Deutschlands größter Fahrzeugmarkt
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Ein weißer Tesla Model Y an einer Ladesäule mit einer Statistik im Vordergrund.
Quelle: Tesla, Grafik: SuperPlus
Aktuell brechen in Deutschland die Zulassungszahlen der E-Autos ein, doch in anderen Ländern steigen diese sogar.

Mit der überraschenden Einstellung der E-Auto-Kaufprämie Ende 2023 verpuffte die Begeisterung in Deutschland für das Elektroauto beinahe über Nacht und die Zulassungszahlen schrumpften wie Schnee in der Frühlingssonne. War es das schon mit dem E-Auto-Aufschwung?

Das Wichtigste auf einen Blick

  • In Deutschland brechen die E-Auto-Zulassungszahlen ein, europaweit legen die BEV-Neuverkäufe aber zu.
  • Die Briten sind die bereitwilligsten E-Auto-Käufer und ziehen an den Deutschen vorbei.
  • In Norwegen fielen zum Jahresbeginn viele Vorteile wie die langjährige Mehrwertsteuerermäßigung für die E-Mobilisten weg.
  • Weltweit betrachtet, war die E-Mobilität im ersten Quartal 2024 eine Erfolgsgeschichte.
  • In China, Frankreich, Großbritannien und den USA steigen die Zulassungszahlen.
  • International gibt es Unterschiede beim Antriebsmix. In China sind Plug-in-Hybride weiterhin stark nachgefragt.
  • Ausgerechnet E-Vorreiter Tesla schwächelt in allen Weltmärkten besonders stark.
  • Experten sehen eine europaweit wachsende Akzeptanz für die E-Mobilität, wenn Anschaffungspreise und Reichweiten stimmen.
  • 2024 wird ein Erfolgsjahr für die E-Mobilität, allerdings nicht in Deutschland – davon gehen die Branchenexperten aus.
  • Die E-Mobilität ist also keineswegs am Ende. In Deutschland holt sie aktuell nur Luft.
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Einbruch der E-Auto-Zulassungszahlen in Deutschland

Eine graue Statistik mit blauen Balken Zum Thema Neuzulassungen.
Quelle: Agora Verkehrswende
Die aktuellen E-Auto-Neuzulassungen in Deutschland liegen deutlich unter denen des Vorjahres. Im März wurden durchschnittlich 1.012 Stromer pro Tag angemeldet.

Die Zulassungszahlen in Deutschland blieben in den ersten Monaten dieses Jahres klar hinter den Erwartungen zurück, wobei die deutschen Käufer nicht generell etwas gegen umweltfreundliche Antriebe haben. Denn für die ersten drei Monate des Jahres meldet das Kraftfahrt-Bundesamt bei den alternativ angetriebenen Neuwagen (Elektro, Hybrid, Plug-in, Brennstoffzelle, Gas, Wasserstoff) ein Plus von 4,4 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zieht man allerdings die gasbetriebenen Autos ab, bleiben 126.356 Neuwagen beziehungsweise 18,2 Prozent, die mit einem Elektroantrieb (Elektro, Plug-in, Brennstoffzelle) ausgestattet waren. Die Entwicklung hat sich ins Negative gedreht, denn diese Zahl liegt um 4,5 Prozent unter dem ersten Quartal 2023.

Schaut man auf die reinen BEV (Battery Electric Vehicles, batterieelektrische Fahrzeuge) mit 81.337 Neuzulassungen von Januar bis März, hat die E-Auto-Zulassungskurve trotz eines minimalen Zuwachses seit Februar eine dicke Delle bekommen – minus 14,1 Prozent liegen die Neuzulassungen unter dem 2023er-Vergleichszeitraum. Der Stromer-Anteil am Neuwagenmarkt lag im ersten Quartal bei nur noch 11,7 Prozent.

Besonders hart hat es das Tesla Model Y und die VW-Modelle ID.3 und ID.4 getroffen. Stürzten die beiden Wolfsburger in der Käufergunst um 50 beziehungsweise 40 Prozent ab, verlor Tesla rund 16 Prozent. Als Konsequenz hat VW bereits Ende 2023 die Fertigung teilweise ausgesetzt und Schichten im Werk Zwickau gestrichen. Dass sich die Kunden grundsätzlich von VW abwenden, ist jedoch nicht der Fall. Der Golf verkaufte sich, wie Tiguan und Passat, im ersten Quartal 2024 prächtig, während sich die ID-Modelle zu Ladenhütern entwickelten.

