Der E-Bulli und andere Elektro-Camper
Mit dem VW ID. Buzz kommt dieses Jahr ein E-Bulli auf den Markt. Welche Elektro-Camper es noch gibt und wie es mit E-Camping steht, erfährst Du hier.
- Was sind E-Camper?
- Vor- und Nachteile von E-Campern
- Nachteile von E-Campern
- Wie sieht der Markt für E-Camper aus?
- VW ID. Buzz: E-Bulli der Zukunft
- Mercedes EQV: E-Bus mit Premiumflair
- Nissan e-NV200: Camper für Kurzurlaube
- Ford E-Transit: Transporter-Kraftpaket
- Fiat E-Ducato: Verkaufsschlager nun auch elektrisch
- Peugeot e-Traveller: Ein Van für alle Fälle
- Opel Zafira-e Life: Elektro-Camper aus Rüsselsheim
Was sind E-Camper?
Campingurlaube und -ausflüge sind nicht nur eine günstige Alternative zum herkömmlichen Hotelaufenthalt, sondern bieten oft auch das gewisse Extra an Abenteuer für Familien. Dabei gibt es zig verschiedene Arten an Campingmobilen, mit denen Du unterwegs sein kannst. Ganz neu sind E-Camper, also Campingmobile mit Elektroantrieb. Eine große Nummer wird hier der VW ID. Buzz werden, der im Laufe dieses Jahres auf den Markt kommen soll und dann der erste echte E-Bulli wird. Doch bereits jetzt gibt es einige Elektro-Camper, mit denen man elektrisch auf Abenteuerfahrt gehen kann.
Vor- und Nachteile von E-Campern
Momentan stellen sich noch diverse Fragen, denn es ist unbestreitbar, dass Elektroautos und damit auch E-Camper aktuell noch einige Nachteile gegenüber den herkömmlichen Verbrennern haben.
Nachteile von E-Campern
- Geringere Reichweite
- Deutlich weniger Modelle verfügbar
- Hohe Anschaffungskosten
- Wegen der Akkus schwerer, daher geringere Nutzlast
Dennoch können Elektro-Camper eine Alternative sein. Denn Autobahnraststätten sind mittlerweile gut mit Ladesäulen ausgestattet. Auch Campingplätze bieten immer öfter Ladestationen vor Ort an. Seinen E-Camper gemütlich direkt an seinem Platz zu laden, ist dank oft vorhandener Steckdosen am Stellplatz zwar eine langsame Angelegenheit, aber dennoch möglich.
Elektrische Camper haben großes Potenzial. Denn ihre große Batterie kann abseits von fixen Campingplätzen externe Geräte über längere Zeit betreiben, ohne dass ein Generator oder Ähnliches nötig wäre. Die Technologie, damit Dein Elektroauto seinen Strom auch abgeben kann, wird auch ab Werk immer öfter angeboten.
Darüber hinaus sind Elektroautos im Betrieb natürlich deutlich umweltfreundlicher. Nichtsdestotrotz musst Du derzeit aber auf jeden Fall noch Abstriche machen, wenn Du Dich für einen Elektro-Camper wie den kommenden VW E-Bulli entscheidest. Fest steht auch: Bei dem beeindruckenden Vormarsch, den Elektroautos im Pkw-Sektor aktuell hinlegen, werden auch die E-Camper mit Sicherheit sehr bald auf Augenhöhe mit ihren Verbrenner-Gegenstücken stehen. Bis dahin sind sie zugegebenermaßen noch eher etwas für Spezialisten.
Wie sieht der Markt für E-Camper aus?
Dezidierte elektrische Campingmobile findest Du derzeit ab Werk noch nicht. Doch das Angebot an elektrischen Vans, Bussen und Transportern ist in den vergangenen zwei Jahren deutlich gewachsen. Das hat natürlich auch verschiedenste Umbau-Spezialisten auf den Plan gerufen, die auf Wunsch inzwischen nicht nur Verbrenner, sondern auch Elektrofahrzeuge zu Campern machen. Falls Du ein Bastler bist, besteht darüber hinaus natürlich noch die Möglichkeit, einen elektrischen Transporter selbst zum Elektro-Camper umzubauen. Folgende Modelle eignen sich auf jeden Fall perfekt als Basis.
VW ID. Buzz: E-Bulli der Zukunft
Am 9. März hat VW den ID. Buzz enthüllt. VW hält trotz Problemen mit Zulieferern an dem Zeitplan zur Markteinführung im Herbst fest. 15.000 Fahrzeug will das Unternehmen bis Ende 2022 absetzen. Wie viel der ID. Buzz kostet, ist noch nicht offiziell bekannt – Richtpreise gibt es schon. So soll die erste Auflage bei rund 63.000 Euro starten, bevor etwas später ein Einstiegsmodell für 55.000 Euro folgt. Auch ein ID. Buzz Cargo mit einem richtigen Frachtraum wird kommen. Der soll bei rund 45.000 Euro beginnen.
