Deutschlands größter Fahrzeugmarkt
Suche
Ein roter BMW mit ESP fährt schnell in eine Kurve
Quelle: BMW
Seit 2014 müssen sämtliche Neuwagen mit einem Elektronischen Stabilitätsprogramm, kurz ESP, ausgestattet sein

Was ist ESP und warum brauche ich es?

ESP steht für Elektronisches Stabilitätsprogramm. Häufig ist ESP auch unter dem englischen Namen ESC, kurz für „electronic stability control“ bekannt. Wie jedes Fahrassistenzsystem soll das ESP Dir Deine Autofahrten erleichtern und vor allem sicherer machen. Es sorgt für mehr Sicherheit im Auto, indem es verhindert, dass das Fahrzeug ins Schleudern kommt. Das passiert durch gezieltes Anbremsen der einzelnen Räder. Kritische Situationen können leichter bewältigt werden oder kommen erst gar nicht zustande.

In der Praxis erweist sich das ESP zum Beispiel in folgender Situation als hilfreich. In einer Fahrsituation, wo das Heck nach einer Rechtskurve ausbricht, wird das linke Vorderrad kontrolliert vom ESP abgebremst. So wird ein weiteres Ausbrechen und ein möglicher Unfall vermieden und die Fahrstabilität wieder hergestellt.

Ein silbernes Auto fährt auf eine Kurve zu. Eingezeichnet sind die gewünschte Fahrtrichtung sowie die Fahrtrichtung bei Untersteuern
Quelle: Bosch
Ist die Straße rutschig und man bremst stark, kann das Auto ohne ESP unkontrollierbar werden. So kann es zum Untersteuern kommen und man schlittert in einer Kurve geradeaus weiter. Mit ESP korrigiert das Auto das automatisch

Wie funktioniert das ESP des Autos?

Mithilfe von verschiedenen Sensoren arbeitet das Elektronische Stabilitätsprogramm ständig daran, das Auto so sicher wie möglich zu machen. An der Lenksäule und den Rädern angebracht, messen sie, was gerade passiert und geben ihre Informationen an das Fahrzeug weiter. Treten Unregelmäßigkeiten auf, schaltet sich sofort die Elektronik ein – und bremst das jeweilige Rad ab.

Blick aus der Frontscheibe eines BMW, der in ein Parkhaus fährt
Blick aus der Frontscheibe eines BMW, der in ein Parkhaus fährt
Elektronische Helfer

Fahrassistenzsysteme sind wichtige Bestandteile von neuen Autos. Welche Systeme gibt es und wie können sie in kritischen Situationen helfen?

Kann man das ESP im Auto deaktivieren?

In älteren Fahrzeugen war es ohne weiteres möglich, das ESP über einen einfachen Knopf in der Mittelkonsole zu deaktivieren. Heute ist die Elektronik so fortgeschritten, dass das Ausschalten des ESP oft nicht mehr notwendig und möglich ist. Sie erkennt selbst, wann der beste Zeitpunkt zum Aussetzen ist. In manchen Einzelfällen gibt es aber doch noch die Möglichkeit, das ESP eigenständig zu deaktivieren. Das ist meistens über den klassischen Knopf oder aber im Infotainment möglich. Wenn Du das ESP deaktiviert hast, erinnert Dich eine kleine Warnleuchte daran.

Wann es sinnvoll ist, das ESP zu deaktivieren? Zum Beispiel, wenn im Winter die Straßen mit Schnee und Eis bedeckt sind. Dann ist das ESP oft hinderlich beim Vorankommen. Dadurch, dass bei losem Untergrund ein leichtes Durchdrehen der Räder förderlich ist, solltest Du dabei dann das ESP abschalten. Auch wenn Du mit Schneeketten unterwegs bist, solltest Du auf das ESP verzichten.

Hat jedes Auto ein Elektronisches Stabilitätsprogramm?

Dadurch, dass die allgemeine Verkehrssicherheit durch ESP verbessert wird, muss jedes Auto in der EU seit 2014 mit einem solchen Assistenzsystem ausgestattet sein. Aber auch schon vor dieser Gesetzesnovelle waren die meisten erhältlichen Fahrzeuge damit ausgestattet. Wenn Du wissen möchtest, ob auch Dein Auto mit einem ESP versehen ist, wirf einen Blick in die Betriebsanleitung.

Symbol des Elektronischen Stabilisierungsprogramms
Quelle: Wikipedia
Wenn ein Fahrzeug ins Schleudern kommt, hilft ESP dem Fahrer dabei, die Kontrolle über das Fahrzeug zurückzuerhalten

Darf man ohne ESP fahren?

Verboten ist es zwar nicht, ohne ESP zu fahren, doch wenn das System im Auto nicht ordnungsgemäß funktioniert, solltest Du trotzdem schnellstmöglich eine Werkstatt aufsuchen. Der Grund: Neben der Beeinträchtigung der Sicherheit kann ein fehlerhaftes System auch rechtliche Konsequenzen mit sich bringen. Denn wenn Du wegen eines fehlerhaften ESP einen Unfall verursachst, kann der Versicherer vom Schutz zurücktreten. Auch die TÜV-Plakette kann Dir deswegen verweigert werden.

Die ESP-Warnleuchte leuchtet – was muss ich tun?

Wenn die ESP-Kontrollleuchte permanent leuchtet, bedeutet das, dass die Elektronische Stabilitätskontrolle deaktiviert ist. Wenn alles in Ordnung ist, sollte sie nach einem weiteren Knopfdruck wieder eingeschaltet sein. Funktioniert das jedoch nicht, ist es ratsam, dass Du eine Werkstatt aufsuchst und den Fehler beheben lässt.

Ein aufgeschlagenes Benutzerhandbuch liegt auf dem Lenkrad eines Pkw und auf dem Armaturenbrett leuchten verschiedene Kontrollleuchten
Ein aufgeschlagenes Benutzerhandbuch liegt auf dem Lenkrad eines Pkw und auf dem Armaturenbrett leuchten verschiedene Kontrollleuchten
Wichtige Warnleuchten

Was bedeutet welche Leuchte? Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Warnleuchten – inklusive ihrer Aufgabe.

Fakten zum Thema ESP

Hier findest Du noch einmal die wichtigsten Fakten zum Thema ESP:

  • ESP, Kurzform von Elektronisches Stabilitätsprogramm, ist ein elektronisches Fahrassistenzsystem. Es bremst im Notfall die Räder gezielt individuell ab, damit das Auto nicht unkontrollierbar wird.
  • Ein anderer Name ist ESC, was für Electronic Stability Control steht. Man kann auch Fahrdynamikregelung dazu sagen.
  • ESP unterstützt das ABS, kurz für Antiblockiersystem. Außerdem gehören heutzutage zum ESP auch ein Bremsassistent sowie eine elektronische Bremskraftverteilung. Auch eine Antischlupfregelung, kurz: ASR, ist mit an Bord.
  • Alle neu zugelassenen Fahrzeuge müssen seit dem 1. November 2014 zwingend ESP verbaut haben.
Teilen
Über die Redaktion
Erfahre, wer hinter den Inhalten steht und lerne unser mobile.de Redaktionsteam kennen.
Sind diese Informationen hilfreich für Dich?