Hyundai i10 (2014-2019): Auslaufmodell des Tages
Der 3. Hyundai i10 steht in den Startlöchern. Ein guter Zeitpunkt, sich den Vorgänger genauer anzuschauen. Hier erfährst Du alles Wichtige zum kleinen Stadtflitzer.
Das Segment der sogenannten Kleinstwagen, der Minis für die Stadt, hat seine Tücken. Eine davon: Viele Modelle wirken billig und wenig wohnlich. Der Hyundai i10 bildet da eine wohltuende Ausnahme. Der Innenraum der 2014 vorgestellten, noch aktuellen Version wirkt erstaunlich hochwertig, verglichen mit dem Wettbewerb.
Nun steht der Modellwechsel an. Auf der IAA 2019 zeigte Hyundai die dritte Generation des Einstiegsmodells. Noch Ende 2020 könnten die ersten Exemplare bei den Händlern stehen. Das bedeutet, dass für den Vorgänger jetzt die Preise fallen. Ein guter Zeitpunkt, einen genaueren Blick auf ihn zu werfen. Zumal es in dieser Klasse ohnehin oft schwer ist, Gebrauchtwagen zu finden, die mit den Neuwagen-Schnäppchen der Händler preislich mithalten können. Der Hyundai i10 II (2014-2019) ist unser Auslaufmodell des Tages.
Der Hyundai i10 passt zu Dir, wenn …
Du einen pragmatischen und trotzdem pfiffigen Stadtwagen mit guter Ausstattung suchst. Die 3,67 Meter Länge nutzt Hyundai ordentlich. Der Kofferraum fasst immerhin 252 Liter, mit umgelegter Rückbank werden daraus 1.046 Liter. Vier Türen bietet jeder i10 serienmäßig. Der recht wertige Innenraum gehört zu den hübscheren des Segments und gibt bei der Bedienung keine Rätsel auf.
Wer ein Auto wie den i10 in Betracht zieht, kann mit seinen Nachteilen vermutlich leben: 67 oder 87 PS und eine schlichte Fahrwerksabstimmung gestatten keine dynamischen Fahrmanöver. Wichtiger ist ohnehin, dass man leicht einen Parkplatz findet. Nennenswerte Assistenzsysteme kommen erst in der nächsten i10-Generation für 2020. Im Vorgänger beschränkt sich das Angebot auf ein optionales Paket aus Frontkollisionswarner und Rückfahrwarner. Trotzdem bietet der auslaufende, zweite i10 eine ordentliche Sicherheitsausstattung. Dazu gehören zum Beispiel Vorhang-Airbags und eine optionale Berganfahrhilfe.
Antriebe und Ausstattungen
Prinzipiell bietet Hyundai den i10 nur noch als Benziner an. Einen Diesel gab es nicht, die Autogas-Version (LPG) lief mit der Umstellung auf die Abgasnorm Euro 6d-TEMP im August 2018 aus. Bleiben also ein 1,0-Liter-Dreizylinder (67 PS) und ein 1,2-Liter Vierzylinder (87 PS). Beide Motoren koppelt Hyundai wahlweise an ein manuelles Fünfgang-Schaltgetriebe oder an eine veraltete Vierstufen-Wandlerautomatik. Die kostet zwar laut Preisliste nur 1.000 Euro Aufpreis. Dennoch wirst Du nur wenige günstige Lagerfahrzeuge mit Automatik beim Händler finden.
Dafür gibt es Gründe: Die Automatik macht den ohnehin nicht sehr spritzigen Kleinstwagen endgültig zur Schnecke und erhöht den Normverbrauch um 0,6 l/100 km – in der Praxis gerne auch mehr. Ein i10 mit manuellem Schaltgetriebe ist also die bessere Wahl. Wer öfter mal auf die Autobahn möchte, sollte tendenziell zum Vierzylinder greifen, für die Stadt reicht auch der Dreizylinder.
