Ford Focus III (2011-2018) Kaufberatung: Den Alltag im Fokus
Schon für 5.000 Euro findet man einen gepflegten sechsjährigen Ford Focus beim Händler. Eine echte Golf-Alternative. Aber welches ist das beste Modell?
- Karosserie und Konzept: Ford Focus III (2011-2018)
- Ausstattungslinien: Trend, Titanium oder ST-Line
- Ausstattung: Was rein muss, was draußen bleiben darf
- Der beste Motor und das beste Getriebe im Ford Focus
- Typische Mängel beim Ford Focus III (2011 bis 2018)
- Ford Focus 1.5 EcoBoost: Buntes Angebot bei mobile.de
- Alternativen zum Ford Focus
- Ford Focus 1.5 EcoBoost: Technische Daten (2014 bis 2018)
Der erste Ford Focus wird 1998 als universales Weltauto entwickelt. Er gehört tatsächlich zu den meistverkauften Kompaktwagen überhaupt. Dass er auch hierzulande seit seiner ersten Generation (1998 bis 2004) erfolgreich und beliebt ist, kann man am üppigen Angebot an Gebrauchten sehen. Mehr als 22.000 Inserate gibt es bei mobile.de – gut 9.000 davon entfallen auf die dritte Generation, die zwischen 2011 und 2018 gebaut wird. Die große Auswahl hält die Preise niedrig. Bereits für 4.000 Euro bekommt man einen vernünftigen Gebrauchten mit frischer Hauptuntersuchung für die nächsten zwei Jahre.
Doch welche Karosserievariante, welches Baujahr und vor allem welche Motorisierung soll man wählen? Ford bietet bei keinem anderen Modell eine solch breite Antriebspalette an. Das Spektrum reicht vom 85-PS-Benziner mit Fünfgang-Handschaltung über einen 140-PS-Turbo-Dreizylinder mit Sechsstufen-Automatik bis zum 2,0-Liter-Diesel mit bis zu 185 PS. Welches Modell das beste ist, liest Du in unserer Kaufberatung.
Sportlich und dynamisch: In der ST-Line fährt der Ford Focus mit Sportsitzen und Sportfahrwerk vor.
Karosserie und Konzept: Ford Focus III (2011-2018)
Anders als den Golf gibt es den Ford Focus nicht als Dreitürer – dafür aber als fünftürige Stufenhecklimousine. Das Angebot dominieren die Fünftürer mit Steilheck und der Turnier genannte Kombi. Alle drei Karosserievarianten bieten ein gutes Platzangebot für vier bis fünf Personen. Der Kofferraum fasst beim 4,36 Meter langen Hatchback 277 Liter, mittels Umklappen der Rücksitzlehnen lässt er sich auf 1.148 Liter erweitern. Nicht toll für einen Kompaktwagen und die Rundumsicht ist ebenfalls unterdurchschnittlich. Die kleine Heckscheibe und die ansteigende Fensterlinie schränken die Übersicht deutlich ein. Wer viel Platz benötigt, kann zum Turnier mit 476 bis 1.516 Litern Kofferraumvolumen greifen.
Das Platzangebot bleibt auch nach dem umfangreichen Facelift von 2014 das gleiche. Doch das äußere und innere Erscheinungsbild ändert sich deutlich. An der Front wirken die stark konturierte Motorhaube und der höhere Kühlergrill des 2014er-Modells immer noch modern. Innen lässt das Facelift viele Knöpfe verschwinden, die Bedienung wird leichter. Verarbeitungs- und Materialqualität sind gut. Selbst viel gefahrene Autos können innen noch frisch und gepflegt aussehen.
Ausstattungslinien: Trend, Titanium oder ST-Line
Bei seiner Vorstellung im Jahr 2010 scheint der Ford Focus der dritten Generation seinen Kontrahenten vor allem bei den Assistenzsystemen weit voraus zu sein. Spurhelfer, Verkehrszeichenerkennung, automatisches Fernlicht, Notbremsassistent, Abstandsregeltempomat – all diese Sicherheitsextras sind 2010 keine Selbstverständlichkeit in der Kompaktklasse. Einiges davon gibt es allerdings nicht für die Basisausstattung Trend. Serienmäßig sind Klimaanlage, Berganfahrassistent und USB-CD-Radio mit Lenkradbedienung.
