Fahrradträger: Welcher passt zu Dir und Deinem Auto?
Die Auswahl an Fahrradträgern ist groß, doch meist passen nur wenige Modelle zu Deinem Auto und Deinen Ansprüchen. Lies hier, was bei der Auswahl entscheidend ist.
Mit dem Auto in den Fahrrad-Urlaub: Das macht Spaß, hält gesund und spart vor Ort die Mietgebühren. Was Du jedoch im Vorfeld bedenken musst: Alle Arten von Fahrradträgern sind schwer und in Kombination mit Fahrrädern relativ groß. Ein Fahrradträger am Auto verändert Gewicht, Schwerpunkt, Höhe und Luftwiderstand Deines Autos – und damit seine Fahreigenschaften. Das bedeutet, dass Du mit einem Fahrradträger an Bord keinen Geschwindigkeitsrekord aufstellen kannst. Sportliches Serpentinen-Jagen musst Du aus Sicherheitsgründen ebenfalls auf eine Ausfahrt ohne Fahrradträger verschieben. Der ADAC empfiehlt, bei Fahrten mit Fahrrädern am Heck generell nicht schneller als 130 km/h zu fahren. Befestigst Du die Räder auf dem Dach, ist bei 120 km/h Schluss.
Welcher Fahrradträger passt zu Dir?
Bevor Du Dich auf die Suche nach einem neuen Fahrradträger machst, solltest Du ein paar Dinge klären: Wie viele Fahrräder willst Du transportieren? Welches Auto fährst Du? Hast Du eine Anhängerkupplung? Falls ein Dachträger infrage kommt, prüfe die zulässige Dachlast Deines Fahrzeugs. Diese muss ausreichen, um sowohl das Gewicht des Fahrradträgers als auch das Gewicht der Fahrräder zu tragen. Frage Dich auch: Bist Du oder einer der Mitfahrenden in puncto Körpergröße und Kraft in der Lage, die Fahrräder aufs Dach des Autos zu wuchten? Trägersysteme mit Lift sind eine Alternative, allerdings eine teure.
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Probefahrt nach Montage
Egal, welche Art von Fahrradträger Du montierst, empfiehlt sich im Anschluss eine Probefahrt mit starker Bremsung und Kurven. So kannst Du Dich an das veränderte Fahrverhalten gewöhnen und bist bestens auf die nächste längere Tour vorbereitet. Darüber hinaus solltest Du nach den ersten 50 Kilometern Fahrt anhalten und den Sitz des Fahrradträgers sowie der Räder kontrollieren.
Fahrradträger: Welche gibt es?
Fahrradträger für die Anhängerkupplung
Die wohl beste Methode, das Fahrrad mit dem Auto zu transportieren, sind Fahrradträger für die Anhängerkupplung. Sie erleichtern das Aufladen der Räder. Zudem musst Du Dir keine Gedanken um Brücken oder Tiefgaragen machen. Der Lack Deines Autos bleibt im Normalfall von Ladeschäden verschont.
Allerdings haben auch diese Fahrradträger Nachteile. Zum einen brauchst Du ein Auto mit Anhängerkupplung – oder Du rüstest diese nach. Zum anderen ist diese Art des Fahrradträgers kostspielig. Im aktuellen ADAC-Test liegen die Preise der getesteten Modelle zwischen 215 und rund 700 Euro.
Eventuell verdecken die Träger für die Anhängerkupplung die Rückleuchten oder das Kennzeichen des Autos. Ist das der Fall, benötigt der Träger ein eigenes Kennzeichen. Eventuell muss er mit Lichtern oder Blinkern ausgestattet werden. Die Räder dürfen seitlich nicht mehr als 45 Zentimeter über die Schlussleuchte ragen. Die maximal zulässige Breite beträgt 2,55 Meter.
Fahrradträger für die Anhängerkupplung beeinträchtigen mitunter Parksensoren hinten am Heck oder sie verdecken die Rückfahrkamera. Der Zugang zum Kofferraum ist je nach Modell ebenfalls eingeschränkt.
