Jaguar I-Pace (ab 2018): Kaufberatung zum Elektro-SUV - Update
Dein E-Auto braucht viel Leistung und einen großen Akku? Dann passt vielleicht der Jaguar I-Pace zu Dir. Das sind die größten Stärken und Schwächen des E-SUV.
- Stärke 1: Hohe (und gesteigerte) Reichweite
- Stärke 2: Sportlich. Und thermisch belastbar
- Stärke 3: Viele günstige Jaguar I-Pace auf mobile.de
- Update: Schwäche 1 wird kleiner - der I-Pace lädt schneller
- Schwäche 2: Hohes Leergewicht
- Schwäche 3: Überschaubares Platzangebot im Gepäckraum
- Technische Daten: Jaguar I-Pace (ab 2018)
Bei E-Autos mit hoher Reichweite und potenten Leistungsdaten denken viele zuerst an Tesla. Neuerdings zunehmend an den Audi e-Tron. Und in Zukunft wohl verstärkt an den Porsche Taycan. Doch eine agile Option vergessen deutsche Interessenten häufig: den Jaguar I-Pace. Das Mittelklasse-SUV bietet 400 PS (294 KW) und eine Reichweite von 470 Kilometern (laut WLTP). Update: Modelle ab Mitte 2020 laden an der Wallbox scheller und kommen mit reduziertem Basispreis für den Umweltbonus in Frage.
Ab rund 77.300 Euro (75. 400 Euro bei 16% MwSt.) verlangen die Briten für ihr erstes elektrisches Modell. Was der (immer noch) selbstbewusst eingepreiste Allradler dafür bietet? Was besser laufen könnte und wie man billiger an diesen feinen Stromer kommt? Das klären wir hier – anhand der drei größten Stärken und Schwächen des I-Pace.
• Typ: Limousine
• Leistung: 180 PS
• 0-100 km/h: 8,1 | Vmax: 228 km/h
Stärke 1: Hohe (und gesteigerte) Reichweite
Der Jaguar I-Pace debütiert Ende 2018. Mit einem schlagenden Verkaufsargument: 470 Kilometer soll das knapp 4,70 Meter lange SUV mit 90,2 kWH großer Batterie zurücklegen. Praxistests zeigen: Mehr als 380 Kilometer schafft man bei vernünftiger Fahrweise allemal. Rund 20 bis 25 kWh pro 100 Kilometer ziehen die beiden E-Motoren an Vorder- und Hinterachse aus dem Stromspeicher, bei gemütlicher Fahrt mit gelegentlichen Kick-downs.
Nun kitzelt Jaguar zusätzliche 20 Kilometer Reichweite aus dem Antriebsstrang. Ein Software-Update für Akku- und Thermomanagement verbessert laut Hersteller die Effizienz. In neuen Modellen befindet sich das veränderte Programm bereits auf dem Steuergerät. Besitzer gebrauchter Exemplare können sich das Update kostenlos in der Jaguar-Werkstatt organisieren. Es sollte der letzte Besuch wegen elektronischer Updates werden. Denn im Zuge der Anpassung spielen die Vertrags-Werkstätten die Software für Fern-Wartung auf. Eine Grundlage, damit weitere Optimierungen den I-Pace „over the air“ erreichen.
Stärke 2: Sportlich. Und thermisch belastbar
Mal ehrlich: In dieser Leistungsklasse erwartet man von einem Elektroauto mehr als lokale Emissionsfreiheit. Nämlich Fahrspaß, im Idealfall über den motivierten Ampelstart hinaus. Der I-Pace macht sich längs- und querdynamisch gut. Er verfügt immer über Allradantrieb, denn zwei gleich starke E-Motoren treiben über kompakte Eingang-Getriebe je eine Achse an. Wie bei vielen batterieelektrischen Pkw befindet sich das Akku-Paket in der Bodengruppe. Damit liegt der Schwerpunkt trotz 1,56 Metern Fahrzeughöhe schön tief.
Agilität bieten jedoch viele E-Autos. Entscheidend ist, wie lange man sie ohne Pause abrufen kann. Tesla-Modellen wird in beschleunigten Tests gelegentlich zu warm und sie drosseln die Leistung. Der I-Pace steckt schnelle Runden gut weg – und wir meinen nicht bloß die modifizierten Ableger für den Markenpokal im Rahmenprogramm der Formel E. Die Briten verbauen bereits ab Werk ein aufwendiges Kühlsystem für den Akku. Weil Agilität ohne Spontaneität eben nicht viel wert ist.
Stärke 3: Viele günstige Jaguar I-Pace auf mobile.de
Jaguar reduziert den Einstiegspreis für den I-Pace Mitte 2020 um rund 2.500 Euro - 77.300 Euro (75.400 Euro bei 16% MwSt.) kostet das Elektro-SUV damit inklusive Steuer. Der Netto-Listenpreis sinkt unter die Grenze von 65.000 Euro - womit der Elektro-Jag für die Elektro-Förderung in Frage kommt, weitere rund 5.500 Euro günstiger wird. Zum Basis-Preis erhält man das SUV in alltagstauglicher Ausstattung, doch mehrere Tausend Euro summieren sich im Konfigurator schnell hinzu. Denn ein adaptives Fahrwerk, Glas-Panoramadach und Performance-Sitze kosten extra.
