Im Test: So fährt der Kia EV6 Facelift (2025)
Der Kia EV6 ist einer der 800-Volt-Pioniere – jetzt hat der Crossover ein Facelift bekommen. Was ändert sich bei Optik und Technik? Wir sind ihn gefahren!
- Was zeichnet den Kia EV6 aus?
- Der Kia EV6 Facelift (2025) im Test
- Die Motoren des Kia EV6 Facelift
- Was ändert sich optisch mit dem Facelift des Kia EV6?
- Wie viel Reichweite hat der Kia EV6 nach dem Facelift?
- Was ist die Ladeleistung des Kia EV6 nach dem Facelift?
- Welche neuen Funktionen hat das Kia EV6 Facelift?
- Was kostet das Kia EV6 Facelift?
- Was sind die Abmessungen beim Kia EV6 Facelift?
- Wie viel Gepäck kann ich im Kia EV6 Facelift verstauen?
- Was ist neu im Innenraum des Kia EV6 Facelift?
- Mein Fazit zum Kia EV6 Facelift (2025)
- Neue Optik des Kia EV6 – damit mehr Nähe zu EV3 und EV9.
- Detailverbesserungen bei der Technik plus höhere Reichweiten.
- Das Fahrwerk-Update bringt mehr Ausgewogenheit und Komfort.
- Basisvariante des EV6 wird mit dem Facelift 2.000 Euro günstiger.
Der EV6 sieht spektakulär aus, bietet viel Platz und lädt dank 800-Volt-Technik schneller als viele andere E-Autos.
Was zeichnet den Kia EV6 aus?
Seit 2021 ist der elektrische Crossover Kia EV6 auf dem Markt. Dabei war der EV6 eines der ersten Elektroautos, das mit 800-Volt-Schnellladetechnik ausgerüstet war. Dank dieser Technik können höhere Ladeleistungen der Batterie erreicht – und die Ladezeiten erheblich reduziert werden. Um die besondere Technik des EV6 hervorzuheben, spendierte ihm die Designabteilung ein außergewöhnliches Aussehen, das irgendwo zwischen sportlichem Kombi und SUV angesiedelt ist. Ende 2024 bekommt der EV6 nun eine umfassende Modellpflege.
Der Kia EV6 Facelift (2025) im Test
Das Fahren im Kia EV6 Facelift gestaltet sich sehr angenehm. An Bord unseres Testwagens sind die größere 84-kWh-Batterie und zwei E-Motoren. Zusammen kommen sie auf eine Spitzenleistung von 239 kW (325 PS) und liefern bis zu 605 Newtonmeter Kraft unter dem rechten Fuß der Fahrerin oder des Fahrers. So motorisiert soll das EV6-Facelift als AWD-Variante in 5,3 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen. Angesichts der enormen Leistung, die das wolfsgraue Exemplar aufbringt, bestehen daran keinerlei Zweifel. Was die Fahrwerte angeht, hat sich mit dem Facelift allerdings nichts getan – wohl aber beim Fahrwerk.
Eine neue Dämpferabstimmung soll den EV6 komfortabler machen. Auf den zum Teil recht welligen Straßen, auf denen die Testfahrt stattfindet, kann ich diese Angabe nur bestätigen, wobei besonders die Ausgewogenheit des Fahrwerks hervorzuheben ist; der EV6 schluckt kleinere und größere Unebenheiten, macht aber fahrwerksseitig dennoch einen wachen Eindruck. Wer möchte, nimmt Kurven sauberer und williger, als es Abmessungen und Masse (gute 2,1 Tonnen) des EV6 erwarten lassen.
Äußerlich unterschiedlich, technisch Verwandte
Die technische Plattform, auf der der Kia EV6 basiert, trägt den Namen E-GMP. Auf dieser Architektur bauen auch der eckige Hyundai Ioniq 5, der stromlinienförmige Hyundai Ioniq 6, der Genesis GV60 sowie die deutlich größeren SUV Ioniq 9 und Kia EV9 auf. So verschieden sie auch aussehen mögen, allen gemein ist die 800-Volt-Technik für besonders schnelles Laden.
Die Dosierbarkeit der Bremse hat sich mit dem Facelift gefühlt verbessert, das Zusammenspiel aus Rekuperation und mechanischer Bremse wirkt harmonischer, und auch die Lenkung hinterlässt einen positiven Eindruck. Sie schafft im Test des Kia EV6 einen guten Kompromiss aus direktem Ansprechen und spielerischem Alltagskomfort ohne übertriebenen Kraftaufwand beim Bedienen. Das Geräuschniveau ist niedrig – ob es an der neuen Dämmung liegt, kann ich allerdings nur mutmaßen.
