Einparkhilfen für die Garage: Das musst Du wissen
Einparken ist keine Freude. Gerade moderne Autos sind oft so unübersichtlich, dass der Fahrer Anfang und Ende oft allenfalls über den Daumen schätzen kann. Und wer sich schon beim Einparken auf dem Parkplatz oder im Parkhaus unsicher fühlt, bei dem dürfte die Einfahrt in eine schmale Garage schnell eine Panikattacke auslösen. Gut, dass spezielle Einparkhilfen für Garagen ein wirksames Beruhigungsmittel sind.
Sicheres Einparken dank Elektronik
Ob Laser, Rückfahrkameras, Lichtschranken oder andere Parksensoren: Systeme zur Einparkhilfe sind ein Segen. In einer Zeit, in der nicht nur SUVs immer größer werden – und der verfügbare Platz gleichzeitig immer weniger –, ist manch einer froh, dass ihm beim Einparken oder Ausparken, beim Rangieren im Parkhaus oder bei der Einfahrt in die Garage oder den Carport elektronische Helfer zur Seite stehen. Wie der Notbremsassistent, der Spurhalteassistent, der Müdigkeitswarner oder die Verkehrszeichenerkennung, um nur einige zu nennen, verbessert auch die Einparkhilfe die Sicherheit im Straßenverkehr.
Und auch in der eigenen Garage oder im Carport schützt die Einparkhilfe vor vermeintlichen Bagatellschäden – und damit vor Kosten. Denn schon eine kleine Beule am Kotflügel oder ein Riss in der Stoßstange können dazu führen, dass das komplette Bauteil neu lackiert werden oder vielleicht sogar ersetzt werden muss. Mehrere Hundert Euro sind dann allemal fällig.
Die Günstig-Lösung
Eine ziemlich simple, aber dafür auch sehr kostengünstige Lösung ist das System von Lescars. Es besteht aus einem flexiblen Stoppschild, das man an der Parkplatzgrenze beziehungsweise der Garagenwand aufstellt. Es mag zunächst seltsam anmuten, die eigene Garage mit einem Stoppschild zu markieren. Doch die Erfahrung zeigt, dass viele Autofahrer den Abstand falsch einschätzen.
Die Einparkhilfe besteht aus dem bekannten Stoppzeichen, einer etwa 1,35 Meter langen flexiblen Stange und einem Fuß für den sicheren Stand. Berührt das Auto die flexible Stange, erkennt ein Sensor die Erschütterung und warnt per LED: Das Schild blinkt auf, das Fahrzeug ist sicher geparkt. Der Herstellerpreis beträgt 24,99 Euro, im Internet wird dieser noch deutlich unterboten.
Lescars bietet außerdem eine automatische Ultraschall-Einparkhilfe-Ampel für die Wandinstallation. Ähnlich wie die Sensoren im Stoßfänger sendet hier ein Modul Ultraschallwellen aus, die vom Auto reflektiert werden. Die Ampel schaltet sich automatisch ein und gibt je nach Abstand verschiedene akustische und visuelle Signale. Grünes Licht bedeutet, dass sich das Auto im Bereich des Sensors befindet. Bei gelbem Licht muss die Geschwindigkeit reduziert, bei rotem Licht unverzüglich gestoppt werden. Die Ampel kostet bei verschiedenen Online-Shops wie beispielsweise Amazon 23,95 Euro. Grundsätzlich gibt es bei Amazon ein sehr großes Sortiment an günstigen Garagen-Einparkhilfen.
Unkompliziert nachrüsten: Rückfahrkameras
Eine deutlich verbesserte Sicht nach hinten verspricht eine Rückfahrkamera. Waren solche Systeme, die aus einer kleinen Kamera am Heck des Fahrzeugs und einem Monitor im Cockpit bestehen, in der Vergangenheit vor allem bei großen Nutzfahrzeugen wie Bussen oder Lastwagen Standard, findet man sie heute auch in vielen Autos vor. Als Zusatzausstattung ab Werk können die Geräte allerdings teuer sein. Günstiger – und bei älteren Fahrzeugen in der Regel auch die einzige Möglichkeit – sind nachrüstbare Rückfahrkameras. Die Montage ist leicht zu bewerkstelligen.
Der Online-Handel bietet eine große Auswahl an Systemen. Wer beim Einparken nicht unbedingt Video in Ultra-HD-Qualität braucht, kann günstig fündig werden. Besonders leicht im Einbau sind Funk-Rückfahrkameras oder Modelle mit Bluetooth-Technologie. Die Kamera wird hinten am Fahrzeug angebracht und in der Regel mit der Stromversorgung des Rückfahrlichts verbunden. Der Monitor kommt ins Cockpit. Etwas komplizierter im Einbau, dafür jedoch weniger anfällig gegenüber Funkstörungen, sind Rückfahrkameras, die ihre Bilder über ein Kabel an den Monitor senden.
