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Einparkhilfen mit optischer Anzeige zeigen dir, wie weit das Hindernis von Deinem Auto entfernt ist
Einparkhilfen mit optischer Warnung zeigen Dir über einen Monitor nach dem Ampelprinzip an, wie weit das Hindernis von Deinem Auto entfernt ist

Zunächst einmal gilt es, sich zwischen einer Einparkhilfe mit akustischem Signal und einer, die den Fahrer optisch warnt, zu entscheiden. Beim System mit optischer Warnung gibt es erneut zwei Möglichkeiten. So kann die Warnung via Grafik oder via Realbild erfolgen.

Die akustische Variante der Einparkhilfe funktioniert so: Am Heck und/oder an der Front des Fahrzeugs sind in oder hinter den Stoßfängern Ultraschallsensoren verbaut, die während des Einparkens Signale aussenden. Sobald diese Signale auf ein Hindernis treffen, werden sie reflektiert und das Echo wird empfangen. Aus der Zeitdifferenz ermittelt das System den Abstand zum Hindernis. Mit Pieptönen wird der Fahrer nun vor dem Hindernis gewarnt. Je näher das Auto dem Hindernis kommt, desto kürzer werden die Abstände zwischen diesen Tönen. Ist nur noch ein Dauerton zu hören, weiß der Fahrer, dass nun allenfalls noch 30 Zentimeter bis zum Hindernis verbleiben und er stoppen muss.

Einbau einer Einparkhilfe mit akustischer Warnung

Wenn Du beispielsweise hinten eine Einparkhilfe nachrüsten möchtest, benötigst Du einen Satz Sensoren (meist vier) oder alternativ einen Kennzeichenhalter mit integrierten Sensoren, ein Steuergerät, Lautsprecher sowie die entsprechende Verkabelung. Diese Komponenten werden von den meisten Herstellern auch als Set angeboten.

Beim Einbau kommt es darauf an, die Sensoren exakt zu positionieren. Meist wird zusätzlich zu den Sensoren eine Sensorplatte im hinteren Bereich des Autos verbaut, zu dem die einzelnen Sensorkabel geführt werden müssen.

Im vorderen Bereich des Fahrzeugs wird ein Empfänger eingebaut, der die Signale der Sensorplatte aufnimmt und im Bedarfsfall optische Warnsignale von sich gibt. Das Steuergerät des Systems wird vorzugsweise in direkter Nähe zum Rückwärtsscheinwerfer montiert, mit dem es verbunden wird. So ist die Stromversorgung garantiert. Das Steuergerät solltest Du im hinteren Bereich des Fahrzeugs fixieren, beispielsweise an der Seitenwand des Kofferraums.

Als Nächstes musst Du die Stoßstange demontieren und die Sensoren einbauen. Beim Einbau der Sensoren solltest Du unbedingt auf ihre Ausrichtung achten, um sie nicht horizontal statt vertikal zu montieren. Bei einer falschen Montage wird sonst die Fahrbahn von den Sensoren als Hindernis wahrgenommen.

Sind die Positionen der Sensoren markiert, müssen in die Stoßstange Löcher dafür gebohrt und in die Karosserie kleinere Löcher für die Verkabelung gefräst werden. Dann werden die Sensoren aufgesetzt und per Kabel mit dem Steuergerät verbunden. Solltest Du Klebstoff verwenden, darf dieser auf keinen Fall mit den Membranen der Sensoren in Berührung kommen.

Um ein Kabelgewirr zu vermeiden, verbindest Du die einzelnen Kabel zu einem Kabelbaum. Dann werden die Lautsprecher – oder bei einer optischen Lösung das Display – ans Steuergerät angeschlossen. Nun noch die Stoßstange montieren, fertig! Klingt einfach oder zumindest noch überschaubar – ist es aber nicht, zumindest nicht für Laien. Viele Experten, etwa die Fachzeitschrift Auto Bild, raten daher davon ab, die Einparkhilfe selbst nachzurüsten, und empfehlen, eine Werkstatt zu beauftragen.

