Der Ford C-Max (2010-2019) als Gebrauchtwagen
Klar, SUVs sind beliebt. Mehr Platz und Variabilität bieten jedoch Vans. So wie der Ford C-Max. Hier unsere Kaufberatung.
Als Van hat man es nicht leicht auf dem Automarkt. Alle Welt kauft SUVs. Die Hochbeiner laufen den kastenförmigen Familienkutschen zunehmend den Rang ab. Konsequenterweise nehmen viele Hersteller ihr Vans aus dem Programm und führen noch mehr SUVs ein. Der Ford C-Max gehört zu den Opfern dieser Entwicklung. Von 2010 bis 2019 bietet Ford das kompakte Großraummobil an. Dann ist Schluss. Einen Nachfolger gibt es nicht.
Schade, der C-Max drängt sich als Option für Familien oder Menschen mit platzfressenden Hobbies auf. Wenn nicht mehr neu, so immerhin noch gebraucht. Was der C-Max kann und worauf Du achten musst, steht in unserer Kaufberatung.
2009 stellt Ford die zweite Modellgeneration des C-Max vor. Der Siebensitzer verfügt über zwei hintere Schiebetüren.
Karosserie und Innenraum
Ford gehört zu den wenigen Anbietern, die überhaupt noch ein nennenswertes Portfolio an Vans im Angebot haben. Der C-Max liegt im Portfolio zwischen dem Mini-Van B-Max und dem großen S-Max. Er bildet einen guten Kompromiss aus Platzangebot und überschaubaren Abmessungen. Zwei Versionen bietet Ford in Generation zwei an: Einen 4,38 Meter langen Fünfsitzer und den 4,52 Meter langen Grand C-Max mit bis zu sieben Sitzplätzen. Der Grand C-Max verfügt zudem über praktische Schiebetüren, die den Zugang auch in engen Parkbuchten erleichtern.
In den Kofferraum lädt der Fünfsitzer 432 bis 1.723 Liter Gepäck. In den Grand C-Max mit sieben Sitzen passen 56 bis 1.742 Liter. Wer auf die dritte Sitzreihe verzichtet, lädt 520 bis 1.867 Liter ein. Kleines Karosserie-Manko: Wegen des kleinen Heckfensters leidet die Übersicht hinten.
Den Innenraum gestaltet Ford klassisch. Wegen der Vielzahl an Knöpfen verliert man jedoch leicht die Übersicht. Mit dem Facelift 2015 ändert sich das. Ford dünnt aus und reduziert Schalter und Tasten um rund die Hälfte. Nun lassen sich viele Funktionen per Touchscreen und Spracherkennung bedienen. Äußerlich verrät sich das Facelift mit einem größeren Kühlergrill und schlankeren Scheinwerfern.
Motoren und Antrieb
Ford bietet im C-Max Benziner, Diesel und eine Variante mit Flüssiggas (LPG) an. Die Basis stellt ein 1,6-Liter-Vierzylinder mit 85 PS (63 kW). Der hat allerdings seine Mühe mit dem 1,5 Tonnen schweren Van. Wir empfehlen einen der 1,0-Liter-Turbomotoren. Ford bietet den Dreizylinder mit 100 PS (74 kW) und mit 125 PS (92 kW) an. Das Drehmoment liegt bei 170 Newtonmetern.
Wer mehr will, greift zum 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbo. Wahlweise stehen 150 PS (110kW) oder 182 PS (134 kW) zur Verfügung. Das Drehmoment liegt bei 240 Nm. Die Normverbräuche liegen bei den Ottomotoren zwischen 5,2 und 6,6 Litern.
Bei den Dieseln bietet Ford ausschließlich Vierzylinder an. Sie verfügen über 1,6 und 2,0 Liter Hubraum. Der schwächste Selbstzünder leistet 90 PS (70 kW), der nächstgrößere 1.6er leistet 115 PS (85 kW). Dazu gibt es zwei 2,0-Liter-Diesel mit 140 PS (103 kW) und 163 PS (120 kW). Sie kommen auf 320 und 340 Nm Drehmoment. Im Schnitt genehmigen sich die Diesel zwischen 4,7 und 5,3 Liter.
