Deutschlands größter Fahrzeugmarkt
Suche
Viele moderne Autos sind mit Einparkhilfen ausgestattet. So kannst Du auch in enge Lücken gut einparken.
Quelle: Maximilian Schönherr (picture alliance/dpa)
Viele moderne Autos sind mit Einparkhilfen ausgestattet. So kannst Du auch in enge Lücken gut einparken

Ob Einparkhilfe beziehungsweise Park Distance Control (PDC) vorne oder hinten, das Grundprinzip ist dasselbe: Sowohl an der Fahrzeugfront als auch am Heck sind in oder hinter den Stoßfängern Parksensoren verbaut, die beim Einparken Signale aussenden. Stoßen diese Signale auf ein Hindernis, werden sie reflektiert und von den Sensoren empfangen. Aus der Zeitspanne zwischen Senden und Empfangen wird dann der Abstand zum jeweiligen Hindernis berechnet.

Die Sensoren für die Einparkhilfe sind meist vorn und hinten am Auto angebracht und können bei Bedarf abgeschaltet werden.
Quelle: Christin Klose (picture alliance / dpa Themendienst)
Die Sensoren für die Einparkhilfe sind meist vorn und hinten am Auto angebracht und können bei Bedarf abgeschaltet werden

Parksensor: Ultraschall vs. Radar

Es gibt zwei verschiedene Systeme für Parksensoren. Arbeitet das System mit Ultraschallsensoren, sind diese in aller Regel in den Stoßfängern verbaut. Die Sensoren funktionieren dabei nach demselben Prinzip, das auch Fledermäuse nutzen, um sich zu orientieren. Meist sind hinten und gegebenenfalls auch vorne am Fahrzeug je drei bis vier dieser Sensoren zu finden. Bei aufwendigeren Systemen können aber auch mehr Sensoren zum Einsatz kommen.

Das zweite System basiert auf Radarmessung. Es arbeitet im Grunde aber nicht anders als ein Modell, das sich auf Ultraschall stützt. Im Unterschied zu Ultraschallsensoren sind die Radarsensoren aber nicht in, sondern hinter den Stoßfängern des Fahrzeugs verbaut. Damit sind sie (von außen) auch nicht zu erkennen. Ein Vorteil dieser Art Parksensoren ist, dass sie deutlich weiter entfernte Hindernisse erkennen können als es Ultraschallsensoren vermögen.

Einparkhilfe hinten: akustisch und/oder optisch

Die Einparkhilfe warnt den Fahrer des Autos akustisch und/oder optisch. Im ersten Fall wird mit Pieptönen vor dem Hindernis gewarnt. Je näher das Fahrzeug dem Hindernis kommt, desto kürzer werden die Abstände zwischen den Tönen. Schließlich ist nur noch ein Dauerton vom PDC zu hören. Dieser signalisiert, dass nur noch ein sehr geringer Abstand von etwa 30 Zentimetern zum Hindernis verbleibt. 
Die optische Warnung des Fahrers erfolgt entweder über die schon beschriebenen Sensoren, die die Information über das Geschehen hinter dem Fahrzeug auf ein Display senden. Der Fahrer sieht eine Grafik mit grünen, gelben und roten Balken, die ihm die Nähe zum Hindernis nach dem Ampel-Prinzip anzeigen.

Weniger günstig ist das System mit einer Rückfahrkamera, die dem Fahrer ein Realbild des Geschehens vorne aufs Display schickt. Der Vorteil einer Kamera im Vergleich zu den Sensoren: Der Fahrer wird auch über sehr niedrige Hindernisse informiert, die von den Sensoren nicht erfasst werden. Auch das Ankoppeln eines Anhängers wird durch dieses Modell enorm erleichtert.

Mittlerweile gibt es auch sogenannte Surround View-Kamerasysteme, die nicht nur den Bereich hinter dem Fahrzeug zeigen, sondern das gesamte Auto plus Umgebung aus der Vogelperspektive. Neben der Rückfahrkamera sind dann Kameras in den Außenspiegeln vorne am Auto verbaut.

Parksensoren und Rückfahrkameras kannst Du bei Bedarf auch nachrüsten.
Quelle: Florian Schuh (picture alliance / dpa Themendienst)
Parksensoren und Rückfahrkameras kannst Du bei Bedarf auch nachrüsten

Die Kosten im Überblick

Die Kosten für eine Einparkhilfe ab Werk sind je nach Hersteller und Ausführung (akustisch, optisch, Anzahl und Art der Parksensoren etc.) unterschiedlich. So kostet die akustische Ausführung zum Beispiel für einen BMW der 3er-Reihe 700 Euro, während für das optische Modell mit Kamera je nach Ausführung zwischen 1.100 und 1.600 Euro zu zahlen sind. Oft sind die unterschiedlichen Optionen der Einparkhilfe aus technischen oder herstellerspezifischen Gründen nur im Verbund mit weiterem Zubehör bestellbar.

Einparkhilfe zum Nachrüsten – so geht‘s

Die Sensoren für die akustische Warnung können auch nachträglich in den Stoßfänger hinten beziehungsweise vorne am Fahrzeug verbaut werden. Das allerdings ist nicht ganz frei von Tücken und kann – je nachdem, ob man es selbst versucht oder sich an einen Fachmann wendet – teuer werden.

Zunächst müssen die Stellen, an denen die Sensoren später eingepasst werden sollen, exakt festgelegt werden. Unsaubere Arbeit kann dazu führen, dass die Einparkhilfe am Fahrzeug später nicht einwandfrei funktioniert. Die Bohrung der Löcher, die Demontage der Stoßstange und die Verkabelung machen die Arbeit so aufwendig, dass die Fachzeitschrift Auto Bild dazu rät, sie einem Fachmann zu überlassen.

Deutlich einfacher (und damit auch günstiger) ist die Nachrüstung mit einem Kennzeichenhalter mit bereits integrierten Sensoren. Hier muss weder gebohrt noch demontiert oder verkabelt werden. Besonders praktisch ist die Lösung des US-Herstellers Fensens. Dessen Kennzeichenhalter-System wird mit Akkus betrieben und benötigt damit keine Verbindung zum Bordnetz des Autos. Auch ein Display ist überflüssig. Per Bluetooth wird das Handy mit den Parksensoren im Kennzeichenhalter verbunden, eine App informiert über die Entfernung zum Hindernis. Der Preis liegt um 160 Euro.

Die Materialkosten für die Nachrüstung mit Sensoren im Stoßfänger bewegen sich in einem ähnlichen Bereich wie bei den Kennzeichenhaltersystemen. Das Elektronik-Magazin Chip beziffert die Kosten für eine akustische Einparkhilfe auf 70 bis 100 Euro; die Kosten für den Einbau der Einparkhilfe liegen zwischen 250 und 400 Euro. Ein System mit Rückfahrkamera kostet Chip zufolge zwischen 40 und 170 Euro, der Einbau kostet zwischen 100 und 400 Euro.

Kennzeichenhalter-System von Fensens

  • Kabelloses System
  • Von den Parksensoren ermittelter Abstand zum Hindernis wird via Bluetooth auf das Smartphone übertragen.
  • Die dazugehörige App stellt den Abstand akustisch und visuell dar.
  • Merkt auf Android selbständig, wenn mit dem Einparken begonnen wird
  • Wird auf iOS mit dem Sprachassistenten Siri gestartet
  • Preis: etwa 160 Euro
Teilen
Über die Redaktion
Erfahre, wer hinter den Inhalten steht und lerne unser mobile.de Redaktionsteam kennen.
Sind diese Informationen hilfreich für Dich?