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Eine Frau schnallt ein Kleinkind in einem Kindersitz mit Isofix-System in einem Auto an.
Quelle: picture alliance / Westend61 | Ramon Espelt
Seit 2013 müssen in jedem Neuwagen Isofix-Halterungen für Kindersitze verbaut sein.

Sicher, stabil, ruckelfrei: Isofix-Bügel halten speziell darauf ausgerichtete Kindersitze fest auf ihrem Platz und sorgen so für eine besonders ruhige Fahrt. Noch wichtiger: Sie verankern den Sitz fest mit dem Fahrzeug und geben ein größtmögliches Maß an Sicherheit, sollte es zu einem Unfall kommen.

Was ist Isofix und wie funktioniert es?

Isofix im Auto ist ein international standardisiertes System, mit dem man Kindersitze befestigt. Der Name leitet sich von ISO 13216 ab – der Normnummer des Systems. Über einen einfachen Klickmechanismus mit zwei im Auto eingelassenen Bügeln wird der Kindersitz fest im Auto verankert. Die Bügel sorgen dafür, dass man den Kindersitz in wenigen Augenblicken und ganz ohne Werkzeuge oder Fachkenntnisse anbringt. Dank Einrastgeräuschen und optischen Signalen hilft Isofix dabei, den Kindersitz richtig zu montieren.

Neben dem bequemen Aufbau spricht ein weiterer Punkt für die Isofix-Befestigung im Auto: Aufgrund der festen Verbindung des Kindersitzes mit dem Fahrzeug werden Autofahrten besonders sicher. Die Sitze können dadurch beispielsweise nicht verrutschen und halten Babys und Kleinkinder auch bei Unfällen fest im Sitz. Isofix-Systeme sind für Kinder mit einem Gewicht von höchstens 33 Kilogramm zugelassen. Ist das Kind schwerer, muss der Sitz zusätzlich über den Fahrzeuggurt gesichert werden.

Welche Vorteile hat Isofix?

  • Montage: Einfach in der Verankerung einrasten lassen und schon ist der Isofix-Kindersitz für die nächste Fahrt bereit. Grundsätzlich besser als ein Gurt ist der Isofix dadurch nicht – aber weitaus bequemer. Dafür ist ein Kindersitz ohne Isofix flexibler, denn nur ein Teil aller Fahrzeuge hat Isofix-Bügel, an denen der  Kindersitz auch verankert werden kann.
  • Sicherheit: Isofix bietet ein hohes Maß an Sicherheit. Schließlich ist der Kindersitz fest mit den Autositzen verbunden und kann nicht verrutschen. Selbst ein leerer Sitz bleibt fest an seinem Platz und ist während der Fahrt gesichert. Auch ein normaler Kindersitz sollte im Bestfall nicht hin und her wackeln. Da die Montage wegen komplizierter Gurtführung und ungenau befolgten Aufbauanleitungen fehleranfällig ist, ist das jedoch oftmals der Fall.
  • Komfort: Kind reinsetzen und bequem die Gurte des Sitzes schließen – bei einem Isofix-Kindersitz spart man sich ein Hineinbeugen in das Auto, um den Gurt einzurasten.

Wo finde ich die Isofix-Bügel im Auto?

Seit 2013 ist Isofix standardmäßig in allen Pkw-Modellen enthalten. Bei älteren Automodellen fehlt die Halterung häufig. Ist Dein Auto mit Isofix-Bügeln ausgestattet, befinden sie sich auf den zwei äußeren Sitzplätzen der Rückbank. Dort sind sie im Spalt zwischen der Sitzfläche und der Rückenlehne integriert. Bei größeren Fahrzeugen wie Familienautos gibt es teilweise auch auf den mittleren Plätzen Isofix-Haltebügel. Das gilt auch für Elektro-Familienautos. Pkw, die mit einer dritten Sitzreihe ausgestattet sind, beispielsweise Familien-Vans mit sieben Sitzen, verfügen teils auch dort über Isofix. Manche Fahrzeuge haben sogar Isofix am Beifahrersitz – das ist allerdings die Ausnahme.

Ein roter Audi Q7 fährt eine Landstraße entlang.
Ein roter Audi Q7 fährt eine Landstraße entlang.
Isofix mal drei

Bei drei Kindern sind auch drei Isofix-Halterungen auf der Rückbank gefragt. Diese Automodelle warten mit weiteren Pluspunkten auf.

Woran erkenne ich Isofix im Auto?

Es gibt drei Wege, Isofix im Auto zu erkennen. Schau Dir zunächst einmal die Rückbank an. Üblicherweise sind die Aufnahmestellen für Isofix-Halterungen im Auto mit dem Isofix-Symbol oder einem Hinweis gekennzeichnet, beispielsweise am Gurthalter oder am Sitz. Kannst Du nichts finden, wirf einen Blick in die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs. Wer sich vor einem Autokauf informieren möchte, findet die Anleitung auch online.

Nahaufnahme eines Isofix-Anschnallsystems in einem Pkw.
Quelle: picture alliance / dpa Themendienst | Andrea Warnecke
Das Isofix-Symbol findest Du am Gurthalter oder am Sitz.