Deutlich teurer als die Basis ist die Titanium-Ausstattung mit edlerer Innenausstattung und Alurädern. Das große Infotainment-System mit Touchscreen ist an Bord sowie Sportsitze oder eine Ambientebeleuchtung. Optisch mehr auf sportlich getrimmt ist die Topversion ST-Line. Hier kauft man allerdings auch ein sportlich abgestimmtes Fahrwerk mit.
Ausstattung: Was rein muss, was draußen bleiben darf
Als zuverlässige Daily Driver sind die solide ausgestatteten Trend-Modelle des Ford Focus bestens geeignet. Die ST-Line mit Sportsitzen und -Fahrwerk empfiehlt sich nur für dynamische Fahrer, während Titanium-Modelle auf dem Gebrauchtwagenmarkt wegen der guten Ausstattung das beste Preis-Leistungs-Niveau bieten.
Nötige Extras: Wegen der schlechten Übersicht nach hinten empfiehlt sich in jedem Fall eine Einparkhilfe. Die ist im Cool&Connect-Paket enthalten, das nicht selten für die Trend-Modelle als Option gewählt wird. Der Vorteil: Nebelscheinwerfer, Leichtmetallräder und das Ford-Sync3-Infotainmentsystem samt Touchscreen sind gleich mit dabei. Familien sollten zudem auf das Family-Paket achten, das elektrische Fensterheber hinten und elektrische Tür-Kindersicherungen beinhaltet.
Schöne Extras: Die Titanium-Versionen bieten schon ab Werk eine Fülle an schönen Extras. Dazu gehören das Ford-Sync3-Infotainmentsystem mit Sprachsteuerung, Tempomat und Leichtmetallfelgen. Empfehlenswert ist dazu das Easy-Driver-Paket III mit sämtlichen Sicherheitsassistenten sowie Navigationssystem und Xenonlicht.
Unnötige Extras: Auf Design- oder Sportpakete, die mit Spoilern oder lackierten Zierteilen vor allem der Optik dienen, können wir getrost verzichten. Der Fernlichtassistent, den es zusammen mit dem automatisch abblendenden Innenspiegel gibt, ist ebenso ein Luxus-Extra, das man nicht haben muss. Das teure Premiumleder macht seinem Namen nicht unbedingt Ehre. Viel besser zum bodenständigen Focus passen die Stoffsitze.
Der beste Motor und das beste Getriebe im Ford Focus
Die Antriebspalette des Ford Focus in dritter Generation ist riesig. Von 85 PS bis 350 PS im sportlichen Überflieger RS (2.3 EcoBoost) ist bei den Benzinern alles zu haben. Einige Motoren lassen sich mit Automatik- oder Doppelkupplungsgetriebe kombinieren. Bei den Dieseln reicht die Spanne von 95 PS bis 185 PS im ST mit seinem antrittsstarken 2.0 TDCi.
Der Einstiegsbenziner (ein 85 PS starker 1,6-Liter-Saugmotor) ist in allen Baujahren von 2011 bis 2018 zu haben – hat mit dem stattlichen Focus aber seine Mühe. Den 1.6 Ti-VCT gibt es auch mit 125 PS und als autogasbetriebene LPG-Variante. Den schlappen Antritt haben diese Motoren alle gemein.
Mehr Punch liefern die Turbo-Alternativen, die selbst mit drei Zylindern (1.0 EcoBoost) ausreichend Leistung und ein Drehmoment von mindestens 170 Newtonmetern bieten. Der 100 PS beziehungsweise 125 PS starke 1,0-Liter-Dreizylinder wird mehrfach als Motor des Jahres (Engine of the Year) ausgezeichnet. Weil der Focus wegen seiner guten Fahrwerksabstimmung mit mehr Leistung klarkommt, gefällt uns das Vierzylinder-Pendant, der 1.5 EcoBoost mit 150 PS, am besten. Seit September 2014 ist das drehfreudige Euro-6-Aggregat im Focus zu haben. Es passt mit dem knackigen Sechsgang-Getriebe perfekt zum Gesamtcharakter. Den Sprint von 0 auf Tempo 100 schafft der Hatchback in 8,9 Sekunden. Der Durchschnittsverbrauch liegt laut Ford bei 5,8 Litern Benzin auf 100 Kilometer, die Höchstgeschwindigkeit bei 210 km/h.
