Head-up-Display im Auto nachrüsten - so geht's
Den Blick stets auf die Straße zu richten, erhöht die Sicherheit. Ein Head-up-Display liefert Dir dabei alle wichtigen Infos. Lies hier, wie Du es nachrüstest.
- Was ist ein Heap-up-Display (HUD)?
- Welche Vorteile bringt ein Head-up-Display?
- Wie kann es im Auto nachgerüstet werden?
- Diese Ausrüstung wird für die Nachrüstung gebraucht
- Worauf beim Kauf eines Head-up-Displays achten?
- Head-up-Displays im Test: Wer ist der Testsieger?
- Was kostet die Nachrüstung eines Head-up-Displays?
- Du möchtest das nicht selbst machen? Die Werkstatt hilft!
Ohne sein Head-up-Display hätte Lt. Pete Mitchell aka Maverick im Film Top Gun 1986 wahrscheinlich niemals den gefährlichen Luftkampf gewonnen – auch wenn er der beste Pilot der US-Navi ist. Wenn im Sommer 2020 der zweite Teil des Fliegerfilms in die Kinos kommt, wird Maverick natürlich wieder auf ein Head-Display schauen. Wenn auch Du die Vorteile eines Head-up-Displays genießen möchtest, musst Du nicht extra einen Pilotenschein machen und mit Überschall durch den Luftraum jagen. Es gibt Head-up-Displays zum Nachrüsten für gebrauchte Autos. Wir zeigen Dir, wie Du das High-Tech-System nachrüsten kannst und auf welche Dinge Du besonders achten solltest.
Ein leistungsfähiger Kompaktwagen, der viel Luxus zu bieten hat.
Was ist ein Heap-up-Display (HUD)?
Ein Head-up-Display (HUD) bedeutet, dass der Blick des Fahrers oben bleibt. Er behält also die Blickrichtung bei, wenn er aufs Display schaut. Die Systeme projizieren optional wichtige Fahrdaten sowie Navi-Anweisungen auf die Frontscheibe und damit genau ins Sichtfeld des Fahrers oder Piloten. Zuerst setzten Kampfpiloten um das Jahr 1940 auf dieses System. So mussten sie bei schwierigen Manövern nicht den Blick nach unten auf die Instrumente lenken und wurden nicht vom eigentlichen Geschehen abgelenkt.
Welche Vorteile bringt ein Head-up-Display?
Mit einem HUD im Auto musst Du während der Fahrt seltener den Blick aufs Cockpit lenken. Je nach System zeigt Dir das Display die Geschwindigkeit und Navigationsbefehle direkt in Deinem Blickfeld an. Auch wenn der Blick während der Fahrt nur einige Sekunden nach unten geht, begibst Du Dich damit für kurze Zeit in den Blindflug. Bei 100 km/h fährst Du innerhalb von zwei Sekunden 56 Meter, bei einer Sekunde Unachtsamkeit immerhin noch 28 Meter. In der Zeit kann viel passieren. Ein Head-up-Display ist also keine Spielerei, sondern dient tatsächlich der Sicherheit.
Einige Geräte zum Nachrüsten können zudem viele Zusatzinformationen in die Windschutzscheibe spiegeln, wie unter anderem Öl- und Wassertemperatur, Kilometerstand, Spritverbrauch oder auch Schaltempfehlungen. Um während der Fahrt nicht abgelenkt zu werden, empfehlen wir, nur die wichtigsten Daten einspielen zu lassen. Das sind neben der Geschwindigkeit noch Navigationshinweise.
Wie kann es im Auto nachgerüstet werden?
Es gibt verschiedene Systeme, die unterschiedlich arbeiten und daher auch unterschiedlich montiert und nachgerüstet werden. Das einfachste System ist ein HUD mit dem Handy, danach folgen ein Kombigerät mit klappbaren Spiegeln und schließlich ein getrenntes System mit Projektor und spezieller Folie.
1. Handy als Head-up-Display
Beim Handy als HUD wird Dein Smartphone unter ein spezielles Gerät vor Dir aufs Armaturenbrett gelegt. Über eine separate App spiegelt Dein Smartphone Infos Deiner Wegstrecke oder des Autos und projiziert es auf eine besondere Folie auf der Frontscheibe oder auf einen kleinen aufklappbaren Spiegel. Die Geschwindigkeit liest das Handy aus den GPS-Daten aus, die Navi-Darstellung erhält es von der Handy-Karte oder einer Navi-App.
