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Ein roter VW-Oldtimer mit H-Kennzeichen, geparkt in einer schattigen Umgebung mit Bäumen im Hintergrund.
Quelle: picture alliance / dpa Themendienst
Fahrzeuge, die seit mindestens 30 Jahren zugelassen sind, können ein H-Kennzeichen beantragen.

Mit manchen Autos verhält es sich wie mit edlen Rotweinen aus Bordeaux oder Burgund: Mit dem Alter werden sie immer wertvoller. Wenn Dein Fahrzeug mindestens 30 Jahre alt und nahezu original ist, besteht die Chance, dass es als Kulturgut anerkannt wird – und das H-Kennzeichen erhält. Das bringt einige Vorteile mit sich, unter anderem eine reduzierte Kfz-Steuer für das Auto. Doch das Oldtimer-Kennzeichen ist auch an bestimmte Bedingungen geknüpft – welche das sind und alle wichtigen Informationen rund um das H-Kennzeichen erfährst Du hier.

Das Wichtigste im Überblick

  • Fahrzeuge, die mindestens 30 Jahre alt sind, können mit H-Kennzeichen zugelassen werden.
  • Neben dem Alter muss das Fahrzeug auch hinsichtlich Originalität und Pflegezustand hohe Anforderungen erfüllen.
  • Ein H-Kennzeichen bringt viele Vorteile mit sich, wie zum Beispiel günstigere Steuer- und Versicherungsbeiträge – und auch einige Nachteile.
  • Mit ähnlich hohen Anforderungen und mehr Einschränkungen verbunden ist das rote 07-Kennzeichen.
Mercedes Oldtimer im Showroom
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Oldtimer

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Was ist ein H-Kennzeichen – und wofür steht es?

Mehr als eine halbe Million Fahrzeuge in Deutschland sind mit einem H-Kennzeichen ausgestattet – damit ist es wohl die populärste Zulassungsart für Oldtimer. Eingeführt wurde es in Deutschland im Jahr 1997, um den Erhalt historischer Fahrzeuge zu fördern.

Auf den ersten Blick sieht das Kennzeichen aus wie ein Standard-Nummernschild:

  • Am linken Rand befindet sich das Eurofeld mit Länderkennung.
  • Es folgt die Stadtkennung (zum Beispiel B für Berlin).
  • Danach kommt die HU-/AU-Plakette.
  • Plus eine Buchstaben- und Zahlenreihe.

Einziger Unterschied ist ein „H“, welches das Kennzeichen am Ende abschließt. Das „H“ steht dabei für „historisch“: Wer einen gut gepflegten Oldtimer im Originalzustand besitzt oder ihn mit Originalteilen aufwendig restauriert hat, kann ihn als „kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut“ anmelden und ein solches H-Kennzeichen bekommen.

Ist das H-Kennzeichen Pflicht?

Das H-Kennzeichen ist eine freiwillige Option für Oldtimer-Fahrzeuge. Niemand muss seinen Oldtimer mit einem H-Kennzeichen zulassen. Je nachdem, wie Du Dein 30 Jahre altes Fahrzeug nutzen möchtest, kannst Du es auch mit einem normalen Kennzeichen, einem roten 07er-Kennzeichen oder einem Saisonkennzeichen fahren. Willst Du Deinen Klassiker allerdings im normalen Alltag nutzen, ist ein H-Kennzeichen empfehlenswert.

H-Kennzeichen: Ab wann gilt ein Auto als Oldtimer?

Als Oldtimer gelten Autos, Lkw, Motorräder oder Anhänger, die vor mindestens 30 Jahren erstmals auf den Straßen zugelassen wurden. Diese Regelung gilt nicht nur in Deutschland, sondern in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.

Doch nicht jedes alte Fahrzeug, das 30 Jahre oder mehr auf dem Buckel hat, ist automatisch ein Oldtimer. Entscheidend ist, dass sich alle Hauptbaugruppen des Fahrzeugs – zum Beispiel Aufbau und Karosserie, Rahmen und Fahrwerk, Motor und Antrieb, Bremsanlage sowie Räder und Reifen – im Originalzustand befinden und gut erhalten sind.