Ein blauer VW ID.4 auf der Produktionsstrecke in einer VW-Fabrik.
Quelle: Volkswagen AG
In Zwickau fertigt VW die Modelle ID.3 und ID.4. Weil die Nachfrage eingebrochen ist, wurden Schichten gestrichen.

Europaweit legen BEV weiter zu – vor allem in Frankreich und Großbritannien

In Europa ist Deutschland aber eine Ausnahme. Andere große Automärkte wie Frankreich erleben keine Kaufzurückhaltung bei E-Autos. Die Zulassungszahlen wuchsen Anfang 2024 teilweise kräftig, wie das Center of Automotive Management (CAM) ermittelt hat. In Großbritannien gingen die Zulassungszahlen, nach einem Durchhänger im vergangenen Jahr, um elf Prozent nach oben; 84.000 neue E-Autos kamen hier zusätzlich auf die Straße. Die Briten lösen damit die Deutschen als bereitwilligste E-Fahrer Europas ab. Die Franzosen folgen dicht auf. Hier schossen die Zulassungszahlen um 24 Prozent nach oben. 80.000 neue BEV bevölkern seit Anfang des Jahres Frankreichs Straßen. Von einer Ablehnung gegenüber dem E-Antrieb kann bei unseren Nachbarn also keine Rede sein.

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Wie Ende vergangenen Jahres angekündigt, sank in Frankreich zwar Mitte Februar die Förderung beim Kauf eines Stromers von bis zu 5.000 auf 4.000 Euro. Die Elektromobilität wird deshalb allerdings nicht infrage gestellt, denn die Senkung betrifft lediglich die 50 Prozent einkommensstärksten Franzosen. Für alle Förderfähigen wird die Prämie für Autos mit einem Listenpreis von maximal 47.000 Euro und 2,4 Tonnen Gewicht weiterhin gezahlt.

Auch in Norwegen, dem Leitmarkt der E-Mobilität, fielen zum Jahresbeginn viele Vorteile wie die langjährige Mehrwertsteuerermäßigung für die E-Mobilisten weg. Ihr Auslaufen war jedoch, anders als in Deutschland, langfristig angekündigt und sorgte nur für einen kurz anhaltenden und geringen Rückgang der BEV-Zulassungszahlen. Die Beratungsspezialisten von Berylls Strategy Advisors gehen davon aus, dass der generelle Aufwärtstrend der E-Mobilität in Norwegen ungebrochen bleibt.

Gegenüber 2022 hat sich die E-Mobilität 2023 in den wichtigsten Märkten weltweit positiv entwickelt. Deutschland und Großbritannien kamen kaum voran.

Eine Statistik mit einer Karte der EU zu BEV-Verkäufen in 2023.
Quelle: Berylls Strategy Advisors
Schon im Vorjahr wuchsen die E-Auto-Zulassungen in Deutschland verhalten, in Europa haben andere Märkte die Nase vorn, auch 2024. (Werte in Prozentpunkten).

Während Skandinavien und die Beneluxländer, hier allen voran die Niederlande, als Elektromusterländer gelten, entwickeln sich Süd- und vor allem Osteuropa kaum weiter. In Spanien und Italien sind zwar minimale Zuwächse zu beobachten, aber die Marktdurchdringung mit BEV ist, mit Anteilen an der Bestandsflotte von klar unter zwei Prozent, sehr gering. Das Wachstum in diesem Jahr liegt bei einem bis drei Prozent, zu wenig, um von einem Erfolg sprechen zu können. In Polen erwarten die Experten praktisch gar keine Zuwächse für die E-Autos.

