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Der Nio EP9 schaffte die Nordschleife in 6 Minuten und 45,9 Sekunden
Quelle: picture alliance / Saxylosang/Im
Am 12. Mai 2017 stellte der Nio EP9 einen neuen Streckenrekord auf dem Nürburgring auf. Der Sportwagen schaffte die Strecke in 6 Minuten und 45,9 Sekunden

Für Rennfahrer und Motorsportfans ist sie weltweit das Maß aller Dinge. Die Nordschleife des Nürburgrings. Sie ist 20,8 Kilometer lang, hat 73 Kurven und einen Höhenunterschied von 300 Metern. Die Strecke stellt höchste Anforderungen an die Rennfahrer, die mit ihren Autos auf dem Nürburgring fahren. Die Rundenzeiten sind ein inoffizieller Maßstab für die Qualität eines Autos. Für jeden Fahrzeughersteller ist es eine Prestigesache, dort Rekorde zu brechen.


Einen besonderen Rekord schaffte hier im März 2019 Volkswagen: Die Wolfsburger stellten mit dem Elektrorennwagen ID.R einen neuen Rekord für Elektroautos auf: 6:05,3 Minuten brauchte das Auto. Die Durchschnittsgeschwindigkeit, mit der das Fahrzeug über die Rennstrecke fuhr, lag bei 204,96 km/h. Damit unterbot Volkswagen den vorherigen Rekordhalter, den chinesischen Nio EP9, um 40 Sekunden. Schneller als der Supersportwagen ist derzeit kein anderes Elektroauto auf der Welt.
Im VW ID.R arbeiten zwei Elektromotoren mit insgesamt 680 PS und einem Drehmoment von 680 Newtonmetern. Der VW ID.R beschleunigt in 2,25 Sekunden auf 100 km/h – damit ist er sogar einen Hauch schneller als so mancher Formel-1-Bolide. Zwar gibt es etliche Elektroautos, die nominell mehr PS unter der Haube haben, aber der VW ID.R ist mit einem Gewicht von 1.100 Kilogramm deutlich im Vorteil. Übrigens: Nur kurz zuvor hatte der VW-Elektroflitzer das Bergrennen am Pikes Peak (Colorado) mit einem neuen Rekord für sich entschieden. Der Wagen schafft die Strecke in 7:57,1 Minuten.
Der vorherige Rekordhalter am Nürburgring, Nio EP9, kommt auf 1.360 PS und ein Leergewicht von rund 1.700 Kilogramm. Seine Spitzengeschwindigkeit liegt bei 313 km/h. Hinter Nio steht ein Start-up aus Shanghai, das auf E-Mobilität spezialisiert ist. Während der VW ID.R ein reiner Rennwagen und damit für Privatkunden unerreichbar ist, gibt es einige Käufer für den Nio EP9, der für die Straße zugelassen ist. Wer den Sportwagen von Nio fahren möchte, kann diesen für rund 1,5 Millionen Euro erwerben.

Der Audi R8 e-tron wurde 2015 vorgestellt, ein Jahr später konnte er schon nicht mehr bestellt werden
Quelle: picture alliance / Sven Simon
Audi hatte wenig Erfolg mit seinem Elektro-Sportwagen: Der Audi R8 e-tron wurde 2015 vorgestellt, ein Jahr später nahm das Ingolstädter Automobilunternehmen das Auto wieder aus dem Sortiment

Elektroautos: Schnelle Einzelstücke mit mehr als 1.000 PS

Weltweit betrachtet ist der Markt für schnelle Elektroautos recht unübersichtlich. Ob Einzelstück oder Konzeptfahrzeug, viele Fahrzeuge werden nicht oder noch nicht verkauft. Dazu gehören die Fahrzeuge des kroatischen Herstellers Rimac. Nach dem Concept One mit über 1.000 PS präsentierte Firmengründer Mate Rimac 2018 den Rimac C_Two, der an jedem Rad einen Elektromotor hat und auf eine Gesamtleistung von 1.914 PS kommt. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Rimac 412 km/h an. Die Reichweite soll gemäß NEFZ-Norm bei 650 Kilometern liegen. In einer Kleinstserie soll der C Two auch als Auto verkauft werden. Kostenpunkt für das Elektroauto: etwa 1,5 Millionen Euro. Interessant an Rimac ist auch, dass sich Porsche mit zehn Prozent an dem Unternehmen beteiligt hat und vor Kurzem auch Hyundai und Kia bei den Kroaten eingestiegen sind.
Wenig Erfolg hatten deutsche Hersteller mit ihren Elektrosportwagen. Audi präsentierte 2015 den R8 e-tron. Das Modell hat zwei E-Motoren, die jeweils eine Leistung von 170 Kilowatt (kW) haben. Damit beschleunigen sie den R8 e-tron in 3,9 Sekunden auf 100 km/h. Die elektrische Reichweite des Zweisitzers liegt laut Herstellerangaben bei 450 Kilometern. Verkauft wurde das Elektroauto nur auf Bestellung. 2016 nahm Audi den R8 e-tron jedoch wieder aus dem Sortiment.
Ähnlich erging es dem Mercedes-Benz SLS electric drive. Das Elektroauto mit seinem 751 PS starken Elektroantrieb, vier Motoren und einem Drehmoment von 1.000 Newtonmetern wurde für 416.500 Euro angeboten. Der Wagen hatte eine elektrische Reichweite laut Herstellerangaben von 250 Kilometern. Das war für viele Kunden nicht wirklich zufriedenstellend. Deshalb verschwand das Fahrzeug nach nur einem Jahr wieder aus dem Mercedes-Sortiment.

Der neue Tesla Roadster kann schnellster Serienwagen der Welt werden

Die Neuauflage des ersten Serien-Tesla soll 2020 auf den Markt kommen. Es dürfte das schnellste Elektroauto unter den Serienfahrzeugen der Welt werden. Das schnelle Tesla-Modell soll ersten Berichten zufolge ein Zwei-plus-zwei-Sitzer werden und ein Targadach bekommen. Die technischen Daten des E-Autos sind ebenfalls eindrucksvoll. Drei E-Motoren treiben das Allrad-fahrzeug an. In der Spitze soll es eine Geschwindigkeit von 402 km/h erreichen und eine Reichweite von 1.000 Kilometern möglich sein. Alles Werte, die noch deutlich über den aktuellen Top-Versionen der Tesla-Modelle S und X liegen. Auch der Preis des neuaufgelegten Tesla ist rekordverdächtig und wird die Preise seiner Vorgänger übertreffen: In Deutschland soll der Tesla rund 173.000 Euro kosten. Wann die ersten Modelle auf deutschen Straßen fahren, ist aktuell nicht absehbar.

Die schnellsten Elektroautos der Welt

Rimac C_TwoTesla RoadsterNio EP9
PS1.9148001.360
Höchstgeschwindigkeit412 km/h402 km/h313 km/h
Reichweite650 km1.000 km427 km
Drehmoment2.300 Nmkeine Angabekeine Angabe
Beschleunigung0 – 100 km/h unter zwei Sekunden0 – 100 km/h in 2,1 Sekunden0 – 200 km/h in 7,1 Sekunden
Preis1,5 Millionen Euro173.000 Euro1,1 Millionen Euro
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