Vorteile
- Einfaches und sicheres Beladen
- Kein Einfluss auf Fahrzeughöhe
Nachteile
- Teuer
- Eventuell zusätzliche Rückleuchten nötig
- Eingeschränkter Zugang zum Kofferraum
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Fahrradträger fürs Dach
Verwendest Du einen Dachträger, ergeben sich andere Vor- und Nachteile. Positiv: Sind die Fahrräder erst einmal auf dem Dach, fährst Du ohne eingeschränkte Sicht nach hinten entspannt zum Urlaubsziel. Dort angekommen, müssen die Räder allerdings wieder runter vom Dach. Wer genügend Armkraft besitzt und groß genug ist oder eine Leiter zur Hand hat, dem bieten diese Träger einige Vorteile. Zum einen gibt es auf dem Dach mehr Platz als am Heck. Es können problemlos mehrere Räder transportiert werden. Zum anderen sind Dachträger fürs Fahrrad deutlich günstiger als solche für die Anhängerkupplung. Der Zugang zum Kofferraum bleibt erhalten. Hast Du eine Dachreling, ist die Montage relativ einfach. Alternativ gibt es auch Modelle für Fahrzeuge ohne Reling, die in die Türöffnungen geklemmt werden.
Bei Fahrradträgern fürs Dach steigt die Fahrzeughöhe enorm. Das solltest Du bei Brückendurchfahrten oder bei der Einfahrt ins Parkhaus nicht vergessen. Zudem beeinträchtigt das Trägersystem die Aerodynamik stark. Der Spritverbrauch sowie die Anfälligkeit für Seitenwind steigen daher ebenfalls. Das Gleiche gilt für die Gefahr von Schäden am Lack. Beim Hochhieven und beim Herunterholen kann es schnell zu kleineren Schrammen kommen.
Vorteile
- Günstig in der Anschaffung
- Freie Sicht nach hinten
- Keine Einschränkungen beim Kofferraumzugang
Nachteile
- Höhere Anfälligkeit für Seitenwind
- Spritverbrauch steigt
- Aufwendiges Beladen
Fahrradträger für die Heckklappe
Diese Version von Fahrradträger klingt nach einem simplen Kompromiss. Es ist weder eine Anhängerkupplung noch eine Dachreling erforderlich. Stattdessen wird der Fahrradträger einfach in der Heckklappe eingehängt. Der TÜV Süd empfiehlt diesen Kompromiss allerdings nur eingeschränkt. Zum einen passen die Träger für viele Modelle gar nicht. Zum anderen ist der Abstand zur Karosserie häufig zu gering. Das zusätzliche Gewicht für die Heckklappe und die Dämpfer kann ebenfalls ein Problem sein. Wer sich dennoch für diese Art von Fahrradträger entscheidet, muss sorgfältig wählen. Am besten lässt Du Dich beraten oder suchst einen Online-Shop, bei dem Du zielgenau nach kompatiblen Trägern für Dein Automodell suchen kannst. Die Montage des Trägers ist simpel. Die Sicht nach hinten wird allerdings eingeschränkt.
Vorteile
- Günstig
- Einfach zu montieren
Nachteile
- Für wenige Modelle geeignet
- Zusätzliches Gewicht für Heckklappe
- Eingeschränkte Sicht
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Fahrradträger für den Innenraum
Für teure und empfindliche Fahrräder ist ein Transport im Fahrzeuginnenraum die ideale Lösung. Allerdings brauchst Du dafür einen geräumigen Kombi oder einen Van mit entsprechender Innenraumhöhe. Dein Fahrrad sollte mit abmontiertem Vorderrad aufrecht im Auto stehen können. Wenn Du zudem auf die zweite Sitzreihe verzichten kannst, ist ein Innenraum-Fahrradträger eine Überlegung wert. Es gibt spezielle Systeme, die nur für bestimmte Modelle passen. Für den VW Caddy etwa gibt es ein Modell, bei dem die zweite Sitzreihe erhalten bleibt. Daneben sind universelle Halterungen verfügbar, die in jedes Fahrzeugmodell passen – sofern es genug Raum bietet.
