Škoda Elroq im Test: Wie gut ist der Neue?
Mit dem Elroq bringt Škoda ein elektrisches Kompakt-SUV zum günstigen Einstiegspreis, mit viel Platz und großem Kofferraum. Wir haben den neuen Elektro-Škoda getestet.
- Was zeichnet den Škoda Elroq aus?
- Der Škoda Elroq 50 (2025) im Test
- Die Motoren des Škoda Elroq
- Wie viel Reichweite hat der Škoda Elroq?
- Was ist die Ladeleistung des Škoda Elroq?
- Was kostet der Škoda Elroq?
- Was sind die Abmessungen des Škoda Elroq?
- Wie viel Gepäck kann ich im Škoda Elroq verstauen?
- Wie sieht der Innenraum des Škoda Elroq aus?
- Die Vor- und Nachteile des Škoda Elroq
- Mein Fazit zum Škoda-Elroq-Test (2025)
Das Wichtigste in Kürze
- Škoda erweitert mit dem Elroq sein E-Auto-Angebot nach unten.
- Das Fahrzeug bietet sehr viel Platz für Mensch und Gepäck.
- Der Einstiegspreis des Elroq liegt bei moderaten 33.900 Euro.
- Im Test: ausgewogenes und erwachsenes Fahrverhalten dank Hinterradantrieb.
Der große Bruder des neuen Škoda Elroq ist der Škoda Enyaq. Beide teilen sich die gleiche technische Basis.
Was zeichnet den Škoda Elroq aus?
Der kompakte Škoda Elroq ist das erste Fahrzeug einer ganz neuen Elektrogeneration des tschechischen Automobilherstellers. Auf der bekannten MEB-Elektroplattform des VW-Konzerns entspricht er technisch in großen Teilen dem größeren Škoda Enyaq, von dem er auch den Hinterradantrieb der einmotorigen Varianten übernimmt. Als erster Škoda trägt der Elroq das neue Elektro-Markengesicht – mit dem sogenannten „Tech-Deck“, dem schwarzen Element zwischen den Tagfahrleuchten, hinter dem sich ein Teil der Sensorik verbirgt.
Neben einem geräumigen Innenraum und seinem großzügigen Kofferraum soll der Elroq vor allem durch seinen günstigen Einstiegspreis von 33.900 Euro auf Kundenfang gehen. Damit entspricht der Basispreis annähernd dem des einfachsten Škoda Karoq (hier geht’s zum Test-Video mit Peter Fischer) mit 1.0-TSI-Dreizylinder (ab 33.140 Euro). Wie wichtig Škoda die neue Baureihe ist, erkennt man auch daran, dass sie sukzessive ausgebaut wird.
Zuzüglich der Basisversion „Elroq 50“ und dem reichweitenstarken „Elroq 85“ haben die Tschechen für 2025 bereits den dazwischen positionierten „Elroq 60“ und eine zweimotorige Variante („Elroq 85x“) mit der größten Batterie angekündigt. Über ein späteres „RS“-Modell kann bisher nur spekuliert werden.
Auto-Journalist Peter R. Fischer auf Testfahrt mit dem neuen Škoda Elroq:
Der Škoda Elroq 50 (2025) im Test
Was kann der Basisantrieb im Elroq? Sicher die interessantere Motorisierung, denn der günstige Einstiegspreis soll ja Elektromobilität befeuern. Deshalb bin ich die Testfahrt im Elroq 50 angetreten, der – so fair müssen wir sein – natürlich nicht die 33.900-Euro-Sparfuchsversion war, sondern bereits ein paar Optionen mitgebracht hat.
