika Warm
Die Kühlflüssigkeit solltest Du regelmäßig austauschen. Das verhindert, dass die Wirkung nachlässt

Einfach nur Wasser oder destilliertes Wasser in den Kühlwasserbehälter schütten, das funktioniert nicht wirklich. Denn Kühlwasser hat im Motorsystem des Autos eine wichtige Funktion. Es muss die bei der Verbrennung entstehende Wärme aufnehmen und dafür sorgen, dass der Motor nicht überhitzt und einen kapitalen Motorschaden erleidet.

Kühlwasser ist nicht nur Wasser

Damit das Kühlwasser im Winter nicht friert und damit die Kühlung unterbunden wird, erhält es zusätzlich einen Frostschutz. Dieser verhindert auch, dass eine gefrorene Kühlflüssigkeit im Motor an Volumen zunimmt und so Schäden verursacht. Dabei handelt es sich oft um Glykol, genau genommen um Monoethylenglykol. Es setzt den Gefrierpunkt des Gemischs herunter. Je mehr Glykol im Wasser, desto geringer ist die Gefahr, dass es gefriert. Vor allem in alpinen Regionen, wo die Temperatur im Winter auf bis zu 20 Grad minus sinken kann, ist das ein wichtiger Aspekt. Kühlmittel auf Glykolbasis haben eine blaue Farbe. Weit verbreitet ist auch Paraflu, ein rötlich gefärbtes Kühlmittel, das vor allem bei Fiat-Modellen im Einsatz ist. Vermeiden solltest Du, dass diese beiden Kühlmittel vermischt werden.
Egal ob Glykol oder Paraflu, die Mittel haben noch weitere Aufgaben. Sie dienen zum Korrosionsschutz im Kühlsystem, vor allem im Kühler mit seinen feinen Lamellen und in der Wasserpumpe. Außerdem sorgen die Zusatzstoffe dafür, dass bewegliche Teile gut geschmiert bleiben und Schläuche vor einer Verhärtung geschützt sind. Das heißt auch, dass die Kühlmittel nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer ihre Berechtigung haben.

Kühlmittel auf Glykolbasis erkennst Du an der blauen Farbe des Wassers.
Quelle: picture alliance / ZB
Kühlmittel auf Glykolbasis erkennst Du an der blauen Farbe des Wassers

Wie oft musst Du Kühlmittel tauschen?

Das Kühlwasser mit seinen verschiedenen Zusatzstoffen ist über längere Zeiträume hohen Temperaturen ausgesetzt. Die Temperatur des Kühlwassers im Auto beträgt rund 90 Grad Celsius; bei extremen Belastungen kann sie bis auf 100 Grad Celsius klettern. Je länger die Flüssigkeit im Einsatz ist, desto geringer wird ihre Wirksamkeit.

Wann Du das alte Kühlwasser entsorgen und eine neue Flüssigkeit nachfüllen solltest, darüber gibt es keine verbindlichen Zahlen. Manche Hersteller empfehlen, die Flüssigkeit alle zwei Jahre zu wechseln. Andere sehen die Grenze bei rund 50.000 Kilometern.
Die Kontrolle der Kühlmittel ist auch Bestandteil von Inspektionen am Fahrzeug. Zu wenig oder ein zu altes Kühlmittel kann zu teuren Schäden am Auto führen. Wenn der Frostschutz nicht mehr richtig funktioniert und das Wasser in den Leitungen friert und aufquillt, kann nach dem Start des Motors nicht nur die Wasserpumpe kollabieren und der Kühler kaputtgehen. In der Folge kann auch der Motorblock reißen. Das kann nicht nur teuer, sondern auch gefährlich werden. Dementsprechend ist es wichtig, die Flüssigkeit regelmäßig zu überprüfen.

Bevor Du das Kühlmittel wechselst, solltest Du Dich genau informieren, welche konkreten Mittel für Dein Fahrzeug vom Hersteller ausgewählt und empfohlen werden. Bei Mercedes-Benz zum Beispiel gibt es spezielle Betriebsstoff-Vorschriften. Der eigentliche Prozess des Wechselns und Entsorgens der Kühlmittel beginnt damit, dass Du ein größeres Auffanggefäß unter die Ablassschraube des Kühlsystems stellst. Dann öffnest Du die Schraube und drehst zusätzlich eventuelle Entlüftungsschrauben auf. Nachdem die komplette Kühlflüssigkeit abgelaufen ist, in der Regel sind das je nach Autotyp zwischen fünf und zehn Liter, werden die Schrauben wieder fixiert. Danach kannst Du die neue Flüssigkeit einfüllen.

Die alte Kühlflüssigkeit kannst Du oft bei Recyclingstationen oder Wertstoffhöfen entsorgen.
Die alte Kühlflüssigkeit kannst Du oft bei Recyclingstationen oder Wertstoffhöfen entsorgen

Wohin mit dem alten Kühlmittel?

Hast Du die alte Kühlflüssigkeit gesammelt, solltest Du sie in einem fest verschlossenen, robusten Kanister zum Transport aufbewahren. Die Flüssigkeit zählt zu den Problemstoffen, denn in ihr sammeln sich Schwermetallpartikel und diverse andere Rückstände wie etwa Motoröl. Stoffe also, die einer besonderen Behandlung bedürfen – auch der Umwelt zuliebe. Bei der Entsorgung des Kühlmittels gibt es zwei Möglichkeiten: Privatleute können die Flüssigkeit und auch noch nicht verbrauchte, alte Frostschutzmittel in begrenzten Mengen bei den Wertstoffhöfen bzw. Recyclingstationen abgeben. So ist es zum Beispiel bei der Berliner Stadtreinigung BSR und auch bei den Hamburger Recyclinghöfen. In Hamburg gibt es außerdem die Möglichkeit, kleine Mengen bei der Mobilen Problemstoffsammlung abzugeben. In München steht neben den Wertstoffhöfen die GSB Sonderabfall-Entsorgung Bayern zur Auswahl.

Welche Kosten entstehen bei der Entsorgung von Kühlwasser?

Bei den Kosten für die Entsorgung gibt es sehr große Unterschiede. Jede Kommune hat ihre eigenen Regeln und Vorgaben – wie beim klassischen Abfall auch. In Berlin sind bis zu 20 Kilogramm pro Haushalt entgeltfrei. Darüber zahlt man 1,70 Euro pro Kilogramm. Der Landkreis Leer in Norddeutschland erhebt überhaupt keine Kosten; im Kreis Neckar-Odenwald fallen 0,92 Euro pro Kilogramm an.
Die zweite Möglichkeit ist die Entsorgung über private Abfallunternehmen. Gewerbliche Organisationen wie etwa Autowerkstätten sammeln die alten Kühlflüssigkeiten in speziellen Containern und lassen sie von Spezialisten abholen. Dieser Service der Frei-Haus-Entsorgung kostet natürlich deutlich mehr als die eigenhändige Lieferung zum Wertstoffhof.

Das musst beachten

  • Welches Kühlmittel ist in Deinem Fahrzeug?
  • Wie alt ist es?
  • Entspricht es den Vorgaben/Empfehlungen des Herstellers?
  • Wie kannst Du die alte, abgelassene Kühlflüssigkeit sicher transportieren?
  • Wo ist der nächste für Deinen Wohnsitz zuständige Wertstoffhof?
  • Welche Kosten werden für die Entsorgung erhoben?
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