Kaufberatung: VW Up (seit 2012)
Der VW Up ist Deutschlands beliebtester Stadtfloh und gebraucht leicht wie günstig zu finden. Wir sagen, worauf es bei gebrauchten VW Up ankommt.
Seit Volkswagen Ende 2011 den VW Up startete, gehört er regelmäßig zu Deutschlands beliebtesten City-Flitzern – im gelegentlichen Wechsel mit dem Fiat 500. Baugleich mit Seat Mii und Skoda Citigo, legte VW seit Marktstart des Kleinstwagens viele Varianten auf: von der schlichten „Pflegedienst-Rutsche“ über den schicken Zweitwagen bis zum sportlichen GTI. Dazu kommen Varianten mit Erdgas- und Elektroantrieb. Wir sagen, welcher VW Up am besten für die meisten passt und worauf Du achten solltest. Ach ja, „Up“ oder „up!“? Da im Deutschen Eigennamen stets mit einem großen Buchstaben beginnen, verwenden wir die VW-eigene Schreibweise nicht.
Karosserie und Konzept: VW Up
Warum der VW Up so erfolgreich ist? Mit 3,54 Metern Außenlänge (seit 2016: 3,60 m) und klaren Kanten vorn und hinten passt er in fast jede Parklücke, bietet aber trotzdem viel Platz und guten Sitzkomfort – zumindest auf den Vordersitzen. In der zweiten Reihe sitzt es sich beengt, das ist normal für die Klasse. Die fünftürige Karosse führt VW seit Mai 2012 im Sortiment. Der Kofferraum fasst nominell 251 Liter, im richtigen Leben passt ohne Umlegen der Rückbank nicht einmal ein großer Reisekoffer hinein. Aber wer vier Sitzplätze plus viel Gepäckraum braucht, sollte ein anderes Auto fahren. Die Rückbank im Up ist ruck, zuck umgeklappt.
Ausstattungslinien: Take Up, Move Up, High up, Beats
Mehr als bei anderen Herstellern lohnt sich beim VW Up der Griff zu besseren Ausstattungen, da die Basis (Take Up) wirklich nur das Nötigste bietet. Selbst die Hupe warnt hier leiser. Wer nicht den Basismotor fahren will, muss sowieso mindestens die zweite Ausstattung (Move Up) wählen. Die kommt mit Radio, geteilter Rücksitzlehne und elektrischen Fensterhebern – Klima kostet extra. „High Up“ bietet die Klimaanlage serienmäßig, zudem beheizbare Vordersitze. Das seit 2016 angebotene Sondermodell „Beats“ punktet mit einem guten Soundsystem. Gebrauchtwagenkäufer aufgepasst: Zum Lieferumfang ab Werk gehört hier ein Paar Kopfhörer von „Beats by Dr. Dre“.
Ausstattung: Was sollte, was darf, was nicht muss
Wichtige Ausstattung: Vieles ist im VW Up leider nicht selbstverständlich. Unbedingt erforderlich für Werterhalt und Alltag sind eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber und ein Radio – alles nicht serienmäßig. Um ein Mindestmaß an Konnektivität zu gewährleisten, sollte das Radio über eine Telefonschnittstelle verfügen. Ebenfalls Pflicht ist eine geteilte Rückbank. Sehr zu empfehlen außerdem: vier Türen.
Schöne Ausstattung: Es gibt viele Extras, die angenehm sind, aber im VW Up nicht unbedingt nötig. Dazu gehört das Assistentenpaket mit Lichtassistenten, Tempomaten und Regensensor. Leider beinhaltet es auch den sicherheitsrelevanten City-Notbremsassistenten. Die aufpreispflichtigen Parkpiepser im VW Up ergeben beim Manövrieren in engen Parklücken durchaus Sinn. Zumal sie genau darauf abgestimmt sind und nicht, wie so oft bei anderen Modellen, viel zu früh nerven. Leichtmetallfelgen (nur bei High Up und Beats Serie) werten den Up optisch auf und verbessern den Gebrauchtwagenwert. Sinnvolle Ergänzung bei Stadtwagen: Ganzjahresreifen.
Überflüssige Ausstattung: Viel Nutzloses lässt sich in den VW Up nicht hineinkonfigurieren. Die Ablagepakete müssen nicht sein, das Panoramadach bringt im Alltag keinen Nutzen. Die Klimaautomatik („Climatronic“) wertet den Kleinstwagen nicht erheblich auf. Modelle ab Mai 2015 verfügen über die seitdem vorgeschriebene Reifendruckkontrolle.
Der beste Motor und das beste Getriebe im VW Up
Drei Zylinder, ein Liter Hubraum – das haben alle Verbrennungsmotoren im VW Up gemeinsam. Das ursprüngliche Sortiment besteht aus zwei Saugbenzinern mit 60 oder 75 PS sowie einer Erdgas-Version. Seit dem Facelift 2016 bietet VW im Up außerdem einen Turbomotor mit 90 PS. 2018 kommt ein GTI mit 115 PS hinzu.
Welcher Motor der beste ist? Das hängt vom Einsatzzweck ab. Der Turbo schickt sein maximales Drehmoment von 160 Newtonmetern bei 1.500 U/min an die Vorderräder. Ein Quantensprung an Spritzigkeit zum Saugmotor (95 Nm/3.000 U/min). Wer hauptsächlich in der Stadt unterwegs ist, braucht das dennoch nicht unbedingt. Im Stadtverkehr verbraucht der Turbo zudem rund einen Liter mehr als der 75-PS-Sauger.
Wer viel Landstraße und Autobahn fährt, wird mit dem spritzigen 90-PS-Motor definitiv glücklicher – und fährt dort ähnlich sparsam wie mit den nicht aufgeladenen Motoren. Wir greifen trotzdem zum 75-PS-Motor: Er ist günstiger, besser verfügbar und stößt auch in älteren Versionen kaum Feinstaub aus. Beim Getriebe fällt die Wahl noch leichter. Das automatisierte Schaltgetriebe weist massive Komfortprobleme auf. Soll es unbedingt eine Automatik sein, sollte es kein Up werden. Bleibt also das manuelle Fünfgang-Schaltgetriebe zum 75-PS-MPI-Motor.
Typische Mängel im VW Up
Der VW Up war 2011 ein komplett neu entwickeltes Auto. Ab Modelljahr 2014 sollten die Kinderkrankheiten – in Foren berichten Nutzer von Ärger mit Fahrwerk und Kupplung – kein Thema mehr sein. Gut: Die Saugmotoren sind robust und pflegeleicht. Bei gebrauchten Exemplaren empfehlen wir, die Klimaanlage auf Dichtigkeit zu prüfen, denn sie macht oft Ärger. Ebenfalls häufig sind Stadtauto-typische Macken wie erhöhter Verschleiß an Bremsen und Abgasanlage. Übrigens: Ein Zahnriemen-Wechselintervall gibt VW für den Up nicht an. Ab 90.000 Kilometern Laufleistung empfiehlt der Hersteller eine regelmäßige Überprüfung.
Gebrauchte VW Up auf mobile.de
Anfang 2020 steht ein großes Facelift an, aktuell gibt es den Up nur noch mit Basismotor. Macht nichts: Fast 8.000 VW Up stehen auf mobile.de zum Verkauf. Darunter sind rund 4.000 zumeist schlicht ausgestattete 60-PS-Exemplare, denn viele Up laufen in Pflegedienst- und Stadtkurier-Flotten. Solche Langläufer um die 200.000 Kilometer gibt es mit TÜV schon ab 2.000 Euro.
Bei Stadtwagen, deren Bremsen, Kupplung oder Abgasanlage hohem Verschleiß unterliegen, empfehlen wir niedrigere Laufleistungen. VW Up mit 75 PS, weniger als 80.000 Kilometern und ordentlicher Ausstattung starten bei knapp 6.000 Euro. Gebrauchte TSI mit 90 PS werden bisher kaum angeboten – wenn, dann ab rund 9.500 Euro.
Noch ein Wort zum elektrischen Up: Wegen hoher Preise und niedriger Reichweite verkaufte sich das bisherige Modell selbst für E-Auto-Verhältnisse schleppend – keine Empfehlung. Auf der IAA 2019 präsentierte Volkswagen einen günstigeren und deutlich verbesserten E-Up mit 260 Kilometern Reichweite. Er soll ab dem Winter 2019 erhältlich sein.
Alternativen zum VW Up
Es gibt einige gute Alternativen zum VW Up. Zunächst einmal den Kleinwagen VW Polo: Oft reichen kleine Abstriche bei Alter, Laufleistung, Ausstattung oder Motorleistung für Gleichstand beim Preis. Die baugleichen Seat Mii und Skoda Citigo können im Einzelfall günstiger sein, oder ein Toyota Aygo. Automatik muss sein? Smart Forfour und Renault Twingo fahren gegen Aufpreis mit Doppelkupplungsgetriebe und bieten einen konkurrenzlos kleinen Wendekreis. Den Mitsubishi Space Star gibt es mit einem besonders komfortablen stufenlosen Getriebe.
VW Up 1.0 (75 PS): Technische Daten
Modell | VW Up 1.0 |
---|---|
Motor | 1,0-l-3-Zylinder-Benziner |
Leistung | 75 PS (55 kW) |
Getriebe | Manuelles 5-Gang-Schaltgetriebe |
0-100 km/h | 13,5 s |
Höchstgeschwindigkeit | 172 km/h |
Verbrauch | 4,1 l/100 km (NEFZ) |
CO2-Ausstoß | 96 g/km |
Länge | 3.600 mm |
Breite | 1.641 mm |
Höhe | 1.504 mm |
Radstand | 2.407 mm |
Leergewicht | 936 kg (Zweitürer) |
Kofferraum | 251-959 l |