Jaguar F-Type Facelift (2020): Neuvorstellung, Motoren, Preise
Der Jaguar F-Type zitiert eine Ikone. Und geht selbst als solche durch, akustisch. Das Facelift bringt neue Motoren und mehr Cleverness. Der Klang soll bleiben.
Es ist die zweite Modellpflege für einen wohlgeformten Neuanfang: Der F-Type holt Jaguar im Jahr 2013 aus einer biederen Ecke zurück in die Welt des ernsthaften Sportwagenbaus. Und beschert der Marke viel Aufmerksamkeit – rechtzeitig vor einer Neuausrichtung mit den Limousinen XF und XE sowie dem Debüt-SUV F-Pace. Klar, der Frontmotor-Sportler gefällt. Und zwar nicht nur, wenn man den historischen Kontext kennt. Der F-Type zitiert lose den ikonischen 60er-Jahre-Sportwagen E-Type.
Nach einem kleinen Facelift Mitte 2017 erhält der Sportwagen für die 2020er-Jahre abermals eine optische Überarbeitung. Außerdem passt Jaguar den Innenraum an moderne Zeiten an. Und bringt mehr Vielfalt in das Antriebsportfolio – es kommt ein weiteres Achtzylinder-Aggregat.
Jaguar F-Type: Neue Front ab 2020
Der F-Type geht mit größeren Lufteinlässen und schmaleren LED-Scheinwerfern in sein siebtes Jahr auf dem Markt. Jaguar gestaltet daneben die Motorhaube um, verbaut künftig eine zerklüftetere Variante. Von hinten erkennt man die überarbeitete Version am großen Diffusor. Außerdem zeichnen die Briten die Heckleuchten schmaler, ziehen sie weiter nach außen.
Details der Stoßstangen-Gestaltung hängen an der Ausstattungsvariante. Top-Version ist der F-Type R. Die Version mit dem SVR-Kürzel des Haustuners bietet Jaguar mit dem Facelift nicht mehr an.
Der Handschalter geht, der Klang bleibt
Doch keine Sorge. Den F-Type R treibt jetzt dasselbe Aggregat an. Der 5,0-Liter-V8-Benziner mit Kompressoraufladung leistet 575 PS bei 6.500 Umdrehungen. Das maximale Drehmoment von 700 Newtonmetern liegt von 3.500 bis 5.000 Umdrehungen konstant an. Das Triebwerk ist beim F-Type an Allradantrieb gekoppelt. Die Kraftübertragung erfolgt über eine Achtgang-Wandlerautomatik. Das ZF-Getriebe steckt in jedem gelifteten F-Type, manuelle Versionen entfallen. Wer will, kann über die Paddel am Lenkrad durch die Fahrstufen springen.
Bei hohen Drehzahlen und im Moment des Lupfens ziehen potente Versionen bislang eine große akustische Show ab. So ungeniert dürfen wenige moderne Sportwagen rotzen und fehlzünden. Jaguar verspricht den Marken-Fans: Dabei bleibt es. Deren Nachbarn sei gesagt: Die Auspuffanlage verfügt wie bisher über eine Klappensteuerung mit der Option auf sozialverträglichen Sound. Außerdem verfügt der F-Type über eine „Quiet-Start-Funktion“.
Motoren: Zwei Achtzylinder und ein halber
Mehr als 50 Prozent der bislang verkauften F-Type tragen einen V8 unter der langen Haube. Mit der Modellpflege bringt Jaguar nun eine weitere Version des Motors. Es ist eine vergleichsweise volksnahe Variante – relativ gesehen, versteht sich. Der neue heißt P450 und leistet entsprechend 450 PS. Der Kompressor-V8 lässt sich mit allen Ausstattungslinien kombinieren. Angeschlossen sind wahlweise ein Hinterradantriebs-Strang oder Allradantrieb.
Mit den V6-Aggregaten kommen F-Type auf bis zu 50 PS an den Leistungswert des Basis-V8 heran. Mit dem Facelift entfallen die Sechszylinder-Aggregate jedoch. Damit besteht das Programm aus den genannten beiden Achtzylindern und einem „halben V8“: Der mit dem letzten Facelift eingeführte Vierzylinder bleibt im Programm. Und seine Leistung unverändert. Der aufgeladene 2,0-Liter-Motor schickt 300 PS an die Hinterräder.
Digitaler Tacho für den gelifteten F-Type
Mehr als 1.500 Kilogramm hat jedes dieser Aggregate zu schleppen, Aluminium-Karosse hin oder her. Nicht zuletzt, weil der F-Type eine gewichtige Innenausstattung zu tragen hat. Statt eines Racing-Cockpits gibt es viel Leder und relativ weich unterfütterte Flächen.
Neu im Innenraum ist der digitale Tacho statt der bisherigen analogen Rundinstrumente. 12,3 Zoll misst der Screen, der neben den Vitaldaten auch Informationen über Route oder Assistenten liefert. Neben Verkehrszeichenerkennung und Spurhalte-Assistenz beherrscht der F-Type nun den nützlichsten Trick für nächtliche Fahrten: Seine Matrix-LED-Scheinwerfer schalten einzelne Leichtdioden weg, um den Gegenverkehr nicht zu blenden. Damit kann das Fernlicht praktisch immer an bleiben.
Preise für Neu- und Gebrauchtwagen
Ab März stehen die überarbeiteten F-Type beim Händler. Alle Vier- und Achtzylinder werden als Coupé und Cabriolet angeboten. Mit dem 2,0-Liter-Vierzylinder beginnen die Preise bei 64.200 Euro. Der Porsche Cayman startet knapp 9.000 Euro darunter – mit vergleichbarem 2,0-Liter-Vierzylinder, doch weniger umfangreicher Basis-Ausstattung.
Mit V8-Aggregat steht ein Preis von mindestens 92.500 Euro in der Liste. Klar, eine Menge Geld. Doch die meisten Sportwagen mit acht Brennräumen kosten mehr. Günstiger ersteht man den britischen Sportwagen gebraucht. Auf mobile.de stehen mehr als 480 fahrtaugliche Exemplare mit gültiger HU zum Verkauf. Ab rund 35.000 Euro werden für frühe V6-Modelle aufgerufen. Für den (später eingeführten) Vierzylinder muss man rund 8.000 Euro mehr einplanen. Preislich ist es dann zum Achtzylinder nicht mehr weit: Frühe Jaguar F-Type mit V8 starten auf mobile.de bei rund 45.000 Euro. Für sein Geld erhält man in jedem Fall einen der gefälligsten Sportwagen unserer Tage.