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Stillleben mit einem Smartphone, einem weißen Spielzeugauto und diversen Geldmünzen
Quelle: Peter Besser
Die Schwacke-Liste ist eines von mehreren Tools, um den Gebrauchtwagenwert zu bestimmen

Was ist mein Auto noch wert? Wer das wissen wollte, befragte noch bis vor wenigen Jahren die Schwacke-Liste. Die umfangreiche Datenbank der hessischen Firma Eurotax Schwacke GmbH gilt als Standard-Werkzeug, um einen angemessenen Verkaufspreis für ein gebrauchtes Auto festzulegen. Allerdings hat die Traditionsfirma aus Frankfurt am Main 2020 ihren Service für private Autoverkäufer eingestellt. Seither bekommen nur noch gewerbliche Gebrauchtwagenhändler gegen eine Jahresgebühr Zugang zur Schwacke-Liste. Kein Problem: Es gibt mittlerweile gute alternative Services zur Wertermittlung von Gebrauchtwagen – zum Beispiel von mobile.de. Am Ende dieses Artikels stellen wir Dir diesen Service genauer vor.

Das Wichtigste zur Schwacke-Liste in Kürze

Die Schwacke-Liste…

  • ist eine Datenbank mit Informationen zu rund 30.000 Automodellen.
  • ist für Privatleute nicht mehr einsehbar. 
  • gilt als Industriestandard.
  • gibt einen durchschnittlichen Wert an. 
  • berücksichtigt nicht die individuelle Ausstattung oder den tatsächlichen Zustand eines Fahrzeugs.

Was ist die Schwacke-Liste?

Die Schwacke-Liste geht auf den Autohändler Hanns W. Schwacke zurück. Damit brachte er die Idee des amerikanischen „Kelley Blue Book“ nach Deutschland. Hanns Schwacke betrieb in den 50er-Jahren in Frankfurt am Main eine Tankstelle und handelte nebenbei mit Gebrauchtwagen. 1957 begann er damit, den durchschnittlichen Restwert von Gebrauchtwagen auf einer Liste zu notieren. Da zu dieser Zeit nur wenige unterschiedliche Automodelle in Deutschland herumfuhren, genügte ein DIN A4-Blatt, um alle aufzuschreiben. Heute umfasst die Datenbank mehr als 30.000 verschiedene Modelle unterschiedlicher Autohersteller. Die Schwacke-Liste enthält allerdings nur Automodelle der letzten zwölf Jahre. Die sogenannte Schwacke-Liste wurde 2020 in die App „SchwackeNet“ integriert. Das Programm unterstützt Gebrauchtwagenhändler beim gesamten Verkaufsprozess. Der Einfachheit halber verwenden die meisten Menschen weiter die bekannte Bezeichnung „Schwacke-Liste“.

Wer sein altes Auto verkaufen will, muss den Wert seines Gebrauchten recht genau einschätzen können. Schließlich möchte jeder Verkäufer einen angemessenen Preis für seinen alten Wagen bekommen. Hier kommen Services wie die Schwacke-Bewertung ins Spiel. Um den Restwert eines Gebrauchtwagens ermitteln zu können, greift die Schwacke-Liste auf eine umfassende Datensammlung zurück. Nach wenigen Angaben und einer kurzen Rechenzeit spielt das Programm eine konkrete Zahl aus. Mithilfe dieses Werts können gewerbliche Verkäufer die Frage „Was ist mein Auto noch wert?“ gut beantworten. Das Programm braucht unter anderem folgende Angaben, um den Wiederverkaufswert festzustellen:

