Kühlflüssigkeit im Auto kontrollieren und nachfüllen: So gehtʼs
Auf den ersten Blick ist es nur Wasser. Doch Kühlflüssigkeit im Motor enthält wichtige Zusätze für den Frostschutz und gegen Korrosion. Sie sollte regelmäßig kontrolliert werden, damit der Motor nicht überhitzt. Denn das kann Fahrzeugbesitzer teuer zu stehen kommen. Wenn Du dann noch beim Nachfüllen einige Dinge beachtest und die richtige Mischung für Dein Auto auswählst, bist Du auf der sicheren Seite.
In Verbrennungsmotoren entsteht während der Zündvorgänge viel Hitze, die fortwährend kontrolliert und abgeleitet werden muss. Dafür sorgt das Kühlsystem im Fahrzeug, das auf einem Wasserkreislauf basiert und von einem Thermostat geregelt wird. Die zirkulierende Kühlflüssigkeit nimmt die Wärme auf und leitet sie zum Kühler, der vorne im Motorraum platziert ist. Über die in den Fahrtwind ausgerichteten Kühlerlamellen wird die Wärme an die Außenluft abgegeben.
Nicht zu wenig und nicht zu viel Kühlwasser
Je nach Größe des Motors sind fünf bis zehn Liter Kühlflüssigkeit im System. Damit das Kühlsystem effizient arbeiten kann, ist eine bestimmte Menge des Kühlmittels erforderlich. Wird diese unterschritten, kann das zur Überhitzung des Motors führen und schwere Folgeschäden am Fahrzeug nach sich ziehen. Befindet sich zu viel Flüssigkeit im System, ist das ebenfalls schädlich für den Motor. Und wenn zum Beispiel durch einen Defekt Öl ins Kühlwasser gelangt, können sich dadurch Leitungen zusetzen, was wiederum die Kühlung beeinträchtigen würde. Auch dann droht die Überhitzung des Motors.
Das Kühlwasser hat im Verbrennungsmotor Deines Autos wichtige Aufgaben. Dazu gehören neben dem Ableiten der Motorhitze auch der Frostschutz und der Rostschutz in den Leitungen. Deshalb wird dem Wasser ein Frostschutzmittel mit Additiven für den Korrosionsschutz hinzugefügt. Destilliertes Wasser oder kalkarmes Leitungswasser als Basis für das Kühlwasser beugt Kalkablagerungen im Leitungssystem vor.
So kontrollierst Du die Kühlflüssigkeit im Auto
Die Kontrolle des Kühlflüssigkeitspegels im Auto ist relativ einfach. Dazu öffnest Du die Motorhaube und suchst den Kühlmittelbehälter, der üblicherweise aus Kunststoff und weiß oder transparent ist. Unterhalb des Schraubverschlusses siehst Du zwei Markierungen: „Min“ und „Max“, die den minimalen und maximalen Füllstand anzeigen. Der Pegel des Kühlwassers sollte zwischen diesen beiden Markierungen liegen. Ein Indiz für Probleme mit dem Kühlmittel ist auch, wenn die im Cockpit angezeigte Kühlwassertemperatur verändert und höher ist als gewöhnlich. Der Standardwert bei betriebswarmen Motoren liegt etwa bei 90 Grad Celsius.
Worauf beim Nachfüllen zu achten ist
Wenn der Pegelstand des Kühlmittels zu niedrig ist, solltest Du das System niemals bei heißem oder laufendem Motor auffüllen. Denn dann steht das Kühlsystem unter Druck – beim Öffnen des Deckels droht heißes Wasser herauszuspritzen und Du kannst Dir dabei schwere Verbrennungen zuziehen. Zudem besteht beim Einfüllen von kaltem Wasser ins aufgeheizte Kühlsystem die Gefahr, dass Spannungsrisse entstehen.
Vor dem Nachfüllen solltest Du klären, welche Flüssigkeit für Dein Fahrzeug richtig ist. Dazu empfiehlt der ADAC: „Bei der Kühlflüssigkeit kommt es auf die passende Mischung an. Der richtige Cocktail für den Motor ist vom Fahrzeughersteller vorgeschrieben und sollte grundsätzlich nur wie angegeben verwendet werden. Motoren brauchen eine Mischung aus Wasser, dem Frostschutzmittel Monoethylenglykol und Zusätzen, etwa gegen Rost und für die Abdichtung.“ Dabei solltest Du darauf achten, welches Kühlmittel bereits enthalten ist. Meist sind es Kühlmittel auf Glykolbasis, die eine blaue Farbe haben. Daneben gibt es noch Paraflu-Kühlmittel, die rötlich gefärbt sind. Auf jeden Fall solltest Du vermeiden, dass beide vermischt werden. Auch wichtig: Je größer der Anteil an Glykol, desto geringer ist die Frostgefahr im Kühlsystem.
Gebrauchsanweisung beachten
Am besten liest Du in der Gebrauchsanweisung nach, zu welchen Anteilen Wasser und Kühlmittel eingefüllt werden sollten. Das ist auch abhängig davon, wie kalt es im Winter werden kann, ob Du mit Deinem Fahrzeug im Gebirge oder im wärmeren Flachland unterwegs bist. Wenn der Frostschutzmittelanteil zu hoch ist, kann die Wärmeleitfähigkeit sinken und es zu Problemen im Sommerbetrieb kommen.
Wie oft Kühlflüssigkeit nachgefüllt werden muss, dafür gibt es keine Faustregel. Das hängt im Wesentlichen vom aktuellen Pegelstand ab. Ein Tipp: die Kühlflüssigkeit regelmäßig auf die Frostschutzeigenschaft prüfen und in größeren Abständen erneuern, da die Wirkung der Additive mit der Zeit nachlässt. Am besten informierst Du Dich bei Deiner Markenwerkstatt über die Empfehlungen des Fahrzeugherstellers.
Kühlflüssigkeit nachfüllen: Was kostet das?
Kühlflüssigkeit für Dein Fahrzeug bekommst Du zum Beispiel an Tankstellen, bei Deiner Werkstatt, in Baumärkten und auch in Online-Shops. Ein Kanister mit fünf Litern Fertigmischung kostet zwischen zehn und 25 Euro. Diese Menge ist üblicherweise ausreichend. Eine gute Zusatzinvestition sind zwei bis drei Euro für einen Trichter, der Dir beim Einfüllen der Kühlflüssigkeit hilft.
So füllst Du die Kühlflüssigkeit Deines Autos nach
- Motorhaube öffnen und den Stand des Kühlwassers überprüfen. Der Pegel sollte ungefähr zwischen den beiden Markierungen "Min" und "Max" auf dem Kühlmittelbehälter liegen.
- Wenn Du nachfüllen musst, solltest Du das niemals bei heißem oder laufendem Motor tun. Es besteht Verletzungsgefahr. Außerdem können Risse am Behälter entstehen.
- Welche Flüssigkeit ist die richtige für Dein Auto? Achte dabei auf die Angaben des Herstellers und nimm immer das Mittel, das bereits für das Fahrzeug verwendet wird.
- Angaben zum richtigen Mischverhältnis von Wasser und Frostschutzmittel findest Du in der Gebrauchsanweisung Deines Fahrzeugs. Das Mischverhältnis ist übrigens auch abhängig davon, ob Du mit deinem Auto in Gebieten mit hohen oder niedrigen Temperaturen unterwegs bist.
- Schraubverschluss des Kühlers aufdrehen, Flüssigkeit einfüllen, Schraubverschluss wieder fest verschließen.
- Ein letzter Tipp zum Schluss: Überprüfe regelmäßig den Frostschutz des Kühlmittels.