Diese Autos kannst Du 2025 nicht mehr kaufen
Zum Jahresende verschwinden beliebte Automodelle aus den Preislisten der Hersteller. Bei VW endet sogar eine Ära. Wir zeigen Dir, welche Fahrzeuge gehen müssen.
- Der Ur-e-tron geht als Audi Q8 e-tron in Rente
- Der Einsteiger steigt aus: Ferraris günstigstes Modell wird nicht mehr produziert
- Er geht mit einem Lächeln: Der Fiat 500 wird eingestellt und seine frechen Abarth-Brüder gleich mit
- Ford verliert den Focus: Die vierte Generation ist auch die letzte
- So günstig wie kaum ein anderer: Der Mitsubishi Space Star
- Die letzten Porsche mit Mittelmotor gehen: Boxster und Cayman fahren über die Ziellinie
- Der Golf fürs Grobe heißt T-Roc: Für ihn und seinen Cabrio-Ableger fällt der letzte Vorhang
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Autos, die schon länger gebaut werden, können nicht an neue Vorschriften angepasst werden.
- Bei manchen Marken ändert sich die Strategie, sie verschlanken ihr Angebotsprogramm.
- Geschmäcker ändern sich, Kunden kaufen immer weniger Cabrios. Darauf reagieren die Hersteller.
Wenn dieses Jahr zu Ende geht, werden mit ihm einige Automodelle eingestellt. Das ist zunächst nicht ungewöhnlich. Autos, die schon lange produziert werden, finden immer schlechter Kunden, Modellwechsel halten die Paletten der Hersteller frisch und die Begehrlichkeit der Kundschaft hoch. Aber zum Jahreswechsel 2024/2025 kommt noch ein weiterer Einfluss hinzu: neue technische Regularien. Sie wollen unsere Autos gleich in mehrfacher Hinsicht sicherer machen, beim Crash, aber auch bei der Cybersicherheit.
Ein älteres, vielleicht nicht mehr ganz so stark nachgefragtes Auto auf die neuen Standards aufzurüsten ist in vielen Fällen einfach zu teuer. Ein sehr prominentes Beispiel ist der Fiat 500. Der ging Ende 2007 in Produktion, zu einer Zeit, als mit Cybersicherheit nur die Nerds im Silicon Valley etwas anfangen konnten. Seine Elektronik auf den neuen Standard updaten, das lohnt sich für Fiat nicht. Ohnehin steht mit dem 500 Elektro bereits der Nachfolger im Showroom. Beim Porsche Boxster und seinem Coupé-Ableger Cayman sieht es ähnlich aus. Die technische Basis ist nicht mehr taufrisch, leider fehlt noch der (elektrische) Nachfolger. Der 2025er-Modellschwund trifft alle Klassen und ganz unterschiedliche Hersteller.
Der Ur-e-tron geht als Audi Q8 e-tron in Rente
Sechs Jahre ist es her, dass Audi mit dem damals nur e-tron genannten großen SUV in die Welt der E-Mobilität eingestiegen ist. Viel Konkurrenz gab es damals nicht, das Tesla Model X gehörte dazu. Dem hatte der e-tron den geschliffenen Federungskomfort voraus und die erstklassige Verarbeitung.
Der Stromer-Pionier von Audi mit erstklassiger Verarbeitung und etwa 400 Kilometer Reichweite.
2022 bekam der Allradler, dessen scharfe S-Variante über drei E-Maschinen verfügt (eine an der Vorder-, zwei an der Hinterachse), ein großes Facelift verpasst, mit leistungsfähigerem Akku und verbesserter Aerodynamik. Um ihn in der Audi-Modellfamilie besser einordnen zu können, hörte er fortan auf die Modellbezeichnung Q8 e-tron, und ein Sportback genanntes Fließheck-Modell bekamen die Kunden auch noch angeboten. Die Nachfrage ist allerdings seit Längerem schwach, der Q8 e-tron wurde zum Streichkandidaten, was für große Unruhe in Brüssel an seinem Produktionsstandort gesorgt hat. Denn dieser Audi ist kein Bayer, er ist Belgier.