  • Fahrzeugtyp 
  • Baujahr
  • Ausstattung
  • Kilometerstand

Achtung: Die Schwacke-Liste gibt immer nur einen Orientierungswert an. Schließlich kann das Programm nicht wissen, ob ein konkretes Auto gut gepflegt wurde oder ob es Roststellen und Dellen aufweist. Die Schwacke-Liste geht daher immer von einem Wagen mit durchschnittlicher Laufleistung, in durchschnittlichem Zustand und mit serienmäßiger Ausstattung aus. Auch Sonderausstattungen werden bei der Schwacke-Autobewertung nicht berücksichtigt. Wer sein Auto gut behandelt hat, wird daher einen höheren Verkaufswert ansetzen können, als die Schwacke-Liste vorschlägt. Das gilt besonders, wenn der Verkäufer zusätzlich Extras wie eine Klimaanlage oder Echtledersitze anbieten kann. Ein Fahrer, der seinen Wagen übermäßig strapaziert hat, muss hingegen von einem geringeren Verkaufspreis ausgehen.

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Fahrzeugwert-Berechnung: So funktioniert die Schwacke-Liste

Um den durchschnittlichen Restwert eines Gebrauchtwagens zu ermitteln, wertet das Programm hinter der Schwacke-Liste eine riesige Datenmenge aus. Dazu werden Informationen zu unterschiedlichen Fahrzeugmodellen gesammelt, in einer Datenbank erfasst und analysiert. Statistische Daten zu Auto-Neuzulassungen, Besitzumschreibungen, Bestandszahlen und Standzeiten fließen in die Analyse mit ein. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage wird ebenso berücksichtigt wie die Beliebtheit eines Modells. Aus dieser enormen Datenmasse errechnet die Software einen Mittelwert für jeden Fahrzeugtyp.

Damit ist die Arbeit aber noch nicht getan. Schließlich ist der Gebrauchtwagenmarkt recht dynamisch: Die Preise schwanken saisonal, regional und sind darüber hinaus abhängig von politischen Entscheidungen und gesellschaftlichen Ereignissen. Um dies zu berücksichtigen, gleicht der Algorithmus hinter der Schwacke-Liste die ermittelten Werte mit realen Verkaufswerten ab. Diese Daten bezieht das Programm zum Beispiel aus der Presse, aus Anzeigentexten, Preislisten und Kfz-Börsen. Auch Angaben von Autohändlern werden berücksichtigt, denn diese spiegeln die regionale Markt- und Wertentwicklung. Auf diese Art errechnet die Schwacke-Liste einen realistischen, aktuellen Verkaufswert für jedes einzelne Modell.

Wo finde ich die Schwacke-Liste?

Die Schwacke-Liste ist online nicht mehr zugänglich. Noch bis 2020 konnten private Autoverkäufer den Wiederverkaufswert ihres Autos direkt auf der Website der Firma Schwacke ermitteln. Dafür wurde eine geringe Gebühr von 7,90 Euro fällig. Um die Frage: „Was ist mein Auto noch wert?“ beantworten zu können, musste man lediglich einige Daten in ein Online-Formular eintragen: Baujahr, Marke, Modell, Kraftstoffart, Kilometerstand, Ausstattung. Auch eine telefonische Anfrage bei der Firma, die mittlerweile Eurotax Schwacke GmbH heißt, war möglich.

Inzwischen ist auf der Website folgender Satz zu lesen: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir unsere Produkte und Services nur gewerblichen Kunden und ausschließlich im Rahmen eines Jahresabonnements anbieten können.“ Statt der Schwacke-Liste gibt es nun die SchwackeNet-App. Diese bietet gegen eine Jahresgebühr Zugriff auf weitere Daten und Leistungen. Hierzu gehören neben der Gebrauchtwagen-Bewertung auch Marktpreise in Echtzeit. Hinzu kommen noch eine App zur Bestandsverwaltung sowie ein Programm, mit dem sich die voraussichtlichen Reparaturkosten bestimmter Modelle berechnen lassen. In diesem Umfang ist die SchwackeNet-App nur für gewerbliche Händler interessant. Gebrauchtwagenhändler können ihre Kontaktdaten in ein Formular auf der Website der Firma Schwacke eintragen. Sie erhalten dann einen kostenlosen Probezugang zur SchwackeNet-App. 