Eine verbesserte Steuerleistung soll laut Kia zudem den Spurhalte- und Spurfolgeassistenten sensibler machen. Und ja, die Hilfe beim Spurhalten und der damit einhergehende Lenkeingriff geht auf meiner Testfahrt als dezente Kurskorrektur vonstatten.
Die Motoren des Kia EV6 Facelift
Motor | Antrieb | Akku | Leistung | WLTP-Verbrauch/100 km | WLTP-Reichweite |
---|---|---|---|---|---|
Kia EV6 RWD | Hinterradantrieb | 63 kWh | 125 kW (170 PS) | 16,4 kWh | 428 km |
Kia EV6 RWD „Long Range“ | Hinterradantrieb | 84 kWh | 168 kW (229 PS) | 15,9 kWh (19 Zoll) und 16,9 kWh (20 Zoll) | 582 km (19 Zoll) und 560 km (20 Zoll) |
Kia EV6 AWD | Allradantrieb | 84 kWh | 239 kW (325 PS) | 17,0 kWh (19 Zoll) und 17,7 (20 Zoll) | 546 km (19 Zoll) und 522 km (20 Zoll) |
Was ändert sich optisch mit dem Facelift des Kia EV6?
Leicht zu erkennen ist die neue Frontpartie des EV6. Vor allem rund um die Scheinwerfer haben die Designer den Crossover stärker an die übrigen E-Modelle angepasst. Neben den neuen Scheinwerfern und dem durchgehenden, gezackten Leuchtenband im Stile des EV9 trägt der EV6 eine geänderte Schürze, die am Heck ihren optischen Gegenpart findet. Am Heck sind die Rückleuchten leicht modifiziert und haben eine andere Bremslichtsignatur. Abgerundet wird die aufgefrischte Optik durch zwei neue Lackfarben (Wolf Grey und Yacht Blue matt, später folgt Elfenbein) und neue Felgen (19 und 20 Zoll).
Wie viel Reichweite hat der Kia EV6 nach dem Facelift?
Im Verborgenen bringt das Facelift etliche technische Änderungen mit sich. Dabei bleiben die Basis und die 800-Volt-Schnellladetechnik grundsätzlich erhalten – werden aber im Detail verbessert. So weisen die neuen Batterien nun eine höhere Energiedichte auf: Die Kapazität der kleineren Batterie steigt mit dem Facelift von 58 kWh auf 63 kWh. Die Reichweite steigt damit auf bis zu 428 Kilometer nach WLTP. Die größere Batterie speichert statt 77,4 kWh nun 84 kWh. Die Reichweite hat Kia um zehn Prozent steigern können: bis zu 582 Kilometer mit Hinterradantrieb, respektive bis zu 546 Kilometer mit Allradantrieb.
Was ist die Ladeleistung des Kia EV6 nach dem Facelift?
Auch die Ladeleistungen der Energiespeicher wurden nach oben geschraubt. Der kleine Akku lädt nun mit bis zu 195 kW (plus 15 kW) und der große mit bis zu 258 kW (plus 18 kW). Die erhöhte Ladeleistung ermöglicht es, in 15 Minuten bis zu 343 Kilometer nachzuladen. Trotz der erhöhten Kapazität der Batterien soll der Kia EV6 im besten Fall in 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent SOC (State of Charge) laden. Zudem gibt Kia an, die Ladekurve oberhalb von 80 Prozent SOC signifikant geglättet zu haben.
Der EV6 sieht spektakulär aus, bietet viel Platz und lädt dank 800-Volt-Technik schneller als viele andere E-Autos.
Welche neuen Funktionen hat das Kia EV6 Facelift?
Neu ist im Facelift-EV6 die „Plug & Charge“-Funktion für besonders einfache und reibungslose Ladevorgänge. Und im Infotainment wurde die manuelle Vorkonditionierung ergänzt, mit der der Akku auf maximale Ladeleistung am Schnelllader vorbereitet werden kann, auch wenn keine Route programmiert ist oder man einen spontanen Stopp zum DC-Laden nutzen möchte.
Was kostet das Kia EV6 Facelift?
