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Die Kfz-Steuer müssen Halter entrichten, die ein Fahrzeuge in Deutschland angemeldet haben.
Quelle: Fabian Hoberg
Die Kfz-Steuer müssen Halter entrichten, die ein Fahrzeuge in Deutschland angemeldet haben

Die vom Bund jährlich eingezogene Kfz-Steuer berechnet sich aus einer Kombination verschiedener Daten, wie unter anderem die Größe des Hubraums oder die Höhe des CO2-Wertes.

Neben dem angegebenen Kraftstoffverbrauch, entweder noch in der alten Norm „Neuer Europäischer Fahrzyklus“ (NEFZ) oder in der neuen Norm „Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedures“ (WLTP), macht auch die Kfz-Versicherung einen Großteil der Unterhaltskosten aus. Nicht zu vergessen ist die Kfz-Steuer. Sie ist eine Bundessteuer und muss von den Haltern der Kraftfahrzeuge bezahlt werden. Mit Hilfe der Einnahmen finanziert die Bundesregierung unter anderem den Straßenbau und die Instandhaltung des Straßennetzes. Da sie nicht zweckgebunden ist, fließen die Einnahmen aber auch anderen Bereichen zu.

Seit 2009 kommt zusätzlich zum Hubraum der CO2-Ausstoß und die vergebene Schadstoffklasse hinzu
Quelle: Fabian Hoberg
Waren früher der Hubraum und die Motorart zur Festsetzung der Kfz-Steuer entscheidend, kommen seit 2009 zusätzlich der CO2-Ausstoß und die vergebene Schadstoffklasse hinzu

Wer muss Kfz-Steuer zahlen?

Die Kfz-Steuer müssen Halter entrichten, die ein Fahrzeug in Deutschland angemeldet haben. Also Besitzer von Autos, die gültige Zulassungsbescheinigung sowie ein Kennzeichen mit amtlichem Siegel haben. Aber auch Halter von ausländischen Fahrzeugen, die permanent in Deutschland fahren, müssen hier Kfz-Steuer zahlen. Nicht jedoch bei einem vorübergehenden Aufenthalt von bis zu einem Jahr.

Läuft die Kfz-Versicherung des Autos eines Kindes über die Eltern, weil es wegen der Schadenfreiheitsrabatte günstiger ist, kann auch die Kfz-Steuer von den Eltern übernommen werden – obwohl der Fahrer das Kind ist. Die Kraftfahrzeugsteuer kann aber auch vom Kind übernommen werden, obwohl die Kfz-Versicherung über die Eltern läuft. Befreit werden in der Regel schwerbehinderte Personen oder sie erhalten eine Steuerermäßigung von 50 Prozent. Ausgenommen sind die roten Kennzeichen für Prüfungs- oder Probefahrten. Auch Elektroautos sind von der Kfz-Steuer befreit.

Wie berechnet sich die Kfz-Steuer?

Für jedes Kraftfahrzeug wird die Kfz-Steuer individuell berechnet. Wonach berechnet sich die Kfz Steuer? Waren früher der Hubraum und die Motorart zur Festsetzung der Kfz-Steuer entscheidend, kommen seit 2009 zusätzlich der CO2-Ausstoß und die vergebene Schadstoffklasse hinzu. Je weniger Schadstoffe ein Fahrzeug produziert, umso günstiger fällt die Kfz-Steuer aus. Allgemein sind damit kleinere Fahrzeuge mit kleineren Motoren in der Kfz-Steuer günstiger als große Autos mit stärkeren Motoren. Allerdings gibt es dabei ein paar Einschränkungen.

Bei Hybridautos berechnet der Bund lediglich den entsprechenden Verbrennungsmotor. Autos mit alternativen Antrieben wie Erdgas oder Autogas werden steuerlich wie Benzinfahrzeuge behandelt. Oldtimer mit einem H-Kennzeichen zahlen eine pauschale Kfz-Steuer in Höhe von 191 Euro. Anhänger und Wohnmobile werden nach Gewicht und Schadstoffklasse besteuert, Motorräder nur nach Hubraum.