Fest steht, dass es den E-Bulli anfangs mit einer 77-kWh-Batterie für etwa 500 Kilometer Reichweite geben wird, beim Elektromotor stehen zuerst 150 und 204 PS zur Wahl. Die Basisversion bekommt einen 50-kWh-Akku für rund 300 Kilometer Reichweite. Und es wird ein Topmodell mit einem zweiten Elektromotor, Allradantrieb und knapp 400 PS kommen.
Bei den Abmessungen ist bekannt, dass der VW E-Bulli 4,7 Meter lang sein wird und sich somit ein ganzes Stück unter dem aktuellen VW T7 (hier im Vergleich) einordnet. Das Interieur orientiert sich eng an VW ID.3 und ID.4. Die Cargo-Version eignet die sich dann besonders für Umbauten und Personalisierungen. Bis nach der Markteinführung des ID. Buzz die ersten Camping-Umbauten auf den Markt kommen, wird es mit Sicherheit nicht lange dauern.
Alternativ zum iD. Buzz gibt es den VW ABT e-T6 gebraucht ab 25.000 Euro. Voll aufgeladen punktet er mit bis zu 138 Kilometern Reichweite.
Mercedes EQV: E-Bus mit Premiumflair
Mercedes hat immer den Anspruch, mehr zu bieten als andere Hersteller. Das gilt auch beim EQV, der in vielerlei Hinsicht das gewisse Etwas mitbringt. So kannst Du jederzeit einstellen, wie stark der EQV rekuperiert – also selbst bremst, sobald Du vom Gas gehst, und so die Batterie lädt. Auf Wunsch verwaltet das Auto auch automatisch die Rekuperation und passt mithilfe von Navidaten, Verkehrszeichenerkennung, Radar und Kamera ständig die Einstellung an. Das verbessert Reichweite und Komfort. Apropos Reichweite: Der EQV 250 schafft 273 Kilometer, der EQV 300 sogar satte 418.
Beide leisten dabei 204 PS, den Unterschied bildet lediglich die Größe der Batterie. 60 kWh zu 90 kWh steht es hier. Dank einer maximalen Ladeleistung von bis zu 110 kW ist aber sogar der große Akku in unter 45 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen. Auf 5,14 oder 5,37 Metern Länge herrscht jede Menge Platz und der EQV wird bereits von diversen Spezialisten als Elektro-Camper-Umbau angeboten. Wenn Du bei Deinem Campingausflug nicht auf einen gewissen Luxus verzichten willst, bist Du hier genau richtig. Luxuriös ist auch der Preis, der bei 67.818,10 Euro beginnt.
Der EQV vereint ein riesiges Platzangebot mit den typischen Mercedes-Vorzügen in puncto Qualität und Flair.
Nissan e-NV200: Camper für Kurzurlaube
Der NV200 hat sich im Laufe der Jahre einen soliden Ruf als fleißiges Arbeitstier verdient. Als rein elektrischer Nissan e-NV200 ist der Japaner emissionsfrei unterwegs, büßt aber nichts von seinen Nehmerqualitäten ein. Zwar bringt er nicht so viel Exklusivität wie der Mercedes EQV mit, dafür steigst Du aber auch schon ab 43.730 Euro ein. Die 40 kWh-Batterie hat genug Saft für 301 Kilometer laut WLTP. Damit eignet sich dieser Elektro-Camper eher für Reisen in die nähere Umgebung statt für echte Langstrecken.
Dafür sprechen auch die kleineren Abmessungen, denn mit 4,56 Metern Länge ist der e-NV200 doch eher ein Kompakt-Van. Von Nissan selbst gibt es zwar nur ein Konzeptfahrzeug als Camper, doch auch hier kann man sich das Auto von entsprechenden Anbietern problemlos zum E-Camper umbauen lassen. Wenn Du nicht allzu viel Platz benötigst und lieber knackige Wochenendtrips als weite Reisen unternimmst, solltest Du den Nissan e-NV200 als elektrischen Camper definitiv im Auge haben.
Der Nissan e-NV200 ist vor allem als unermüdliches Arbeitstier bekannt. Mit Elektroantrieb wird er zum modernen E-Camper.
Ford E-Transit: Transporter-Kraftpaket
Ganz frisch ist der rein elektrische Ford E-Transit, der im Mai 2022 auf den Markt kommen wird. Den Kastenwagen wird es in drei verschiedenen Längen und zwei Dachhöhen geben. Du findest also garantiert die richtige Größe für Dich. Auch bei der Leistung bietet Ford Entscheidungsmöglichkeiten und verkauft den E-Transit entweder mit 184 oder satten 269 PS. Reichweitentechnisch sind bis zu 317 Kilometer drin. Die Batterie kann in einer guten halben Stunde von 15 auf 80 Prozent geladen werden.
