Kfz-Versicherungen: Testsieger im Vergleich
Wer eine Kfz-Versicherung möchte, muss sich mit den eigenen Daten auf die Suche machen. Tests können Dir dabei helfen, einen guten Anbieter zu finden.
Eine gute Nachricht vorneweg: Die Kfz-Versicherungen in Deutschland werden immer besser. Die Versicherungsbedingungen werden kundenfreundlicher, die Tarife günstiger. So lautet ein Fazit der vielen Vergleichstests, die Fachzeitschriften und Verbraucherschützer regelmäßig durchführen. Aber der Teufel steckt im Detail: Der Tarifdschungel ist dicht. Was für einen jungen Autofahrer der beste Tarif ist, kann für ältere zur Kostenfalle werden. Ein Testsieger ist also nicht gleich Testsieger in allen Kategorien.
Und manchmal genügt es, nur eine Variable wie den Wohnort zu ändern, und schon bietet ein anderer Tarif ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Ergebnisse dienen dabei nur als Orientierung; auch weil die Tests und Untersuchungen mit den Daten von Musterkunden und beispielhaften Fahrzeugtypen durchgeführt werden. Du solltest deshalb die Anbieter und ihre Angebote individuell vergleichen.
Testsieger in der Übersicht
Stiftung Warentest
Im Herbst 2018 führte die Verbraucherorganisation einen Test von mehr als 150 Kfz-Versicherungen von 70 Anbietern durch. Dabei zog sie Modellkunden aus unterschiedlichen Altersklassen heran. Berücksichtigt wurden nur Tarife mit bestimmten Mindestleistungen. Dazu zählten die Deckung bei Unfällen mit Tieren aller Art oder eine erweiterte Kfz-Haftpflicht für Mietwagen im Ausland. Auch „Marderbiss mit Folgeschäden“ musste enthalten sein, „Kein Einwand der Kfz-Versicherung bei grober Fahrlässigkeit“ sowie eine Deckungssumme von 100 Millionen Euro.
Angenommen wurde eine jährliche Laufleistung von 15.000 Kilometern, was für viele Autofahrer einen guten Mittelwert darstellt. Durchgeführt wurde der Vergleich anhand von drei beispielhaften Kunden im Alter von 20, 40 und 70 Jahren. Je nach Alter wurden sie in die Schadenfreiheitsklassen 2, 15 und 30 eingeteilt – auch das ist eine realistische Annahme.
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Ergebnis: Die Beiträge klaffen teils erheblich auseinander. Fahranfänger, die eine Haftpflicht- in Verbindung mit einer Teilkaskoversicherung abschließen, zahlen demnach im günstigsten Fall 680 Euro jährlich. Wenn sie an das schlechteste Angebot geraten, können sie aber auch bis zu 1.750 Euro zahlen. Im Rentenalter ergeben sich beim Vergleich von Haftpflicht/Vollkasko-Kombinationen Prämien in der Spanne von rund 870 Euro bis 1.700 Euro. Wer die Tarife der Anbieter vergleicht, kann bei den Versicherungsbeiträgen im günstigsten Fall also über 1.000 Euro im Jahr sparen.
In der unten stehenden Tabelle findest Du die Versicherungsgesellschaften, die für alle Modellkunden die besten Angebote hatten. Diese Versicherungen bieten sowohl für die Haftpflicht als auch in Verbindung mit Teil- oder Vollkasko niedrigere Prämien als andere Gesellschaften.
Versicherung | Tarif |
---|---|
BGV | Basis |
AXA easy | mobil online |
CosmosDirekt | Basis |
Europa | Basis und Komfort |
DA Deutsche Allgemeine | Basis und Komfort |
R+V24 | Basis und Komfort |
Rheinland | Standard |
WGV | Basis |
Ratingagentur Franke und Bornberg
250 Haftpflicht- als auch Teil- und Vollkaskotarife nahm im November 2018 Franke und Bornberg unter die Lupe. Das auf Versicherungsprodukte spezialisierte Analysehaus aus Hannover verteilte an fast 70 Tarife die Bestnote „FFF“ („hervorragend“).
Voraussetzung war, dass diese bei der Teilkaskoversicherung alle Tierunfälle, Tierbisse, Sonderausstattungen und Schutz bei weiteren Elementargefahren wie Erdrutsch oder Murgang umfassten. Bei der Vollkasko musste die Neupreisentschädigung enthalten sein. Franke und Bornberg stellte eine Beitragsdifferenz von bis zu 900 Euro fest. Zu den besten Tarifen in diesem Vergleich zählten:
Versicherung | Tarif |
---|---|
Allianz | Premium |
Alte Leipziger | Comfort |
Basler | Komfort L |
Generali | Komfortschutz Vollkasko Premium |
HDI | Motor Premium |
Itzehoer | Top Drive |
Janitos | Advanced |
Rhion | ONdrive Plus-Deckung |
VGH | Kraftfahrtversicherung inkl. KaskoPlus |
Volkswohl Bund | Komfort Plus |
Analyseinstitut Service Value
Das Kölner Marktforschungsunternehmen Service Value untersuchte im Frühjahr 2019 verschiedene Versicherungsanbieter. Es legte den Fokus nicht primär auf einen Vergleich der Tarifmerkmale, sondern verglich 3.500 Kundenurteile und -kommentare zu 36 Versicherern. Bei der Auswertung berücksichtigt wurden Erfahrungen der Versicherten in verschiedenen Kategorien. Das waren beispielsweise Kundenservice, Kundenkommunikation, Schadensregulierung, Kundenberatung und Preis-Leistungs-Verhältnis. Als „sehr gut“ gingen aus der Analyse 13 Versicherungsgesellschaften hervor, darunter:
- LMV
- Signal Iduna
- BavariaDirekt
- AachenMünchener
- Württembergische
- ADAC-Autoversicherung
- Allianz
- VGH
- Provinzial Rheinland
- CosmosDirekt
Deutsches Institut für Service-Qualität (DISQ)
Das kommerzielle Marktforschungsunternehmen DISQ hat im September 2018 insgesamt 29 Autoversicherungen miteinander verglichen. Im Fokus standen Service und Qualität der Tarife. Nicht untersucht wurden die Kosten der Tarife. Ergebnis: Vor allem der Service, der mit Hilfe von E-Mails und Anrufen auf den Prüfstand gestellt wurde, lässt in vielen Fällen zu wünschen übrig. Kein einziger Anbieter wurde mit „sehr gut“ bewertet.
