Kaufberatung: Ford Puma SUV
Der Ford Puma ist ein Erfolgstyp: Das SUV auf Fiesta-Basis wagt den Spagat aus viel Kofferraum und dynamischer Abstimmung. Kaufberatung.
Der Puma basiert auf dem Fiesta. Das hat sich bei Fords neuem Mini-SUV nicht geändert gegenüber dem gleichnamigen Sportcoupé von früher. Das wurde zwischen 1997 und 2001 im Kölner Ford-Werk Seite an Seite mit dem Kleinwagen montiert. Sonst aber ändert sich alles: Der Ford Puma, der 2019 auf der IAA in Frankfurt debütiert, ist das Fiesta-SUV – und eine interessante Mischung aus praktisch und sportlich.
Der Ford Puma kommt 2020 als Crossover mit Mild-Hybrid-Unterstützung zurück.
Geräumig und variabel: Innenraum, Abmessungen
In der Länge misst der Ford Puma 4,19 Meter, bei 1,54 Metern Höhe und 1,93 Metern Breite inklusive Außenspiegel. Vorne sitzt es sich luftig. Passagiere blicken auf ein sinnvoll sortiertes Cockpit mit logischer Bedienung, guter Verarbeitung und angenehmen Materialien – hier ist keinesfalls alles aus Hartplastik gefertigt. Hinten schränken die hohen Schultern und die abfallende Dachlinie das Raumangebot ein. Ein Prunkstück des Ford Puma ist der Kofferraum: Je nach Stellung des Laderaumbodens fasst er bis zu 456 Liter (VW Golf: 380 l). Bei umgelegter Rückbank ergibt sich eine ebene Ladefläche. Unter dem verstellbaren Ladeboden befindet sich als besonderes Gimmick die „Megabox”, ein wasserfestes Unterbodenfach. Praktisch: Am Boden findet sich ein Abfluss, so dass die Box mit Wasser ausgespült werden kann.
Ford verspricht, was SUV- wie Van-Fahrer wünschen, nämlich eine erhöhte Sitzposition und eine gute Rundumsicht. Das Cockpit entspricht weitgehend dem des Ford Fiesta: Auf Wunsch gibt es eine voll digitale Instrumententafel sowie eine induktive Ladeschale. Für Konnektivität sorgt Fords sprachgesteuertes Sync-3-System. Besonderes Schmankerl: Massagesitze in den höheren Ausstattungslinien.
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Motoren und Fahrwerk
Der Ford Puma basiert auf Fords B-Plattform, auf der auch der aktuelle Fiesta steht. Der höhere, längere und schwerere Puma verfügt jedoch über ein komplett neu abgestimmtes Fahrwerk mit größeren Dämpfern, steiferen Lagern und einer steiferen Verbundlenker-Hinterachse. Zudem verbreitert Ford die Spur, für die Optik und das Fahrverhalten. ST-Line-Modelle erhalten zusätzlich ein straffer abgestimmtes Sportfahrwerk.
Kern des Puma-Portfolios sind Fords vielfach preisgekrönte 1,0-Liter-Dreiyzlinder mit Turboaufladung, die Ford unter der Bezeichnung „Eco Boost“ anbietet. Der beste Kompromiss aus Leistung und Effizienz dürfte die Mildhybrid-Variante mit 125 PS sein, bei der ein 48-Volt-Startergenerator für kräftigen Antritt und kleinen Verbrauch sorgt. Die größere Variante mit 155 PS kostet rund 1.500 Euro Aufpreis.
Im Puma eigentlich zu schwach: Das Basistriebwerk mit 95 PS muss ohne Elektro-Unterstützung auskommen und kann ausschließlich mit der einfachsten Ausstattungslinie kombiniert werden. Einziger Diesel ist ein 1,5-Liter-Vierzylinder mit 120 PS, der sich für Vielfahrer lohnen könnte. Die Kraftübertragung besorgt in allen Fällen eine Sechsgang-Handschaltung. Gegen Aufpreis bietet Ford den 125 PS starken Benziner mit Automatik an, dann jedoch ohne Hybrid-Unterstützung. Das Sportmodell Puma ST mit seinem 200 PS starken 1,5-Liter-Dreiyzlinder und Handschaltung komplettiert das Angebot. Allradantrieb gibt es für den Puma nicht.