Hyundai bietet die Ausstattungen Pure, Select, Trend und Style an. Manuelle Fensterheber, manuell verstellbare Spiegel, keine Klimaanlage: Die Basis „Pure“ trägt ihren Namen zu Recht. „Select“ addiert Klimaanlage und Radio, „Trend“ fügt ein beheizbares Lenkrad, Sitzheizung oder elektrische Spiegel und Fensterheber hinzu – sowie die Möglichkeit, einige Pakete zu kombinieren. Die Topversion „Style“ kommt zusätzlich mit Bluetooth-Schnittstelle, Apple CarPlay und Android Auto sowie Berganfahrhilfe. Die meisten Kunden sollten ihre Ansprüche also in den vordefinierten Umfängen wiederfinden. Die lieferbaren Sonderausstattungen beschränken sich auf wenige Posten wie Metallic-Lack, Schiebedach, Navi, Audio-Paket und Sicherheits-Paket.
Typische Mängel und empfehlenswerte Modelle
Wenn die 2. Generation des Hyundai i10 demnächst abgelöst wird, wechselt sie ins Gebrauchtwagen-Lager. Positiv, dass sie bei der Qualität deutlich besser abschneidet als die Vorgänger i10 I und Atos. Der TÜV moniert vor allem Mängel an Bremsen und Beleuchtung – typische Probleme von Stadtautos, die oft Kurzstrecke fahren. Eine vorschriftsmäßige Wartung sollte ausreichend vorbeugen. Zuverlässigkeit ist zum Glück ohnehin kein Problem des i10: Nur im ersten Modelljahr 2014 erreicht er in der ADAC-Pannenstatistik knapp keinen „guten“ Wert.
Preise: Hyundai i10 auf mobile.de
Laut Preisliste startet der Hyundai i10 bei 9.990 Euro, die ordentliche „Trend“-Ausstattung kostet mit kleinem Motor 12.260 Euro und mit Vierzylinder 12.860 Euro. Die Vollausstattung gibt es nur mit Vierzylinder ab 14.160 Euro.
Logisch, auf mobile.de werden neuwertige Fahrzeuge billiger. Gut 3.000 Angebote sind inseriert. Mehr als die Hälfte der angebotenen Autos fährt mit Dreizylinder. Das Basismodell inserieren Händler ab ca. 7.500 Euro. Für „Trend“ gehen die Straßenpreise bei etwa 9.800 Euro los, auch mit Vierzylinder-Motor. Für die Topausstattung „Style“ werden noch mindestens 11.500 Euro verlangt.
Gebrauchte i10 der zweiten Generation in gutem Zustand starten bei rund 5.000 Euro, dann aber praktisch nackt. Zudem führte Hyundai die spärlichen Konnektivitäts- und Assistenz-Features erst mit dem Facelift 2016 ein. Dann schrumpft der Preisabstand zum Vorführ- oder Tageszulassungsmodell deutlich.
So oder so: Wer im vierstelligen Preisbereich ein fast oder ganz neues, kleines Auto sucht, macht beim Hyundai i10 II nichts falsch. Zudem gehören vierstellige Start-Listenpreise für diese Modelle wohl schon bald der Vergangenheit an. Strengere Bestimmungen in den Bereichen Umwelt und Sicherheit sowie höhere Ausstattungsstandards treiben die Preise der einfachsten Neuwagen in die Höhe.
Hyundai i10: Technische Daten
Modell | Hyundai i10 |
---|---|
Segment | Kleinstwagen, Citycar |
Länge | 3.665 mm |
Breite | 1.480 mm |
Höhe | 1.500 mm |
Radstand | 2.385 mm |
Leergewicht | 1.008 kg |
Kofferraum | 252-1.046 l |
Bauzeit | 2014-2019, Facelift: 2017 |
Marktstart Nachfolger | Anfang 2020 |
Alternativen | VW Up, Toyota Aygo, Renault Twingo |