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Ein Auto mit eingeschaltetem Fernlicht fährt nachts eine Straße entlang.
Quelle: picture alliance/dpa | Marijan Murat
Das Fernlicht sorgt nachts für mehr Sicherheit auf der Straße.

Was ist ein Fernlichtassistent?

Eine Situation, die viele Autofahrer kennen: Man fährt nachts über eine Landstraße und Gegenverkehr nähert sich. Damit dieser nicht geblendet wird, muss man das Fernlicht deaktivieren. Dies wird im Cockpit manuell gesteuert: Meist muss der Blinkerhebel nach vorne oder hinten gedrückt werden, um es zu aktivieren oder deaktivieren. Der Fernlichtassistent übernimmt diese Aufgabe, indem er erkennt, wann das Fernlicht ein- oder ausgeschaltet werden sollte. Er übernimmt das Ein- oder Ausschalten selbstständig.  

Denn bleibt das Fernlicht weiterhin eingeschaltet, können entgegenkommenden Verkehrsteilnehmer geblendet werden. Das Fernlicht ist nämlich darauf ausgerichtet, die maximale Leuchtweite zu erzielen. Während das Abblendlicht die Fahrbahn 50 bis 100 Meter weit ausleuchtet, liegt die Leuchtweite des Fernlichts je nach System bei 250 bis 600 Meter. Automatisches Fernlicht erkennt übrigens nicht nur entgegenkommenden Verkehr, sondern wechselt auch bei Ortseinfahrten auf Abblendlicht. Verlässt man den Ort wieder, wird das Fernlicht aktiviert.

Tipp: Um niemanden zu blenden, solltest Du regelmäßig selbst Deine Scheinwerfer einstellen oder in einer Fachwerkstatt einstellen lassen.

Langzeitbelichtung eines Pkw, der eine kurvige Landstraße entlang fährt.
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Wie funktioniert der Fernlichtassistent?

Der Fernlichtassistent funktioniert mittels einer Kombination aus Kamera und Bildverarbeitungssoftware. Die Kamera ist in der Windschutzscheibe verbaut. Sie erfasst entgegenkommende Verkehrsteilnehmer sowie deren Lichtverhältnisse und umliegende Verkehrsschilder. Die gekoppelte Software verarbeitet die anliegenden Daten und erteilt Anweisungen an die Lichtanlage des Autos. Im Optimalfall sollte das System ganz automatisiert entscheiden, wann das Fernlicht und wann das Abblendlicht aktiviert werden sollte, damit andere Verkehrsteilnehmer nicht geblendet werden. Wie bei allen anderen Fahrassistenzsysteme gilt: Der Fahrer ist letztendlich dafür verantwortlich, auf die Sicherheit beim Fahren zu achten – Assistenten unterstützen ihn dabei.

Wann darf man das Fernlicht verwenden?

Die Verwendung des Fernlichts ist in Deutschland streng geregelt. Die StVO sieht vor, dass es nur unter folgenden Bedingungen verwendet werden darf:

  • Es geht keine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer aus.
  • Das entgegenkommende Fahrzeug wird nicht geblendet.
  • Die Fahrbahn ist nicht ausreichend beleuchtet.
  • Auf Autobahnen ist der Mittelstreifen lichtdicht.
  • Das Fahrzeug befindet sich nicht innerhalb eines Ortes.

Kann man einen Fernlichtassistenten nachrüsten?

Gesetzlich ist die Nachrüstung eines Fernlichtassistenten möglich – solange an den Scheinwerfern selbst nichts umgebaut wird. Besonders einfach und günstig sind Autos mit integrierter Kamera umzurüsten. Hier ist die technische Infrastruktur bereits vorhanden und der Fernlichtassistent kann mittels Software-Update freigeschaltet werden. Das bieten manche Hersteller selbst an. Die Kosten betragen teilweise unter 200 Euro. Teurer wird es, wenn eine Kamera erst montiert werden muss. Der Aufwand spannt sich hier von der Verlegung neuer Kabel bis zum Austausch der gesamten Windschutzscheibe. Je nachdem, wie viele Komponenten benötigt werden, steigt auch der Preis.

Nahaufnahme des linken Frontscheinwerfers eines schwarzen Pkw.
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Wann darf die Lichthupe eingesetzt werden?

Wenn das Fernlicht kurzzeitig eingeschalten wird, nennt man dies Lichthupe. Sie dient im Allgemeinen als Signal für andere Verkehrsteilnehmer. Der Gesetzgeber sieht vor, dass die Lichthupe nur in folgenden zwei Situationen benutzt werden darf:

  • Wenn man selbst oder andere Verkehrsteilnehmer gefährdet sein könnten.
  • Wenn man außerhalb eines Ortes zum Überholen ansetzen möchte.

Die Lichthupe darf hingegen nicht verwendet werden:

  • Wenn man Fahrer entgegenkommender Autos grüßen möchte.
  • Wenn man vor einer Verkehrskontrolle warnen möchte.
  • Wenn man Vorrang gewähren möchte.
  • Wenn man auf der Autobahn links überholen möchte, während man den Sicherheitsabstand nicht einhalten kann.

Was bedeutet blendfreies Licht?

Eine Weiterentwicklung des Fernlichtassistenten ist das blendfreie Licht – auch adaptiver Fernlichtassistent genannt. Bei diesem System, welches meist in höherpreisigen Fahrzeugen verbaut wird, bleibt das Fernlicht dauerhaft eingeschaltet, die entgegenkommenden Fahrzeuge werden lediglich aus dem Lichtstrahl ausgeblendet. Durch den Einsatz von LEDs oder Laser-Technik können einzelne Lichtelemente gezielt deaktiviert werden, sodass die sogenannte Hell/Dunkel-Grenze immer unter der Frontschürze des entgegenkommenden Autos endet  – und trotzdem durchgehende Leuchtweiten von über 300 Meter garantiert sind. Wenn also ein Fahrzeug entgegenkommt oder vor Dir fährt, wird nur dieser Bereich nicht beleuchtet. Die Bereiche, in denen kein Blendrisiko herrscht, werden weiterhin vom leistungsstarken Fernlicht ausgeleuchtet.

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