Vorteile
- Besonders sicherer Transport
- Günstig in der Anschaffung
Nachteile
- Starke Einschränkungen beim Platz im Innenraum
- Nur für wenige Autos passend
Fahrradträger für E-Bikes
Da E-Bikes ein deutlich höheres Gewicht aufweisen als normale Fahrräder, ist die Wahl des Fahrradträgers stark eingeschränkt. Für Dachträger sind E-Bikes nicht geeignet – allein, weil das Hochheben aufs Dach wirklich mühsam ist. Bei der Wahl eines Trägers für die Anhängerkupplung musst Du vor allem auf das Gewicht des Trägers achten. Die zulässige Stützlast für Deine Anhängerkupplung findest Du in der Betriebsanleitung. Sie darf auf keinen Fall überschritten werden. Manche Hersteller von Fahrradträgern geben explizit an, ob der Träger für E-Bikes geeignet ist oder nicht.
Montage von Fahrradträgern
Da sich die Modelle stark voneinander unterscheiden, lautet die wichtigste Regel: Arbeite genau nach der Bedienungsanleitung und verwende nur das Originalzubehör wie Gurte oder Schrauben. Bei der Montage auf der Anhängerkupplung achte darauf, dass der Kugelkopf frei von Fett ist.
Bei der Befestigung der Fahrräder auf dem Träger beginnst Du immer mit dem Rahmen. Ist dieser fixiert, kommen die Räder dran. Am Schluss entferne alle losen Teile und nimm sie mit ins Auto. Dazu gehören zum Beispiel batteriebetriebene Leuchten, Fahrradpumpe oder auch Akkus von E-Bikes.
Bei der Montage von Dachträgern legst Du am besten eine Decke aufs Dach. So kannst Du den Lack vor Kratzern schützen. Die Decke entfernst Du nach der Montage natürlich wieder.
Fahrradträger-Test des ADAC 2019
Der ADAC hat 2019 elf Fahrradträger für die Anhängerkupplung getestet. Bereits bei der Erstmontage gibt es gravierende Unterschiede. Bei manchen Modellen genügt „auspacken, anstecken und losfahren“. Bei anderen Modellen gerät die Montage „ausgesprochen langwierig“. Auch in puncto Gewicht unterscheiden sich die Kandidaten erheblich. Das leichteste Modell wiegt 16,4 Kilogramm, das schwerste 30,8 Kilogramm. Bemängelt hat der ADAC darüber hinaus, dass häufig der Abstand der einzelnen Schienen nicht ausreicht, um die Fahrräder gut voneinander zu trennen. Dies kann im schlimmsten Fall zu Beschädigungen an den Rädern führen.
Wer wertvolle Fahrräder besitzt, sollte bei der Wahl des Fahrradträgers auf einen ausreichenden Diebstahlschutz achten. Zudem musst Du überlegen, wo der Träger gelagert werden soll, wenn die Saison vorüber ist. Der ADAC hat Modelle für drei Fahrräder getestet, die auch die Mitnahme von E-Bikes erlauben.
Die Testergebnisse im Überblick:
Name | Preis | Note |
---|---|---|
Uebler i31 | ab 699 € | 1,9 |
Thule VeloSpace XT3 | ab 517 € | 2,0 |
Eufab Premium 3 | ab 331 € | 2,3 |
Bosal Traveller III | ab 374 € | 2,3 |
Yakima FoldClick 3 | ab 599 € | 2,5 |
Atera Strada Sport M3 | ab 345 € | 2,6 |
Westfalia Bikelander | ab 662 € | 2,8 |
Norauto (ATU) Rapidbike 3P+ | ab 350 € | 3,0 |
Mft BackPower | ab 485 € | 3,5 |
Menabo Alphard Plus | ab 281 € | 3,6 |
Bullwing 5R3 plus | ab 215 € | 3,8 |