Audi Q8 e-tron
- Produktionszeitraum: 2018 bis 2024
- Karosserievarianten: SUV und SUV Coupé
- Leistung: 250 bis 370 kW (340 bis 503 PS)
- Preise (Stand 09/2024): 75.900 bis 100.350 Euro
Der Einsteiger steigt aus: Ferraris günstigstes Modell wird nicht mehr produziert
Darf man ein Auto, das fast 200.000 Euro kostet, als Einstiegsmodell bezeichnen? Bei Ferrari darf man nicht, man muss. Dem Roma kam seit 2020 die Aufgabe zu, am unteren Ende der Modellpalette nach Kunden zu fischen. Mit 620 PS, einer Endgeschwindigkeit von 320 km/h, seinem knapp vier Liter großen V8, vor allem aber mit seiner nach klassischem Schönheitsideal geformten Coupé-Karosserie – lange flache Schnauze plus kraftvolles Heck – brachte der Roma starke Kaufargumente mit.
Seltene Bauart: Es gibt nur wenige Ferrari-Modelle mit einem Frontmotor-V8.
Nun ist nach nur vier Jahren schon wieder Schluss. Der kleine Ferrari verschwindet, nicht aber der Achtzylinder-Motor. Er lebt im SF90 weiter, kombiniert seine Kräfte mit einem E-Motor und entfesselt in dieser Antriebskombination 800 PS. Damit ist er dem Einstiegssegment endgültig entwachsen, denn die Preise beginnen bei heftigen 417.890 Euro.
Ferrari Roma
- Produktionszeitraum: 2020 bis 2024
- Karosserievarianten: Coupé und Cabrio
- Leistung: 456 kW (620 PS)
- Preise (Stand 09/2024): 194.459 bis 200.000 Euro
Er geht mit einem Lächeln: Der Fiat 500 wird eingestellt und seine frechen Abarth-Brüder gleich mit
Was kommt dabei heraus, wenn man einem Lächeln Räder und einen Motor verpasst? Ganz genau: der Fiat 500. Im Jahr 2007 war es so weit. Der kleine Italiener mit dem fröhlichen Gesicht, der im polnischen Fiat-Werk in Tychy zusammengeschraubt wird, begann im europäischen Straßenbild gute Laune zu verbreiten. Und das tut der 500 nun wirklich schon seit 17 Jahren, ohne dass er heute alt aussehen würde. Dabei war Fiat mit Modellpflegemaßnahmen sehr sparsam. Die letzte nennenswerte ist nun auch schon wieder neun Jahre her.
Charmanter Flitzer für die Stadt: Oft wird der kleine Zweitürer in poppigen Farben angeboten.
Immerhin rangeln die starken Brüder 595 und 695, mit Vornamen Abarth gerufen, ordentlich mit im Rennen um die Käuferherzen. Mit 165 respektive 180 PS sind sie kräftig abgeschmeckt und geben erfolgreich den jugendlichen Rabauken, wo der 500 mit lediglich 70 Pferdchen unter der Haube ein wenig verhalten agiert.
Der elektrifizierte Fiat 500 trifft auf seinen legendären Vorgänger
Aber die Zukunft ist elektrisch. Sie gehört dem Fiat 500e. Der ist immer mindestens 95 PS stark und auch etwas gewachsen, ohne seiner Grundniedlichkeit entwachsen zu sein.
