Runde Sache, der Kantige
Mini erweitert seine Modellpalette. Mit dem neuen Aceman schließt Mini die Lücke zwischen Cooper und Countryman. Die Besonderheit: Den Aceman gibt es nur mit E-Antrieb!
Mini modernisiert seine Modellpalette in schnellem Tempo. Gerade wurden der neue Mini Cooper und der neue Countryman präsentiert, schon schiebt die BMW-Tochter ein kleines SUV hinterher, das größentechnisch genau zwischen den beiden neuen Mini-Modellen rangiert. Den Aceman.
Aceman kommt nur mit Elektroantrieb
Die Besonderheit des Aceman: Es wird ihn ausschließlich mit elektrischem Antrieb geben. Aus gutem Grund, denn er basiert auf der technischen Plattform, die auch unter dem elektrischen Mini Cooper steckt. Diesen gibt es allerdings nur als Dreitürer. Wer seinen Mini mit elektrischem Antrieb, kompakten Abmessungen und fünf Türen kombinieren möchte, wird zwangsläufig beim Aceman landen – um im Mini-Sprech zu bleiben, dem Ass im Mini-Ärmel.
Der Look des Aceman ist typisch SUV
Optisch ist das kleine SUV ganz nah dran am deutlich größeren Bruder Countryman. Die Front ist bewusst kantig gehalten, sauber ohne Sicken oder Schnörkel gestaltet und streckt den jetzt achteckigen angedeuteten Grill in den Fahrtwind. Im Profil offenbart der Aceman deutlich mehr Eigenständigkeit. Die Plastik-Radläufe scheinen in der Bewegung eingefroren zu sein, sie laufen nach hinten optisch aus – sicher das zuverlässigste Erkennungszeichen des Aceman in der Vorbeifahrt. Die Ladeklappe befindet sich hinten rechts. Ähnlich aufgeräumt wie die Front ist das Heck. Klare Linien und die typischen Union-Jack-Rückleuchten mit drei Leuchtgrafikoptionen spannen den Bogen zwischen nötigem Ernst und Mini-typischer Verspieltheit.
Länge, Breite, Höhe – der Aceman macht einem Mini-SUV alle Ehre
Die Abmessungen sind großstadttauglich und parkplatzfreundlich – und liegen in Länge, Höhe und Radstand etwas über denen des Mini Cooper. So ist der Aceman mit 4,07 Metern 18 Zentimeter länger als der Dreitürer, beim Radstand beträgt die Differenz 8 Zentimeter. Auffallend: Die Überhänge vorne und hinten sind kurz.
Technische Daten
Mini Aceman E
- Leistung: 135 kW/184 PS
- Kraft: 290 Nm
- Antrieb: Vorderachse
- Batterie: 42,5 kWh
- Reichweite: 310 km nach WLTP
- Ladeleistung: bis zu 75 kW
- 0 auf 100 km/h: 7,9 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Mini Aceman SE
- Leistung: 160 kW/218 PS
- Kraft: 330 Nm
- Antrieb: Vorderachse
- Batterie: 54,2 kWh
- Reichweite: 406 km nach WLTP
- Ladeleistung: bis zu 95 kW
- 0 auf 100 km/h: 7,1 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
Abmessungen
- Länge: 4,07 Meter
- Breite: 1,75 Meter
- Höhe: 1,50 Meter
- Radstand: 2,60 Meter
Im Innenraum birgt der Aceman für Mini-Kenner keine großen Überraschungen, denn er trägt die bekannte, aktuelle Innenraumarchitektur. Das Zweispeichen-Lenkrad ist dick aufgepolstert, klassische Instrumente dahinter sucht man vergeblich. Stattdessen gibt es ein Head-up-Display und einen kreisrunden 9,4-Zoll-Touchscreen als zentrale Bedien- und Anzeigeeinheit für das Mini-OS9-Infotainment auf Android-Basis. Die meisten Funktionen lassen sich per Touch- oder Spracheingabe abrufen. Für wichtige Funktionalitäten gibt es unterhalb des Bildschirms eine kleine Leiste mit Lautstärke-Drehknopf, Kippschalter für die Fahrmodi, zündschlüsselartigem Start-/Stopp-Dreher und dem winzigen Gangwahl-Kippschalter. Die Platzverhältnisse vorne sind auch für große Personen geeignet, die Kopffreiheit ist gut, die Sitzposition im Auto angenehm tief. Einzig der zu tief platzierte Türöffner fordert Menschen mit langen Beinen beim Aussteigen etwas Akrobatik ab.
Den elektrischen Mini Cooper gibt es nicht als Fünftürer – an seine Stelle tritt der Aceman. Unter dem SUV-Blech steckt aber die Technik vom Cooper.
Hinten gibt es mehr Platz, als es die Kleinwagenabmessungen vermuten lassen. Ja, mit 1,95 Metern wird es eng an Kopf und Knien, aber angesichts der Gegebenheiten in dieser Fahrzeugklasse dürfte man den Aceman platztechnisch mit vier Erwachsenen durchaus auf die Mittelstrecke schicken. Und der Kofferraum des Aceman – nicht gerade rekordverdächtige 300 Liter – lässt sich durch Umklappen der Rücksitzbank immerhin passgenau in den vierstelligen Bereich (1.000 Liter) bringen. Schön ist der variable Ladeboden, der in der oberen Ebene eine plane Ladefläche mit der umgeklappten Rücksitzlehne bildet.
Den Mini gibt es in vielen Modellvarianten.
Neben den vier Ausstattungslinien (Essential Trim, Favoured Trim, Classic Trim, JCW Trim) stehen für den Aceman zwei Antriebsvarianten zur Auswahl. Den Einstieg bildet der Aceman E – analog zum Mini Cooper – mit 42,5-kWh-Batterie und 184 PS Vorderradantrieb (Reichweite: 310 km nach WLTP). Mit einer 54,2 kWh fassenden Batterie und 218 PS bietet der Aceman SE nicht nur mehr Leistung, sondern auch eine höhere Reichweite (406 km nach WLTP). Auch erfolgt der Antrieb über die Vorderräder. Bei der Ladeleistung unterscheiden sich die beiden Antriebsversionen ebenfalls voneinander: Während der Aceman E mit bis zu 75 kW lädt, befüllt der Aceman SE den Akku im besten Fall mit 95 kW – damit liegt er am unteren Rand des recht engen Konkurrenzumfelds. Die kleinen Stellantis-SUV (Opel Mokka Electric, Peugeot e-2008, Fiat 600) laden mit bis zu 100 kW, beim Hyundai Kona Elektro füllt sich der große Akku mit bis zu 102 kW, beim Kia Niro EV mit 80 kW.
Der Marktstart des Mini Aceman ist im Herbst 2024. Die Preise beginnen 2.000 Euro oberhalb von denen des elektrischen Cooper – SUV- und Fünftürer-Aufschlag lassen grüßen. So verlangt Mini für den Aceman E mindestens 34.900 Euro, der stärkere Aceman SE steht ab 38.900 Euro im Konfigurator.