Wo finde ich die zur Kfz-Berechnung notwendigen Daten für mein Auto?

Die Kraftfahrzeugsteuer, kurz Kfz-Steuer oder Pkw-Steuer, kannst Du mit ein paar Daten aus dem Fahrzeugschein oder Fahrzeugbrief ableiten. Dazu zählen:

  • Motorart: Zu finden im Fahrzeugschein unter P.3 oder Punkt 5 beim alten Fahrzeugschein.
  • Größe des Hubraums: Zu finden in der Zulassungsbescheinigung Teil I unter P.1 oder Punkt 8 im alten Fahrzeugschein.
  • CO2-Emmission: Zu finden im Fahrzeugschein unter V.7. Im alten Fahrzeugschein (vor 2009 ausgestellt) gibt es keine Angaben.
  • Erstzulassungsdatum: Zu finden in der Zulassungsbescheinigung Teil I unter Punkt B oder unter Punkt 32 im alten Fahrzeugschein.

Dazu zählen außerdem die Schadstoffklassen: Sie geben an, wie schadstoffarm der Motor eines Fahrzeugs ist. Die Schadstoffklassen unterteilen sich unter anderem in Euro 1, 2, 3, 4, 5, 6, 6d temp oder 6d. Fahrzeuge mit der Schadstoffklasse Euro 1 stoßen mehr Schadstoff aus als die mit der aktuellen Euro 6d-Norm. Ältere Fahrzeuge haben unter Punkt 14 der Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) Bezeichnungen wie D4 oder alte EG-Normen, unterliegen ebenso der Kfz-Steuer, sowie auch nicht schadstoffarme Fahrzeuge mit der Klasse Euro 0.

Kfz-Steuer-Kosten für einzelne Schadstoffklassen älterer Fahrzeuge

Je angefangene 100 cm³

  • Euro 0 (übrige): 25,36 Euro für Benziner, 37,58 Euro für Diesel
  • Euro 0 (ohne Ozonfahrverbot): 21,07 Euro für Benziner, 33,29 Euro für Diesel
  • Euro 1: 15,13 Euro für Benziner, 27,35 Euro für Diesel
  • Euro 2: 7,36 Euro für Benziner, 16,05 Euro für Diesel
  • Euro 3 und besser (Grenzwerte bis 2,5 t): 6,75 Euro für Benziner, 15,44 Euro für Diesel

Berechnung für die Kfz-Steuer aktueller Fahrzeuge

Die Kfz-Steuer setzt sich aus der Motorart und der Größe des Hubraums zusammen: Pro angefangene 100 cm³ Hubraum zahlen Benziner 2 Euro, Dieselautos 9,50 Euro. Die Berechnung aus dem Hubraum des Motors ist aber nur ein Teil. Der zweite Teil stammt aus dem Schadstoffausstoß. Dabei ist der Tag der ersten Zulassung wichtig. Autos, die vor dem 1. Januar 2012 zugelassen wurden, dürfen mehr Schadstoffe ausstoßen. Seit 2014 liegt der Grenzwert für Neuzulassungen bei 95 Gramm pro Kilometer. Jedes zusätzliche Gramm bezahlt der Halter bei der Kfz-Steuer mit zwei Euro. Vor 2012 lag der Grenzwert noch bei 120 g/km, ab 2012 bei 110 g/km.

Ein Beispiel:

Ein Auto mit einem 2,0-Liter-Dieselmotor hat genau 1.968 cm³. Demnach berechnet sich die Kfz-Steuer aus 20 x 9,50 Euro = 190 Euro. Ist das Auto vor 2014 zugelassen und emittiert der Diesel 154 g/km, sind das 34 g/km zu viel und wird mit 2 Euro x 34 berechnet. Also 68 Euro plus 190 Euro, sind 258 Euro Kfz-Steuer pro Jahr.  