Fiat 500/Abarth 595, 695
- Produktionszeitraum: 2007 bis 2024
- Karosserievarianten: Zweitürer und Zweitürer mit Faltdach
- Leistung: 51 bis 132 kW (70 bis 180 PS)
- Preise (Stand 09/2024): 17.490 bis 31.490 Euro
Ford verliert den Focus: Die vierte Generation ist auch die letzte
Ford krempelt sein Modellportfolio völlig um. Autos wie der Fiesta, der Mondeo, aber auch der Focus passen dort nicht mehr hinein, glaubt der US-Hersteller. SUV stehen bei der neuen Strategie im Mittelpunkt. Da ist der kompakte Golf-Gegner scheinbar überflüssig. Das sind schlechte Nachrichten für Freunde fahraktiver Autos, denn in der Kompaktklasse hat der Focus mit der präzisen Lenkung und seinem agilen Handling (ohne den Fahrkomfort zu vernachlässigen) seit Jahrzehnten Glanzlichter gesetzt.
Vor allem als geräumiger Kombi ist der Focus voll Erstwagen-tauglich.
Der Turnier genannten Kombiversion gelang außerdem der Spagat aus Nutzwertigkeit (Gepäckraum bis 1.653 Liter) und Fahrdynamik, und das zu volkstümlichen Preisen knapp oberhalb der 33.000-Euro-Grenze. Da kann kein Ford-SUV mithalten. Einen Nachfolger für den talentierten Focus hat Ford bislang nicht angekündigt.
Ford Focus IV
- Produktionszeitraum: 2018 bis 2024
- Karosserievarianten: Steilheck und Kombi
- Leistung: 92 bis 206 kW (125 bis 280 PS)
- Preise (Stand 09/2024): 32.100 bis 49.850 Euro
So günstig wie kaum ein anderer: Der Mitsubishi Space Star
Ein Neuwagen für unter 15.000 Euro mit vier Türen, davon gibt es nicht mehr viele. Und ab Ende 2024 wird es wieder einer weniger sein, denn Mitsubishi stellt den Space Star ein. Der Name des kleinen Japaners, der in Thailand gefertigt wird, mag etwas verwirrend sein, denn ursprünglich bezeichnete er einen Minivan. Das war passend, schließlich steht Space für Raum, und den bieten Vans meist im Überfluss.
Der Space Star ist ein erschwinglicher Viertürer mit überraschend viel Platz.
Der aktuelle Space Star dagegen fügt sich mit seinen nur 3,85 Meter Länge und schmalen 1,67 Meter Breite perfekt in den städtischen Raum ein, eben weil er nicht mehr Platz in Anspruch nimmt, als ein Stadtauto benötigen sollte. Seine Raumausnutzung ist dennoch beachtlich, auch wenn das Dach größeren Fond-Passagieren auf den Scheitel drückt. Für komfortorientierte Kleinwagenfreunde war der kleine Mitsubishi sogar mit Automatik lieferbar.
Mitsubishi Space Star
- Produktionszeitraum: 2013 bis 2024
- Karosserievarianten: Steilheck
- Leistung: 52 kW (71 PS)
- Preise (Stand 09/2024): 11.990 bis 19.090 Euro
Die letzten Porsche mit Mittelmotor gehen: Boxster und Cayman fahren über die Ziellinie
Acht Jahre sind für die meisten Modellreihen der meisten Autohersteller ein biblisches Alter. Denn üblicherweise dauern Modellzyklen nur sehr selten länger als sieben Jahre. Aber Porsche spielt nach anderen Regeln, auch beim Boxster und dem technisch identischen, Cayman genannten Coupé. Offiziell wird die Modellreihe 718 2016 auf den Markt gebracht. Tatsächlich basiert sie aber in wesentlichen Teilen auf der Vorgängergeneration, die bereits 2012 in den Verkauf ging.
Der Boxster ist handlich, fahraktiv und macht auch mit geschlossenem Verdeck eine gute Figur.