Mein Eindruck: Der 170 PS (125 kW) starke E-Motor an der Hinterachse macht einen guten Job und schiebt den circa zwei Tonnen schweren Elroq sauber von hinten an. Mit dem maximalen Drehmoment von 310 Newtonmetern geht ihm alles leicht von der Hand. Wer es drauf anlegt, lässt das Škoda-SUV in glatten neun Sekunden auf 100 eilen, bei 160 km/h ist Schluss; im Eco-Modus zieht der Elroq bereits bei 130 km/h einen Limiter ein, der sich aber per Kick-down jederzeit überstimmen lässt.
Der Name schlägt den Bogen zum Karoq
Der Name Elroq setzt sich aus „El-“ für „elektrisch“ und „-roq“ als Referenz an den konventionell angetriebenen Škoda Karoq zusammen, dessen elektrisches Pendant der Elroq sein soll. Zunächst war der Name ein Projektname, setzte sich dann aber immer mehr durch, weshalb Škoda die Bezeichnung als offiziellen Namen für das kompakte E-SUV übernahm.
Überzeugend ist die Entspanntheit, die der Antrieb bei zurückhaltender Alltagsfahrweise ausstrahlt: Ruhig, sicher und bequem fährt es sich im Elroq. Er fühlt sich erwachsen an, was auch an der Trennung von Antrieb und Lenkung liegt. Auch beim Überholen bei höheren Landstraßentempi wirkt der 50er-Elroq ausreichend kräftig. Auf kurvigen Landstraßen huscht durch den Hinterradantrieb und die präzise ansprechende Lenkung öfter mal ein Lächeln über mein Gesicht. Dieser Elroq fühlt sich hier auch mit dem Basismotor spürbar wohl – ohne natürlich allzu sportliche Ambitionen an den Tag zu legen.
Und das Ganze funktioniert ohne adaptive Dämpfer, die es für die Einstiegsvariante nicht mal gegen Aufpreis gibt. Die braucht es auch gar nicht. Das Fahrwerk ist bei Stadtgeschwindigkeit zwar straff, federt aber sauber und gewinnt bei steigenden Geschwindigkeiten merklich an Komfort. Das passt! Gerade beim Zirkeln auf engstem Raum erweist sich der Elroq als Naturtalent, denn sein Wendekreis von 9,30 Meter ist auffällig gering. Rangieren wird so zum Kinderspiel.
Die bei E-Autos typische Rekuperation, also die Rückgewinnung von Energie, läuft im Elroq entweder automatisch anhand von Navi- oder Sensordaten ab oder kann mit dem Gangwahlhebel im „B“-Modus gesteigert werden. Ein One-Pedal-Driving ist im Elroq nicht möglich.
Die WLTP-verbrieften 15,8 kWh auf 100 Kilometern haben wir auf der Testfahrt auf Mallorca nicht erreicht. Bei knapp über 17 kWh blieb der Bordcomputer stehen – kein repräsentativer Wert, weil die gefahrene Distanz zu kurz war. Aber ein erster Wasserstand in Sachen Effizienz.
Die Motoren des Škoda Elroq
Motor | Antrieb | Akku | Leistung | WLTP-Verbrauch/100 km | WLTP-Reichweite |
---|---|---|---|---|---|
Elroq 50 | Hinterradantrieb | 52 kWh | 125 kW (170 PS) | 15,8 kWh | 375 km |
Elroq 60 | Hinterradantrieb | 59 kWh | 150 kW (204 PS) | 16,6 kWh | 403 km |
Elroq 85 | Hinterradantrieb | 77 kWh | 210 kW (286 PS) | 15,2 kWh | 581 km |
Elroq 85x | Allradantrieb | 77 kWh | 220 kW (299 PS) | k. A. | k. A. |
Wie viel Reichweite hat der Škoda Elroq?
Natürlich betont Škoda vor allem die Reichweite des üppig motorisierten Elroq 85. Mit seiner 77-kWh-Batterie sind nach WLTP-Norm bis zu 581 Kilometer drin – auch wenn man in der Realität bekanntermaßen früher zum Ladestopp rechts ran muss, ist das ein tadelloser Wert in der Kompaktklasse. Etwas im Schatten dieser Paradereichweite stehen die 375 Kilometer, die die Einstiegsversion Elroq 50 mit 52-kWh-Akku offiziell schaffen soll. Mit 403 Kilometern liegt der Elroq 60 (59 kWh) nur knapp darüber.