Besonders interessant für Campingfans: Ford bietet den elektrischen Transit ab Werk auch mit einem Generator an Bord an, der sich an den Akkus bedient und bis zu 2,3 kW leistet. Damit lassen sich externe Geräte betreiben. Da der E-Transit hierzulande noch gar nicht auf dem Markt ist, gibt es aktuell noch keine fixen Infos zu Camper-Umbauten. Die amerikanische Firma Winnebago hat allerdings schon ein Konzept präsentiert, das aus dem E-Transit ein waschechtes Wohnmobil macht.
Fiat E-Ducato: Verkaufsschlager nun auch elektrisch
Ebenso wie den Ford gibt es auch den Fiat E-Ducato in drei Längen und sogar drei Höhen. Die elektrifizierte Version des Transporter-Verkaufsschlagers wird mit zwei verschiedenen Batterien angeboten, die dank ihrer 47, beziehungsweise 79 kWh Kapazität Strom für bis zu 280 Kilometer parat haben. Dieses Paket kannst Du Dir ab 55.400 Euro nach Hause holen. Die Nutzlast des E-Ducato liegt bei bis zu 1.910 Kilogramm. Du kannst also eine ganze Menge an Ausstattung an Bord haben.
Aktuell findest Du leider weder ab Werk noch bei Umbaufirmen eine Camperversion des E-Ducato. Zumindest gibt es keine vorgefertigten Kits. Es ist aber durchaus möglich, dass Du bei einem Spezialisten eine Sonderanfertigung bestellen kannst. Alternativ bietet sich der Fiat E-Ducato für Bastler an. Denn die wandelbare Plattform stellt einen guten Ausgangspunkt für Deinen ganz persönlichen Camper dar.
Wie der E-Transit besticht auch der E-Ducato vor allem mit viel Raum für Möglichkeiten – hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Peugeot e-Traveller: Ein Van für alle Fälle
Weg von den Transportern und wieder zurück zu den Vans. Der nächste Elektro-Camper kommt aus Frankreich, nämlich von Peugeot. Den Traveller gibt es schon seit 2016 und seit 2020 auch mit Elektroantrieb. Zu einem Preis ab 51.890 Euro bekommst Du hier ein Fahrzeug, dass je nach Konfiguration bis zu acht Sitze bietet und in zwei Längen verfügbar ist: 4,959 Meter oder 5,309 Meter. In der Langversion bietet der e-Traveller selbst bei voller Besetzung noch immer ganze 1.384 Liter Kofferraumvolumen.
In puncto Batterie bietet Dir Peugeot zwei Varianten an. Mit dem 50-kWh-Akku schafft der e-Traveller 225 Kilometer, mit dem 75-kWh-Paket sind es 322 Kilometer. Auch beim Franzosen gibt es aktuell keine (fertigen) Camperumbauten, doch wie oben schon erwähnt, bietet er auch so massenhaft Platz. Die zweite und dritte Sitzreihe können jederzeit ausgebaut werden, und dann wächst auch der Raum für weitere Möglichkeiten. Der e-Traveller ist zwar nicht unbedingt ein prädestinierter E-Camper, eignet sich aber etwa für Tagesausflüge bestens – gerne auch ins Grüne für ein Picknick oder ähnliches.
Der geräumige Familien-Van ist wie für Ausflüge geschaffen und überzeugt mit einer soliden elektrischen Reichweite.
Opel Zafira-e Life: Elektro-Camper aus Rüsselsheim
Falls Du auf der Suche nach einem Opel Elektro-Camper bist, ist der Zafira-e Life eine gute Möglichkeit. Der Elektro-Van steht auf derselben Plattform wie der Peugeot e-Traveller, wird aber außer mit fünf und 5,3 Metern Länge auch noch mit 4,6 Metern angeboten. Der Elektromotor mit 136 PS entspricht dem des Franzosen und auch die Batterien sind die gleichen. Beim Zafira-e Life schauen 231, beziehungsweise 329 Kilometer Reichweite dabei heraus.
Der Einstiegspreis liegt beim Opel aus Ausstattungsgründen mit 57.350 Euro etwas höher als beim Peugeot. Das passt dazu, dass der Zafira-e Life auch ein etwas gehobeneres Erlebnis bieten soll. Im Dezember 2021 hat außerdem Opel Schweiz eine Umrüstung präsentiert, die den Zafira-e Life zu einem ausgereiften E-Camper macht. Dafür ist nicht einmal der Ausbau beider Sitzreihen nötig, selbst mit fünf Sitzen ist noch genug Platz für vier Schlafplätze, Küche und Dusche.
Der Zafira-e Life basiert auf derselben Plattform wie der e-Traveller und bietet dementsprechend auch eine große Reichweite.