Umfangreiche Ausstattung kostet extra
Wirklich günstig ist der Puma nur in der Basis-Linie „Cool & Connect“ (ab 20.000 Euro). Darin stecken immerhin eine Klimaanlage und ein Radio – und damit die wichtigsten Standards. Optisch kommt diese Version dagegen recht schlicht daher. Die meisten Kunden greifen daher zu Fords „Titanium“-Ausstattungslinie ab 23.500 Euro, die deutlich stilvollere Verzierungen mitbringt. Die „ST-Line“ (ab 24.900 Euro) stattet Ford eher sportlich aus. Dazu gehört auch ein strafferes Fahrwerk, das nicht jedem Kunden gefallen dürfte.
Die beiden höheren Linien lassen sich zudem mit vielen Extras und Fahrhilfen ausstatten. Wirklich exklusive Zugaben, vom B&O-Soundsystem bis zur Klimaautomatik, versteckt Ford jedoch in den gehobenen Ausstattungen „Titanium X“ (ab 25.500 Euro) und „ST-Line X“ (ab 26.900 Euro).
Luxusversion der Puma-Baureihe ist neben dem Puma ST die „ST-Line Vignale“ zu Preisen ab 29.340 Euro. Der Vignale-Look gerät zwar nicht ganz so edel wie in den größeren Modellen Focus und Mondeo, aber beim Puma steckt darin nahezu eine Vollausstattung. Dazugebucht werden können verschiedene Assistenz-, Design- und Komfort-Pakete sowie einige wenige Einzeloptionen wie etwa ein Panorama-Schiebedach (975 Euro).
Teilautonomer Stauasssistent und adaptiver Tempomat, Totwinkel-Warner mit Notbrems-Funktion für Rangiersituationen, aktive Parkunterstützung, Fußgänger-Notbremssystem, Falschfahrer-Warnfunktion, Live-Gefahrenmeldungen über den Kartendienst „Here“ – wer will, kann sich beim Fahren viel Arbeit abnehmen lassen. Unabhängig von den hier genannten offiziellen Listenpreisen bietet Ford seine Modelle regelmäßig zu sehr günstigen Aktionspreisen an. An diesen Preisen orientieren sich auch die Händler bei der Preisgestaltung.
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Empfehlung und Fazit
Der Puma ist mehr als ein hochgelegter Fiesta. Das fahraktive SUV kann viel Spaß machen und bietet zudem den größten Kofferraum seiner Klasse – und mit dem abwaschbaren Unterbodenfach ein Alleinstellungsmerkmal.
Für Sparer empfiehlt sich der etwas schlichte Ford Puma Cool&Connect mit magerem 95-PS-Benziner, aufgewertet um das Komfort-Paket mit u.a. Parkpiepsern hinten. Der Listenpreis dieser Variante beträgt ab 20.860 Euro, der derzeitige Aktionspreis 18.570 Euro. Wer etwas mehr ausgeben kann, greift zu einem Ford Puma Titanium mit 125 PS. Dies ist die meistverkaufte Variante. Mit Komfort-Paket, Fahrer-Assistenzpaket und Technologie-Paket steigt der Listenpreis auf rund 27.000 Euro, Fords Werksrabatt macht 23.900 Euro daraus.
Wer die fahraktive Seite des Puma vollends auskosten will, greift zum Ford Puma ST mit 200 PS. Mit Metalliclack und Sperrdifferenzial beträgt der Listenpreis ab 33.800 Euro, Ford Deutschland bietet diese Variante ab 30.500 Euro an.