Was ist die Ladeleistung des Škoda Elroq?
Die Topversion des Elroq lädt mit der 77-kWh-Batterie mit maximal 175 kW. Mit der 59-kWh-Batterie des Elroq 60 sind es immer noch 165 kW – im besten Fall ist der 60er in fixen 24 Minuten von 10 auf 80 Prozent SOC (State Of Charge – Batterieladestand) gebracht. Die Einstiegsversion mit 52-kWh-Energiespeicher bringt es immer noch auf 145 kW Ladeleistung.
Das ist deutlich mehr als beispielsweise Kias EV3 (54,3-kWh-Batterie), der es mit 108 kW nur knapp in die Dreistelligkeit schafft. Damit das Schnellladen seinem Namen alle Ehre macht, verfügt der Elroq über eine E-Routenplanung im Navi und auch über die Möglichkeit, manuell die Vorkonditionierung im Infotainment zu starten. Lädt man den Elroq dreiphasig mit Wechselstrom, sind alle Versionen gleich aufgestellt: 11 kW.
Der große Bruder des neuen Škoda Elroq ist der Škoda Enyaq. Beide teilen sich die gleiche technische Basis.
Was kostet der Škoda Elroq?
Verlockend ist der Einstiegspreis des Škoda Elroq: Die 170 PS starke Basisvariante steht mit 33.900 Euro im Konfigurator – in einfacher Ausführung, die allerdings schon einige Annehmlichkeiten beinhaltet (Rückfahrkamera, höheneinstellbare Vordersitze, 13-Zoll-Touchscreen, Isofix auf dem Beifahrersitz und außen/hinten). Für die reichweitenstärkere 286-PS-Variante des Elroq („Elroq 85“) beginnen die Preise bei 43.900 Euro.
Was sind die Abmessungen des Škoda Elroq?
Zwar entspricht der Elroq der Kompaktklasse, aber ein Blick auf die Abmessungen weist zwei Besonderheiten auf: Mit 1,88 Meter ist das E-SUV für diese Fahrzeugklasse außergewöhnlich breit, und auch der Radstand von 2,77 Meter ist erwähnenswert groß. Beide Werte entsprechen im Groben den Daten des Škoda Enyaq. Unterschiede finden sich bei der Länge, die mit 4,49 Meter deutlich kürzer als beim großen Enyaq oder auch dem VW ID.4 ausfällt. Der Vollständigkeit halber: Die Höhe des Elroq beträgt 1,63 Meter.
- Länge: 4,49 Meter
- Breite: 1,88 Meter
- Höhe: 1,63 Meter
- Radstand: 2,77 Meter
Wie viel Gepäck kann ich im Škoda Elroq verstauen?
Der Škoda Elroq bietet für die Kompaktklasse ein sehr gutes Kofferraumvolumen. Im Normalzustand warten 470 Liter auf Beladung, die Ladekante ist mit gut 70 Zentimetern allerdings gute acht Zentimeter höher als beim Škoda Karoq. Klappt man die Rücksitzlehne des Elroq um, ergeben sich bis zu 1.580 Liter – ein Wert, der in Richtung Mittelklasse strebt.
Zudem hat Škoda mit einem einfachen Trick die leidige Frage nach der Unterbringung des Ladekabels beantwortet. Für diesen Zweck gibt es auf der Unterseite der Kofferraumabdeckung ein Netz, in das sich das Kabel sicher und platzsparend verstauen lässt. Škoda-typisch gibt es darüber hinaus allerlei Haken und kleinere Aufbewahrungsfächer im Gepäckabteil des Elroq. Der Anhängerbetrieb ist in Škodas Kompakt-E-SUV auch möglich: Die maximale Anhängelast beträgt 1,2 Tonnen.
