Kfz-Versicherungsvergleich: So findest Du das passende Angebot
Beim Thema Kfz-Versicherung stellen sich viele Autofahrer die Frage: Welche Versicherung leistet eigentlich was und was passt zu mir? Ein Vergleich.
Nach langer Recherche und etlichen Probefahrten hast Du endlich den perfekten Wagen für Dich gefunden, der Kaufvertrag ist abgeschlossen und Du willst durchstarten. Ganz so schnell geht es allerdings nicht. Denn egal, ob Elektroauto, klassischer Verbrenner oder Wasserstoffauto: jedes Fahrzeug muss bei der entsprechenden Zulassungsstelle angemeldet werden. Und das geht erst, wenn es eine Kfz-Versicherung hat. Bleibt die Frage: Haftpflicht-, Teil- oder Vollkaskoversicherung? Was ist notwendig? Was passt zu mir und meinem Auto? Wir verraten Dir, wann sich welche Kfz-Versicherung lohnt, welche Schäden gedeckt werden und wie Du sparen kannst. Ein Vergleich.
Kfz-Versicherung im Vergleich: Die Haftpflicht
Eine Kfz-Haftpflichtversicherung musst Du abschließen, denn die ist in Deutschland für jeden Fahrzeughalter Pflicht. Keine Haftpflicht, keine Zulassung – so einfach die Regel. Und ohne Zulassung darfst Du mit Deinem Neuwagen auch nicht einfach losfahren. Da die Versicherung für jeden verpflichtend ist, müssen Versicherungen auch jeden potenziellen Kunden annehmen, sofern dieser nicht zuvor gegen Regeln verstoßen hat oder die Versicherung nur für eine spezielle Berufsgruppe gedacht ist.
Mit nur wenigen Klicks im Internet kannst Du Dir ein passendes Angebot raussuchen, bevor Du die Zulassungsstelle aufsuchst. Einen kostenlosen Vergleich verschiedener Kfz-Versicherungen findest Du zum Beispiel bei der Stiftung Warentest. Alles was dazu nötig ist, ist das Baujahr Deines neuen Autos, der Tag der Zulassung sowie die Typennummer und der Fahrzeugschein.
Ist die Anfrage bei der Kfz-Versicherung gestellt, geht der Rest meistens ziemlich schnell. Nach positiver Rückmeldung kannst Du bei Deinem neuen Versicherer telefonisch die sogenannte eVB-Nummer erfragen, die der Zulassungsstelle anzeigt, dass Dein Auto tatsächlich versichert ist. Legst Du diese Nummer vor, wird der Wagen zugelassen und Du kannst losfahren.
Natürlich kannst Du auch einen Versicherungsvertreter persönlich aufsuchen. Er regelt dann alles Weitere für Dich – nur zur Zulassungsstelle musst Du selbst fahren.
Deckt die Kfz-Haftpflicht Schäden am eigenen Auto ab?
Die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung deckt allerdings nur einen Teil von Schäden ab – und die an Deinem Auto sind nicht mit dabei. Verursachst Du einen Unfall, werden von der Kfz-Haftpflichtversicherung die Schäden anderer Unfallbeteiligter gedeckt, ganz gleich, ob das ein demoliertes Fahrrad oder eine ramponierte Fahrzeug-Rückleuchte ist.
Deckungssumme: Welche Höhe ist sinnvoll?
Ganz wichtig ist die sogenannte Deckungssumme. Wenn Du nicht nur einen Unfall verschuldest, sondern auch andere schädigst, kommt sie ins Spiel. Sie liegt bei den meisten Standard-Tarifen für Sachschäden bei 1,1 Millionen Euro und bei Personenschäden bei 7,5 Millionen Euro. Experten raten aber dazu, diese Summe auf das Maximum von meist 100 Millionen Euro anzuheben – das wirkt sich in der jährlichen Prämie nicht sonderlich aus, hilft im Zweifel aber enorm. Wenn etwa ein Beteiligter nach dem Unfall berufsunfähig bleibt, muss die Deckungssumme für die anfallende Rente aufkommen. Ist diese nicht ausreichend, haftet der Verursacher persönlich.
Erleidet auch Dein Auto Schäden, kommt die Haftpflichtversicherung nicht dafür auf. Deshalb wählen nur rund 20 Prozent aller Fahrzeughalter in Deutschland die Kfz-Haftpflichtversicherung als einzige Versicherung. Und das tun sie meist auch nur, weil es sich bei ihren Fahrzeugen um ältere Autos von geringem Wert handelt.
