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Hyundai Ioniq 5 Frontansicht
Quelle: Hyundai
An einer 350-kW-Ladesäule lässt sich die Batterie von 10 auf 80 Prozent in 18 Minuten laden, da dauert manche Toilettenpause länger

Wer sich fragt, wie es aussieht, wenn ein Hersteller die Elektromobilität wirklich ernstnimmt, braucht sich nur den neuen Ioniq 5 anzuschauen. Der Erstling der ausgegliederten, neuen Hyundai-Submarke Ioniq schlägt ein neues Kapitel auf: Er ist der erste elektrische Hyundai, der die Stärken des elektrischen Antriebs bei Raumangebot, Bauraum und Packaging voll ausnutzt. Dabei greifen die Koreaner ein japanisches Konzept auf: Die Größe des Ioniq 5 entspricht der des Toyota Prius, das Design eher dem einer kompakten Schrägheck-Limousine – das Raumangebot aber fast der gehobenen Mittelklasse. Bei Preis dagegen unterbietet der Ioniq so manchen Wettbewerber und landet mit Elektro-Bonus auf dem Niveau der Kompaktklasse.     

Karosserie und Abmessungen

Die großen Vorteile beim Packaging verdankt der Ioniq 5 der neuen Elektroplattform E-GMP des Hyundai-Konzerns. Die optimale Raumausnutzung verdeutlichen folgende Zahlen: Auf 4,64 Metern Länge bringen die Ingenieure einen Radstand von drei Metern unter – 3,5 Zentimeter weniger als eine Mercedes S-Klasse W 222.

Hyundai Ioniq 5 (Test) in Seitenansicht
Quelle: Hyundai
Mit 4,64 Meter überragt der Ioniq 5 die Kompaktklasse deutlich, mit 1,61 Metern Höhe überragt er manches City-SUV

Beim Design orientiert sich Hyundai, dem aktuellen Trend der Retro-Elektroautos entsprechend, am Mitte der 1970er-Jahre eingeführten Hyundai Pony. Wären da nicht die glatten Flächen und futuristischen Leuchtelemente, nebst der üppigen Abmessungen: Mit 4,64 Meter überragt der Ioniq 5 die Kompaktklasse deutlich, mit 1,61 Metern Höhe überragt er manches City-SUV. Dieses Auto orientiert sich insgesamt eher am Weltmarkt als an europäischen Größenklassen.

Innenraum und Platzangebot

Mit dem langen Radstand und der hohen Dachlinie geht ein sehr großer Innenraum einher. Der Ioniq 5 bietet so Raum für die ganze Familie. Vorne wie hinten werden die Knie im Fünfsitzer kaum irgendwo anstoßen. Der Kofferraum bietet mit 531 Litern Kompaktkombi-Niveau (Opel Astra Sports Tourer: 540 l). Wer die 60:40 geteilte, in Längsrichtung verschiebbare Rückbank umklappt, erhält 1.591 Liter Laderaum. Damit nicht genug: Da die Motoren direkt auf den Achsen sitzen, bleibt unter der Fronthaube noch Platz für je nach Antrieb 27 (Allrad) bis 54 Liter (Heckantrieb) Gepäck – etwa die Ladekabel.

Hyundai Ioniq
Hyundai Ioniq
Hyundai Ioniq

Den Hyundai Ioniq gibt es als Hybrid, PHEV und als reines Elektroauto.

Der aufgeräumte, hübsch gestaltete Innenraum wird dominiert von viel Bildschirmfläche, klar. Hyundai traut sich dabei aber etwas mehr Design zu als etwa Tesla beim Model 3 und findet elegantere Formen. Teile der Einbauten bestehen aus Recycling-Materialien. Im Armaturenbrett montieren die Innenausstatter zwei große 12,25-Zoll-Displays, die weiß statt schwarz gerahmt sind.