Es besteht ebenso die Möglichkeit, sich mittels der Typlisten der Kindersitz-Hersteller oder bei der Versicherungswirtschaft GDV zu informieren. Insbesondere die GDV verfügt über eine umfangreiche Isofix-Typliste, die sogar ältere Fahrzeugmodelle enthält. Das ist dann relevant, wenn Du einen Gebrauchtwagen kaufen möchtest. Denn auch wenn Isofix seit den 90er-Jahren in Fahrzeugen verbaut wird, ist es erst seit wenigen Jahren standardmäßig enthalten. Zudem zeigen die Listen, an welchen Sitzplätzen das jeweilige Auto serienmäßig oder optional mit den Halterungen ausgestattet ist. So bekommt man einen Überblick und kann sich für das Modell entscheiden, das den eigenen Bedürfnissen entspricht.

Kindersitze an der Isofix-Halterung befestigen: So geht’s

Den Kindersitz an den Isofix-Halterungen im Auto zu befestigen, ist unkompliziert und in kurzer Zeit erledigt. Dafür braucht es nur wenige Schritte:

  • Schritt eins: Zunächst legst Du die Isofix-Halterungen frei. Je nach Automodell brauchst Du dazu Einführhilfen. Nutzt Du das Isofix-System zum ersten Mal, entfernst Du auch die Abdeckkappen.
  • Schritt zwei: Entsperre die Zangen des Kindersitzes und ziehe sie heraus. Wie das geht, ist auf der dem Sitz beiliegenden Anleitung beschrieben.
  • Schritt drei: Schiebe die Zangen des Kindersitzes auf die Isofix-Halterung und lass sie einrasten. Achte dabei auf das Klickgeräusch. Es zeigt, dass der Sitz richtig an den Isofix-Bügeln im Auto befestigt ist.
  • Schritt vier: Je nach Kindersitz-Modell siehst Du nun ein farbliches Signal. Das kann beispielsweise ein Licht an den Rastarmen oder auf der Sitzbasis sein, das von rot zu grün wechselt. Es kann auch eine einfarbige Kontrollleuchte ohne Farbwechsel oder einen Signalton geben. Bei Letzterem zeigt Dir das Signal den korrekten Einbau an.
  • Schritt fünf: Abschließend führst Du einen Ruckeltest durch, indem Du am Sitz rüttelst. Er sollte sich weder bewegen können, noch sollte er klackernde Geräusche von sich geben.

Zum Schutz der Autositze gibt es für die Montage Verbindungshelfer aus Plastik. Sie verhindern möglichen Abrieb an den Sitzen und sind oft im Set zu den Kindersitzen enthalten. Achtung: Möchtest Du im Auto einen Maxi-Cosi, also eine Isofix-Babyschale, auf dem Beifahrersitz anbringen, musst Du den Beifahrer-Airbag ausschalten. Andernfalls kann er zu einer Gefahr für das Kind werden. Das liegt daran, dass Airbags auf die Körpergröße und Stärke von Erwachsenen ausgelegt sind. Löst sich der Airbag und trifft damit das Baby, kann es durch den Druck schwer verletzt werden.

Ein kleiner Junge sitzt angeschnallt in einem Isofix-Kindersitz in einem Auto.
Ein kleiner Junge sitzt angeschnallt in einem Isofix-Kindersitz in einem Auto.
Die besten Kindersitze

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Welche Fahrzeuge haben eine Isofix-Vorrichtung?

Das Isofix-System wurde erstmalig in den 90er-Jahren verbaut. Dennoch wurden bis 2004 nur vereinzelte Pkw für die Nutzung mit Isofix-Kindersitzen zugelassen. Das liegt daran, dass die Halterung pro Fahrzeugmodell einzeln angemeldet und genehmigt werden musste. Seitdem hat sich das Sicherheitsbewusstsein verstärkt und Isofix ist universell für alle Fahrzeugmodelle zugelassen. Seit 2013 ist die Halterung bei jedem Neuwagen sogar Pflicht – ganz gleich, ob bei einem sparsamen Auto oder einem SUV für Familien.

Kann ich Isofix im Auto nachrüsten?

Grundsätzlich kann man Isofix im Auto nachrüsten – selbst bei älteren Fahrzeugen. Einzelne Fahrzeuge, beispielsweise manche Oldtimer, sind dafür allerdings nicht geeignet. Am besten fragst Du in einer Werkstatt oder beim Hersteller direkt nach, ob und wie Du Isofix nachrüsten kannst. Die Kosten fürs Nachrüsten liegen bei etwa 100 bis 200 Euro – 50 bis 100 Euro für das Nachrüstset und weitere 50 bis 100 Euro für die Montage in der Werkstatt. Einen Nachrüstsatz bekommst Du online oder direkt in Deiner Kfz-Werkstatt.

Sind Isofix-Kindersitze Pflicht?

Obwohl die Ausstattung mit Isofix-Halterungen im Auto Pflicht ist, musst Du diese nicht verwenden. Generell sind auch Kindersitze erlaubt, die Du mit dem Sicherheitsgurt befestigst. Einzige Voraussetzung: Die Kindersitze müssen die geltenden ECE-Normen erfüllen. Das trifft auf regulär im Einzelhandel verkaufte Sitzen zu.

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