Ist die Schwacke-Liste kostenlos?

Eine Einzelabfrage auf der Website der Firma Schwacke kostete bis 2020 7,90 Euro. Diesen Service gibt es aber nicht mehr. Aktuell bietet das Unternehmen ein Abo-Modell für Autohäuser und professionelle Gebrauchtwagenhändler an. Die Kosten für das Jahresabonnement müssen direkt bei der Firma Eurotax Schwacke GmbH erfragt werden.

mobile.de-Service als kostenlose Alternative zur Schwacke-Liste

Die Schwacke-Liste dient Käufern wie Verkäufern zur Orientierung. Da sie allgemein anerkannt ist, sparen sich beide Parteien Diskussionen darüber, wie ein Verkaufspreis zustande gekommen ist – ein kurzer Verweis auf die Schwacke-Liste für Gebrauchtwagenpreise genügt. Doch es gibt auch Nachteile. Der Wichtigste: Die Schwacke-Liste ist für private Verkäufer nicht mehr einsehbar. Darüber hinaus gehört es zu den Geschäftsgeheimnissen des Unternehmens, wie genau sich der ermittelte Wert berechnet.

Ein Mann ermittelt den Wert seines Gebrauchtwagens auf mobile.de
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Mit der Wertermittlung von mobile.de findest Du in wenigen Minuten heraus, wie viel Du für Dein Auto noch bekommst.

Zum Glück gibt es für private Autoverkäufer gleich mehrere Alternativen, um den Wert eines Gebrauchtwagens schnell und unkompliziert zu bestimmen. Automobilclubs wie der DAT und der ADAC bieten zum Beispiel einen solchen Service an – ebenso der TÜV und die Prüfgesellschaft DEKRA. Willst Du es ganz genau wissen, kannst Du bei den genannten Anlaufstellen vor dem Autoverkauf auch ein Wertgutachten für Deinen Wagen erstellen lassen.

So einfach erfährst Du den Wert Deines Autos bei mobile.de

Eine viel genutzte Alternative ist die kostenlose Autobewertung von mobile.de. Hier erfährst Du innerhalb weniger Sekunden, was Dein Auto noch wert ist. Dafür muss man im ersten Schritt nur vier Informationen eintragen. Wer diese Infos nicht ohnehin weiß, liest sie auf der Zulassungsbescheinigung Teil I (früher: „Fahrzeugschein“) ab. Folgende Angaben werden benötigt:

  • Marke 
  • Modell
  • Erstzulassung
  • Kilometerstand

Anschließend muss der Verkäufer nur noch einige Details zum Modell aus einem Dropdown-Menü auswählen – etwa, ob das Auto ein Benziner, Diesel- oder Elektrofahrzeug ist. Die Postleitzahl wird benötigt, da Preise regional schwanken. Für die Preisermittlung ist es außerdem wichtig, ob man sein Auto möglichst schnell oder lieber zum bestmöglichen Preis verkaufen will. Damit man sein Ergebnis einsehen kann, gibt man seine E-Mail-Adresse an. Mit ihr melden sich Nutzer zugleich bei mobile.de an.

Sobald man auf „Autobewertung anzeigen“ klickt, wird das Ergebnis angezeigt. Hier erfahren Verkäufer den durchschnittlichen Ankaufspreis und bekommen mögliche Ankaufstation genannt. Außerdem kann man seine Kontaktdaten sowie mögliche Besichtigungstermine hinzufügen. Übrigens: Im Unterschied zu den anderen Services gibt es bei mobile.de keine Einschränkungen in Bezug auf das Alter eines Fahrzeugs. Während beispielsweise der ADAC nur Fahrzeuge bewertet, die höchstens zehn Jahre alt sind, kannst Du bei mobile.de auch den Wert von Oldtimern ermitteln.

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