Das ist entweder der Fall, wenn das Fahrzeug in den vergangenen 30 Jahren sehr pfleglich behandelt wurde oder mit Originalbauteilen fachmännisch restauriert worden ist. Nur dann gilt ein Fahrzeug für kommende Generationen als erhaltenswertes Kulturgut.

Was ist ein Youngtimer und wann wird er zum Oldtimer?

Bevor ein Fahrzeug zum Oldtimer wird, durchläuft es zwangsläufig die Phase des Youngtimers: Ist ein Fahrzeug seit mindestens 20 Jahren, aber noch keine 30 Jahre auf den Straßen zugelassen, handelt es sich um einen Youngtimer.

Beispiel: Ein gut erhaltener VW Golf 2, der am 1. Juni 1992 erstmals zugelassen wurde, konnte ab dem 1. Juni 2012 als Youngtimer gelten. Zehn Jahre später, am 1. Juni 2022, konnte er – sofern er noch im Originalzustand und gut erhalten ist – zum Oldtimer werden.

Wie beim Oldtimer gelten auch bei Youngtimern Originalität und ein guter Erhaltungszustand als Kriterien, allerdings ist der Begriff nicht gesetzlich verankert. Besondere Vorteile, zum Beispiel durch ein spezielles Kennzeichen oder eine vergünstigte Kfz-Steuer, hat die Zulassung eines Youngtimers daher nicht. Youngtimer können nur regulär oder mit Saisonkennzeichen zugelassen werden.

Voraussetzungen: Ab wann kannst Du ein H-Kennzeichen beantragen?

Vor einem Auto hält eine Person ein deutsches H-Kennzeichen mit der Aufschrift „OD W 109H“ hoch. Es kennzeichnet den Oldtimer-Status für Fahrzeuge ab 30 Jahren.
Quelle: picture alliance / dpa Themendienst | Markus Scholz
Das H-Kennzeichen unterscheidet sich von einem normalen Nummernschild durch das „H“ am Ende.

Für die Zulassung mit H-Kennzeichen qualifizieren sich Fahrzeuge, wenn sie ein Alter von mindestens 30 Jahren erreicht haben. Als Stichtag gilt das Datum der Erstzulassung. Wurde ein Mercedes S-KlasseW126 beispielsweise erstmals am 1. Dezember 1991 zugelassen, konnte er frühestens am 1. Dezember 2021 ein H-Kennzeichen erhalten.

Das Alter allein reicht allerdings nicht, um an ein begehrtes H-Kennzeichen zu kommen. Willst Du Dein mindestens 30 Jahre altes Fahrzeug als Oldtimer anmelden, benötigst Du ein Oldtimer-Gutachten nach § 23 StVZO. Darüber hinaus sind eine gültige Hauptuntersuchung (HU) sowie der Abschluss einer Kfz-Haftpflichtversicherung nötig.

Fällt das Gutachten positiv aus und sind HU und Kfz-Haftpflicht vorhanden, kannst Du für Deinen Fahrzeugklassiker ein H-Kennzeichen sowie eine Eintragung in den Fahrzeugschein bei der Kfz-Zulassungsbehörde beantragen. Die Begutachtung kann bereits kurz vor dem 30. Jahrestag der Erstzulassung durchgeführt werden, allerdings wird das H-Kennzeichen erst ab dem tatsächlichen Datum ausgestellt.

Wie läuft die Oldtimer-Begutachtung ab?

Damit ein Fahrzeug als Oldtimer anerkannt wird und ein H-Kennzeichen erhält, ist eine Oldtimer-Begutachtung nach § 23 StVZO gesetzlich vorgeschrieben. Der Fokus bei der Begutachtung liegt auf dem Erhaltungs- und Pflegezustand sowie der Originalität des Fahrzeugs. Ein amtlich anerkannter Sachverständiger, Prüfer oder Prüfingenieur stellt fest, ob es sich bei Deinem Fahrzeug um ein „kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut“ handelt.

