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Die Umwelt- oder Feinstaubplakette muss für die Fahrt in Umweltzonen gut sichtbar in der Frontscheibe angebracht sein.
Quelle: dpa / Picture Alliance
Die Umwelt- oder Feinstaubplakette muss für die Fahrt in Umweltzonen gut sichtbar in der Frontscheibe angebracht sein

Die Einführung der Feinstaubplakette, umgangssprachlich auch Umweltplakette genannt, war das Resultat der im März 2007 in Kraft getretenen "Verordnung zur Kennzeichnung der Kraftfahrzeuge mit geringem Beitrag zur Schadstoffbelastung". Das Ziel dieser Verordnung: Die Luftqualität in den besonders belasteten Städten und Ballungsräumen zu verbessern. 

Unterschiede der einzelnen Plaketten

Die Feinstaubplaketten stehen für die nach der Euro- oder Abgas-Norm klassifizierten Schadstoffgruppen und sind nach dem Ampelprinzip gestaffelt. Gar keine Plakette erhalten Fahrzeuge der Schadstoffgruppe 1 (Dieselfahrzeuge unter Euro 1 und älter sowie benzinbetriebene Fahrzeuge ohne geregelten Katalysator). Die Schadstoffgruppe 2 (rote Plakette) umfasst Dieselfahrzeuge mit Euro 2 sowie Fahrzeuge mit Euro 1 und einem nachgerüsteten Partikelfilter. Gelb gekennzeichnet werden Autos der Gruppe 3 (Diesel mit Euro 3 sowie mit Euro 2 und nachgerüstetem Partikelfilter). Fahrzeuge mit geringer Schadstoffemission – darunter fallen viele moderne Diesel-Modelle, Diesel mit Euro 3 und einem nachgerüsteten Partikelfilter sowie Benziner mit G-Kat – zählen zur Gruppe 4 und erhalten ebenso wie neuere Fahrzeuge mit Euro Norm 5 und 6 die grüne Feinstaubplakette. Über die Einführung einer blauen Plakette, die an Euro 6 gebunden sein könnte, wird aktuell diskutiert. 

Wo Feinstaubplaketten Pflicht sind

Während das Fahren in den Umweltzonen anfangs auch noch mit einer roten Plakette erlaubt war, ist die grüne Plakette heute die einzige, die die Einfahrt in fast alle Umweltzonen erlaubt. Das Umweltbundesamt (UBA) nennt aktuell 58 derartige Zonen in Deutschland, von denen 57 nur mit grüner Plakette befahren werden dürfen. Freie Fahrt ohne grüne Plakette ist damit nur noch in ländlichen Regionen möglich. Übrigens: Auch ausländische Fahrzeuge benötigen eine deutsche, grüne Feinstaubplakette, wenn sie in Umweltzonen fahren.

Wie man die Schadstoffklasse eines Fahrzeugs ermittelt

Die Schadstoffklasse findet sich als Emissionsschlüsselnummer im Fahrzeugschein, offiziell als Zulassungsbescheinigung Teil 1 bezeichnet, wieder. Schadstoffklasse sowie die entsprechende Plakettenfarbe kannst Du aber auch im Internet herausfinden. Die Prüforganisation Dekra etwa bietet auf ihrer Internetseite die Möglichkeit, die Feinstaubplakettenfarbe online zu ermitteln.

Hier bekommt man die Feinstaubplaketten

Die Plaketten bekommt man bei Kfz-Zulassungsstellen, bei Kfz-Betrieben, die zur Durchführung von Abgasuntersuchungen berechtigt sind und bei Prüforganisationen, wie der schon genannten Dekra. Hier, wie bei vielen anderen Anbietern auch, kann man die Plakette online bestellen. Der Preis beträgt je nach Anbieter zwischen fünf und zwanzig Euro.

Anbringung der Feinstaubplakette im Fahrzeug

Die Plakette muss von außen eingesehen werden können und sollte daher auf der rechten Innenseite der Windschutzscheibe, im Randbereich, angebracht werden. Auch die Anbringung auf der Fahrerseite ist möglich, allerdings darf das Sichtfeld des Fahrers nicht eingeschränkt werden. Das auf der Plakette eingetragene Kennzeichen muss dem des Fahrzeugs entsprechen. Wichtig: Die Plakette darf nicht selbst beschriftet werden und ist nur rechtsgültig, wenn die Beschriftung von der ausgebenden Stelle vorgenommen wurde.

Fahrzeuge ohne Plakette dürfen nicht durch Umweltzonen fahren.
Quelle: dpa / Picture Alliance
Fahrzeuge ohne Plakette dürfen nicht durch Umweltzonen fahren

So werden Plakettenverstöße geahndet

Wer eine grüne Plakette an seinem Auto anbringt, obwohl es die Euro-4-Norm gar nicht erfüllt, begeht Urkundenfälschung und riskiert sogar eine Gefängnisstrafe. Das Fahren und auch das Parken ohne gültige Plakette in einer Umweltzone gilt dagegen „nur“ als Verstoß und wird mit einem Bußgeld von 80 Euro geahndet.

Wenn Grün nicht mehr reicht: Diesel-Umrüstung

In der Vergangenheit konnten Dieselfahrzeuge der Gruppe 2 (rote Plakette) oder 3 (gelbe Plakette) durch den nachträglichen Einbau eines Katalysators mit Partikelfilter die grüne Plakette erhalten. Mittlerweile aber gibt es in einigen Städten, wie Stuttgart oder Hamburg, Umweltzonen, die selbst für mit Grün gekennzeichnete Euro-4-Diesel gesperrt sind. Eine Umrüstung mindestens auf Euro 5, besser auf Euro 6, kostet je nach Autohersteller zwischen 1.500 und 2.000 Euro, kann in Einzelfällen aber auch darüber liegen.

Um die Feinstaubbelastung zurückzufahren, wurde der Durchgangsverkehr zum Teil für LKW eingeschränkt
Quelle: dpa / Picture Alliance
Um die Feinstaubbelastung zurückzufahren, wurde der Durchgangsverkehr zum Teil für LKW eingeschränkt
Fahrzeuge, die ohne Feinstaubplakette Einfahrt in Umweltzonen erhalten:
Oldtimer mit H-Kennzeichen
Motorräder und andere zweirädrige Kfz
Arbeitsmaschinen sowie land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen
Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeuge
Fahrzeuge zur Beförderung schwerbehinderter Menschen mit außergewöhnlicher Gehbehinderung
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