So sieht es in den Automärkten China und USA aus

Weltweit betrachtet, ist die E-Mobilität dagegen eine Erfolgsgeschichte. Geschrieben wird sie vor allem in China. Das CAM prognostiziert eine globale Absatzmenge von zehn Millionen E-Autos für das Jahr 2024, allein 60 Prozent davon werden in China ihre Käufer finden. Hier wird der Markt erneut wachsen, voraussichtlich um 17 Prozent. Das mag im Vergleich zu anderen Märkten gewaltig klingen, tatsächlich legten die E-Auto-Verkaufszahlen 2023 in China aber noch um 21 Prozent zu. Offenbar kühlt aktuell auch im größten Automarkt der Welt die Begeisterung für E-Autos etwas ab. Nicht jedoch für andere Formen des nachhaltigen Antriebs, denn die Zahlen für Plug-in-Hybride (PHEV) gehen in China steil nach oben.

Eine Familie mit zwei spielenden Kindern vor einem Li L9.
Quelle: Li Auto
Große SUV wie der Li L9 sind in China sehr beliebt, zunehmend werden sie als Plug-in-Hybride geordert.

In China, Frankreich, Großbritannien und den USA steigen die Zahlen, in den USA allerdings nahezu ausschließlich in Kalifornien (plus sechs Prozent), im Rest des Landes liegt das Wachstum lediglich zwischen einem und drei Prozent.

International gibt es Unterschiede beim Antriebsmix. In China sind Plug-in-Hybride weiterhin stark nachgefragt, in Frankreich und im UK steigen die Zahlen ebenfalls, sodass der Plug-in-Hybrid (PHEV) stärker wächst als das rein elektrische Auto. Für die Hybride erwarten die Experten Zuwächse von bis zu 40 Prozent. In großen Flächenstaaten wie China und den USA bietet der PHEV offenbar eine zunehmend willkommene Chance, elektrisch zu fahren, ohne Reichweitenangst haben zu müssen.

Weil sich auch die Amerikaner dieser Antriebsform zuwenden, haben Ford und General Motors ihre Produktionsvolumina bereits angepasst, fahren die E-Auto-Fertigung herunter und die der Plug-ins hoch. Diese Entwicklung trifft einen E-Auto-Hersteller besonders hart: Tesla.

Tesla glänzt nicht mehr

Ausgerechnet E-Vorreiter Tesla schwächelt in allen Weltmärkten besonders stark. Eine zunehmend alternde Modellpalette, häufige Preissenkungen – zuletzt Mitte April –, die die Restwerte gebrauchter Tesla unkalkulierbar machen, und das Fehlen günstiger Einstiegsmodelle lassen die Verkäufe einbrechen. Im letzten Quartalsbericht hat Elon Musk versucht, die Investoren zu beruhigen, und günstige Volumenmodelle angekündigt. Allerdings ohne Details zu Technik oder Marktstart zu nennen. In der Regel vergehen bei Tesla zwischen erster Ankündigung und Marktstart viele Jahre. Konkurrenten wie BYD mit einer jungen und günstigen Modellpalette fällt es zunehmend leicht, Tesla das Leben schwer zu machen – noch nur in China. Aber BYD will auch in Europa massenhaft Autos verkaufen. Ein Ziel, das zudem weitere chinesische Hersteller verfolgen. Gute Nachrichten für die Kunden sind in diesem Fall ein wachsendes Problem für alle traditionellen Hersteller. Sie werden Marktanteile verlieren.

Ein Hafen mit in Reihe geparkten Neuwagen mit einem Transportschiff im Hintergrund.
Quelle: BYD
Bis zu 7.000 Fahrzeuge passen auf den BYD-Frachter „Explorer No. 1“, mit dem das Unternehmen Autos nach Europa bringen will.

Im Heimatmarkt hatte Tesla seinen größten Kundenkreis in den Küstenstaaten, hier allen voran in Kalifornien. Berylls Strategy Advisors erwartet für den Sunshine-State auch für 2024 eine positive Entwicklung bei den E-Auto-Neuzulassungen – im Vergleich zu den Vorjahren allerdings mit geringeren Zuwächsen. Sieben bis zehn Prozent erscheinen realistisch. Dass es nicht mehr sind, ist vor allem zwei Umständen geschuldet: Es fehlt an bezahlbaren Einstiegsmodellen und an Lademöglichkeiten. Beides muss und wird sich aber ändern, nicht nur in Kalifornien.

