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Im Winter kann es durch Schnee oder Dreck häufig zu Problemen mit der Einparkhilfe kommen.
Quelle: Hendrik Schmidt (picture alliance/Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa)
Im Winter kann es durch Schnee oder Dreck häufig zu Problemen mit der Einparkhilfe kommen

Autos werden immer größer, länger, und breiter. In kurz: unübersichtlicher. Gerade in innerstädtischen Bereichen wird das Einparken oft zum Problem. Damit das Fahrzeug trotzdem schnell und sourverän in die enge Parklücke fährt, haben die meisten Neuwagen inzwischen Einparkhilfen an Bord, sogenannte "Parkpiepser". Was aber, wenn das System nicht einwandfrei funktioniert, oder gar irreführende Signale gibt? Welche Fehler bei der Einparkhilfe auftreten können und welche Du beheben kannst, klärt unser Ratgeber.

Für die Einparkhilfe, oder den "Parkpiepser" verwenden die Autohersteller oft eigene Bezeichnungen. Bei den meisten Unternehmen, unter anderem bei BMW, wird es als PDC (Park Distance Control) bezeichnet. Bei Audi heißt das System APS (Acoustic Parking System), Volkswagen nennt es "Parkpilot". Sie alle piepsen, wenn es beim Einparken eng wird.

Ist das Problem mit dem Sensor nicht sofort ersichtlich sein, solltest Du die weitere Fehlersuche einem Fachmann überlassen.
Quelle: Robert Guenther (picture alliance / dpa Themendienst)
Ist das Problem mit dem Sensor nicht sofort ersichtlich sein, solltest Du die weitere Fehlersuche einem Fachmann überlassen

Einparkhilfe defekt: Auch Verschmutzung oder Eis können die PDC lahmlegen

Arbeitet die Park Distance Control (PDC) nicht mehr ordnungsgemäß, kommen mehrere Gründe in Betracht. Einer oder mehrere Sensoren können defekt sein, oder Fehlalarme ausgeben. Letzteres führt nicht selten nach dem Einlegen des Rückwärtsgangs zu einem Dauer-Piepsen.

Bevor Du vom Schlimmsten ausgehst, einem Defekt im System, kannst Du selbst versuchen, das Problem mit der defekten Einparkhilfe zu lösen. 

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Im Sommer setzen sich nicht selten Staub, oder nach langen Autobahnfahrten tote Insekten auf den Sensoren ab. Im Winter kann sich eine Eis- oder Schneeschicht gebildet haben und die Funktion beeinträchtigen. In diesen Fällen solltest Du mit einem weichen Tuch die betroffenen Sensoren vorsichtig reinigen.

Häufig reicht schon ein kleiner Parkrempler, um einen Sensor zu beschädigen. Oft wird dabei ein Stecker am Sensor beschädigt. Das erkennst Du daran, dass ein Sensor nicht mehr exakt in der vorgesehenen Bohrung in der Stoßstange sitzt, sondern in oder sogar schon hinter der Stoßstange.

Ist ein Sensor defekt, muss der Stoßfänger runter

Sind weder eine Verschmutzung noch ein Parkrempler die offensichtliche Ursache für den Fehler, muss der Stoßfänger demontiert werden.

Wenn die PDC einen Dauerton aussendet, solltest Du zunächst untersuchen, welche Sensoren funktionieren und welche nicht. Dafür ziehst Du die Handbremse an und legst den Rückwärtsgang ein. Dann horchst Du an jedem Sensor. Wenn Du eine Art Dauerklicken hörst, sobald Du mit Deinem Finger vorsichtig über den Sensor streichst, funktioniert er. Hörst Du dieses Klicken bei einem oder mehreren PDC Sensoren nicht, weißt Du, welche Teile defekt sind. Sie müssen ausgetauscht werden.

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Um den Sensor zu reparieren, musst Du zunächst den Stoßfänger lösen. Dazu löst Du das Kabel des PDC-Steuergerätes, das meist im Kofferraum hinter einer der beiden Seitenwände verbaut ist. Erst jetzt kann der Stoßfänger - am besten zu zweit - abgenommen werden. Rutscht der Stoßfänger aus der Hand, können intakte Sensoren beschädigt werden.

Falsche Ausrichtung eines Sensors führt zur Fehlfunktion

Liegt der Stoßfänger frei, können die defekten PDC Sensoren nach hinten aus den Bohrungen heraus- und von ihren Steckern abgezogen werden. Nun kannst Du die neuen Sensoren auf die Stecker setzen. Dabei ist unbedingt auf die Ausrichtung zu achten. Ein PDC Sensor, der nicht richtig platziert wird, funktioniert später nicht einwandfrei. Folge: Die Einparkhilfe sendet – zum Beispiel nach Einlegen des Rückwärtsgangs – falsche Signale.

Bevor aufgeklebt werden kann, muss sie gereinigt werden. Dafür müssen vorsichtig alte Klebereste, Schmutz und Feuchtigkeit entfernt werden. Danach die Stellen trocknen lassen. Dann kannst Du die neue Sensorplatte vorsichtig aufsetzen, ohne sie schon jetzt fest anzudrücken. Sitzt der Sensor exakt in der Bohrung, kannst Du die Platte fest andrücken.

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Einparkhilfe defekt: Auch YouTube und manches Forum im Netz können helfen

Hast Du das Kabel für das Steuergerät durch die Bohrung in der Karosserie geführt, kannst Du den Stoßfänger wieder aufsetzen und befestigen. Nun noch das Kabel zum Steuergerät führen und per Stecker anschließen.

Die Park Distance Control sollte nun wieder einwandfrei funktionieren. Funktioniert sie nicht, muss möglicherweise der Fehlerspeicher des Autos in einer Werkstatt gelöscht werden. 

Einparkhilfe defekt: Andere Ursachen

Natürlich kann der Fehler auch woanders als bei den Sensoren liegen. Das Steuergerät kann defekt sein oder ein Kabelbruch eine Fehlfunktion auslösen.

Die Suche nach einem solchen Fehler sollte besser ein Fachmann übernehmen. Grund: Die meisten Autofahrer haben keinen Zugriff auf die entsprechenden Prüfgeräte. Die Kosten richten sich danach, was defekt ist – Sensor(en), Kabel oder Steuergerät – sowie nach dem Arbeitsaufwand. Der Austausch eines Sensors in der Werkstatt sollte nicht mehr als 100 Euro kosten. Muss das Steuergerät ausgetauscht werden, liegen die Preise höher.

Einparkhilfe defekt: PDC Sensor austauschen – So geht's

  • Betroffenen Sensor lokalisieren
  • Stoßfänger lösen
  • Kabel/Stecker vom Steuergerät lösen/abziehen
  • Stoßfänger abnehmen – möglichst nicht alleine
  • Defekten PDC Sensor nach hinten aus der Bohrung heraus- und Stecker abziehen
  • Neuen Sensor aufstecken, Ausrichtung beachten
  • Stelle, an der die Sensorplatte aufgeklebt werden soll, zunächst reinigen
  • Sensorplatte mit Sensor vorsichtig aufsetzen, noch nicht andrücken
  • Kontrollieren, ob der Sensor exakt in der Bohrung sitzt
  • Sensorplatte fest andrücken
  • Kabel durch die Karosseriebohrung führen
  • Stoßstange aufsetzen und festschrauben
  • Kabel per Stecker am Steuergerät anschließen
  • Gegebenenfalls Fehlerspeicher in einer Werkstatt löschen lassen
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