Wallbox-Kosten: Wie teuer ist eine Wandladestation für zu Hause?
Mit einer Wallbox lässt sich das E-Auto bequem zu Hause aufladen. Von Anschaffung, Installation bis Betrieb: Diese Kosten fallen bei einer Wandladestation an.
- Was ist eine Wallbox?
- Welche Kosten fallen für eine Wallbox an?
- Kaufpreis: Was kostet eine Wallbox?
- Was kostet die Installation einer Wandladestation?
- Wie hoch sind die laufenden Kosten einer Wallbox?
- Wer zahlt für die Wallbox – Mieter oder Vermieter?
- Welche Wallbox ist die beste?
- Welche Fördermöglichkeiten gibt es 2024?
- FAQ: Kosten für eine Wallbox
Wer auf Elektromobilität umsteigt und sein E-Fahrzeug bequem zu Hause laden möchte, kommt am Kauf einer Wallbox oder Wandladestation nicht vorbei. Doch bei der Anschaffung einer privaten Ladestation fallen diverse Kosten an – nicht nur der Kaufpreis der Wallbox.
Was ist eine Wallbox?
Eine Wallbox oder Wandladestation ist eine heimische Ladestation für Elektroautos. Üblicherweise wird sie an einer Wand – daher der Name – oder einer Standsäule installiert.
Im Vergleich zu einer Haushaltssteckdose bietet eine Wallbox eine höhere Ladeleistung und damit eine fünf- bis zehnmal schnellere Ladezeit. Zudem ist sie sicherer: Normale Steckdosen sind generell nicht für die Dauerlast beim Laden eines Elektroautos ausgelegt und können den Ladevorgang nicht überwachen. Im schlimmsten Fall droht sogar Kabelbrand.
Die Wallbox hingegen kommuniziert während des Ladens mit der Ladeelektronik des E-Fahrzeugs und kann den Ladeprozess optimieren. Um Überspannung und Fehlerströme zu verhindern, verfügt sie über Sicherheitseinrichtungen wie Überstromschutz und Fehlerstrom-Schutzschalter. Kommt es zu Störungen, stellt sich die Wallbox selbst ab. Das macht das Laden an einer Wallbox äußerst sicher.
Welche Kosten fallen für eine Wallbox an?
Pauschal lässt sich nicht beantworten, was die Anschaffung einer Wallbox kostet. Das hängt von verschiedenen Faktoren wie Modell, Ladeleistung und Installationsaufwand ab.
Folgende Faktoren verursachen bei der Anschaffung einer Wandladestation Kosten:
- Kaufpreis der Wallbox
- Kosten für die Installation
- Eventuell Gebühren für benötigte Genehmigungen
- Laufende Betriebskosten der Ladestation
Kaufpreis: Was kostet eine Wallbox?
Ein wichtiger Faktor bei den Kosten ist der Kaufpreis der Wandladestation. Grob lässt sich sagen: Je stärker die Ladeleistung der Wallbox, desto höher ihr Preis. Ladestationen mit einer Leistung von 3,7 oder 4,6 kW gibt es schon für unter 400 Euro – allerdings dauert das Laden an diesen Anlagen elf beziehungsweise neun Stunden.
Schneller und zukunftsfähiger sind Ladestationen mit 11 oder 22 kW Leistung. Der Preis für die Anschaffung einer solchen Wandladestation liegt zwischen 400 und 1.500 Euro und mehr, abhängig von Modell, Ladeleistung und Ausstattung. Je nach Funktionsumfang können die Preise aber auch höher liegen.
11-kW-Ladestationen sind für die meisten Elektroautos ausreichend. Schneller geht das Laden zwar mit einer 22-kW-Wallbox, diese ist aber in der Regel auch deutlich teurer. Obendrauf kommt noch eine Gebühr, denn Ladestationen mit einer Leistung von mehr als 11 kW müssen beim Betreiber des örtlichen Stromnetzes genehmigt werden. Kostenpunkt für die Genehmigung: circa 500 Euro.
Steuerbare Wallboxen, bei denen der Netzbetreiber die Ladeleistung je nach Stromnachfrage drosseln kann, sind seit 2024 nicht mehr genehmigungspflichtig. Hier genügt eine kostenlose Anmeldung der Ladestation.
Der Kaufpreis einer Wallbox liegt zwischen 400 und 1.500 Euro und mehr. Generell gilt: Je stärker die Ladeleistung der Ladesäule, desto höher ihr Preis.
Was kostet die Installation einer Wandladestation?
Die Kosten für Anschluss und Installation einer Wallbox hängen vom Montageaufwand ab. Muss etwa eine Starkstromleitung verlegt oder eine Wand durchbrochen werden, erhöht das die Kosten für die Installation. Mit hinein spielt dabei auch die Frage, ob die Wallbox an der Wand befestigt werden soll oder als frei stehende Säule installiert wird.
Nach Angaben des ADAC lagen die Kosten für die Installation einer einzelnen Wallbox im Jahr 2023 zwischen 1.045 und 5.200 Euro. Dabei waren die Preise für den Einbau bei Ladeinfrastrukturanbietern generell niedriger (durchschnittlich 1.326 Euro) als bei Elektrobetrieben (durchschnittlich 2.702 Euro).
Beispielrechnung für die Kosten einer Wallbox mit 11 kW und 22 kW:
11-kW-Wallbox | 22-kW-Wallbox* | |
---|---|---|
Kaufpreis | 650 Euro | 900 Euro |
Befestigung | 75 Euro | 75 Euro |
Anschluss und Installation | 1.326 Euro | 1.326 Euro |
Genehmigung | - | 500 Euro |
Summe aller Kosten | 2.051 Euro | 2.801 Euro |
* Beispielrechnung mit einer nicht steuerbaren 22-kW-Wallbox. Bei Ladestationen, die vom Netzbetreiber bei Bedarf gedrosselt werden können, entfällt die Genehmigungsgebühr.
Die Preise für die Montage einer Wallbox variieren stark. Generell gilt: Je größer die Umbauarbeiten, desto teurer ist die Installation einer Wallbox.
Montage und Installation der Wandladestation sollten nur von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Bei einem „Home Check“, also der Vorab-Besichtigung des Hauses, der Garage oder des Carports, können Fachleute einschätzen, welche Umbauarbeiten nötig sind und wie hoch die Installationskosten ausfallen.
Tipp: Hole Dir immer mehrere Angebote verschiedener Anbieter ein, um Preise vergleichen zu können.
Als engagierter Heimwerker die Installation selbst durchzuführen, ist keine gute Idee: Dabei kann es zu Stromschlägen sowie Bränden oder sonstigen Schäden am Haus kommen. Der Gesetzgeber untersagt zudem die Installation durch Laien.
Wie hoch sind die laufenden Kosten einer Wallbox?
Die laufenden Kosten einer Wallbox sind im Vergleich zu Anschaffung und Installation gering. Eine Pflichtversicherung für Wallboxen gibt es nicht. Privatpersonen sind auch nicht verpflichtet, ihre Ladestationen regelmäßig warten zu lassen. Eine Wartung empfiehlt sich trotzdem alle zwei bis vier Jahre, um Schutzeinrichtungen und Anschlüsse überprüfen zu lassen und neue Software-Updates aufzuspielen. Die Kosten für die Wartung belaufen sich auf rund 200 Euro.
Darüber hinaus fallen nur noch die monatlichen Kosten für den genutzten Strom an. Derzeit kostet eine Kilowattstunde (kWh) Strom für Neukunden laut dem Vergleichsportal Verivox im Mittel 25,9 Cent (Stand: 02/2024). Für Bestandskunden ist der Strom in der Regel teurer. Beim beliebtesten Elektroauto in Deutschland, dem Model Y von Tesla, mit einer Ladekapazität von 79 kWh kommt man so auf 20,46 Euro pro Ladevorgang (79 kWh × 25,9 Cent/kWh = 20,46 Euro). Wer seinen Strom aus einer eigenen Photovoltaik-Anlage bezieht, kann auf lange Sicht sogar Geld sparen.
Wer zahlt für die Wallbox – Mieter oder Vermieter?
Seit der Änderung des Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetzes (WEMoG) im Dezember 2020 haben Mieter ein Anrecht auf eine private Wallbox. Für die Installation ist aber noch immer die Zustimmung des Vermieters erforderlich – schließlich handelt es sich um eine bauliche Veränderung. Gehört das Haus mehreren Eigentümern, entscheidet die Eigentümergemeinschaft über die Installation.
Die Kosten für Kauf, Installation und Betrieb der Wallbox muss dabei in der Regel der Mieter übernehmen. Um die Kosten zu senken, kann es jedoch sinnvoll sein, sich mit dem Vermieter und anderen Parteien im Haus auszutauschen und zusammenzutun.
Folgende Szenarien sind denkbar:
- Der Mieter übernimmt die Kosten für die Wallbox selbst. Das bedeutet aber auch, dass nur er die Anlage benutzen darf. Bei einem Umzug kann er die Anlage mitnehmen oder an den Nachmieter verkaufen.
- Haben die Eigentümer oder andere Parteien im Haus ebenfalls Interesse an einer Wallbox, können sie sich die Kosten für Anschaffung und Installation teilen.
- Vielleicht übernimmt der Vermieter die Kosten auch selbst, um den Wert seiner Immobilie zu steigern. Für den Mieter fallen dann nur die Stromkosten im Falle einer Nutzung an. Allerdings kann die bauliche Maßnahme zu einer Mieterhöhung führen.
Generell empfiehlt es sich, die Absprache mit dem Vermieter genau schriftlich festzuhalten. Zwar kann der Vermieter die Montage der Ladestation in der Regel nicht verbieten. Übernimmt der Mieter die Kosten für die Wallbox alleine, kann der Vermieter beim Auszug allerdings den kompletten Rückbau der Anlage fordern. Die dabei entstehenden Kosten muss dann der Mieter tragen.
Muss eine Wallbox angemeldet werden?
Eine Wallbox mit mehr als 3,7 kW muss laut §19 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) beim lokalen Netzbetreiber angemeldet werden. Die Anmeldung ist kostenlos. Die meisten Netzbetreiber stellen dafür Online-Formulare zur Verfügung. In der Regel übernehmen aber auch Installationsbetriebe die Anmeldung.
Welche Wallbox ist die beste?
Inzwischen haben die meisten Wandladesäulen einen hohen Sicherheitsstandard. Die größten Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen liegen bei Ausstattung und Handhabung. Das spiegelt sich im Preis der Anlage wider. Welche Wallbox die beste ist, erfährst Du hier: Wallbox-Tests verschiedener Anbieter können Aufschluss darüber geben, welche Wandladestationen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es 2024?
2023 gab es vom Bund noch eine Wallbox-Förderung für E-Auto-Besitzer mit Eigenheim. Der Fördertopf in Höhe von 300 Millionen Euro war innerhalb von 24 Stunden ausgeschöpft. Zwar hatte die Regierung ursprünglich die Wiederaufnahme des Förderprogramms “442 Solarstrom für Elektroautos” für März 2024 in Höhe von 200 Millionen Euro in Aussicht gestellt, doch dazu wird es wohl nicht kommen.
Dazu heißt es auf der Homepage der KfW aktuell: “Aufgrund der erforderlichen Haushaltskonsolidierung [...] können nicht alle Förderprogramme des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) im geplanten Umfang fortgeführt werden. Das gilt auch für das Förderprogramm ‘Solarstrom für Elektroautos’.” Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts fehlen dem Bundeshaushalt 2024 60 Milliarden Euro – die Bundesregierung ist auf Sparkurs. Die Folge: Das Förderprogramm wurde gestoppt, es können keine neuen KfW-Anträge mehr gestellt werden.
Alternativ bieten manche Bundesländer finanzielle Unterstützung für Privatleute und Unternehmen bei der Anschaffung einer Wallbox an:
- Baden-Württemberg: Über das Programm „BW-e-Solar-Gutschein“ kann bei der L-Bank ein Zuschuss für Elektroautos und Ladestationen beantragt werden. Pro Wallbox gibt es bis zu 500 Euro. Unternehmen erhalten maximal 2.500 Euro pro Ladepunkt.
- Nordrhein-Westfalen: Privatpersonen, Vermieter und Mieter, sowie Freiberufler und Einzelunternehmer können pro Ladepunkt 1.000 Euro erhalten, in Kombination mit einer PV-Anlage 1.500 Euro.
Andere Bundesländer haben derzeit kein Förderprogramm für Wallboxen. Zum Teil bieten aber auch Kommunen eine Förderung an.
FAQ: Kosten für eine Wallbox
Welche Wallbox ist die richtige?
Das wohl wichtigste Kriterium beim Kauf einer Wallbox: Sie sollte mit Deinem E-Auto kompatibel sein. Du musst außerdem entscheiden, welche Ladeleistung Du benötigst – 3,7 kW, 4,6 kW, 11 kW oder 22 kW? Darüber hinaus können Tests bei der Wahl der Wallbox helfen. Der ADAC hat im Wallbox-Test 2023 Anlagen verschiedener E-Fahrzeughersteller untersucht und die Hyundai Wallbox Pulsar Plus (PLP1-0-2-3-3-002-C) zum Testsieger gekürt. Im Test 2022 schaffte es der go-eCharger HOMEfix 11 kW auf den Spitzenplatz.
Was kostet die Wallbox-Installation?
Die Installationskosten für eine Wallbox variieren stark und hängen vom Montageaufwand ab. Als Faustregel gilt: Je größer die nötigen Umbauarbeiten, desto teurer die Installation. 2023 lagen die Kosten für die Installation laut ADAC zwischen 1.045 und 5.200 Euro. Bei Ladeinfrastrukturanbietern waren die Preise generell niedriger als bei Elektrobetrieben.
Was kostet eine Wallbox mit Montage?
Pauschal lässt sich nicht beantworten, was Kauf und Montage einer Wallbox kosten. Das hängt zum einen vom Kaufpreis der jeweiligen Wallbox ab, zum anderen vom Aufwand der Installation. Die Kosten für eine Wallbox liegen zwischen 400 und 1.500 Euro und mehr. Je nach Umbauaufwand kommen noch einmal 1.000 bis 5.200 Euro für die Montage hinzu. Insgesamt belaufen sich die Kosten für eine Wallbox mit Montage also auf 1.400 bis 6.700 Euro.
Wie funktioniert eine Wallbox?
Wallboxen nutzen zum Laden des Elektroautos Wechselstrom (AC). Die Umwandlung in Gleichstrom (DC) erfolgt über das Ladegerät des Fahrzeugs. Das Aufladen beginnt, sobald über ein Ladekabel eine Verbindung zwischen Wallbox und Elektroauto hergestellt wird. Manche Wallboxen verfügen auch über einen Start-Stopp-Schalter, mit dem sich der Ladevorgang manuell starten und beenden lässt. Sobald der Ladevorgang abgeschlossen ist, stellt die Wallbox den Stromfluss automatisch ab oder auf Erhaltungsladen um.