Im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet man den Begriff „Barzahlung“, um zu beschreiben, dass ein Geldbetrag bar – also in Münzen und Geldscheinen – bezahlt wird. Beim Autokauf wird der Begriff aber anders definiert. Dabei steht er für eine Zahlungsmethode, bei der die komplette Summe auf einen Schlag beglichen wird. Wenn man den Begriff auf diese Weise auslegt, ist die Barzahlung also das Gegenteil einer Ratenzahlung, bei der man den fälligen Betrag in mehreren Teilzahlungen über einen längeren Zeitraum hinweg bezahlt.
Die Voraussetzung für eine Barzahlung beim Autokauf: Du musst den kompletten Betrag parat haben. Reicht das Ersparte nicht aus für den Kauf, kannst Du auch einen Kredit aufnehmen. Dann hat man zwei Optionen:
Wichtig: Als Barzahler gilt für den Autohändler nur, wer einen Kredit über die Hausbank aufnimmt. Ob und warum es von Vorteil sein kann, sich für eine Barzahlung zu entscheiden, liest Du hier.
Das Auto beim Händler bar zu bezahlen ist sehr beliebt. Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens ist diese Methode besonders sicher und zweitens bringt sie oft hohe Preisnachlässe, sogenannte „Barzahler-Rabatte“, mit sich. Das sind Preisnachlässe, die der Händler auf ein Auto geben kann, wenn der Käufer den kompletten Kaufpreis des Autos auf einmal zahlt.
Dabei ist es egal, wie der Käufer das Ganze finanziert, also ob …
Wie hoch der Rabatt ist, hängt unter anderem davon ab, ob es sich um einen Neu- oder um einen Gebrauchtwagen handelt. Bei Gebrauchten liegt der Rabatt teilweise nur bei drei Prozent, bei Neuwagen können dagegen bis zu 20 Prozent Preisnachlass drin sein. In jedem Fall gilt: Der Händler hat etwas Spielraum und kann Dir bei einer Barzahlung das Fahrzeug deutlich unter Listenpreis verkaufen.
Apropos Rabatt: Willst Du einen Neuwagen kaufen? Dann überlege, ob ein Wagen mit Tageszulassung für Dich infrage kommt. Der Grund: Auf einen Neuwagen mit Tageszulassung kann der Verkäufer zehn, 25 oder manchmal sogar bis zu 35 Prozent Rabatt auf den Listenpreis geben. Dass ein Händler einen Tageszulassungs- mit einem hohen Barzahler-Rabatt von 20 Prozent kombiniert, ist allerdings extrem unwahrscheinlich. Werden beide Rabatte gegeben, beträgt der Barzahler-Rabatt dann meist maximal fünf Prozent. Bei Gebrauchtwagen oft sogar weniger.
Was genau ist eine Tageszulassung – und welche Vorteile hat sie für Händler und Käufer? Das liest Du hier.
Was genau ist eine Tageszulassung – und welche Vorteile hat sie für Händler und Käufer? Das liest Du hier.
So verlockend manche Rabatte auch klingen: Überlege Dir ganz genau, ob es sich für Dich wirklich lohnt, einen Kredit aufzunehmen, um per Barzahlung den Autokauf zu finanzieren. Stell Dir folgende Fragen, bevor Du Dich langfristig an eine Bank oder einen Händler bindest:
Übrigens: Hat ein Händler die Wahl zwischen einem Raten- und einem Barzahler, entscheidet er sich nicht automatisch für den Barzahler. Dafür gibt es drei Gründe. Erstens sind die Margen der Barzahlung ohnehin relativ gering für den Händler. Er macht also wahrscheinlich nicht mehr Gewinn, wenn er einem Barzahler ein Auto verkauft – statt einem Ratenzahler. Zweitens erhält er eine Provision, wenn der Käufer eine Finanzierung bei ihm abschließt, statt bar zu zahlen. Drittens bindet der Händler den Kunden mit einer Finanzierung langfristig an sich. Denn die Vertragslaufzeit einer Finanzierung liegt in der Regel zwischen drei und sechs Jahren.