Hyundai Ioniq 5 (Test) Innenraum
Quelle: Hyundai
Da die Motoren direkt auf den Achsen sitzen, bleibt unter der Fronthaube noch Platrz für (je nach Antrieb) 27 (Allrad) bis 54 Liter (Heckantrieb) Gepäck – etwa die Ladekabel

Motoren; Leistung und Reichweite

Die Akkus lassen sich in Hyundais E-GMP-Plattform flach unter dem Unterboden in mehreren Modulen verlegen. Beide Achsen können mit kompakten E-Motoren bestückt werden, so dass Front-, Heck- und Allradantrieb möglich sind. Das Konzept erlaubt zudem ein breites Leistungsspektrum: Vier Stufen soll es im Ioniq 5 geben. Die Basisversion treibt ein 125 kW (170 PS) starker Motor auf der Hinterachse an, der 350 Newtonmeter Drehmoment mobilisiert. Dazu kombiniert Hyundai den kleinsten verfügbaren Akku, der mit 58 kWh Kapazität rund 400 Kilometer Reichweite erlauben wird.

Die größere Ausbaustufe fährt rund 500 Kilometer weit. Den 72,6 kWh großen Akku kombiniert Hyundai mit einem 160 kW (217 PS) leistenden Heckmotor. Der Sprint von 0 auf 100 km/h soll in dieser Konfiguration 7,4 Sekunden dauern. Alternativ gibt es beide Akkugrößen mit zusätzlichem Frontmotor. Die Systemleistung steigt dann auf 173 kW (235 PS) oder 225 kW (305 PS) bei jeweils 605 Newtonmeter Drehmoment.

Mit Allrad kann der Ioniq 5 in der Golf-GTI-Klasse mitspielen: Die Sprintzeiten sollen 6,1 beziehungsweise 5,2 Sekunden betragen. Alle vier Antriebsvarianten verzichten auf eine Gangschaltung. Die Höchstgeschwindigkeit begrenzt Hyundai auf 185 km/h. Eine Besonderheit: Hyundai hat eine Option auf eine Anhängerkupplung fest eingeplant. Der Ioniq 5 soll voraussichtlich 1,6 Tonnen Anhängelast erlauben.

Als erstes Hyundai-Elektroauto bietet der Ioniq 5 eine 800-Volt-Batterietechnik, die eine Ladeleistung von bis zu 220 kWh erlaubt. Damit verlieren lange Reisen ihren Schrecken – genug Schnellladepunkte vorausgesetzt. An einer 350-kW-Ladesäule lässt sich die Batterie von 10 auf 80 Prozent in 18 Minuten laden, da dauert manche Toilettenpause länger. Strom für 100 Kilometer kann in weniger als 5 Minuten nachgeladen werden. Natürlich bleibt auch das Laden an Haushaltsstrom mit 230 Volt und einer 11 kW leistenden Wallbox möglich, dauert allerdings sehr viel länger.

Ausstattung und Features

Sehr lange würde das Laden des Ioniq 5 dagegen mit dem optional bestellbaren Solardach dauern. Zwei kleine Solarpanels können gemeinsam im Peak mehr als 200 Watt Leistung generieren. Das soll bei schönem Wetter rund 2.000 Kilometer Reichweite im Jahr erlauben. Dies hat Hyundai in Spanien getestet. Mit dem Solarstrom lässt sich alternativ auch die 12-Volt-Batterie für elektrische Verbraucher laden. Daneben bietet der Ioniq 5 bidirektionales Laden, kann also auch Strom abgeben und etwa Pads bei der Fahrt oder ein E-Bike in der Garage laden.

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Hyundai Kona

Der Hyundai Kona war das erste rein elektrisch angetriebene Mini-SUV auf dem Markt.

Bei Multimedia und Konnektivität bietet der Ioniq selbstverständlich aktuellen Stand, inklusive Apple Carplay und Android Auto sowie Sprachsteuerung, vernetzte Routenplanung und Hyundais Konnektivitäts-App Bluelink. Demnächst sollen darüber auch Fahrzeug-Updates über das Mobilfunknetz aufgespielt werden. Elektroauto-üblich lässt sich per App außerdem der Füllstand der Batterie checken oder der Innenraum vorheizen.