Wie sieht der Innenraum des Škoda Elroq aus?
Wer schon mal in einem Škoda Enyaq gesessen hat, wird sich im Elroq zu Hause fühlen. Die Cockpitstruktur entspricht der des größeren Elektrobruders. Wertige Materialien, gute Ergonomie und eine gute Bedienbarkeit zeichnen den Innenraum des Elroq aus. Das Multifunktionslenkrad weist Tasten und Walzen auf, die Bedieneinheit für die Tempomatfunktionen hat einen eigenen Lenkstockhebel unterhalb des Blinkerhebels, was das Lenkrad angenehm entschlackt.
Vor dem Lenkrad gibt es ein kleines Infodisplay, das die wichtigsten Fahrdaten (Tempo, Ladestand, Restreichweite, Tempolimit etc.) anzeigt. Im Testfahrzeug ist das optionale Head-up-Display verbaut, das direkt in die Scheibe projiziert und über Augmented-Reality-Funktionen verfügt.
Über einen 13-Zoll-Touchbildschirm lässt sich das Infotainment bedienen, das sich klar strukturiert, leicht verständlich und logisch aufgebaut präsentiert. Wer möchte, kann sich Schnellzugriffbuttons selbst konfigurieren – zum Beispiel die händische Batterievorkonditionierung oder das Stummschalten des Tempolimitwarners. Unter dem Touchscreen gibt es eine gut ertastbare Sliderleiste für die Lautstärkeregulierung. Darunter erleichtern physische Tasten den Schnellzugriff auf Funktionen (Fahrmodi und Assistenten) und Menüpunkte (Klimafunktionen).
Vorbildlich in dieser Fahrzeugklasse sind die Platzverhältnisse im Elroq. Vorne bietet er viel Platz, einen Beifahrersitz mit Isofix-Befestigungspunkten und ein schick gestaltetes Cockpit mit einem ansprechenden Materialmix. Auch auf den hinteren Plätzen können sehr Großgewachsene exzellent sitzen – hier macht sich der große Radstand vollends bemerkbar. Die Kopffreiheit ist sehr gut, die Beinfreiheit erstklassig, der Boden eben – Komfort und Raumgefühl sind vorbildlich.
Die Vor- und Nachteile des Škoda Elroq
Stärken
- Viel Platz für Insassen und Gepäck
- Günstiger Einstiegspreis für die Basisversion
- Ausgewogenes, komfortables Fahrwerk
- Basisversion „Elroq 50“ mit ordentlicher Ladeleistung (bis 145 kW)
Schwächen
- Wärmepumpe nur als Option für den großen Akku
Mein Fazit zum Škoda-Elroq-Test (2025)
Der Elroq leistet sich auf der ersten Testfahrt keine Schwäche. Er bietet enorm viel Platz und familientaugliche Praktikabilität für dieses Fahrzeugsegment. Die Einstiegsvariante mit 170 PS ist vollkommen ausreichend motorisiert, fährt ausgewogen und bequem, die Reichweite von 375 Kilometern ist in Anbetracht der gebotenen Ladeleistung von bis zu 145 kW gut.
Für den vergleichsweise günstigen Einstiegspreis bekommt man mit dem Elroq 50 also sehr viel E-Auto fürs Geld. Mehr Langstreckentauglichkeit bietet natürlich die 286-PS-Version mit der 77-kWh-Batterie. So deckt der Elroq im Prinzip alles ab – günstige, familientaugliche Einstiegs-E-Mobilität für den Alltag und bei größerem Geldbeutel Reichweite für die Langstrecke und Schnellladen bis 175 kW.
Der große Bruder des neuen Škoda Elroq ist der Škoda Enyaq. Beide teilen sich die gleiche technische Basis.