Wenn ein privater Autoverkäufer aus irgendeinem fadenscheinigen Grund eine Anzahlung verlangt, sollten bei Dir alle Alarmglocken klingeln. Der Grund: Dabei kann es sich um eine Betrugsmasche handeln – es kann vorkommen, dass der Verkäufer mit Deiner Anzahlung „verschwindet“ und Du das Geld nie wieder siehst. Auch das Auto wirst Du niemals zu Gesicht bekommen – falls es überhaupt eins gab. Deshalb gilt: Gehe kein Risiko ein – bezahle das Auto am besten bar und auf einen Schlag, statt aufgesplittet in Anzahlung und Restbetrag.
Die Barzahlung gilt als sehr sicher. Das sagt auch die „Initiative Sicherer Autokauf“, ein Zusammenschluss von mobile.de, ADAC, autoscout24.de und der Kriminalprävention der Polizei. Die Initiative empfiehlt die Barzahlung beim Autokauf von privat sogar explizit als Zahlungsart. Damit beim Kauf beziehungsweise der Autoübergabe selbst alles glatt läuft, solltest Du auf das sogenannte Zug-um-Zug-Verfahren bestehen.
Das läuft wie folgt ab:
Tipp: Plane genügend Zeit für eine risikofreie Abwicklung ein. Prüfe alle Dokumente und das Auto ganz genau, bevor Du einen Vertrag unterschreibst, von dem Du im Nachhinein nicht so einfach wieder zurücktreten kannst. Denn: Ein allgemeines Rückgaberecht beim Auto-Privatkauf gibt es nicht.
Wenn der Preis des Autos im fünfstelligen Bereich liegt, sollten Käufer und Verkäufer vorab über das Thema Herkunftsnachweis für Bareinzahlungen reden. Denn seit dem 9. August 2021 gibt es eine Vorschrift von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die der Geldwäsche entgegenwirken soll. Konkret bedeutet das: Will eine Privatperson mehr als 10.000 Euro bei der Hausbank einzahlen, muss sie nachweisen, woher das Bargeld stammt. Das gilt auch für einzelne Teilzahlungen, die in Summe die Grenze überschreiten. Bei Einzahlungen auf eine andere Bank als die Hausbank muss der Nachweis schon ab einem Wert von 2.500 Euro erfolgen. Wenn der Beleg fehlt und auch nicht zeitnah nachgereicht werden kann, muss das Kreditinstitut das Geld ablehnen – und bei der Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) eine Verdachtsmeldung aufgeben. Aber keine Sorge, der Nachweis ist relativ einfach: Laut BaFin reicht ein Verkaufs- oder Rechnungsbeleg – also auch ein offizieller Autokaufvertrag.
Neben der Barzahlung gibt es beim Autokauf noch andere Zahlungsmöglichkeiten – wie den Bundesbank-Check, die klassische Überweisung oder PayPal. Allerdings sind nur einige dieser Bezahlmethoden sicher.
Bargeld, Karte oder Smartphone – sie sind die häufigsten Zahlungsmittel im Alltag. Schecks werden zum Einkaufen selten bis gar nicht genutzt. Anders sieht es beim Autokauf aus, bei dem Schecks eine gute Option sind, besonders, wenn es sich dabei um Bundesbank-Schecks handelt. Der Grund: Sie bieten sowohl dem Käufer als auch dem Verkäufer Sicherheit.
Die Bezahlung per Bundesbank-Scheck funktioniert so:
Bei der Vertragsunterzeichnung und Fahrzeugübergabe gibst Du dem Verkäufer den Scheck. Der Käufer muss nicht mit einer Tasche voll Bargeld zur Übergabe gehen und der Verkäufer kann sich darauf verlassen, dass das Konto auch wirklich gedeckt ist.