Teilkasko vs. Vollkasko - ein Vergleich
Teilkasko: Greift bei Diebstahl, Brand und Blitzschlag
Bei neueren Autos empfiehlt es sich, auch Schäden an Deinem Fahrzeug abzudecken. Hier kommt die sogenannte Teilkasko-Versicherung ins Spiel. Ob Diebstahl, Einbruch oder Glasbruch, bei Unwetter, Brand oder Maderschäden – die Teilkasko haftet. Im Speziellen hängt das von den Tarifen der Kfz-Versicherung ab, einige haften zum Beispiel erst ab Windstärke 8, bei anderen sind Lawinen und Erdrutsche inklusive. Insgesamt geht es bei der Teilkasko-Versicherung um Schäden, die Du als Fahrer nicht zu verantworten hast, etwa solche, die aufgrund höherer Gewalt entstehen.
Teilkasko-Versicherung: Worauf Du beim Vergleich achten solltest
Bist Du im Begriff, Deine neue Kfz-Versicherung abschließen, solltest Du die Angebote der verschiedenen Versicherer ganz genau durchlesen. Maderbisse beispielsweise sind bei vielen Tarifen enthalten. Allerdings kann ein Maderbiss auch nach dem Austausch des betroffenen Kabels verheerende Folgen haben. Ein Motorschaden, der aufgrund eines Maderbisses entsteht, wird teuer. Achte also unbedingt darauf, dass auch Folgeschäden mitversichert sind.
Ähnliche Vorsicht gilt für sogenannte Wildunfälle, die meist von der Teilkasko abgesichert sind. Während Rehe und Hirsche von der Teilkasko abgesichert werden, sind Schäden, die durch die Kollision mit einem Hund oder einem Pferd entstehen, meist nicht von der Kfz-Versicherung abgedeckt. Deshalb gibt es die Klausel „alle Tiere“ – wählst Du diese Option, bist Du für alle Fälle abgesichert.
Auf der sicheren Seite: Vollkasko
Möchtest Du sichergehen, dass Dein Auto gegen alle Schäden versichert ist, dann wählst Du die Vollkaskoversicherung – die Teilkasko ist automatisch darin enthalten. Mit der Vollkasko bist Du auch für den Fall versichert, der hoffentlich nicht eintritt: Der selbst verschuldete Unfall. Ob das Rammen eines anderen Fahrzeugs beim Ausparken oder der klassische Auffahrunfall im Stop-and-Go-Verkehr – die Versicherung übernimmt nicht nur die Reparaturkosten der anderen Unfallbeteiligten, sondern auch die Deines eigenen Autos. Wird Dein Auto bei einem Unfall mit Fahrerflucht beschädigt, greift die Vollkasko ebenfalls. Außerdem bei Fällen von Vandalismus, wenn Unbekannte sich beispielsweise mit einer Spraydose an Deinem Auto ausprobieren.
Kfz-Versicherungsvergleich: Wichtige Klauseln
Verzicht auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit
Willst Du das beste Versicherungspaket, gibt es einige Klauseln, die Du dazu buchen kannst und kennen solltest. Wenn Du beispielsweise aufgrund grober Fahrlässigkeit einen Unfall verursachst, hat Deine Versicherung das Recht, Dir die Entschädigung zu streichen. Wählst Du zu Deinem Tarif aber das Extra „Verzicht auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit“, dann greift Deine Versicherung auch im schlimmsten Fall. Ein Freifahrtschein ist das aber natürlich nicht.
Neuwertentschädigung
Auch die Neuwertentschädigung könnte für Dich als frischgebackener Autokäufer interessant sein. Denn gerade in den ersten Wochen und Monaten verliert Dein Auto massiv an Wert. In dieser Zeit einen Unfall zu bauen, ist nicht nur verdammt ärgerlich, sondern bringt auch einen erheblichen finanziellen Verlust mit sich – außer, Du hast die sogenannte Neuwertentschädigung mit im Tarif. Eine solche Regelung gibt es für Gebraucht- und Neuwagen. Wichtig ist, dass Du Dich bei Deinem Versicherer genau über die Möglichkeiten informierst. Insgesamt musst Du mit Kosten von rund 350 Euro jährlich rechnen. Die Vollkasko lohnt bei Autos mit einem Wert ab 15.000 Euro.
Wer unfallfrei bleibt, zahlt weniger: Schadenfreiheitsklassen
Ganz egal in welcher Versicherung Du bist – nimmst Du sie nicht in Anspruch, wirst Du belohnt. Dazu gibt es die sogenannten Schadensfreiheitsklassen, auch SF-Klassen genannt. Solange Du unfall- oder schadenfrei bleibst, wirst Du jedes Jahr in eine günstigere SF-Klasse rutschen. Das heißt, Du zahlst weniger Beiträge. Jede SF-Klasse stellt einen Prozentsatz dar, der anzeigt, wie viel Prozent von der Grundprämie Du tatsächlich zahlen musst. Bleibst Du beispielsweise 15Jahre unfallfrei, musst Du meist nur 30 Prozent der eigentlichen Prämie entrichten. Welche Klassen und welche Prozentsätze genau gelten. ist unterschiedlich. Auch die Frage, ob Du Deinen Schadensfreiheitsrabatt auf ein Zweitfahrzeug übertragen kannst, solltest Du mit Deiner Versicherung abklären.
Kommt es zu einem Unfall und Du nimmst Deine Versicherung in Anspruch, wirst Du meist gleich mehrere SF-Klassen zurückgestuft. Bist Du also vorher jahrelang unfallfrei gefahren, erhöht sich die Versicherungsprämie für Dich deutlich. Aber Achtung: Die Rückstufung gilt nur für Haftpflicht und Vollkasko. Denn die Teilkasko versichert ja ohnehin nur die Schäden, die Du gar nicht mitverschuldest.
Kfz-Versicherungsvergleich: Selber zahlen kann sich lohnen
Hast Du einen Auffahrunfall mitverursacht, kann es sein, dass Du für Schäden an einem anderen Auto aufkommen musst – Dein eigenes Auto noch gar nicht mit hinzugerechnet. Allerdings kann es sich manchmal lohnen, nicht blind die Versicherung einzuschalten, sondern in Erwägung zu ziehen, für den Schaden selbst aufzukommen. Denn das kann im Zweifel günstiger sein, als in den Folgejahren in einer deutlich teureren SF-Klasse hohe Prämien zu zahlen. Ob sich das lohnt, kannst Du im Internet mit entsprechenden Rechnern prüfen.
Um den Versicherungsbetrag bei Teilkasko und Vollkasko möglichst gering zu halten, gibt es bei beiden Versicherungsarten das Modell der Selbstbeteiligung. Das garantiert, dass die Versicherung nicht bei kleineren Schäden greift, für die Du auch selbst aufkommen kannst. Für die Teilkasko empfiehlt sich eine Selbstbeteiligung von 150 Euro, bei der Vollkasko solltest Du mindestens 300 Euro in Erwägung ziehen.
Ob DEVK, HUK-COBURG oder Allianz – die Kosten für Deine Versicherung setzen sich aus vielen Faktoren zusammen. Die Fahrzeugklasse, Deine Fahrpraxis oder Deine bisherige Unfallstatistik können erheblichen Einfluss auf den Preis nehmen.
Kfz-Versicherungsvergleich: So kannst Du sparen
So sparst Du | So viel sparst Du |
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Jährlich zahlen | Zahlst Du Deinen Betrag pauschal für das ganze Jahr ist ein Rabatt von bis zu 11 Prozent möglich |
Versicherte Fahrer | Je weniger Fahrer auf das Auto versichert sind, desto günstiger wird es. Gegenüber dem Modell mit unbegrenztem Fahrerkreis sind bis zu 40 Prozent Ersparnis möglich |
Berufsgruppe | Gehörst Du zu einer bestimmten Berufsgruppe, kannst Du nach Versicherungen Ausschau halten, die Rabatte garantieren. Vor allem Beamte kommen oft in diesen Genuss. Das kann eine Ersparnis bis zu 15 Prozent bringen |
Stellplatz | Steht Dein Wagen in einer Garage, ist er vor Unwettern und Vandalismus geschützt. Dadurch wird auch die Prämie günstiger, bis zu 7 Prozent sind drin |
Wohnsituation | Auch als Haus- oder Wohnungsbesitzer hast Du Vorteile, oft sogar bis zu 12 Prozent Preisnachlass |
Fahrzeugtyp | Die Typklasse Deines Fahrzeugs kann über den Preis entscheiden. Im Internet kannst Du Dir die einzelnen Klassen anschauen. Je höher die Klasse, desto höher der Beitrag |
Neuwagen | Bist Du der Erstbesitzer eines Neuwagens, geben Dir einige Versicherer Rabatt |
Elektroauto | Du tust nicht nur etwas für die Umwelt, sondern auch für Dein Portemonnaie. Mit einem E-Auto kannst Du bis zu 20 Prozent sparen |
Bus & Bahn | Bist Du Besitzer einer BahnCard oder eines Jahres-Abos für den ÖPVN, winken Dir auch Rabatte. Die Versicherer gehen davon aus, dass Du nicht so viel Auto fährst |
Werkstattbindung | Einige Versicherer kooperieren mit Werkstätten. Wählst Du die Option „Werkstattauswahl durch Versicherer“ kannst Du bis zu 13 Prozent sparen |