Sportwagen unter 10.000 Euro: Empfehlungen
Sportwagen müssen nicht teuer sein: Gebrauchte Top-Athleten im richtigen Alter kosten weniger als 10.000 Euro. Das sind unsere Favoriten.
Wem es beim Autofahren nur ums Ankommen geht, der ist hier falsch. In diesem Text vergleichen wir keine Kofferräume, Staupiloten oder Normverbräuche. Das Thema der Stunde lautet Emotionen pro Euro: Hier geht es um gute, günstige und geniale Sportwagen.
Ja, Sportwagen sind teuer. Wenn sie neu sind. Bei Gebrauchten sieht die Sache anders aus. Schon mit einem Budget von 10.000 Euro lassen sich im Sportwagen-Segment wahre Schätze heben. Wir stellen Dir sieben betagte, aber besondere Sportwagen für weniger als 10.000 Euro vor. Damit der Teil vor dem Ankommen wieder Spaß macht.
Gebrauchte Sportwagen, die es schon für unter 10.000 Euro gibt
- Porsche Boxster 986
- Mazda MX-5 NA
- Audi TT 8N
- Nissan 350Z
- Toyota MR2 W3
- Mazda RX-8
- BMW Z3
In unserer Liste betrachten wir Sportwagen im Sinne der Definition. Es geht nicht um Autos mit möglichst viel PS und Zylindern, sondern um flache, flinke und weitgehend leichte Spaßgeräte. Bedeutet: Wenn sie mehr als zwei Sitze haben, dann nur als Ablage. Nützlich ist das nicht unbedingt – aber schön! Und haltbar: Bei jedem Modell verraten wir, worauf Du bei der Probefahrt achten musst, um lange Freude an Deinem Sportwagen zu haben.
Porsche Boxster (Typ 986, 1996-2004)
Kaum ein Auto kassierte so viel Häme wie der erste Porsche Boxster. Zugegeben: Mit seinen seltsam geformten Scheinwerfern (Spitzname: „Spiegeleier“) tat sich Porsche keinen Gefallen. Aber man sollte ihn nicht hochnäsig („Für ’nen Elfer hat’s nicht gereicht?“) betrachten, sondern als das, was er ist: ein kleiner, agiler und vor allem ein echter Porsche.
Im Zuffenhausener Maßstab mag sich der Basis-Sechszylinder ein wenig zäh anfühlen. Tatsächlich macht der 2,5-Liter-Boxer mit 204 PS aber eine Menge Spaß, zumal Porsche ihn hinter die Sitze baut. Mit Mittelmotor, Handschaltung und Heckantrieb braust der Roadster manchem PS-Protzer locker davon, spätestens in der Kurve. Das Beste: Von ursprünglich 76.500 DM Basispreis bleibt heute kaum ein Viertel übrig. Vielversprechende Exemplare starten bei mobile.de ab rund 8.000 Euro. Im Bereich bis 10.000 Euro tummeln sich sogar Facelift-Modelle (ab 2000) mit deutlich weniger als 200.000 Kilometern Laufleistung.
Beim Porsche Boxster (986) empflieht sich der 2,7-Liter-Motor mit 220 PS.
Warum so günstig? Der gebrauchte Boxster hat noch nicht die Stufe von schrullig zu liebenswert überwunden. Außerdem kann der Motor Probleme machen. Der getriebeseitige Kurbelwellensimmering ist anfällig und wird schnell undicht. Vor dem Kauf muss das Auto also auf die Hebebühne: Wenn es zwischen Motor und Getriebe tropft, wird es teuer. Achslager, Verdeck und Innenraum sollten ebenfalls in gutem Zustand sein. Wenn außerdem nichts rasselt oder klappert, erlebt das Auto noch sein eigenes Klassiker-Alter. Bei mobile.de werden Anfang 2021 gut 30 Porsche Boxster (Typ 986) angeboten.