Der S-Max lädt 2.020 Liter im Kofferraum oder transportiert bis zu sieben Fahrgäste.
Zur Modellpflege 2015 setzt Ford neue Motoren ein. Statt des 1,6-Liter-Turbobenziners kommt ein 1,5-Liter-Motor zum Einsatz. Die Leistungsstufen bleiben jedoch gleich. Neu ins Angebot finden 1,5-Liter-Diesel, die die 1,6-Liter-Aggregate ersetzen. Sie leisten 95 PS (70 kW) und 120 PS (88 kW). Der 2,0-Liter-Diesel bringt es auf 150 PS (110 kW) und 170 PS (125 kW).
Serienmäßig flanscht Ford eine Sechsgang-Handschaltung an die meisten Motoren. Der Basismotor bekommt nur eine Fünfgang-Schaltung, die leistungsstärksten Benziner und Diesel werden an eine Sechsgang-Automatik gekoppelt. Das Fahrwerk legen die Ingenieure markentypisch sportlich aus, der größere Bruder Grand C-Max ist gemütlicher unterwegs.
Ausstattung und Sicherheit
Drei Ausstattungsversionen bietet Ford über den gesamten Bauzeitraum für den C-Max. Sie heißen Ambiente, Trend und Titanium. Dazu gesellen sich noch die Optionen Cool&Connect sowie Sport, die beide auf Trend aufbauen und andere Schwerpunkte legen. Erst ab Trend gehört eine Klimaanlage zur Serienumfang, genau wie der höhenverstellbare Fahrersitz. Cool&Connect ergänzt als wichtigstes Extra ein Navigationssystem und Fords Infotainment der Version Sync 3. Sport lässt den C-Max vor allem optisch sportlicher aussehen und bringt kleinere Komfort-Extras ins Auto. Titanium setzt ebenfalls auf Trend auf und bringt unter anderem eine Klimaautomatik und das Infotainmentsystem Sync 3 mit.
An Extras gibt es diverse Assistenzsysteme wie etwa den Müdigkeitswarner, den Fahrspurassistenten, die Verkehrsschild-Erkennung oder den Totwinkel-Warner. Im Crashtest von EuroNCAP schneidet der C-Max zum Markstart noch mit der Höchstwertung von fünf Sternen ab. Bei einer Nachprüfung 2017 kann er die Wertung jedoch nicht halten. Wegen der verschärften Anforderungen bleiben nur noch drei Sterne. Grund sind in erster Linie serienmäßig fehlende Sicherheitssystem wie die Notbremse mit Fußgängererkennung oder der Spurassistent.
Der fünfsitzige Van wurde 2011 in Genf vorgestellt. Nach 6 Jahren stellte Ford 2017 die Produktion ein.
Qualität, Mängel, TÜV-Bilanz
Bei der Hauptuntersuchung schneidet der C-Max im Großen und Ganzen gut ab. Im Durchschnitt werden seltener Mängel beanstandet als bei den Altersgenossen. Ford C-Max mit vier bis fünf Jahren auf dem Buckel liegen jedoch ganz leicht unter dem Schnitt. Einige Schwachpunkte sind die Achsaufhängung sowie Licht und Auspuffanlage.
Fazit Ford C-Max 2010 bis 2019
Viel Platz für Familie oder aufwändige Hobbies, dazu ein ordentliches Maß an Variabilität: Vans ergeben einfach Sinn, der Ford C-Max ist keine Ausnahme. Er bietet zudem eine üppige Motorenauswahl mit verschiedensten Leistungsstufen, so dass Kurzstreckenfahrer genauso das passende Angebot finden wie Langstreckler. Dank des vergleichsweise straffen Fahrwerks kommt mit dem richtigen Motor sogar ein bisschen Dynamik auf.
Die Preise für ältere gebrauchte C-Max starten etwas über 4.000 Euro. Facelift-Modelle starten knapp unter 8.000 Euro.
Nach rund 20 Jahren Pause kommt der Ford Explorer wieder nach Europa.