Manche Geräte können über eine Datenverbindung zur OBD-II-Schnittstelle (Dongle) über eine Bluetooth-Verbindung auch Motordaten des Autos auslesen und Dir auf die Scheibe spiegeln. Für diese Art des Head-up-Displays zum Nachrüsten benötigst Du lediglich ein Smartphone, ein entsprechendes Gerät und eine Stromversorgung fürs Handy. Die Installation vor der Fahrt ist jedoch Fummelei und bei einem Anruf auf Deinem Smartphone bricht die Projektion ab.
1994 begründet der Toyota RAV4 das Segment der Stadt-Geländewagen.
2. Aufklappbare Projektionsfläche
Kleine und gut kombinierbare HUD zum Nachrüsten bieten eine aufklappbare Projektionsfläche in einem kompakten Gerät an. Das musst Du nur auf dem Armaturenbrett vor Dir befestigen (meist wird es geklebt), eine Verbindung zur OBD-II-Schnittstelle einrichten und die Stromversorgung sichern. Das funktioniert in wenigen Minuten und ist einfach zu bedienen.
3. Projektor und Aufkleber
Eine elegante Lösung stellen ein Projektor plus flexible Projektionsfläche dar. Den Projektor befestigst Du vor Dir auf dem Armaturenbrett, dazu klebst Du eine spezielle (und mitgelieferte) Folie direkt in Dein Sichtfeld. Nun musst Du den Projektor genau auf die Projektionsfläche ausrichten und hast nun wichtige Autoinfos in der Scheibe.
Strom bezieht dieses System über einen Stecker vom Zigarettenanzünder, die Infos kommen über den OBD-II-Stecker. Den Aufkleber an die korrekte Stelle zu bekommen, ist eine etwas knifflige Aufgabe. Er soll zwar im Sichtbereich liegen, darf aber gleichzeitig den Blick auf die Fahrbahn nicht stören. Deshalb solltest Du wie folgt vorgehen:
1. Scheibe von innen gründlich reinigen
2. Projektor auf verschiedene Positionen bewegen, bis Du die beste Stelle gefunden hast
3. Stelle auf Windschutzscheibe markieren
4. Spiegelfolie blasenfrei ankleben
5. Projektor befestigen (meist kleben)
6. Stromkabel sicher verlegen
Diese Ausrüstung wird für die Nachrüstung gebraucht
Den Geräten liegen in der Regel eine Bedienungsanleitung und alle nötigen Hilfsmittel bei. Lediglich Glasreiniger und Microfasertücher solltest Du für die Reinigung bereithalten. Manche Geräte verlangen einen OBD-II-Dongle, bei anderen Geräten liegt ein Verbindungsstück zu dieser Fahrzeugschnittstelle bei.
Worauf beim Kauf eines Head-up-Displays achten?
Technisch handelt es sich bei den meisten Geräten um LED-Anzeigen, die ihre Infos auf eine Folie in der Windschutzscheibe spiegeln. Diese Folie wird auf die Scheibe geklebt. Nachteil bei allen: Bei starker Sonneneinstrahlung ist die Schrift kaum zu erkennen – dann wandert der Blick automatisch wieder auf die Anzeigen im Tacho. Deshalb achte beim Kauf drauf, dass der Projektor möglichst dunkle und kräftige Farben anzeigt. Nachts dürfen die Geräte nicht zu hell leuchten, da sie Dich sonst blenden. Auch solltest Du vor dem Kauf die Kompatibilität mit dem Datenbus kontrollieren.
Head-up-Displays im Test: Wer ist der Testsieger?
Verschiedene Fachzeitschriften testen regelmäßig Head-up-Displays. In den vergangenen Monaten (Stand 03/2020) haben sich diese Geräte als empfehlenswert erwiesen:
- Valeo Speedvisio
- TiPro HUD E-300
- TiPro HUD E-350
- Lescars Head-up-Display
Was kostet die Nachrüstung eines Head-up-Displays?
Serienmäßig ab Werk sind Head-up-Displays meist teuer, kosten je nach Marke und Modell bis zu 1.000 Euro. Deutlich günstiger sind Nachrüstsysteme. Je nach Anbieter zahlst Du für eine Nachrüstlösung zwischen 20 und 100 Euro. Die günstigsten Geräte haben allerdings meist eine mäßige Qualität.
Du möchtest das nicht selbst machen? Die Werkstatt hilft!
Nur die wenigsten Vertragswerkstätten werden Dir ein Head-up-Display eines Fremdherstellers in Dein Fahrzeug einbauen. Bei freien Werkstätten sieht das meist anders aus. Fragen kostet nichts. Wenn die Werkstatt die Montage nicht übernehmen will, frage einen technisch versierten Bekannten. Meist ist die Arbeit in wenige Stunden erledigt – und Du kannst wie ein Pilot über die Straße fahren.