Dafür müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Das Fahrzeug ist in einem guten Pflege- und Erhaltungszustand.
  • Das Fahrzeug darf normale Gebrauchsspuren aufweisen, aber keine technischen Mängel oder Unfallrestschäden.
  • Am Fahrzeug dürfen keine unsachgemäßen Reparaturen oder Instandsetzungen vorgenommen worden sein.
  • Alle wesentlichen Hauptbauteile des Fahrzeugs müssen im Originalzustand vorhanden sein.
  • Das Fahrzeug sollte möglichst so aussehen, wie es vor 30 oder mehr Jahren aus der Produktion rollte.
  • Falls am Fahrzeug Modifikationen vorgenommen wurden, müssen diese dem damals gängigen und zulässigen Rahmen entsprechen.

Wie lange ist ein Oldtimer-Gutachten gültig?

Für die Gültigkeit von Oldtimer-Gutachten gibt es kein Ablaufdatum. Dennoch ist eine Begutachtung alle zwei bis drei Jahre sinnvoll, um für den Schadensfall – zum Beispiel bei einem Unfall oder Diebstahl – vorzusorgen. Auch nach einer Restaurierung oder einer Reparatur ist ein Gutachten zu empfehlen. Diese nachfolgenden Gutachten sind meist deutlich günstiger, da lediglich Veränderungen des Zustands dokumentiert werden müssen und nicht erneut ein umfangreiches Vollgutachten nötig ist.

Ein Grund für die Erstellung eines Oldtimer-Gutachtens kann neben einer Zulassung mit H-Kennzeichen auch die Einstufung bei der Versicherung oder ein bevorstehender Kauf oder Verkauf des Fahrzeugs sein. Je nach Anlass gibt es weitere Arten von Oldtimer-Gutachten, die sich sowohl im Umfang als auch in den entstehenden Kosten unterscheiden:

  • Wertgutachten werden erstellt, wenn zum Beispiel vor dem Kauf oder Verkauf der Marktwert des Fahrzeugs festgestellt werden soll. Sie enthalten eine detaillierte Zustandsbeschreibung und Analyse der Fahrzeughistorie sowie eine genaue Marktwerteinschätzung. Auch dabei wird auf Aspekte wie Originalität, Restaurationszustand und spezifische Fahrzeugmerkmale eingegangen. Kosten: 300 bis 500 Euro.
  • Kurzgutachten werden oft genutzt, um eine allgemeine Einschätzung des Fahrzeugwerts für die Versicherung zu erhalten. Sie sind weniger umfangreich als ein vollständiges Wertgutachten und umfassen eine kurze Beschreibung des Zustands und eine grobe Schätzung des Marktwerts. Kosten: 90 bis 150 Euro.

Die Art des Oldtimer-Gutachtens hängt auch vom Marktwert des Fahrzeugs ab: Liegt der Wert eines Oldtimers unter 20.000 Euro, ist in der Regel ein Kurzgutachten ausreichend. Ab einem Fahrzeugwert von 40.000 Euro und mehr sollte dagegen ein vollständiges Wertgutachten angefertigt werden.

Mercedes Oldtimer im Showroom
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Welche Umbauten sind bei einem H-Kennzeichen erlaubt?

Da bei der Ausstellung eines H-Kennzeichens unter anderem die Originalität des Fahrzeugs entscheidend ist, können sich Umbauarbeiten und Veränderungen am Fahrzeug auf seinen Status als „kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut“ auswirken.

Generell gilt: Alle Umbauten am Fahrzeug müssen entweder in den ersten zehn Jahren nach Zulassung erfolgt sein oder sollten den typischen Umbauarbeiten dieser Zeit entsprechen. Ausnahmen gelten für den Einbau von Katalysatoren oder für behindertengerechte Umbauten am Fahrzeug; diese werden in der Regel anerkannt.

Bei folgenden Merkmalen darf das Fahrzeug vom Original abweichen, sofern die ästhetischen und technischen Veränderungen dem damaligen Zeitgeist entsprechen:

  • Andere Lackierung – allerdings in zeitgenössischer Farbgebung (einschließlich Verzierungen oder Firmenaufschriften)
  • Anderer Motor, allerdings aus derselben Baureihe
  • Umrüstung von Diagonal- auf Radialreifen
  • Originalgetreue Nachbauten der Auspuffanlage in Edelstahl

Ein weiteres wichtiges Kriterium beim Oldtimer-Gutachten: Das Fahrzeug muss den Vorschriften der StVZO entsprechen und verkehrssicher sein. Oldtimer, die davon abweichen, sind – trotz ihrer Originalität – nicht zulassungsfähig. Bestimmte Nachrüstungen sind für alle Oldtimer verpflichtend, zum Beispiel eine Diebstahlsicherung oder Blinker und Rückfahrscheinwerfer, falls diese nicht vorhanden sind.

Darüber hinaus sind weitere freiwillige Sicherheitsnachrüstungen empfehlenswert, etwa Sicherheitsgurte oder eine Erweiterung des Bordnetzes, um Unfallmelder oder Navigationsgeräte nutzen zu können. Werden Gadgets wie Navigationsgeräte mit einem Saugnapf an der Windschutzscheibe angebracht, sind sie auch mit H-Kennzeichen zulässig. Auch der Einbau eines modernen Radios mit Digitaltechnik ist laut TÜV unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, beispielsweise wenn es in zeitgenössischer Optik gehalten ist, eine analoge Anzeige darstellen kann oder von einer Blende verdeckt wird.

Welche Unterlagen und Schritte brauchst Du für die Zulassung und das Wunschkennzeichen?

Um ein H-Kennzeichen zu erhalten, müssen folgende Unterlagen bei der Zulassungsstelle vorgelegt werden:

  • Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief (beziehungsweise Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II)
  • Oldtimer-Gutachten nach § 23 StVZO
  • Hauptuntersuchung (HU)
  • Amtliches Kennzeichen, sofern das Fahrzeug zugelassen ist
  • Versicherungsnachweis über Kfz-Haftpflicht (zum Beispiel aktueller Beitragsbescheid)
  • SEPA-Lastschriftmandat zum Einzug der Kraftfahrzeugsteuer 
  • Ausweisdokument (Personalausweis oder Reisepass) mit aktueller Meldebestätigung

Willst Du für Deinen Oldtimer ein spezielles Kennzeichen, zum Beispiel mit Deinen Initialen, musst Du außerdem die Reservierungsbestätigung für das Wunschkennzeichen bei der Zulassung vorlegen. Das Wunschkennzeichen kann bei der zuständigen Kfz-Zulassungsstelle persönlich, telefonisch oder online – je nach Behörde – für eine Dauer von 10 bis 90 Tagen oder länger reserviert werden.

Vorteile des H-Kennzeichens: Steuer, Versicherung und Umweltzonen

Ein blaues Oldtimer-Cabrio mit H-Kennzeichen fährt auf einer Landstraße durch eine waldreiche Umgebung. Auf der anderen Fahrbahnseite kommt dem Oldtimer ein modernes Fahrzeug entgegen.
Quelle: picture alliance / imageBROKER | Manfred Bail
Mit einem H-Kennzeichen fahren auch Fahrzeuge mit großem Hubraum günstiger.

Du kannst Dein über 30 Jahre altes Auto auch mit normaler Zulassung fahren. Doch das H-Kennzeichen bringt einige Vorzüge mit sich:

  • Du hast steuerliche Vorteile: Das Finanzamt besteuert Oldtimer pauschal mit rund 190 Euro und Oldtimer-Krafträder mit rund 50 Euro pro Jahr – unabhängig von Hubraum oder Schadstoffklasse. Das ist vor allem für Fahrzeuge mit großen Motoren oder höheren Emissionen günstiger als die reguläre Steuerberechnung.
  • Die Versicherungen sind günstiger: Es gibt spezielle Oldtimer-Versicherungen für Fahrzeuge mit H-Kennzeichen, die oft günstiger sind als normale Kfz-Versicherungen. Die Tarife sind niedriger, da davon ausgegangen wird, dass Oldtimer schonender und seltener gefahren werden als herkömmliche Fahrzeuge.
  • Du hast Zugang zu Umweltzonen: Mit H-Kennzeichen sind Fahrten in Umweltzonen auch ohne grüne Plakette gestattet. Bei Fahrten im Ausland können jedoch andere Regelungen gelten.
  • Der Wert des Autos steigt: Oldtimer dienen auch als Wertanlage. Fahrzeuge mit H-Kennzeichen können auf dem Sammlermarkt attraktiver sein, da das Kennzeichen einen gewissen Standard und die historische Authentizität bestätigt. 
  • Sorgt für ein positives Image: Ein H-Kennzeichen verleiht dem Fahrzeug einen gewissen „Status“ als anerkanntes Kulturgut.

Durch das H-Kennzeichen gibt es außerdem keine Einschränkungen bei Fahrten ins Ausland, und auch die gewerbliche Nutzung von Oldtimern mit H-Kennzeichen ist möglich.

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Nachteile: Was darfst Du mit einem H-Kennzeichen nicht machen?

Ein H-Kennzeichen bringt auch ein paar Nachteile mit sich, die vor allem mit den Anforderungen an den Pflegezustand und die Nutzung des Fahrzeugs zusammenhängen:

  • Du musst strenge Anforderungen erfüllen: Moderne Umbauten, Tuning oder der Einbau nicht zeitgenössischer Technik sind bei Oldtimern mit H-Kennzeichen nicht erlaubt. Nachträgliche Umbauten können zur Aberkennung des H-Kennzeichens führen. Auch der allgemeine Zustand des Fahrzeugs muss fortwährend gut sein, um die H-Plakette zu behalten. Das erfordert mehr Wartung und Pflege als bei Alltagsfahrzeugen.
  • Die Nutzung ist eingeschränkt: Versicherungen für H-Kennzeichen sind oft mit Einschränkungen verbunden, wie zum Beispiel einer limitierten Kilometerzahl pro Jahr oder der Bedingung, dass ein weiteres Alltagsfahrzeug im Haushalt vorhanden sein muss.
  • Die Kosten sind höher: Je nach Umfang kostet die Begutachtung des Oldtimers 80 bis 200 Euro – Ausgaben, die bei einem herkömmlichen Alltagsfahrzeug nicht anfallen. Hinzu kommen Kosten für die Ummeldung, die bei rund 100 Euro liegen, sowie die HU (50 bis 100 Euro, abhängig vom Bundesland). Zusätzlich bringt der erhöhte Pflege- und Wartungsaufwand mehr Kosten mit sich. Originalersatzteile für Oldtimer können teurer und schwieriger zu beschaffen sein. Willst Du außerdem ein Wunschkennzeichen, kommen noch einmal rund zehn Euro hinzu.

Die Kosten für die Zulassung eines H-Kennzeichens im Überblick

KostenpunktKosten
Oldtimer-Gutachten (je nach Umfang)80 bis 200 Euro
Hauptuntersuchung (je nach Fahrzeugtyp und Gewicht)50 bis 100 Euro
Ummeldung inkl. neues Kennzeichen (je nach Bundesland)ca. 100 Euro
Kfz-Steuer (jährlich)191,73 Euro (Pkw), 46,02 Euro (Kraftrad)
Wunschkennzeichenca. 10 Euro

Was kostet die Versicherung für einen Oldtimer mit H-Kennzeichen?

Da Oldtimer in der Regel pfleglicher behandelt werden und weniger Zeit auf der Straße verbringen als herkömmliche Pkw, sind sie in der Versicherung günstiger. Zwar muss das Fahrzeug dafür in einem guten und originalgetreuen Zustand sein, ein H-Kennzeichen ist für den Abschluss einer Versicherung zum Oldtimer-Tarif aber nicht zwingend nötig. Viele Versicherungen fordern lediglich ein Mindestalter von 25 Jahren.

Allerdings wird für die vergünstigte Versicherungspolice häufig vorausgesetzt, dass das Fahrzeug privat, aber nicht als Alltagsfahrzeug genutzt wird und dafür ein weiteres Fahrzeug vorhanden ist. Oft wird auch die jährliche Fahrleistung des Oldtimers auf 6.000 bis 9.000 Kilometer beschränkt. Firmenwagen sind damit ausgeschlossen. Die gewerbliche Nutzung eines Fahrzeugs mit H-Kennzeichen ist zwar grundsätzlich möglich, doch dann musst Du Deinen Oldtimer zu normalen Konditionen versichern.

Der Vorteil der Oldtimer-Versicherung ist jedoch, dass – anders als bei der klassischen Autoversicherung – Typ-, Regional- oder Schadenfreiheitsklassen bei der Berechnung des Beitrags für einen Oldtimer keine Rolle spielen. Nach einem Unfall wirst Du nicht hochgestuft, die Beiträge bleiben konstant.

Die Höhe der Oldtimer-Versicherungstarife hängt von verschiedenen Faktoren ab. Generell gilt: Je älter das Fahrzeug und je besser sein Zustand, desto günstiger sind die Tarife. Je höher der Wert des Oldtimers und je mehr PS er hat, desto teurer wird die Versicherung.

Im Schnitt kostet eine Kfz-Haftpflichtversicherung rund 40 bis 110 Euro jährlich. Für Voll- und Teilkaskoschutz werden je nach Versicherer zusätzlich etwa 30 bis 70 Euro pro Jahr fällig. Um Geld zu sparen, kannst Du auch überlegen, ob eine Saisonzulassung für Deinen Oldtimer ausreicht. Dadurch reduzieren sich die jährlichen Beiträge auf die Monate, in denen das Fahrzeug tatsächlich gefahren wird.

Tipp: Erkundige Dich beim Versicherer Deiner Wahl nach den Bedingungen und Beiträgen und vergleiche verschiedene Angebote. Damit der Oldtimer nicht unter- oder überversichert ist, solltest Du vor dem Abschluss einer Versicherung ein Wertgutachten erstellen lassen. Dafür ist meistens eine Kurzbewertung ausreichend.

H-Kennzeichen versus rotes 07-Kennzeichen: Was sind die Unterschiede?

Ein roter Ferrari-Oldtimer mit rotem 07-Kennzeichen fährt auf einer Landstraße, umgeben von grüner Natur.
Quelle: picture-alliance / Manfred Segerer
Die Kfz-Versicherung fällt mit einem roten 07er-Kennzeichen nochmals geringer aus.

Um einen Oldtimer zuzulassen, gibt es neben dem H-Kennzeichen eine weitere Möglichkeit: Hersteller, Händler und Besitzer von Oldtimern können ein rotes 07-Kennzeichen für ihre Wagen beantragen. Auch hierfür muss das Fahrzeug ein Mindestalter von 30 Jahren aufweisen und es muss ein Oldtimer-Gutachten nach § 23 StVZO vorliegen.

Die Vorteile:

  • Das rote 07-Kennzeichen kann für mehrere Fahrzeuge verwendet werden; bei Sammlungen ist daher nur ein Kennzeichen notwendig.
  • Die pauschale Besteuerung ist mit 191,73 Euro (Pkw) und 46,02 Euro (Kraftrad) pro Jahr so günstig wie beim H-Kennzeichen.
  • Auch die Kfz-Versicherung ist kostengünstiger als bei herkömmlichen Fahrzeugen.
  • Es ist kein Katalysator erforderlich und Umweltzonen sind ohne Plakette befahrbar.
  • Es besteht keine Pflicht für eine regelmäßige Hauptuntersuchung (HU).

Für rote 07-Kennzeichen gelten jedoch noch strengere Auflagen als bei einem H-Kennzeichen. Erlaubt sind lediglich Probe- und Überführungsfahrten sowie Werkstattbesuche und Besuche von Oldtimer-Veranstaltungen. Auch Fahrten ins Ausland sind nicht unbedingt empfehlenswert. Zumindest sollte vorher unbedingt abgeklärt werden, ob das Kennzeichen im jeweiligen Land anerkannt wird. Anderenfalls können hohe Bußgelder drohen und eine Fahrzeugbeschlagnahmung kann nicht ausgeschlossen werden.

Das rote 07-Kennzeichen eignet sich daher eher für Sammler, die ihren Oldtimer nur selten bewegen, um ihn beispielsweise zur Werkstatt zu bringen oder ihn auf einer Veranstaltung auszustellen. Wer seinen Fahrzeugklassiker im Alltag fahren möchte, kommt nicht um ein H-Kennzeichen herum.

Kannst Du ein H-Kennzeichen mit einem Saisonkennzeichen kombinieren?

Viele Oldtimer-Besitzer fahren ihren geliebten Klassiker nur in den Sommermonaten, um ihn vor der Witterung im Winter zu schützen. Generell kann ein Oldtimer als Saisonfahrzeug zugelassen werden, und auch eine Kombination von H- und Saisonkennzeichen ist seit Oktober 2017 bundesweit möglich.

Das erspart Dir ein ständiges An- und Abmelden, und Steuern fallen nur für den Zeitraum an, in dem Du das Fahrzeug fährst. Der Zulassungszeitraum kann dabei zwischen zwei und elf Monaten liegen. Auch auf die Versicherungsbeiträge wirkt sich ein Saisonkennzeichen aus. Frage vorher bei Deiner Versicherung nach, welche Auswirkungen eine Saisonzulassung genau auf den Tarif hat und welche Bedingungen für die Ruheversicherung gelten.

Wie oft muss ein Oldtimer mit H-Kennzeichen zum TÜV?

Ein Oldtimer mit H-Kennzeichen muss alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung (HU) antreten. Dabei werden auch die Kriterien seines Kulturgut-Status zumindest oberflächlich erneut geprüft. Gab es seit dem Oldtimer-Gutachten oder der letzten HU technische Veränderungen, oder ist das Fahrzeug in einem schlechteren Zustand, kann das die Aberkennung des H-Kennzeichens zur Folge haben.

Wer einen Oldtimer mit H-Kennzeichen besitzt, ist also fortwährend für die Pflege und zeitgenössische Instandhaltung des Fahrzeugs verantwortlich.

Technik und Pflege: Wie hältst Du Deinen Oldtimer in Schuss?

Um den Status als „kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut“ zu erhalten, muss ein Oldtimer stetig gepflegt und gewartet werden. Anderenfalls kann Dir das H-Kennzeichen für Deinen Klassiker aberkannt werden.

Um Deinen Oldtimer bestmöglich instand zu halten, solltest Du regelmäßig alle wichtigen Komponenten überprüfen. Dazu gehören unter anderem:

  • Reifendruck
  • Motoröl
  • Kühlwasser
  • Batterie

Auch die Pflege des Lacks ist wichtig. Statt Deinen Oldtimer durch die Waschanlage zu jagen, solltest Du ihn besser von Hand waschen. Schmutz kann mit Wasser und einem sanften Reinigungsmittel aus dem Fachhandel entfernt werden, zum Trocknen eignen sich Mikrofasertücher. Nach der Autowäsche können leichte Kratzer durch Polieren entfernt werden – und als Finish bieten Hart- oder Flüssigwachs zusätzlichen Schutz. Am Material sollte man bei der Oldtimer-Pflege nicht sparen!

Ist eine Reparatur oder Restaurierung nötig, ist es wichtig, dass der historische Zustand des Fahrzeugs erhalten bleibt. Wer selbst nicht über ausreichende Kenntnisse verfügt, sollte diese Arbeiten daher unbedingt einem Fachmann überlassen. Gute Anlaufstellen für Originalersatzteile sind Oldtimer- oder Markenclubs, aber auch Fahrzeughersteller oder Ersatzteilhändler.

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