Junge Gebrauchte können eine lohnende Alternative darstellen. Mehr als 80 fahrbereite I-Pace mit gültiger HU werden auf mobile.de angeboten. Die meisten Exemplare kommen mit geringer Laufleistung und solider Ausstattung. Bei etwas weniger als 60.000 Euro beginnen die Preise – mitunter bieten Händler auf mobile.de zu ähnlichen Tarifen neuwertige Modelle mit Tageszulassung an.
Update: Schwäche 1 wird kleiner - der I-Pace lädt schneller
Den Akku im Arbeitsalltag leer fahren und bequem zu Hause über Nacht laden? Bis zur Modellpflege Mitte 2020 klappt das für Menschen mit gewöhnlichen Arbeitszeiten eher nicht. Rund 13 Stunden gibt Jaguar für die Komplett-Ladung mit maximal 7-kW an. (An der Steckdose braucht das E-Tanken von 0 auf 100 Prozent Batteriestand gar 44 Stunden.) Grund für die lange Dauer: Bei Wechselstrom erlaubt das Modell lediglich einphasiges Laden. Mit der bislang größten Überarbeitung bringen die Briten ein neues Bordladegerät. Fortan lädt der I-Pace dreiphasig mit bis zu 11 KW. An der Wallbox sinkt die Zeit für eine vollständige Ladung auf alltagstaugliche 8,6 Stunden.
An der Schnellladesäule spielt das Update keine Rolle, denn hier fließt Gleichstrom. In 15 Minuten tankt man über den CCS-Stecker Strom für 100 Kilometer. In 40 Minuten sind bis zu 80 Prozent Füllstand drin – jeweils bei einer Ladeleistung von 100 Kilowatt, mehr kann der I-Pace nicht verarbeiten. Dass Mitbewerber wie Audi e-Tron oder Tesla Model 3 mehr schaffen? Geschenkt, allerdings nur aus mittelfristiger Perspektive. Denn aktuell arbeiten die meisten frei zugänglichen Säulen mit 50 kW.
SUVs liegen im Trend. Elektroantriebe auch. Beides in Kombination findest Du auf mobile.de.
Schwäche 2: Hohes Leergewicht
Jaguar fertigt Karosse und Plattform des I-Pace mehrheitlich aus Aluminium. Die Info findet sich in praktisch allen Kommunikationsmaterialien zum Modell, meist nahe dem Begriff „Leichtbau“. Allein: So leicht ist ein I-Pace objektiv betrachtet gar nicht. Mindestens 2.208 Kilogramm zeigt die Waage. Teslas ähnlich großes Model 3 bleibt unterhalb der 2-Tonnen-Marke. Audis e-Tron ist schwerer, misst allerdings bereits 4,90 Meter.
Schwäche 3: Überschaubares Platzangebot im Gepäckraum
Klar ist: Der Jaguar I-Pace bietet seinen Insassen viel Beinfreiheit. Sein E-Antrieb nimmt in der Länge weniger Platz ein als ein Verbrenner, der Akku stiehlt vornehmlich in der Höhe Raum. Nachdem dieser Allrader ohne Kardanwelle und den dazugehörigen Tunnel auskommt, kann man außerdem den hinteren Mittelplatz ausgewachsenen Passagieren zuweisen. Knapp wird am ehesten der Platz für das Gepäck.
Mit der flach abfallenden C-Säule generiert Jaguar einen gefälligen, aber keinen voluminösen Hintern. 656 Liter passen laut Datenblatt bei aufrechten hinteren Lehnen in den Gepäckraum. Klingt nicht schlecht? Mitunter messen Besitzer und Tester nach und kommen auf signifikant niedrigere Werte. Wir empfehlen: Wer regelmäßig viel transportiert, sollte sich beim Händler persönlich mit den Platzverhältnissen vertraut machen.
Technische Daten: Jaguar I-Pace (ab 2018)
Modell | Jaguar I-Pace (ab 2018) |
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Motor | zwei permanenterregte Synchronmotoren |
Systemleistung | 294 kW (400 PS) |
Systemdrehmoment | 696 Nm |
Akku | 90 kWh, Li-Ion, wassergekühlt 0-100 km/h: 4,8 s |
Geschwindigkeit | 200 km/h (elektronisch begrenzt) |
Länge | 4.682 mm |
Breite | 2.011 mm |
Höhe | 1.565 mm |
Radstand | 2.990 mm |
Leergewicht | 2.208 kg |
Kofferraumvolumen | 656-1.453 l |
Basispreis | ab 77.300 Euro (19% MwSt.) |