Was hat sich durch den WLTP geändert?

Seit dem 1. September 2018 berechnet der Zoll den CO2-Ausstoß eines Autos und damit die Kfz-Steuer nicht mehr nach dem NEFZ, sondern nach dem neuen WLTP. Das Verfahren soll realistischere und verlässlichere CO2-Werte ermitteln, liegt also näher am tatsächlichen Verbrauch. Vorteil für den Staat: Die Kfz-Steuer steigt. Nachteil für Besitzer: Die Kfz-Steuer steigt. Ein Trost: Die auf WLTP basierende Kfz-Steuer gilt nur für ab dem Stichtag neu zugelassene Fahrzeuge. Autofahrer mit älteren Autos, die sie bis zum 31. August 2018 gekauft und angemeldet haben, zahlen ihre Kfz-Steuer noch nach der NEFZ-Einstufung.

Wie lässt sich die Kfz-Steuer nach WLTP berechnen?

Über Kfz-Steuer-Rechner wie dem des Bundesfinanzministeriums kannst Du die Kfz-Steuer berechnen. Ein Online-Rechner für den WLTP-Messzyklus bietet das Ministerium noch nicht an, dafür grobe Werte.

Wie zahle ich die Kfz-Steuer?

Bei der Zulassung im Straßenverkehrs- oder Bürgeramt musst Du dem Zoll ein Sepa-Basislastschriftmandat erteilen. Damit zieht die Zollverwaltung die Kfz-Steuer Deines Autos ein. In der Regel erhältst Du ein paar Wochen nach der Anmeldung Deines Autos Post vom Hauptzollamt mit dem einmaligen Steuerbescheid, der dauerhaft gültig ist. Die Kfz-Steuer bezahlst Du ein Jahr im Voraus, in der Regel jährlich per Lastschriftverfahren. Verkaufst Du Dein Auto vorher, bekommst Du den Differenzbetrag wieder erstattet. Bei einem Auto mit Saisonkennzeichen wird nur die Steuer für diesen Zeitraum abgebucht.

Zahlst Du die Kfz-Steuer nicht, kann das Ordnungsamt die Kennzeichen Deines Autos entwerten, das Auto also stilllegen. Damit ist das Kfz nicht mehr für die Nutzung auf öffentlichen Straßen zugelassen.

Kfz-Steuer in Österreich und der Schweiz berechnen

Die oben genannten Ausführungen gelten für Fahrzeuge, die in der Bundesrepublik Deutschland angemeldet sind und dort auch versteuert werden. Die Kraftfahrzeugsteuer für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in der Republik Österreich richtet sich bei Pkw nach der Leistung des Verbrennungsmotors. Reine Elektroautos sind von der motorbezogenen Versicherungssteuer befreit, Range-Extender und Hybrid-Pkw nicht. So kostet ein VW Golf mit einem 2,0-Liter-TDI und 140 PS im Jahr 594 Euro Kfz-Steuer.

In der Schweiz zahlen Fahrzeugbesitzer in ihrem Kanton eine jährliche Steuer. Die Höhe der Steuer und die Berechnungsgrundlagen variieren von Kanton zu Kanton. In Zürich kostet ein VW Golf mit 2,0 Liter TDI und 140 PS umgerechnet rund 220 Euro pro Jahr.

Wo kann ich die Kfz-Steuer für Deutschland berechnen lassen?

Hier kannst die Kfz-Steuer beim Bundesfinanzministerium berechnen. Neben Autos mit Verbrennungsmotor berechnet Dir das Tool auch die Kfz-Steuer für Elektrofahrzeuge, Motorräder, Leichtfahrzeuge, Nutzfahrzeuge, Oldtimer und Wohnmobile:

Der deutsche Zoll, der die Kfz-Steuer eintreibt, bietet einen Kfz-Steuer-Rechner als App an.

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