Hyundai Ioniq 5 (Test) in Heckansicht
Quelle: Hyundai
Die Höchstgeschwindigkeit begrenzt Hyundai beim Ioniq auf 185 km/h

Außerdem bietet der Ioniq 5 gegen Aufpreis ein Augmented-Reality-Head-up-Display, das Informationen direkt in das Blickfeld des Fahrers projiziert. Zudem bietet er eine große Bandbreite passiver und aktiver Sicherheitssysteme. Beim Euro-NCAP-Test erwarten die Verantwortlichen ein 5-Sterne-Resultat.

Preise und Marktstart

Die ersten Ioniq 5 will Hyundai noch im zweiten Quartal 2021 ausliefern: Der Hersteller spricht von „Frühsommer“. Wie ebenfalls mittlerweile gewohnt, steht zu Beginn nur eine relativ teure, umfassend ausgestattete Einführungs-Edition bereit. Der Ioniq 5 Project 45 soll 3.000-mal gebaut werden und 59.550 Euro kosten. Dafür gibt es den größeren Akku, Allradantrieb, die elektrisch verschiebbare Rücksitzbank, das Solardach und 20-Zoll-Aluräder. Abzüglich Bafa-Prämie kostet das Einführungsmodell 49.980 Euro. Obendrauf legt Hyundai zwei Jahre ohne Grundgebühr im Schnelladesäulen-Netz Ionity. Ist die Intro-Version abverkauft, starten die Preise bei 41.900 Euro. Zum Vergleich: Ein Tesla Model Y mit 505 km Reichweite und Allrad kostet derzeit mindestens 58.620 Euro.

Hyundai Ioniq 5: Technische Daten

ModellLängeBreiteHöheRadstandKofferraumReichweite WLTP (vorl.)0-100 km/hVmaxLeistungDrehmoment
58 kWh Heck4.635 mm1.890 mm1.605 mm3.000 mm531-1.591 l, + 57 lca. 400 km (vorl.)8,5 s185 km/h170 PS350 Nm
58 kWh Allrad4.635 mm1.890 mm1.605 mm3.000 mm531-1.591 l, + 24 ln.n.6,1 s185 km/h235 PS605 Nm
72,6 kWh Heck4.635 mm1.890 mm1.605 mm3.000 mm531-1.591 l, + 57 l480 km7,4 s185 km/h217 PS350 Nm
72,6 kWh Allrad4.635 mm1.890 mm1.605 mm3.000 mm531-1.591 l, + 24 ln.n.5,2 s185 km/h305 PS605 Nm

Hyundai Ioniq 5 | Galerie

Hyundai Ioniq 5 (Test) in Frontansicht
Hyundai Ioniq 5 Frontansicht
Hyundai Ioniq 5 (Test) in Seitenansicht
Hyundai Ioniq 5 (Test) in Heckansicht
Hyundai Ioniq 5 (Test) Innenraum
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Der Ioniq 5 Project 45 soll 3.000-mal gebaut werden und 59.550 Euro kosten
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An einer 350-kW-Ladesäule lässt sich die Batterie von 10 auf 80 Prozent in 18 Minuten laden, da dauert manche Toilettenpause länger
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Mit 4,64 Meter überragt der Ioniq 5 die Kompaktklasse deutlich, mit 1,61 Metern Höhe überragt er manches City-SUV
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Die Höchstgeschwindigkeit begrenzt Hyundai beim Ioniq auf 185 km/h
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Da die Motoren direkt auf den Achsen sitzen, bleibt unter der Fronthaube noch Platrz für (je nach Antrieb) 27 (Allrad) bis 54 Liter (Heckantrieb) Gepäck – etwa die Ladekabel
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