Einparkhilfe mit optischer Warnung nachrüsten

Der Einbau einer Einparkhilfe mit optischer Warnung ähnelt in weiten Teilen dem eines akustischen Systems. Der entscheidende Unterschied ist, dass Du im Cockpit des Fahrzeugs ein Display oder einen Monitor einbauen und mit den Sensoren hinten oder vorne verbinden musst. Im Display zeigt eine Grafik mit grünen, gelben und roten Balken nach dem Ampelprinzip an, wie weit das Auto noch vom Hindernis entfernt ist.

Einparkhilfe nachrüsten mit Rückfahrkamera

Die optische Überwachung des Fahrzeughecks mit Hilfe einer  Rückfahrkamera, die ein Realbild auf den Monitor sendet, gilt gemeinhin als Goldstandard. Denn ein auf einer Kamera basierendes System erkennt beim Einparken auch sehr niedrige Hindernisse, die von Sensoren nicht erfasst werden können. Ebenso wird das Ankoppeln eines Anhängers mit einer Rückfahrkamera erleichtert.

Auch die Rückfahrkamera muss allerdings verkabelt werden – es sei denn, es handelt sich um eine Rückfahrkamera, die über Funk mit dem Monitor kommuniziert. Allerdings ist eine Funkverbindung nicht immer so stabil wie eine Verbindung der Rückfahrkamera per Kabel. Je nach Lage der Rückfahrkamera kann sich das auf die Bildqualität auswirken.

Einparkhilfe mit intelligentem Kennzeichenhalter nachrüsten

Die Lösung, die den geringsten Aufwand verlangt, ist die, bei der Sensoren oder Rückfahrkamera im Kennzeichenhalter integriert sind. Dieses System ist auch für DIY-Anhänger geeignet, da weder gebohrt noch demontiert oder verkabelt werden muss. Du musst lediglich den alten durch den neuen Kennzeichenhalter ersetzen, das per Funk angesteuerte Display im Cockpit Deines Fahrzeugs anbringen und über den Zigarettenanzünder mit Strom versorgen – fertig!

Aber es geht noch leichter: Das Kennzeichenhalter-System des US-Unternehmens Fensens wird mit Akkus betrieben und benötigt damit keine Verbindung zum Bordnetz des Autos. Auch ein zusätzliches Display ist überflüssig. Hier kann das Handy per Bluetooth mit dem Kennzeichenhalter verbunden werden. Eine App informiert Dich dann nach der bereits erwähnten Ampelmethode über die Entfernung zum Hindernis.

Einparkhilfe nachrüsten – Die Kosten

Je nach Automodell und Anbieter des Nachrüst-Sets können die Kosten für den nachträglichen Einbau einer Einparkhilfe stark variieren, so Auto Bild. Kennzeichenhalter mit integrierten Parksensoren gebe es schon für 50 Euro. Hochwertigere Systeme liegen zwischen 100 und 200 Euro, die Sensoren für den Stoßfänger zwischen 50 und 150 Euro.

Lässt man die Arbeiten von einer Werkstatt machen, müssen zudem Montagekosten in Höhe von 300 bis 1.000 Euro berücksichtigt werden. Die alles in allem günstigste, weil auch nervenschonende, Lösung ist das System von Fensens. Der Preis für den intelligenten Kennzeichenhalter liegt bei 160 Euro.

Zum Vergleich: Bestellst Du den aktuellen VW Golf in der Basisversion mit PDC als Sonderausstattung, dann zahlst Du 580 Euro Aufpreis. Allerdings seien dann auch elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel inbegriffen, so Auto Bild.

Nachrüsten: Diese Möglichkeiten gibt es

  • Akustische Warnung per Sensoren im Stoßfänger nachrüsten
  • Akustische Warnung per Sensoren am Kennzeichenhalter einbauen
  • Optische Warnung per Sensoren im Stoßfänger nachrüsten; Display zeigt Ampelgrafik
  • Optische Warnung per Sensoren im Kennzeichenhalter nachrüsten; Handy-App zeigt Ampelgrafik
  • Optische Warnung per Rückfahrkamera einbauen; Monitor zeigt Realbild
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