Die Zukunft des Parkens: Automatische Parkhilfen
Schon bald wird es aber auch deutlich kommoder gehen. So ermöglichen einige Systeme schon jetzt das automatische Einparken per Fernsteuerung. Der Besitzer kann sich dabei außerhalb des Fahrzeugs aufhalten. Gerade in einer sehr engen Garage, in der man beim Aussteigen mit der Tür schnell einmal die Wand touchiert, ist das sehr praktisch. Der Parkvorgang kann bequem von außerhalb der Garage überwacht und jederzeit über eine Fernbedienung oder per Smartphone-App abgebrochen werden. Und selbstverständlich unterstützt der Garagen-Parkassistent auch das Ausparken: Der Fahrer reaktiviert das System via App und steuert das Fahrzeug rückwärts aus der Garage heraus, bis er schließlich bequem einsteigen kann.
Längst aber wird auch daran gearbeitet, dass man das Einparken nicht einmal mehr mit dem Smartphone überwachen muss. Volvo zum Beispiel entwickelt ein System, bei dem man seinen Pkw – etwa an der Einfahrt zu einem Parkhaus oder einer Parkgarage – einfach abstellen kann. „Während die Insassen dann schon auf dem Weg zum Abendessen sind, rangiert der Autopilot den Wagen auf einen freien Parkplatz und stellt ihn später wieder bereit, wenn der Wagen über das Smartphone angefordert wird“, so Michael Schweitzer, Sprecher des schwedischen Autobauers in einem Interview. Noch sei das automatisierte Valet-Parking – das man sich so oder ähnlich auch für die eigene Garage vorstellen kann – zwar Zukunftsmusik, so eine Reportage der Deutschen Presse-Agentur. Aber der Bericht zitiert auch Pilotprojekte, etwa am Flughafen Hamburg.
Dort testet der VW-Konzern ein solches System – und geht noch einen Schritt weiter. Wenn der Fahrer sein Elektroauto an der Zufahrt zum Parkhaus verlasse, fahre das Auto selbsttätig ein, steuere aber, je nach Ladezustand der Batterie, zunächst einen Stellplatz mit Zugang zu einer Steckdose an, berichtet das Fachmagazin Auto, Motor und Sport. Kameras und Sensoren parkten das Auto zentimetergenau ein, ein Roboterarm mit weiteren Sensoren verankere den Ladestecker am Fahrzeug. Seien die Akkus voll, parke das Auto um. So bleibe der Ladepunkt nicht unnötig belegt, und weitere Elektroautos könnten geladen werden, berichtete das Fachblatt kürzlich.
Der Automobil-Zulieferer Continental hat für 2022 die Serienreife eines Systems ähnlicher Art angekündigt. Auch hier soll der Fahrer sein Kfz in einer Übergabezone vor dem Parkhaus verlassen können, um dann den autonomen Parkvorgang auszulösen. „Das Fahrzeug fährt daraufhin automatisiert durch die Schranke, sucht sich einen freien Parkplatz und parkt dort ein. Drückt der Fahrer einen Knopf auf dem Mobiltelefon, fährt das Auto später autonom wieder in der Übergabezone vor“, so das Unternehmen auf der eigenen Webseite.
Bosch will sogar noch in diesem Jahr einen Homezone-Parkassistenten zur Serienreife bringen. Das Gerät, das bis zu einer Anfahrt von 100 Metern funktioniert, soll wiederkehrende Parkvorgänge übernehmen. Dafür muss der Fahrer zunächst ein Mal den Weg abfahren und abspeichern, etwa über einen Touchscreen am Bordcomputer. Ist das geschehen, genügt ein einziger Klick auf dem Smartphone, sobald das Auto den Startpunkt erreicht hat. Den Rest erledigt der Pkw eigenständig. Möglich machen das eine Kamera im Cockpit sowie zwölf Sensoren.
Und noch ein Tipp für alle, denen der Einbau automatischer Einparkhilfen zu umständlich oder teuer ist, oder die Lichtschranken, Rückfahrkameras, Sensoren und ähnliche elektronische Parkhilfen aus anderen Gründen scheuen: Als gänzlich analoger Garagen-Parksensor funktioniert ohne Probleme auch ein alter Tennisball. Er muss so hinter dem Garagentor an der Decke aufgehängt werden, dass er die Windschutz- oder Heckscheibe berührt, wenn die richtige Parkposition erreicht ist.
Die Einparkhilfe – Günstige Lösungen für die Garage
- Ampel-Einparkhilfe (23,95 Euro bei Amazon)
- Stoppschild-Einparkhilfe mit LEDs (12,95 Euro bei Pearl)
- Keine aufwendige Montage notwendig