Bei einer Autokauf-Bezahlung per Überweisung geht der Käufer in Vorleistung und bezahlt vor der Autoübergabe. Für den Verkäufer hat das Zahlen per Überweisung zwei Vorteile: Erstens kann er sich sicher sein, dass man ihm kein Falschgeld unterjubelt. Zweitens bekommt er das Geld im Voraus. Genau das birgt aber auch eine Gefahr für den Käufer.
Denn ist der Verkäufer ein Betrüger, sieht der Käufer sein Geld nie wieder – genauso wenig wie den Pkw. Daher lautet die Empfehlung: Vermeide beim Autokauf die Bezahlung per Überweisung. Es sei denn, Du überweist das Geld vor Ort. In dem Fall sollte diese Bezahlmethode relativ sicher sein – zumindest, wenn Du erst bezahlst, wenn beide Seiten den Kaufvertrag unterschrieben haben und Du Zulassungsbescheinigung Teil I und II in der Hand hältst.
Dokument zum Ausfüllen und Ausdrucken: Das PDF enthält eine Version für den Verkäufer und für den Käufer
Mit PayPal zu bezahlen ist generell sehr beliebt – schließlich geht es schnell und unkompliziert. Dazu kommt der Käufer-/Verkäuferschutz, der die Zahlung sehr sicher macht. Zur Bezahlung beim Autokauf eignet sich diese Methode allerdings nicht. Der Grund: Laut den Nutzungsbedingungen des Unternehmens ist der Verkauf von Kraftfahrzeugen vom Schutz ausgeschlossen. Stimmt ein Verkäufer also der Zahlung per PayPal zu, geht er damit ein sehr hohes Risiko ein. Schließlich könnte er an einen unseriösen Käufer geraten, der die Zahlung nach der Fahrzeugübergabe einfach wieder zurückzieht. Und dann steht er am Ende eventuell ohne Geld und ohne Auto da.
Unternehmen wie Western Union oder MoneyGram locken mit einem schnellen und einfachen Geldtransfer. Im Vergleich zur klassischen Überweisung braucht man beim Geldtransfer kein Konto. Vereinfacht gesagt läuft das Ganze so ab: Man geht zu einer Filiale und übergibt das Geld, das man an eine andere Filiale irgendwo auf der Welt versenden möchte. Der Empfänger kann sich den Betrag dann sofort in der entsprechenden Filiale auszahlen lassen – und zwar in der jeweiligen Landeswährung.
Das mag in manchen Situationen sehr praktisch sein – zum Beispiel, wenn Du einem Familienmitglied im Ausland Geld übersenden willst. Doch für den Autokauf ist die Bezahlung per Bargeldtransfer absolut nicht empfehlenswert. Das liegt daran, dass im Falle eines Betruges keine Rückerstattung möglich ist. Besonders hellhörig solltest Du werden, wenn der Verkäufer eine Anzahlung über ein Geldtransfer-Unternehmen verlangt. Denn eine der häufigsten Betrugsmaschen ist es, die Anzahlung einzuziehen und dann jeden Kontakt zum Käufer abzubrechen.
Ein Autokauf ist eine große Investition. Prüfe deshalb sowohl Rabatt-Angebote als auch Finanzierungsmöglichkeiten gründlich, bevor Du Dich für einen Kauf entscheidest. So vermeidest Du finanzielle Einbußen oder dass Du auf einem Kredit mit schlechten Konditionen sitzen bleibst. Überlege Dir auch genau, ob eine Barzahlung die richtige Option für Dich ist. Diese Zahlungsoption ist beim Privat-Autokauf zwar nämlich immer noch die sicherste Methode, die es gibt – trotzdem kann eine Zahlung per Bundesbank-Scheck oder eine andere Bezahlmethode sinnvoller sein, wenn Du ein Auto beim Händler kaufst.
Ganz gleich, für welche Bezahlmethode Du Dich entscheidest, diese drei Dinge solltest Du immer beachten: