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Ein Auto-Redakteur lehnt lächelnd an einem weißen VW ID.7 Tourer, geparkt auf einem Kiesplatz.
Quelle: SuperPlus Media
Beim Design ist die Verwandtschaft zu den anderen ID-Fahrzeugen von VW unverkennbar – glatt, schnörkellos, aber nicht unelegant.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ID.7 Tourer Pro S hat eine große 86-kWh-Batterie – und viel Reichweite.
  • Der schlichte Innenraum ist geräumig, komfortabel und ergonomisch.
  • Das geräuscharme Dahingleiten des Langstrecklers überzeugt im Test.
  • Der ID.7 Tourer in der Pro-S-Version startet bei knapp unter 60.000 Euro.
Ein schwarzer VW ID.4, schräg von hinten fotografiert, mit eingeschaltetem Rücklicht, geparkt vor einer dunkelgrauen Wand.
Ein schwarzer VW ID.4, schräg von hinten fotografiert, mit eingeschaltetem Rücklicht, geparkt vor einer dunkelgrauen Wand.
VW ID.4

Wer lieber ein Elektro-SUV statt eines E-Kombis sucht, findet im ID.4 von Volkswagen eine attraktive Alternative mit höherer Sitzposition.

Was zeichnet den VW ID.7 aus?

Nachdem VW mit dem kompakten ID.3 und den Elektro-SUV ID.4 und ID.5 die ersten E-Autos auf dem Markt hatte, legten die Wolfsburger 2023 die Mittelklasse-Limousine ID.7 nach. Oft wird und wurde der ID.7 mit dem VW Passat verglichen oder sogar gleichgesetzt, was in technischer Hinsicht unzutreffend ist, denn er baut – wie alle anderen E-Autos von Volkswagen – auf dem MEB (Modularer E-Antriebs-Baukasten) auf. Nach einem guten Jahr ergänzte VW das ID.7-Line-up durch den ID.7 Tourer, die Kombivariante, die sich bis auf die Karosserie technisch nicht von der Limousine unterscheidet. Beiden E-Modellen gemein sind ein guter cW-Wert (Limo: 0,23; Tourer: 0,24) und große Batterien (77 kWh oder 86 kWh) für eine reisetaugliche Reichweite – der Name „Tourer“ ist Programm. 

Der VW ID.7 (2025) im Test

Ein weißer VW ID.7 Tourer fährt auf einer Landstraße mit Bäumen im Hintergrund.
Quelle: SuperPlus Media
Der kraftvolle Hinterradantrieb schiebt den ID.7 Tourer amtlich voran.

Das Fahren im ID.7 Tourer Pro S ist in drei Worten: angenehm, komfortabel und leise. Sogar sehr leise. Das säuselnde Dahingleiten durch die Stadt, über Land und auf der Autobahn verläuft geräuschlos und effizient. Das Fahrwerk des großen E-Kombis zeigt sich im Test von seiner ausgewogenen Seite, poltert nicht herum, sondern macht Lust auf lange Etappen. 

Die Lenkung – dank des Hinterradantriebs von jedem Antriebseinfluss befreit – überzeugt mit einem authentischen Lenkgefühl, fühlt sich selbst in zügig gefahrenen Kurven noch wohl, gibt ein gutes Gefühl für die Vorderräder und kaschiert das hohe Gewicht des ID.7 Tourer (2,3 Tonnen). Der Wendekreis ist überraschend klein (10,9 Meter) – wenn es eng wird, Lenkrad einfach noch etwas weiter einschlagen, und der ID.7 meistert auch kniffliges Rangieren.

Langer Vorlauf bis zum ersten Elektro-Kombi von VW

Das Concept Car ID. Vizzion machte 2018 den Anfang – und sah dem ID.7 fünf Jahre vor Marktstart schon recht ähnlich. 2022 haben die Wolfsburger dann mit dem seriennahen ID. Aero noch mal nachgelegt, bevor 2023 endlich der ID.7 als Serienauto folgte.

Beim Bremsen wird im ID.7 natürlich viel rekuperiert, was die Bremsbedienung ein kleines bisschen künstlich erscheinen lässt – völlig vertretbar. Aufseiten der positiven Beschleunigung wuchert der ID.7 mit Drehmoment. Der E-Motor an der Hinterachse ist sehr kraftvoll: 545 Newtonmeter Drehmoment liegen maximal an. Der verzögerungsfreie Elektroschub reicht trotz des hohen Gewichts mehr als aus. Auch oben herum geht dem 286 PS starken E-Motor die Puste nicht aus. Entspannt, aber vehement zieht der E-Kombi auf 180 km/h Höchstgeschwindigkeit. Oder besser gesagt: 182 km/h nach Tacho. Zu mehr ließ sich der ID.7 Tourer im Test nicht überreden. 

Damit der elektrische Kombi möglichst viele Gemüter zufriedenstellt, verfügt er über vier Fahrmodi: „Eco“ für besonders energiesparende Fahrweise, mit einer Limitierung auf 130 km/h (es sei denn, man drückt das Fahrpedal komplett durch); „Comfort“ mit spürbar mehr Kraft als in Eco, souverän ohne Hektik; und „Sport“, wesentlich spontaner in den Bereichen Lenkung, Fahrwerk, Antritt – und mit einem Sound, der die Dynamik auch akustisch rüberbringen soll. Der vierte Modus ist „Individual“, in dem sich alles ganz nach eigenem Geschmack konfigurieren lässt, zum Beispiel das DCC-Fahrwerk mit einer ungeahnten Spreizung von straff und trocken bis nachschwingend und bequem.

Die Motoren des VW ID.7 Tourer im Überblick

VersionAntriebAkkuLeistungWLTP-VerbrauchWLTP-Reichweite
ID.7 Tourer ProE-Motor an der Hinterachse77 kWh210 kW (286 PS)14,4 kWh/100 kmbis 605 km
ID.7 Tourer Pro SE-Motor an der Hinterachse86 kWh210 kW (286 PS)14,0 kWh/100 kmbis 690 km
ID.7 Tourer GTXje ein E-Motor an der Vorder- und der Hinterachse86 kWh250 kW (340 PS)16,6 kWh/100 kmbis 584 km

Wie viel Reichweite hat der VW ID.7 Tourer Pro S?

Auf dem Papier sind die Reichweiten des ID.7 Tourer eine echte Ansage. Die „Pro S“-Ausführung mit der großen 86-kWh-Batterie bringt es auf fast 700 Kilometer nach WLTP. Das entspricht einem Verbrauch von 14 kWh auf 100 Kilometern. Da wir den ID.7 Tourer im Winter gefahren sind, lagen die Verbräuche allerdings weit von den WLTP-Werten entfernt.

Dennoch sind sie für ein E-Auto dieser Größe bemerkenswert: Gute 22 kWh flossen durchschnittlich durch die Kabel; bei schnellerer Autobahnfahrt waren es 24 kWh. Und mit vorausschauender und sehr zurückhaltender Fahrweise lag der Stromverbrauch bei 18 kWh – wohlgemerkt bei Temperaturen um null Grad. Effizienz beherrscht der ID.7 Tourer ohne jeden Zweifel.

Was ist die Ladeleistung des VW ID.7 Tourer Pro S?

Abhängig von der verbauten Batterie variiert die maximale Ladeleistung des ID.7 Tourer. Ist die kleinere 77-kWh-Batterie an Bord, liegt die maximale Ladeleistung bei 175 kW. Mit dem größeren 86-kWh-Stromspeicher sind bis zu 200 kW Ladeleistung möglich. Bei winterlichen Temperaturen lag das angezeigte Maximum des getesteten ID.7 Tourer Pro S (86 kWh) bei 188 kW. 

Ein schwarzer VW ID.4, schräg von hinten fotografiert, mit eingeschaltetem Rücklicht, geparkt vor einer dunkelgrauen Wand.
Ein schwarzer VW ID.4, schräg von hinten fotografiert, mit eingeschaltetem Rücklicht, geparkt vor einer dunkelgrauen Wand.
VW ID.4

Wer lieber ein Elektro-SUV statt eines E-Kombis sucht, findet im ID.4 von Volkswagen eine attraktive Alternative mit höherer Sitzposition.

Was kostet der VW ID.7 Tourer Pro S?

Der ID.7 Tourer startet preislich bei 54.795 Euro. Dann rollt der E-Kombi mit der kleineren 77-kWh-Batterie vor. Soll der reichweitenstärkere 86-kWh-Akku im Unterboden des ID.7 Tourer sitzen, muss zur „Pro S“-Variante gegriffen werden. Diese kostet mindestens 59.785 Euro – bietet aber auch viel Ausstattung. Außerdem muss erwähnt werden, dass es praktisch kein Konkurrenzumfeld gibt. Der nächste Konkurrent ist der deutlich teurere BMW i5 Touring, für den mindestens 72.200 Euro aufgerufen werden (81,2 kWh; 340 PS). 

Was sind die Abmessungen des VW ID.7 Tourer Pro S?

Rückansicht eines weißen VW ID.7 Tourer mit eingeschaltetem Rücklicht, geparkt auf Kopfsteinpflaster.
Quelle: SuperPlus Media
Auffällig ist die hohe Schulterlinie des ID.7 Tourer – ganz kann der Kombi seinen Antrieb mit der großen Batterie im Unterbau nicht verhehlen.

Der VW ID.7 Tourer wird oft mit dem VW Passat verglichen. Dabei ist er noch ein ganzes Stück größer als die dienstälteste VW-Baureihe. Fast fünf Meter ist der Elektro-Kombi lang und beim Radstand toppt er den Passat um ganze 13 Zentimeter. Gerade in der Stadt kann es da an knapp bemessenen Ladesäulen-Parkplätzen schon ab und zu eng werden. Zwangsläufig steht der ID.7 Tourer dann schräg in der Lücke. 

  • Länge: 4,96 Meter
  • Breite: 1,86 Meter
  • Höhe: 1,55 Meter
  • Radstand: 2,97 Meter

Wie viel Gepäck kann ich im VW ID.7 Tourer Pro S verstauen?

Der Kofferraum eines weißen VW ID.7 Tourer, offen und leer, zeigt großzügigen Stauraum.
Quelle: SuperPlus Media
Viel Platz für Gepäck. Für ein Elektroauto bietet der ID.7 Tourer ein großzügiges Kofferraumvolumen.

Obwohl der ID.7 Tourer beim Kofferraum im Vergleich zum VW Passat konstruktiv im Nachteil ist, weil er den Motor an der Hinterachse hat, ist das Kofferraumvolumen voll urlaubstauglich. Mit aufrecht stehender Rücksitzlehne beträgt es 605 Liter, mit umgeklappter Lehne warten 1.714 Liter auf Befüllung – und damit sogar ein wenig mehr als der BMW i5 Touring (570 Liter/1.700 Liter). Positiv ist zudem die Laderaumlänge des ID.7 Tourer: 1.948 Millimeter lassen sich zwischen Vordersitzen und Kofferraumklappe unterbringen. 

Ist die Anhängekupplung für 1.050 Euro Aufpreis verbaut, kann der ID.7 Tourer Pro S bis zu 1,2 Tonnen ziehen (gebremst, bei acht Prozent). 

Wie sieht der Innenraum des VW ID.7 Tourer Pro S aus?

Innenraum eines VW ID.7 Tourer mit modernem Lenkrad und großem Touchscreen in der Mittelkonsole.
Quelle: SuperPlus Media
Klar gestaltet ist das Cockpit des ID.7 Tourer. Der kleine Bildschirm vor dem Lenkrad informiert über die wichtigsten Fahrdaten. Zusätzlich gibt es ein großes Head-up-Display.

Eines gibt es im Innenraum des ID.7 Tourer im Überfluss: Platz. Auch sehr große Menschen finden hier hervorragende Platzverhältnisse vor. Die Ergonomie ist zudem ohne Tadel. Und was sich bei anderen Fahrzeugen mit diesen Attributen meist auf die vorderen Sitze beschränkt, gilt beim großen VW-E-Kombi auch für die zweite Sitzreihe. Da macht sich der lange Radstand positiv bemerkbar – mit diesem Kombi können vier große Erwachsene mit Gepäck auf Reisen gehen. Toll!

Die restlichen Zutaten sind ein Mix aus allen VW-Baureihen: 15-Zoll-Touchscreen mit beleuchteten Touchslidern für Temperatur und Lautstärke, ein serienmäßiges Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktionen – und natürlich die aktuelle Infotainment-Generation von VW mit intuitiver Bedienbarkeit, der guten Spracherkennung IDA und Individualisierungsmöglichkeiten. Alles ist funktional und einfach gestaltet, verständlich, auch ohne große Vorkenntnisse. 

Ein paar Dinge trüben die Freude allerdings etwas: Die Touchfelder am Lenkrad wurden in anderen VW-Baureihen schon zugunsten von echten Tasten aussortiert, sind aber offenbar mit einer neuen Bedienlogik versehen worden. Dazu gesellen sich die zwei Fensterheber mit Touch-Umschaltfunktion von vorne auf hinten. Fehlbedienung vorprogrammiert. 

Über diese kleinen Nachteile in der Bedienung trösten die Ladeoptionen im Infotainment hinweg, die E-Mobilität verständlicher und damit besser machen. Zum Beispiel zeigt der ID.7 Tourer an, wie es um die aktuelle Schnellladefähigkeit steht. Verbessern lässt sich diese per manuell bedienbarer Batterieheizung. Abseits davon plant das Navi des VW natürlich eigenständig Ladestopps ein und konditioniert die Batterie eigenständig vor. Vorbildlich!

Die Vor- und Nachteile des VW ID.7 Tourer Pro S

Stärken

  • Kräftiger und trotzdem sehr effizienter Antrieb
  • Auch bei winterlichen Temperaturen eine realistische Reichweite von mehr als 350 Kilometern
  • Hervorragende Platzverhältnisse vorne und hinten
  • Großer, gut nutzbarer Kofferraum

Schwächen

  • Hohes Gewicht und große Abmessungen
  • Touchtasten am Lenkrad

Mein Fazit zum VW ID.7 Tourer Pro S

Fahrerisch passt beim ID.7 Tourer Pro S ausnahmslos alles. Die Effizienz ist bei VWs erstem E-Kombi auf einem sehr hohen Niveau, die Ladeleistung von 200 kW ist up to date und der Langstreckenkomfort ist ohne Einschränkung auf allen Plätzen gegeben. Dazu ist der Kofferraum des ID.7 Tourer groß – wie man es von einem Kombi erwarten darf. 

Keine Frage: Das hier ist ein sehr guter Elektro-Kombi. Womit der ID.7 Tourer für jeden einen genauen Blick wert sein sollte, der einem Elektro-SUV nicht viel abgewinnen kann, aber sich trotzdem ein vollelektrisches und geräumiges Auto anschaffen möchte.

Ein schwarzer VW ID.4, schräg von hinten fotografiert, mit eingeschaltetem Rücklicht, geparkt vor einer dunkelgrauen Wand.
Ein schwarzer VW ID.4, schräg von hinten fotografiert, mit eingeschaltetem Rücklicht, geparkt vor einer dunkelgrauen Wand.
VW ID.4

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