Ein schwarzes Bild mit der angedeuteten Silhouette eines Tesla.
Quelle: Tesla
Das kompakte Model 2, vor vier Jahren erstmals angekündigt, wurde jüngst abgesagt, weil Tesla sich stattdessen auf Robotaxen konzentrieren wollte. Nun stellt Musk wieder ein Einstiegsmodell in Aussicht, ohne einen Marktstart zu nennen.

Experten sehen eine europaweit wachsende Akzeptanz für die E-Mobilität, wenn Anschaffungspreise und Reichweiten stimmen. Alexander Timmer von Berylls-Partner sagt: „Wir beobachten zahlreiche Anzeichen dafür, dass viele Europäer bereit sind, ein Elektrofahrzeug in Erwägung zu ziehen. Es schreckt sie nicht, dass die öffentliche BEV-Debatte noch sehr kontrovers geführt wird.“ Allerdings muss der Preis stimmen.

Viele Europäer sind bereit, ein Elektrofahrzeug in Erwägung zu ziehen. Es schreckt sie nicht, dass die öffentliche BEV-Debatte noch sehr kontrovers geführt wird.
Alexander Timmer, Berylls-Partner

Günstige E-Autos gewünscht

Zu den Käuferwünschen passende, günstige Modelle in den Markt zu bringen ist die größte Herausforderung für die Hersteller. Fast alle arbeiten an entsprechenden Autos. Citroën wird noch in diesem Jahr den ë-C3 anbieten, Renault den elektrischen 5. Dacia hat jüngst den neuen Spring vorgestellt, Mini die zweite Generation des elektrifizierten Cooper. Škoda kommt mit einem noch namenlosen Einstiegsstromer, Fiat mit dem Pandina. Es sind alles E-Autos unter 30.000 Euro, viele sollen sogar weniger als 25.000 Euro kosten. 2025 – so haben die Hersteller angekündigt – werden die Einstiegsmodelle Ford Puma Gen-E, Renault R4 und Twingo sowie die Geschwister Cupra Raval und VW ID.2 kommen. Tesla, bis vor Kurzem noch im Gespräch mit dem Model 2, wollte dessen Entwicklung zunächst stoppen, will allerdings doch in die Entwicklung günstiger Volumenmodelle einsteigen. Es ist jedoch völlig offen, wann diese auf den Markt kommen werden. Autonome Robotaxen stehen dagegen ganz oben auf der Agenda. Ob sich mit denen auf absehbare Zeit eine Delle aus den E-Auto-Zulassungszahlen bügeln lässt, bleibt offen.

Ein Modell eines kommenden Fahrzeugs von Škoda vor einem urbanen Hintergrund.
Quelle: Škoda
Das zukünftige Einstiegsmodell von Škoda hat einen Preis von circa 25.000 Euro und eine Länge von etwas über vier Metern.

Trotz Einbrüchen: 2024 wird ein Erfolgsjahr für die E-Mobilität

2024 wird letztlich ein Erfolgsjahr für die E-Mobilität, davon gehen die Branchenexperten aus. Größter Treiber ist China. In den USA rechnen sie, bedingt durch die politische Unsicherheit, nur mit geringfügigem Wachstum. In Europa stehen die Zeichen ebenfalls auf Wachstum, allerdings nicht in Deutschland, wo vor allem Autos mit Benzinmotoren in den Zulassungsstatistiken wieder zulegen. Für die deutschen Hersteller, deren E-Modelle in China wenig beliebt und nachgefragt sind, ist das keine gute Nachricht. Denn obwohl sie Benziner für den Heimatmarkt in großer Variantenvielfalt im Programm haben, müssen sie dringend mehr E-Autos verkaufen.