Immerhin zwölf Tarife schafften beim Vergleich der Prämien und deren Abgleich mit den gewährten Leistungen die Bestnote. Darunter waren Tarife folgender Gesellschaften:
- HDI
- CosmosDirekt
- Generali
- R+V24
- Allsecur
Service und Qualität der Tarife zusammengenommen schnitten mit der Gesamt- und Bestnote „gut“ unter anderem ab:
- VHV
- Gothaer
- Sparkassen Direktversicherung
Autoversicherung: So findest Du das beste Angebot
Bei den jährlichen Tests versuchen die Redaktionen, Organisationen und Agenturen zwar möglichst allgemeingültige Ergebnisse zu erzielen, doch mehr als eine Orientierung können sie nicht geben – es sei denn, die Modellpersonen decken sich in den angenommenen Variablen zufällig mit Deinem Bedarf. Doch das ist sehr unwahrscheinlich, denn Dein persönlicher Tarif hängt von vielen Dingen ab, zum Beispiel von Deinem Wohnort.
Ob Du Deine Kfz-Versicherung wechseln solltest, kannst Du also nur mit einem detaillierten Vergleich herausfinden. Es gibt im Internet viele Vergleichsportale mit Kfz-Versicherungs-Rechnern. Diese versprechen, eine Vielzahl verschiedener Anbieter zu berücksichtigen. Doch es gibt keinen Vergleichsrechner, der alle Angebote aller Versicherer enthält. Deshalb lohnt es sich, die persönlichen Ergebnisse mindestens zweier Rechner miteinander zu vergleichen.
Die 02-Baureihe war Vorgängerin des 3er BMW (ab 1975). Bereits 1929 rollt das erste Serienautomobil mit dem Namen "DA 2" bei den Bayerischen Motorenwerken vom Band.
Diese Merkmale wirken sich auf die Prämie aus
Verschiedene Variablen beeinflussen die Höhe Deines individuellen Versicherungsbeitrages. Wenn Dein Auto älter ist, genügt Dir anstatt der Vollkaskoversicherung vielleicht ein Teilkaskoschutz oder nur die Kfz-Haftpflicht.
Die Zahlungsweise
Auch die Zahlweise kann den Beitrag senken. Lässt Du Deine Prämie jährlich von Deinem Konto einziehen, ist das die günstigste Variante. Für unterjährige Zahlweisen werden Aufschläge kassiert. Der Verbraucher-Ratgeber "Finanztip" hat herausgefunden, dass im Durchschnitt 8,6 Prozent mehr zahlt, wer sich für eine monatliche Zahlung bei seinem Anbieter entscheidet. Vierteljährlich kommen 7,2 Prozent hinzu, bei halbjährlicher Zahlung sind es noch 3,6 Prozent extra. In Einzelfällen verlangen die Gesellschaften aber teils deutlich mehr – auch hier lohnt der Vergleich der Kfz-Versicherungen.
So geht bei der Kündigung nichts schief
Kfz-Versicherungen laufen im Regelfall zum Jahresende aus. Möchtest Du kündigen, musst Du dies bei der üblichen Kündigungsfrist von einem Monat bis Ende November schriftlich erledigen. Entscheidend ist das Eingangsdatum, nicht der Poststempel. Das Schreiben sollte eine Formulierung wie „Ich kündige meine Kfz-Versicherung XY zum nächstmöglichen Termin“ enthalten und von Dir als Versicherungsnehmer unterschrieben sein. Am besten geht es dann per Einschreiben mit Rückschein in die Post. Wenn Du ein konkretes, aber falsches Datum nennst, wird die Kündigung womöglich nicht akzeptiert.
Ein Fallstrick lauert, wenn Du für die Kaskoversicherung noch keinen alternativen Vertrag abgeschlossen hast, bevor Du die alte Kfz-Versicherung kündigst. Während Versicherer Dich haftpflichtversichern müssen, besteht für die Gesellschaften zum Abschluss einer Kaskoversicherung kein Zwang. Von dieser Möglichkeit machen die Versicherer aber nur in manchen Fällen Gebrauch. Zum Beispiel wenn das Auto sehr, sehr teuer ist, andere besondere Risiken vorliegen oder Dir bei einer anderen Gesellschaft gekündigt wurde. Dennoch gilt: Kümmere Dich am besten frühzeitig um eine neue Versicherung, sonst stehst Du im schlimmsten Fall ganz ohne Schutz da.
Auch Sonderkündigungsrechte gibt es: Du kannst jederzeit und auch nach knappem Verpassen des Kündigungsstichtags Ende November noch kündigen. Das ist möglich, wenn der Versicherungsfall eingetreten ist, Du das Fahrzeug verkaufst oder der Versicherer den Beitrag erhöht, ohne mehr dafür zu bieten.