Typische Mängel beim Ford Focus III (2011 bis 2018)
In der ADAC-Pannenstatistik schneidet die dritte Generation des Ford Focus viel besser ab als die beiden Vorgänger. Für die Klassenspitze reicht das dennoch nicht. In den frühen Baujahren machen Anlasser und Lichtmaschine gern schlapp, bei den 1.0-EcoBoost-Benzinern gibt es mit der Abgasrückführung Probleme. Hin und wieder ist von Turboladerschäden am 1,6-Liter-Diesel zu lesen. Und nicht selten versagt der ausfahrbare Türkantenschutz im Alter. Ansonsten gilt die dritte Focus-Generation als robust und zuverlässig. Bei den Hauptuntersuchungen schneidet er überdurchschnittlich gut ab.
• Modell: Ford Focus RS
• Motor: 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbo
• Leistung: 305 PS
• 0-100 km/h: 6,4 s
Ford Focus 1.5 EcoBoost: Buntes Angebot bei mobile.de
Egal, ob Fünftürer, Stufenheck oder Kombi – mit dem 1.5 EcoBoost macht der Focus richtig Spaß. Dabei sind die 4,56 Meter langen Turnier-Modelle nicht einmal teurer, bieten aber deutlich mehr Alltagsnutzen. Für knapp 10.000 Euro kann man beim Händler in einen gut gepflegten Ersthänder von 2015 einsteigen. Die Ausstattungslinie spielt beim Preis keine große Rolle mehr. Auch Titanium-Versionen tummeln sich unter den günstigsten Angeboten.
Topmodelle aus dem letzten Baujahr mit weniger als 20.000 Kilometern Laufleistung sind für etwa 15.000 Euro inseriert. Weil das aktuelle Modell der vierten Generation mindestens 21.000 Euro kostet, sind neuwertige Autos der dritten Baureihe ein echter Geheimtipp. Noch ist das Angebot groß. Hartnäckige Preisverhandlungen beim Händler dürften sich lohnen.
Alternativen zum Ford Focus
In der Golf-Klasse ist die Artenvielfalt extrem ausgeprägt. Neben dem Golf selbst sieht der Ford Focus auch den Opel Astra als starken Widersacher. Hinzu kommen die Golf-Ableger Skoda Octavia oder Seat Leon sowie asiatische Topseller wie Mazda 3, Hyundai i30 oder Kia Ceed. Vor den Premiumangeboten von Audi (A3), BMW (1er) oder Mercedes (A-Klasse) muss sich der Focus auch nicht verstecken. Vor allem mit stärkeren Antrieben (ST und RS) bringt er reichlich Fahrspaß auf die Strecke.
Ford Focus 1.5 EcoBoost: Technische Daten (2014 bis 2018)
Motor | 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner |
---|---|
Leistung | 150 PS (110 kW) bei 6.000 U/min |
Drehmoment | 240 Nm bei 1.600-4.000 U/min |
Antrieb | 6-Gang-Schaltgetriebe, Vorderrad; 0-100 km/h: 8,9 s |
Geschwindigkeit | 210 km/h |
Normverbrauch | 5,8 l/100 km |
CO2-Ausstoß | 134 g/km |
Abgasnorm | Euro 6 |
Länge | 4.358 mm |
Breite | 2.010 mm |
Höhe | 1.484 mm |
Radstand | 2.648 mm |
Gewicht | 1.270 kg |
Kofferraumvolumen | 277-1.148 l |
Anhängelast | 1.500 kg |
Der Ford Focus in Bildern
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