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Detailaufnahmen von je einer Front und eines Hecks von zwei PKW
Quelle: Unsplash
Faustregel: Bis zur Kompaktklasse haben die meisten Autos einen Vorderrad- und Frontantrieb, ab der Mittelklasse eher einen Hinterradantrieb

Antriebsformen für Autos gibt es viele. Damit ist nicht nur die Art des Motors, also ob Verbrenner oder Elektromotor, gemeint, sondern auch jene Form des Antriebs, der entscheidet ob die Kraft auf die Vorderachse, die Hinterachse oder gar auf beide Achsen verteilt wird. Da den Überblick zu behalten ist gar nicht so einfach. Besonders dann, wenn es darum geht, sich ein neues Auto zu kaufen und dabei die richtige Antriebsart für sich selber zu wählen.

Welche Antriebsformen gibt es?

Autos haben entweder Vorderrad-, Allrad oder Hinterradantrieb. Während Autos mit
 Vorderradantrieb auch Frontantrieb haben, sprich der Motor ist vorne, muss man beim Hinterradantrieb differenzieren. Denn Fahrzeuge mit Hinterradantrieb können den Motor ganz herkömmlich vorne haben, zwischen den Achsen (Mittelmotor) oder im Heck – daher der Begriff Heckantrieb. Das bedeutet: Heckantrieb ist streng genommen nicht gleich Hinterradantrieb, das hat sich aber im allgemeinen Sprachgebrauch so durchgesetzt. Deshalb werden wir im Folgenden vom Hinterradantrieb auch als Heckantrieb sprechen.

Welche Autos haben Front- und welche Heckantrieb?

Das lässt sich nicht ganz so einfach beantworten. Generell gilt: Autos bis zur Kompaktklasse, also Fahrzeuge in der Größenordnung bis zum VW Golf, haben in der Regel immer Frontantrieb. Ab der Fahrzeugkategorie der Mittelklasse lassen sich dann immer mehr Autos mit Hinterradantrieb finden. Eines der bekanntesten Autos mit Heckantrieb ist der 3er BMW. Logischerweise müsste das dann heißen, dass es in der Oberklasse fast nur Hinterradantrieb gibt. Das stimmt so aber leider auch nicht. Oberklasse-Limousinen gibt es hier mittlerweile auch mit Frontantrieb, zum Beispiel den Lexus ES.

Ein SUV mit Heckantrieb gab es bis vor einiger Zeit wenig. Die meisten gab es mit Vorderrad- oder Allradantrieb. Erst durch Elektro-SUV werden diese großen Autos vermehrt mit Hinterradantrieb angeboten. Dabei handelt es sich meist um die schwächeren Versionen. Die stärkeren bekommen zum Motor auf der Hinterachse einen weiteren Motor an der Vorderachse dazu. So wird aus dem Heckantrieb ein Allradantrieb. Elektro-SUV mit Heckantrieb sind etwa der Škoda Enyaq, der BMW iX3 oder der Ford Mustang Mach-E.

Detailaufnahme eines Elektroautos, das aufgeladen wird
Detailaufnahme eines Elektroautos, das aufgeladen wird
Die Technik in E-Autos

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Wie unterscheiden sich Heck- und Frontantrieb im Fahrverhalten?

Wo die Kraft des Motors hingelangt, hat weitreichende Folgen beim Fahrverhalten. So machen sich bei Fahrzeugen mit Frontantrieb die Kräfte an der Lenkung bemerkbar. Das spürt man besonders beim Untersteuern, also dann, wenn die Räder in eine Richtung zeigen, das Auto aber weiter geradeaus schiebt. Im Vergleich dazu neigen Fahrzeuge mit Heckantrieb zum Übersteuern. Dabei bricht das Heck des Autos aus und der Wagen fängt im schlimmsten Fall an, sich zu drehen.

Wo hat Front-, wo Heckantrieb die Nase vorne?

VorteilVorderradantriebHinterradantrieb
Bessere BeschleunigungX
Geringere KostenX
Besseres KurvenverhaltenX
Besseres LenkgefühlX
Größeres PlatzangebotX
Besseres Verhalten bei Nässe und Schnee/bessere SicherheitX

Heckantrieb: Vorteile im Detail

Bei Fahrzeugen mit Heckantrieb ist das Kurvenverhalten unter anderem besser. Warum? Weil hier die Achslastverteilung ausgeglichener ist. Das bedeutet, dass nicht die ganze Last von Motor und Antrieb auf der Vorderachse liegt, sondern sich auf beide verteilt. Auch die Lenkung ist frei von Antriebskräften und lässt das Auto so weniger untersteuern. Zusammengefasst ist das Fahrverhalten deutlich besser und vor allem dynamischer.

Der Fakt, dass sich beim Beschleunigen das Auto nach hinten neigt und somit die Antriebsachse belastet, unterstreicht das zusätzlich. So bekommt das Fahrzeug mehr Grip. Allerdings nur auf trockener Fahrbahn. Liegt etwa Schnee, verliert das Auto hier wichtigen Grip. Vor allem, wenn der Hinterradantrieb mit einem Frontmotor einhergeht. Das führt dazu, dass das Heck beginnt, auszubrechen. Damit lassen sich von erfahrenen Autofahrern durchaus nette Drifts zaubern. Der Durchschnittsfahrer fährt mit Frontantrieb auf nassen oder verschneiten Fahrbahnen allerdings deutlich sicherer.

Frontantrieb: Vorteile im Detail

Das führt uns zu den Vorteilen des Frontantriebs. Wie soeben beschrieben, sind Autos mit Vorderradantrieb bei Nässe und Schnee einfacher und auch angenehmer zu fahren und zu kontrollieren. Ein weiterer Vorteil ist das oft bessere Platzangebot. Weil die ganze Technik unter der Motorhaube verbaut ist, haben Passagiere im Fahrgastraum und das Gepäck im Kofferraum mehr Platz. Gut zu wissen für alle Familien. Das gilt auch für den nächsten Vorteil, den Preis. Denn Fahrzeuge mit Frontantrieb sind im Kauf und im Unterhalt kostengünstiger.  

Fazit – Welche Antriebsart passt zu Deinen Mobilitätsbedürfnissen?

Eine Frage mit zwei Antworten: Wer das Auto als simples Fortbewegungsmittel sieht, das einen einfach von A nach B bringen soll, für den ist der sicherere Frontantrieb wohl die beste Wahl. Besonders dann, wenn das Auto günstig sein soll. Der Hinterradantrieb ist eher für fahraktive Fahrer geeignet. Wer auf einer Rennstrecke um Kurven driften will, der tut das am besten mit Heckantrieb. In Wahrheit jedoch kann man sich oft gar nicht aktiv zwischen Front- und Hinterradantrieb entscheiden.

Sucht man in der Kompaktklasse nach einem neuen Auto, so wird es ziemlich sicher ein Fahrzeug mit Frontantrieb. Ab der Mittelklasse und besonders in der Oberklasse gibt es vornehmlich Fahrzeuge mit Heckantrieb. Und abschließend, weil wir auch einige Zeilen über Schneefahrbahnen geschrieben haben: Wer in Gebieten mit häufigem Schneefall und ordentlichen Steigungen lebt, der sollte den Allrad nicht außer Acht lassen. Den gibt es gegen Aufpreis oft sowohl bei Fahrzeugen, die grundsätzlich mit Vorderradantrieb konzipiert sind, als auch bei Fahrzeugen, die mit Hinterradantrieb konzipiert sind.

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