Mehr Infos zum Porsche Boxster (Typ 986) findest Du hier.
Mazda MX-5 (NA, 1989-1998)
Kurios: Der günstigste Mazda MX-5 ist nicht der älteste. Generation 2, ab 1998 am Markt, ist mit Anschaffungskosten ab 1.000 Euro am günstigsten. Eine Überlegung wert, aber nicht unsere erste Wahl. In die Liste schafft es das Urmodell, obwohl es mittlerweile teurer einsteigt. Warum wir es trotzdem wollen? Ganz einfach: Klappscheinwerfer! Nicht überzeugt? Dann eben: weil er der leichteste MX-5 ist. Er wiegt zierliche 955 Kilogramm.
Es ist eben nicht viel dran am japanischen Roadster: zwei Sitze, Kulleraugen (wenn aufgeklappt), lange Haube, kurzes Heck, manuelles Klappdach. Unter dem Blech: Vierzylinder vorn längs, Schaltgetriebe, Antrieb hinten – alles genau so, wie es bei einem Sportwagen sein sollte. Wer jetzt an der dürren Leistung (90 bis 131 PS) mäkelt, ist nie einen gefahren. Denn beim MX-5 kommt es nicht darauf an, wie schnell er auf Tempo kommt, sondern wie viel Tempo er durch die Kurve trägt. Spoilerwarnung: eine Menge.
Die Klappscheinwerfer sind ein typisches Erkennungsmerkmal für die erste Generation des Mazda MX-5.
Kenner suchen einen MX-5 aus den Baujahren 1992 und 1993. Mit werkseitigen Optimierungen an der Kurbelwelle und Versteifungen an der Hinterachse gelten sie als besonders problemlos. Wirklich Ärger macht kein Modell – egal, welches Baujahr oder welcher Antrieb. Wichtiger: Rost am Schweller (auch kleine Bläschen), milchige Heckscheiben, gerissene Verdecke und Tuning-Experimente sind zu vermeiden. Der Preis für saubere Autos mit Wertsteigerungspotenzial: rund 8.000 Euro, mit etwas Glück weniger. Bei mobile.de stehen gut 200 Mazda MX-5 zum Verkauf (Stand: Januar 2021).
Mehr Infos zum Mazda MX-5 findest Du hier.
Audi TT (8N, 1998-2006)
So viel wie mit diesem Auto traut sich Audi kein zweites Mal. Der TT startet 1998 mit einzigartiger Optik, Radläufen als Designmerkmal, Leder wie von einem Baseball-Handschuh und hübschen Aluminium-Details. Zwischen A3 bis A8 wirkt er wie ein (willkommener) Fremdkörper. Obwohl Plattform und die meisten öligen Teile vom VW Golf stammen, fährt er sich wesentlich sportlicher.
Genau damit übertreibt es Audi zunächst: Eine Serie schwerer Unfälle beweist einen Konstruktionsfehler. Lastwechsel bei hohem Tempo lassen das Fahrzeugheck ausbrechen. Der Hersteller reagiert widerwillig, rüstet aber schließlich Heckspoiler (kostenlos) und ESP (650 DM Selbstbeteiligung) nach. Seitdem fährt der TT sicher, das Problem ist gelöst. ESP gehört ab dem Jahr 2000 zur Serienausstattung. Achtung: Nicht alle frühen Autos sind nachgerüstet.
Perfekt für Hobby-Sportler. Drei Generationen bringt Audi von diesem zeitloser Klassiker auf die Straßen.
Als besonders solide gelten Audi TT mit 1,8T-Motoren mit 150 bis 240 PS. Empfehlenswert: Allradantrieb baut Audi ab 180 PS ein. Im Allgemeinen macht das Modell keine Probleme. Voraussetzungen sind regelmäßige Wartung und die Reparatur defekter Verschleißteile. Bei der Probefahrt darf nichts klackern, knarzen oder rumpeln. Außerdem muss alles im Auto funktionieren, sonst wird es teuer. Audi TT mit Allradantrieb und weniger als 150.000 Kilometern starten bei mobile.de ab rund 6.000 Euro. Insgesamt finden sich bei mobile.de knapp 300 Audi-TT-(8N-)Inserate (Stand: Januar 2021).
Mehr Infos zum Audi TT findest Du hier.
Nissan 350Z (2003-2009)
Schnelle Coupés haben bei Nissan Tradition: Seit 1969 baut der Hersteller Sportwagen mit einem „Z“ im Namen. 2003 startet der 350Z auf dem deutschen Markt. V6-Benziner, Handschaltgetriebe und Hinterradantrieb machen ihn zu einem gut ausbalancierten, agilen Sportler. Nissan preist das Auto fair ein: In der Basisversion kostet er zu Beginn knapp 34.000 Euro. Je nach Baujahr und Ausstattung leistet sein Motor 280 bis 313 PS. Zwei Jahre nach dem Coupé ergänzt Nissan einen Roadster.
Günstige Autos mit hoher Leistung locken Heizer an. Viele 350Z sind mittlerweile verbastelt oder kaputtrepariert. Getunte Modelle sind ein Risiko, wir empfehlen ein serienmäßiges Exemplar mit deutscher Erstauslieferung. Achtung: US-Modelle haben zum Teil schwache Bremsen. Beim Besichtigungstermin lohnt sich ein Blick auf den Unterboden („W“-Strebe, Abgasanlage, Achslager). Rost an Türen und hinteren Radläufen, blinde Scheinwerfer, Feuchtigkeit in den Rückleuchten und schlappe Heckklappendämpfer sind weitere Schwachstellen des Modells.
2003 startet der Nissan 350Z auf dem deutschen Markt. Für nur 34.000 Euro ist die Basisversion ehemals erhältlich.
Besonders wichtig: Der Motor darf nicht rasseln (Steuerkette), tickern (Ventilspiel) oder unrund laufen (Zündaussetzer). Im warmen Zustand muss er laut Anzeige einen Öldruck von mindestens 15 psi halten. Wenn alles passt, lohnt sich der Kauf: Vernünftige Autos für weniger als 10.000 Euro sind bereits selten und bald gar nicht mehr zu finden. Die Preise dürften langfristig steigen. Bei mobile.de stehen im Januar 2021 rund 90 Fahrzeuge zum Verkauf.
Toyota MR2 (W3, 1999-2007)
Die Marke Toyota liebt ihr sauberes Image. Konzernchef Akio Toyoda mag lieber schnelle Autos: Er erinnert gern an die sportlichen Zeiten seiner Firma. Bis 2007 baut der Hersteller den MR2, einen kompakten, günstigen Mittelmotor-Sportwagen. Seine letzte Generation misst knapp 3,90 Meter in der Länge und 1,70 Meter in der Breite – große SUVs kommen fast auf die doppelte Grundfläche. Bauform und Motorlayout verschaffen ihm den Titel „Lotus Elise des armen Mannes“.
Bei kaum mehr als einer Tonne Gewicht reichen 140 PS aus einem 1,8-Liter-Benziner locker für flinke Fahrleistungen. Leider macht der Motor vor allem in frühen Modellen Probleme: Lautes Klappern, Ölverbrauch, verrußte Endrohre und Leistungsverlust kündigen Motorschäden an. Toyota löst das Problem nie ganz, verbessert Kolben und Laufbuchsen aber zum Facelift (2003).
Bauform und Motorlayout verschaffen dem MR2 den Titel „Lotus Elise des armen Mannes“
Deshalb gilt: lieber ein spätes Auto. Faceliftmodelle lassen sich leicht an ihren Klarglasscheinwerfern und dem Sechsganggetriebe identifizieren. Faire Angebote liegen zwischen 8.000 und 10.000 Euro. Frühere Autos mit (auf Garantie) getauschten Motoren sind eine günstige Alternative. MR2 mit automatisierten Getrieben (träge) und Tuningteilen solltest Du meiden. Bei mobile.de werden aktuell knapp 100 Toyota MR2 angeboten (Stand: Januar 2021).
Mazda RX-8 (2003-2012)
Kein Auf und Ab im Motorraum: Mazda baut einen Kreiskolbenmotor in den RX-8. Der Zweikammer-Wankel ist besonders laufruhig, drehfreudig (maximal: 9.000 U/min) und soundstark. Er holt aus 1,3 Litern Kammervolumen so viel Leistung wie konventionelle Saugbenziner der gleichen Ära aus doppeltem Hubraum. In seiner Spitzenversion leistet der „13B-MSP Renesis“ 231 PS bei 8.200 Touren.
Viele RX-8-Besitzer sind glücklich mit ihren Autos. Dennoch solltest Du Dich auf die Eigenheiten des Wankelmotors einstellen. Mazda gibt einen Ölverbrauch von 0,3 Litern pro 1.000 Kilometer an. Der Ölcheck gehört also zum Tankstopp. Kurzstrecken mag er nicht, sanftes Warmfahren ist Pflicht. Mit Verbräuchen zwischen 11 und 16 Litern pro 100 Kilometer und Rostproblemen an der Karosserie musst Du leben.
• Karosserieform: Coupé
• Motor: 1,3-l-Wankel mit Kunstnamen „Renesis“
• Leistung: 192 PS oder 231 PS
Dafür bekommst Du ein besonderes Auto: Wankelmotoren werden selten, weil ihr konzeptbedingter Ölverbrauch nicht zu modernen Abgasvorschriften passt. Mazdas Stück Geschichte ohne B-Säule kostet nur in Ausnahmefällen mehr als 10.000 Euro. Vorsicht vor billigen Autos: Für 1.000 bis 2.000 Euro kaufst Du vor allem Folgekosten ein. Angebote bei mobile.de: 85 (Stand: Januar 2021).
BMW Z3 Roadster (1995-2002)
Motor vorn, Antrieb hinten, Luft oben: BMW baut ab 1995 wieder einen klassischen Roadster. Der Z3 debütiert erst im James-Bond-Film „Golden Eye“, danach auf der Automesse in Detroit. Er bekommt die solide Technik des BMW 3er (E36), ist aber ganz offiziell ein Sportwagen. Zunächst baut BMW nur Vierzylindermotoren mit 115 bis 140 PS ein. 1997 folgen mehrere Reihensechszylinder mit bis zu 325 PS.
So viel Leistung muss es aber gar nicht sein. Der kompakte Roadster (Länge: 4,03 Meter) macht schon mit dem „großen“ Vierzylinder Spaß. Der fantastische Sound stärkerer Derivate verschönert freilich das Fahrgefühl. Mit etwas Verhandlungsgeschick gibt es sechs Zylinder und gesunde Technik für weniger als 10.000 Euro. Gesunde Vierzylinder starten bei rund 6.000 Euro.
Das Bond-Car für zu Hause. Der bayerische Roadster ist der erste BMW im Dienste Ihrer Majestät.
Generell erlaubt sich der Z3 nur wenige Schwächen. Schweller, die Unterseiten der Türen und der Bereich um das Heckklappenschloss rosten in Einzelfällen. Außerdem gelten die Außenspiegel als abbruchgefährdet. Abgesehen davon plagen ihn vor allem altersgemäße Mängel: Dichtungen, Reparaturen am Verdeck und zerknitterte Heckfenster können ins Geld gehen. Motortechnisch fallen vor allem die Spitzenaggregate auf – aber die passen ohnehin nicht in unseren Preisrahmen. Bis 10.000 Euro werden bei mobile.de gut 150 BMW Z3 Roadster angeboten (Stand: Januar 2021).
Die Top7 Sportwagen für unter 10k in Bildern
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