Die große Modellpflege vor acht Jahren hat die Porsche-Mittelmotormodelle allerdings so stark aufgefrischt, dass beide Modelle unter Sportwagenfreunden immer noch große Begehrlichkeiten wecken. Nicht zuletzt, weil Porsche so gut wie kein anderer Hersteller versteht, mit Sondermodellen die Nachfrage hochzuhalten. Limitierte Editionen oder Varianten mit starker Ausrichtung auf die Rundstrecke wecken die Kauflust. Jetzt bereiten neue Sicherheitsvorschriften dem Boxster- und Cayman-Rennen ein Ende. Der 718 bekommt einen rein elektrischen Nachfolger.
Porsche 718 Boxster, 718 Cayman
- Produktionszeitraum 718: 2016 bis 2024
- Karosserievarianten: Cabrio, Coupé
- Leistung: 220 bis 368 kW (300 bis 500 PS)
- Preise (Stand 09/2024): 63.945 bis 158.700 Euro
Der Golf fürs Grobe heißt T-Roc: Für ihn und seinen Cabrio-Ableger fällt der letzte Vorhang
VW-Abschied vom Cabrio
Seit 1949 hatte VW Cabrios im Programm: in den ersten Nachkriegsjahrzehnten den offenen Käfer, die edle Variante Karmann Ghia Cabrio und den Käfer im Kampfanzug als Kübelwagen 181 für die Bundeswehr. Der VW Porsche 914 war zwar kein reinrassiger Volkswagen, wurde aber Volksporsche gerufen und lief von 1969 bis 1976 vom Band. Der Iltis ging von 1978 bis 1988 als Nachfolger des 181 an Bundeswehr, THW und Feuerwehren.
Das Golf Cabrio kam 1979 und lief bis 2002, um eine neunjährige Pause einzulegen und 2011 wieder aufzuerstehen. 2016 war endgültig Schluss. Aber es gab auch noch das Beetle Cabrio (2003 bis 2019) und den Eos mit Blechklappdach von 2006 bis 2015. Zuletzt ließen sich T-Roc-Passagiere von 2020 bis 2024 die Haare vom Wind verstrubbeln.
Bemerkenswert ist, dass man von 1969 bis 1973 sogar offene Varianten von vier Baureihen kaufen konnte: Käfer, Karmann, 181 und 914. Eine weitere Cabrio-Häufung gab es von 2011 bis 2015: Golf, Eos und Beetle. Ende 2024 schließt sich nun das letzte Softtop und zieht den Schlussstrich unter eine 75-jährige Geschichte.
VW Kunden mit Wunsch nach einem SUV können noch bis Jahresende aus fünf Modellreihen wählen: T-Cross, T-Roc, Tiguan, Tiguan Allspace und Touareg. Das sind nur die konventionell angetriebenen Stadtgeländewagen. Die elektrischen Modelle ID.4 und ID.5 kommen noch dazu und den Amarok wollen wir auch nicht vergessen. Die Palette wirkt ein wenig uferlos, zumal der T-Cross und der T-Roc in der Länge lediglich um zehn Zentimeter auseinanderliegen. Einer muss gehen, und zwar der ältere T-Roc. Was besonders deshalb so schade ist, weil es ihn auch als Cabrio gibt und er eines der letzten einigermaßen bezahlbaren Cabrios auf dem deutschen Markt ist, der letzte offene VW sowieso.
Anders als die Cabrio-Variante hat der T-Roc als SUV vier Türen.
Aber der T-Roc bleibt nicht ohne Nachfolger. 2025 soll die neue Generation kommen, ein letztes Mal mit Verbrennungsmotor, auch als Hybrid, aber leider nicht mehr als Topless-Version. Die Nachfrage nach offenen Kompaktwagen bewegt sich nahe der Nulllinie, jedenfalls wenn man in Größenordnungen wie VW denkt.
VW T-Roc
- Produktionszeitraum: 2017 bis 2024
- Karosserievarianten: viertüriges SUV, zweitüriges SUV Cabrio
- Leistung: 85 bis 221 KW (116 bis 300 PS)
- Preise (Stand 09/2024): 27.850 bis 53.140 Euro