Erfreulich ist die Preisgestaltung des Kia EV6 Facelift, denn der Einstiegspreis sinkt – untypischerweise – mit der Modellüberarbeitung. Den Einstieg macht der EV6 mit der vergrößerten 63-kWh-Batterie und Hinterradantrieb (WLTP-Reichweite: 428 Kilometer) für 44.990 Euro. Mit der großen 84-kWh-Batterie (WLTP-Reichweite: bis 582 Kilometer) werden mindestens 49.990 Euro fällig, und wer die 325 PS starke Allradversion des EV6 sein Eigen nennen möchte, muss sich auf mindestens 53.990 Euro einstellen.
Was sind die Abmessungen beim Kia EV6 Facelift?
Die Abmessungen des EV6 bleiben mit dem Facelift im Großen und Ganzen unangetastet, das Grundmodell ist nun mit 15 Millimeter mehr Länge genauso lang wie die GT-Line. Mit gut 4,70 Meter Länge und 1,88 Meter Breite ist der EV6 ein stattliches E-Auto.
- Länge: 4,70 Meter
- Breite: 1,88 Meter
- Höhe: 1,55 Meter
- Radstand: 2,90 Meter
Wie viel Gepäck kann ich im Kia EV6 Facelift verstauen?
Das Kofferraumvolumen des EV6 liegt auch nach dem Update unverändert bei 490 Litern. Klappt man die Rücksitzlehne um, stehen 1.290 Liter parat. Zusätzlich gibt es einen Frunk unter der Fronthaube. Bei den Heckmotorversionen fasst er 52 Liter, in der Allradversion des EV6 lassen sich 20 Liter im vorderen Gepäckabteil verstauen. Neu ist die gesteigerte Anhängelast der Long-Range-Variante (84 kWh RWD): Vor dem Facelift betrug sie 1,6 Tonnen, nach der Modellpflege sind es 1,8 Tonnen.
Was ist neu im Innenraum des Kia EV6 Facelift?
Im Innenraum fällt als Erstes das neue Lenkrad des EV6 auf. Dieses gibt es in zwei Versionen – mit zwei oder drei Speichen, abhängig von der gewählten Ausstattungslinie. Positiv: Die Tasten sind Standard, die Bedienung intuitiv und einwandfrei. Sogar an die Stummschaltung des vorgeschriebenen Tempolimitwarners hat Kia gedacht – einfach die Lautstärkewalze am Lenkrad gedrückt halten, schon schweigt der Geschwindigkeits-Anstandswauwau.
Auch der Rest der Überarbeitungen ist durchaus erfreulich. Die kratzempfindliche Klavierlackoptik auf der Mittelkonsole hat Kia gestrichen. Das neue Infotainment beherrscht kabelloses Apple CarPlay und Android Auto, und die induktive Ladeschale hat mehr Power, lädt jetzt mit 15 Watt statt 5 Watt, allerdings ohne Kühlung. Die Ambientebeleuchtung passt sich in ihrer Grafik nun den Scheinwerfern beziehungsweise Rückleuchten an, und auf der Mittelkonsole gibt es einen Fingerabdruckscanner, sodass man den EV6 auch ohne Schlüssel starten kann, vorausgesetzt, man ist zuvor freigeschaltet worden.
Die Vor- und Nachteile des Kia EV6 Facelift
Stärken
- Schnellladetechnik und der große Akku machen den EV6 langstreckentauglich
- Ausgewogenes Fahrwerk und kräftiger Antritt
- Komfortable Platzverhältnisse für die Passagiere
Schwächen
- Gemessen an der Fahrzeuggröße relativ kleiner Kofferraum
Mein Fazit zum Kia EV6 Facelift (2025)
Der Begriff „Facelift“ trifft auf den EV6 nicht ganz zu – er greift zu kurz. Denn mit der Modellüberarbeitung hat Kia den 800-Volt-Crossover nicht nur in Sachen Optik weiterentwickelt. Detailverbesserungen der Ladeleistung, der Batteriekapazität, des Infotainments und des Lademanagements schärfen den EV6 sinnvoll nach. Und so wird der EV6 mit dem umfassenden Update noch ein Stückchen überzeugender. Umso sympathischer, dass die Preise mit der Überarbeitung sogar gesenkt wurden.
Der EV6 sieht spektakulär aus, bietet viel Platz und lädt dank 800-Volt-Technik schneller als viele andere E-Autos.