Hersteller brauchen erfolgreiche E-Mobilität, sonst drohen Strafzahlungen

Weil sich die CO2-Grenzwerte für die Hersteller 2025 ändern, sind sie dazu gezwungen, der E-Mobilität zum Erfolg zu verhelfen, wenn sie Strafzahlungen vermeiden wollen. Bis Ende 2024 dürfen die Modelle eines Herstellers im Schnitt nur 115 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen. Ab 2025 muss dieser Ausstoß auf 98 Gramm gesenkt werden, ab 2030 um weitere 50 Prozent. Ohne E-Autos, die in diese Berechnungen als Null-Emissions-Fahrzeuge eingehen, sind diese Reduktionen nicht zu schaffen. Die Hersteller müssen also bei den BEV-Absatzzahlen kräftig und zügig zulegen. Erreichen wollen sie das beispielsweise mit günstigeren Leasingraten. Viele Hersteller setzen außerdem auf gesenkte Preise, Sondermodelle oder Rabatte bei E-Autos.

Uns Kunden kann es nur recht sein, wenn die E-Autos billiger werden und gleichzeitig die Palette der angebotenen Autos zulegt.

Zwei gelbe Roboterarme in einer Fabrikshalle.
Quelle: Opel
Opel investiert 130 Millionen Euro in das Werk in Eisenach, um es fit für die zukünftige Produktion von E-Autos zu machen.

Die E-Mobilität ist also keineswegs am Ende. In Deutschland holt sie aktuell nur Luft für den Zielsprint im Jahr 2035. Einen Beleg dafür liefert Opel. Die Marke mit dem (elektrischen) Blitz im Logo hat Mitte April ein ganz klares Statement zum Elektroauto abgegeben. Sie wird die Fabrik in Eisenach in ein E-Werk umwandeln, um dort beispielsweise den Grandland, Opels größtes SUV, zu produzieren. Für die Tochtermarke des Stellantis-Konzerns ist das ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer CO2-neutralen Modellpalette, die die EU ab 2035 fordert.

Denn ab dann sollen in Europa nur noch 100 Prozent emissionsfreie Autos neu zugelassen werden. Trotz aller Diskussionen um synthetische Kraftstoffe werden das voraussichtlich E-Autos sein. Welche Hersteller sie liefern werden und zu welchen Preisen, ist noch völlig offen. Die nächsten elf Jahre versprechen für Autofans also wirklich interessant zu werden.

Europaweites Wachstum der Ladeinfrastruktur 

Schaut man sich die Zahlen an, ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland eine Erfolgsgeschichte. Im Jahr 2022 gab es rund 86.000 öffentliche Lader, im vergangenen Jahr ist diese Zahl auf 121.000 Stück angestiegen (Quelle: Berylls Strategy Advisors). Andere große europäische Nationen sind nicht so schnell im Aufbau der Infrastruktur. Deutschland steht auf den ersten Blick sehr gut da. Der zweite Platz im Infrastrukturranking hinter den Niederlanden täuscht aber. Denn verglichen mit den flächenmäßig viel kleineren Niederlanden sind die Maschen des Ladeinfrastrukturnetzes hierzulande wesentlich größer. Die Abdeckung, vor allem in ländlichen Gebieten, ist immer noch schwach. In Frankreich verhält es sich ganz ähnlich. 

Anzahl der Ladesäulen in Europa in den Jahren 2022/23

  • Niederlande: 114.000/145.000
  • Deutschland: 86.000/121.000
  • Frankreich: 83.000/119.000
  • Großbritannien: 52.000/73.000
  • Belgien: 28.000/44.000
  • Italien: 31.000/41.000
  • Schweden: 24.000/37.000
  • Spanien: 18.000/29.000
  • Norwegen: 21.000/25.000

E-Auto-Vorzeigeland Norwegen ist ein Sonderfall. 2022 gab es dort nur 21.000 öffentliche Lademöglichkeiten, die im vergangenen Jahr auf lediglich 25.000 Einheiten gewachsen sind. Allerdings ist hier die öffentliche Ladeinfrastruktur weniger wichtig, weil sehr viele Norweger an der privaten Wallbox laden können (in Deutschland haben etwa 71 Prozent der E-Auto-Besitzer eine private Wallbox). Und natürlich ist die Einwohnerzahl von Norwegen mit 5,5 Millionen auch viel geringer als die von Deutschland (knapp 84 Millionen). In Norwegen sind aktuell etwa drei Millionen Fahrzeuge zugelassen, bei den Neuzulassungen erreichen die BEV mittlerweile mehr als 82 Prozent.

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